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Energie

Bayreuther müssen auf niedrigere Stromkosten warten

Die Kosten für die Energieerzeugung sind in letzter Zeit gesunken, aber die Bayreuther Kunden werden erst mit Verzögerung davon profitieren.

Erläuterung der Verbraucherzentrale Bayern

Norbert Endres, Energieberater für die Verbraucherzentrale Bayern, teilte dem bt mit, dass die Strompreise nicht nur in Oberfranken, sondern in ganz Deutschland in naher Zukunft eher nur leicht sinken werden. Die Energiepreise sind in den letzten Wochen gesunken, aber die Kunden haben noch nicht alle davon profitiert, weil die Stromversorger (z.B. die Stadtwerke) ihre Lieferungen mitunter zu den hohen Preisen des letzten Jahres gekauft haben. Viele Unternehmen können die Einsparungen nicht sofort an die Kunden weitergeben, weil sie die hohen Preise, die sie bezahlt haben, wieder hereinholen wollen.

Außerdem werden die Preise durch politische Faktoren beeinflusst, auf welche die Stromanbieter keinen Einfluss haben. Steuern, Abgaben und Umlagen bilden einen großen Teil dessen, was die Kunden zahlen.

Ein Faktor, der sich mittelfristig auf die Stromrechnungen auswirken könnte, ist die Einführung variabler Stromtarife ab 2024, welche die unmittelbaren Kosten der Energieerzeugung besser zeigen sollen. Derzeit haben die meisten Kunden feste Verträge mit bis zu 24 Monaten Laufzeit, in denen ein bestimmter Preis vereinbart wird. Die Einführung von „smart Stromzählern“ soll die volatile Stromversorgung mit erneuerbaren Energien absichern, damit sollen die Kosten je nach Uhrzeit, in der der Strom tatsächlich verbraucht wird, variieren.

„Es ist schwer zu sagen, wann die Strom- und Gaspreise für die Kunden niedriger sein werden.“, so Endres. „Die Energieversorger kaufen Strom an der Börse in Leipzig, wo die Preise nach wie vor höher sind als vor dem Ukraine-Krieg. Zunehmend liegt der Schlüssel zu günstigerer Stromerzeugung in den erneuerbaren Energien. Besonders wichtig ist es die großen Einsparpotentiale auf der Verbrauchsseite zu nutzen“

Ausführliche Informationen über die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Bayern sind unter BR24 zu finden. Lesen Sie auch: Auseinandersetzung zwischen Studentenverbindungen endet blutig.




Erklärung der Stadtwerke Bayreuth

Der Pressesprecher der Stadtwerke Bayreuth, Jan Koch, erläuterte die Position des Stromanbieters. “Wir haben unsere Strompreise zum 1. März 2023 erhöht und werden diese – wie bereits in der Vergangenheit – permanent überprüfen”, erklärte Koch.

Sobald die Beschaffungskosten für Strom es zulassen, werden die Stadtwerke diesen Preisvorteil an die Kunden weitergeben, so Koch. Wann dies der Fall sein wird, lässt sich allerdings noch nicht sagen.

Koch erläuterte die Einkaufspolitik der Stadtwerke. Um Preisspitzen an den Handelsbörsen zu dämpfen, kaufen die Stadtwerke einen großen Teil der zukünftig benötigten Energiemengen bis zu sechs Jahre im Voraus zu einem heute vereinbarten Preis ein. Steigen die Preise an den Handelsmärkten, profitieren die Kunden, weil der Strom zu günstigen Konditionen eingekauft wurde.

Die Beschaffungspreise an der Börse sind extrem gestiegen, was einen großen Einfluss auf die Preise hat. Wenn die Preise sinken, profitieren die Kunden davon, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung.