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Bayreuth

Protest gegen Baupläne am Eichelberg erreicht neue Stufe

Der Protest gegen das geplante Bayreuther Baugebiet am Eichelberg hat eine neue Stufe erreicht. Zugleich rückt eine Entscheidung näher.

Die Kritik dreht sich um eine Kaltluftschneise, die dafür sorgen soll, dass weiter kalte Luft in Richtung Innenstadt strömt. Nach Ansicht der Kritiker gibt es hier einen Fehler bei der Planung.

Der Bayreuther Bauausschuss hat am Dienstag, den 7. Februar 2023, über die Pläne diskutiert.

Streit um Bayreuther Baugebiet am Eichelberg

Das geplante Wohngebiet am Eichelberg sorgt seit Jahren für Diskussionen. Zuletzt hatte sich eine Bürgerinitiative gegen die aktuellen Pläne ausgesprochen, der Grund: die Kaltluftschneise. Sie soll dafür sorgen, dass weiter kühle Luft über die A9 in Richtung Zentrum strömt. Aus Sicht der Bürgerinitiative müsste die Schneise aber um 90 Grad gedreht werden, um ihre Wirkung voll zu entfalten.

Die Bürgerinitiative beruft sich dabei auf ein Gutachten des Klimabeirats aus dem Jahr 2021, bei dem ein Bayreuther Geoökologe genau diese Drehung empfohlen hatte. Die Bürgerinitiative hat nun nach eigenen Angaben auch eine Petition eingereicht. Die Frage, ob man die Schneise nun drehen soll oder nicht, beschäftigte auch den Bayreuther Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, den 7. Februar 2023. Dabei kamen sehr unterschiedliche Ansichten ans Licht.




Bauausschuss ist sich uneinig

CSU-Stadtrat Mirko Matros bezeichnete es als “erhebliches Problem, wenn die Drehung nicht stattfindet”. Die Kaltluft, die über den Eichelberg strömt, habe Einfluss auf das gesamte Stadtgebiet. Auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger zeigte sich unzufrieden. Ihr zufolge sei die Drehung des Flügels ein wesentlicher Aspekt der Empfehlungen des Klimabeirats.

CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht hingegen begrüßte die aktuellen Pläne. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske und Georg Kämpf von der Bayreuther Gemeinschaft (BG) stimmten der aktuellen Planung zu.

Das sagt die Stadt zu der Kritik

Baureferentin Urte Kelm hielt beim Bauausschuss dagegen, dass nicht gesichert sei, ob eine Drehung tatsächlich eine Verbesserung bringen würde. Ihr zufolge ist eine ausreichende Kaltluftströmung auch unter den jetzigen Bedingungen gewährleistet.

Wie die Stadt auf bt-Nachfrage weiter ausführt, wurde der Empfehlung zur Drehung “im aktuellen Bebauungsplan-Entwurf des Baureferats nicht gefolgt, weil zum einen die notwendigen Grundstücke nicht zur Verfügung stehen, und zum anderen aus städtebaulichen Gründen eine behutsame Siedlungserweiterung sowohl von der vorhandenen Bebauung im Norden, als auch von Westen erfolgen sollte”.

Das Baureferat der Stadt habe zudem alle Empfehlungen des Klimabeirats berücksichtigt, wie etwa die kompaktere Bebauung und die Vorgaben zur Begrünung, außer eben die Drehung der Schneise.

Stadtrat muss entscheiden

Der Bauausschuss stimmte letztlich mehrheitlich dem aktuellen Plan zu. Nun muss der Stadtrat darüber entscheiden. Er soll sich in seiner Sitzung am nächsten Mittwoch, den 15. Februar 2023, damit beschäftigen.