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Wirtschaft

Diesen Meilenstein will Bayreuth trotz aller Probleme – sonst baut “Elon Musk sein Haus auf dem Mars zuerst”

Das Regionale Gründer- und Innovationszentrum (RIZ) in Bayreuth soll Unternehmensgründer unterstützen. Nun könnte der Landkreis das Projekt unterstützen.

Das geplante Gründer- und Innovationszentrum (RIZ) in Bayreuth soll junge Unternehmensgründer stärken. Und den Wirtschaftsstandort Bayreuth. Nun kommt neue Bewegung in das Wirtschaftsprojekt.

Im Stadtrat am Mittwoch (27. April 2022) informierten Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Bernhard Sippel, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung, über die aktuelle Entwicklung.

RIZ in Bayreuth: Aktueller Stand beim Regionalen Gründer- und Innovationszentrum

Die Erstellung eines 1.500 m2 großes RIZ in Bayreuth prüfen – das war der Auftrag des Stadtrats an die Verwaltung im November 2021. Im Februar 2022 wurde ein Bericht zu den Finanzen für die Investition in das Regionale Gründer- und Innovationszentrum angefordert.

Am 27. April gab es Antworten auf diese Fragen rund im das schon länger diskutierte Gründersprungbrett in Bayreuth. Auf dem Campus der Universität direkt neben der Fakultät der Rechtswissenschaften könnte es entstehen. Aktuell wird beim RIZ mit Kosten von 20 bis 25 Millionen Euro gerechnet. Eröffnet werden soll es im Optimalfall im Jahr 2026.

Bayreuth könnte vom Landkreis Unterstützung beim RIZ bekommen

Unerwartete Verstärkung beim Kostenstemmen des RIZ in Bayreuth kommt nun womöglich vom Landkreis Bayreuth. Landrat Florian Wiedemann hatte im Vorfeld des RIZ-Berichts nicht ausgeschlossen, dass der Landkreis einige Millionen beisteuern könnte. Im Gegenzug erhofft man sich im Landratsamt, dass der Landkreis perspektivisch im RIZ-Konzept berücksichtigt wird – und Gründern auch der Kreis zwischen Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz als Unternehmensstandort schmackhaft zu machen. Sippel verwies hier auf die Sitzungen von Kreisausschuss und Kreistag im Juni um weitere – gemeinsame – Schritte dingfest zu machen.

Für Ebersberger macht die ursprüngliche Variante mit 2.500 m2 am meisten Sinn. Aber: “Man muss sie auch finanzieren können. Je schneller wir das RIZ bauen, desto günstiger wird es”, sagt er in Bezug auf in Aussicht gestellte Fördergelder der Regierung von Oberfranken. Machte Landrat Wiedemann im Vorfeld Andeutungen, sich mit 25 Prozent zu beteiligen, so hofft Ebersberger auf noch mehr Geld aus dem Landratsamt. Ein kleineres RIZ mit 1.500 m2? Eher kein Quantensprung gegenüber dem Interimsstandort für Gründer in der Mainstraße.




RIZ in Bayreuth schon 2026 fertig?

Michael Hohl (CSU) mahnt zur Eile: “Wir müssen unbedingt loslegen. Zu viele Runden hat das RIZ bereits im Stadtrat gedreht.” Zudem bestehe die reale Möglichkeit, dass junge Gründer abwandern, etwa ins Einstein1 nach Hof.

Christoph Rabenstein (SPD) sieht es ähnlich. Dennoch ist er sehr skeptisch, dass das RIZ bis 2026 etwas tue. Hinsichtlich einer Landkreis-Beteiligung gibt er zu bedenken: Wenn man erst auf den Landkreis zählt, der sich dann aber doch nicht beteiligt, dann werde Bayreuth bei der RIZ-Planung weit zurückgeworfen. “Eher baut Elon Musk dann sein Haus auf dem Mars”, zieht er einen nicht ganz ernst gemeinten Vergleich.

Die Grünen seien laut Stefan Schlags zwar nicht grundsätzlich gegen das RIZ. Leerstände gebe es allerdings jetzt bereits einige in Bayreuth. Tendenz steigend. Auch diese Räume könnten für Gründer, anstelle eines RIZ-Neubaus, in Frage kommen. Gefördert würde ohnehin nur Gründung und nicht Innovation.