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Gastronomie

Neuer Pizzabäcker in Bayreuth: Diese Besonderheit will er bieten

Ein junger Bayreuther Pizzabäcker will italienische Kreationen auf den Teller bringen, die er bisher in der Stadt vermisst.

Der Bayreuther will jetzt seine eigene kleine Pizzeria eröffnen. Momentan ist er noch in der Testphase.

Das bt hat ihn besucht.

Junger Bayreuther will Pizza backen wie in Italien

Auf seine Pizza kommt oft lila Kartoffelcreme statt Tomatensoße. Fedor Richter ist 20 Jahre alt – und war in seiner Jugend Tennisprofi. Nach einer Schulterverletzung hat er den Schläger an den Nagel gehängt und stattdessen zum Kochtopf gegriffen. “Ich koche seit zwei Jahren leidenschaftlich”, sagt er. Dabei habe er vieles ausprobiert. “Aber ich muss sagen: Pizza ist das Schwierigste.”

Sein Anspruch ist es, eine Pizza zu backen, wie es sie in Italien gibt. Als Tennisprofi kam er auf der ganzen Welt herum. Aber sein Herz hänge an Italien. Und an der neapolitanischen Pizza.  “Für mich ist das die beste Pizza”, sagt er. “Sie ist weich, fluffig und hat einen großen Rand.” Ungewöhnlich dürfte den meisten aber vor allem der Belag seiner Pizzen vorkommen.

Lust auf lila Pizza?

“Manche sind abgeschreckt, wenn lila Kartoffelcreme statt Tomatensoße auf der Pizza ist”, sagt er. Doch er kenne es aus seinen ausgiebigen Italien-Reisen, dass dort auch mal Cremes statt Tomatensoße auf die Pizza kommen. Fedor Richter bietet Pizzen mit Zucchinicreme, Safrancreme oder eben die lila Creme aus Trüffelkartoffeln. Als Belag gibt es etwa Pancetta, ein italienischer Speck, oder Salchita fresca, eine Bratwurst aus der Toskana. Aber auch Klassiker wie die Margherita oder Parmaschinken und Rucola stehen auf dem Programm.

Die größte Herausforderung bei der neapolitanischen Pizza sei der Teig. “Der Teig geht bis zu 80, 90 Stunden. Er entwickelt sein Aroma sehr lange.” Deshalb habe er einen ausgeprägten eigenen Geschmack. “Ich benutze außerdem wenig Hefe, deswegen ist die Pizza sehr verträglich.” Lesen Sie auch: Während er Italien nach Bayreuth bringen will, versucht ein anderer Gastronom, das Fränkische mit dem Italienischen zu verbinden.




Ein ungewöhnlicher Ort

Ungewöhnlich wirken nicht nur seine Rezepte, sondern auch der Ort, an dem Fedor Richter seine Pizzen anbietet. Der neue Pizzaofen des früheren Tennisprofis steht im Vereinsheim des Tennisclubs Grün-Weiß in der Schwabenstraße, neben dem DAV-Kletterzentrum, im Bayreuther Süd-Osten. Die Gaststätte gehört Fedor Richters Mutter. Alles, was er gebraucht habe, sei der neue Pizzaofen und eine Teigmaschine gewesen, so Richter.

Bisher vermarktet er seine Pizzen über seine Instagram-Seite. Am 24. Februar 2023 will er aber offiziell seine Pizzeria eröffnen, der Name: “Enzos Pizzabar”. Ab da will er freitags und samstags von 17 bis 23 Uhr öffnen, sonntags von 14 bis 22 Uhr, montags von 17 bis 23 Uhr, dienstags von 17 bis 22 Uhr. Zunächst soll es Essen vor Ort und für Abholer geben. Je nach Belag soll die Pizza zwischen acht und 16 Euro kosten.

Sportliche Herausforderung

Künftig will er auch Essen liefern – idealerweise bis spät in die Nacht, weil das sonst niemand in Bayreuth mache. Dafür bräuchte er womöglich Mitarbeiter. Doch zunächst will er alleine schauen, wie es läuft. 50 Pizzen pro Tag könnte er aus eigener Kraft stemmen, so seine Einschätzung.

Noch laufe die Testphase, sagt Fedor Richter. Denn tatsächlich sei er ein frischgebackener Pizzabäcker – er habe erst vor elf Wochen seine erste Pizza überhaupt gebacken. Seitdem übe er fast täglich, inspiriert von seinen Gesprächen mit italienischen Pizzabäckern, aber auch von Pizzaprofis, die ihre Erfahrungen auf Instagram teilen. “Ich mag die Herausforderung”, sagt er. “Ich glaube, das kommt vom Sport.”