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Bayreuth

Bayreuther Birken-Apotheke öffnet wieder: neue Einrichtung, alter Name, bekannte Betreiber

Die Birken-Apotheke in der Friedrichsstraße soll bald unter neuer Führung wieder eröffnen. Das bt sprach mit Betreiberin Simone Landwehr. 

Die Birken-Apotheke in Bayreuth soll in den kommenden Monaten wieder öffnen.

Das bt sprach mit der neuen Betreiberin Simone Landwehr.

Birken-Apotheke wird Teil von Verbund

Das Apothekensterben hatte eigentlich auch schon die Bayreuther Birken-Apotheke erfasst: Nach 37 Jahren schloss sie Ende Dezember 2023 ihre Türen. Denn die Betreiber fanden keinen Nachfolger – ein Problem, das schon viele Apotheken getroffen hat.

Doch das vermeintliche Ende der Birken-Apotheke wandelte sich zum Neubeginn. Denn nun hält ein neuer Betreiber Einzug: der Bayreuther Apothekenverbund von OFRA Pharm, betrieben von Jens Landwehr und Andreas Paul, sowie Simone Landwehr. Es soll die sechste Filiale des Verbunds werden – doch noch liegt viel Arbeit vor den neuen Besitzern. Lesen Sie auch: Die Geschäftsstelle der Bayreuth Tigers in der Innenstadt ist geschlossen – was hat es damit auf sich?

Standort soll erhalten bleiben

Aktuell gehören bereits fünf Apotheken in Bayreuth einem Verbund an: die Rathaus-Apotheke, Brandenburger Apotheke, Mohren-Apotheke und die Apotheke am Roten Hügel – allesamt Teil von OFRA Pharm . Dazu kommt die St. Georgen-Apotheke, die von Simone Landwehr betrieben wird. Die Birken-Apotheke wird ihre zweite Filiale.

Dass man jetzt noch eine weitere Apotheke dazuholt, war nicht unbedingt geplant. Von der Schließung habe man zufällig erfahren. Dann war aber schnell klar, dass “wir den Standort aufrechterhalten wollen”, so Simone Landwehr. Die Birken-Apotheke versorgt gleich mehrere Stadtteile. Daher sei es wichtig, dass sie bleibt.

Trotz der bereits vorhandenen Filialen beschloss man dann, eine weitere anzugliedern. “Wir sind alle drei noch jung und sind gerne Apotheker. Daher haben wir auch Lust auf das Projekt”, so Landwehr.

Dass die Birken-Apotheke erhalten bleibt, scheint einige sehr zu freuen. Während das Foto mit Simone Landwehr entstand, bedankte sich eine vorbeikommende Dame dafür, dass sie die Apotheke übernimmt. Besonders freut sie sich darauf, dass Landwehr auch selbst vor Ort arbeiten wird.

Einzelpersonen haben es schwer

Das anhaltende Apothekensterben in Bayreuth beschäftigt Simone Landwehr sehr. “Bisher trifft es vor allem diejenigen, die keinen Nachfolger finden”, erklärt sie gegenüber dem bt.

“Als Einzelperson hat man es bei den Apotheken sehr schwer, es gibt unfassbar viele Regulierungen. Dazu kommt die Belastung der Selbstständigkeit, das ist vor allem finanziell einfach schwierig”, so die Apothekerin weiter.

Ein Apothekenverbund, wie er hier vorliegt, hat dagegen große Vorteile gegenüber den Einzelpersonen. “Man hilft sich immer gegenseitig.” So teile man Kompetenzen und Fachgebiete unter den Apotheken auf und schiebe auch mal das Personal hin und her, wenn Not am Mann ist.

“Sehr viel Geld” steckt im Projekt

Auch im Einkauf und der Lagerung gibt es laut Simone Landwehr erhebliche Vorteile: “Das macht es auf jeden Fall leichter”. So kann dann eben auch mal “sehr viel Geld”, wie es Jens Landwehr beschreibt, für eine neue Filiale in die Hand genommen werden.

Die aktuelle Entwicklung bei den Apotheken, die es den Familienbetrieben immer schwerer macht, sieht sie dennoch kritisch. “Ich will eigentlich nicht, dass es sich in diese Richtung entwickelt”, so Landwehr.

Das “Schöne an Apotheken” sei immer gewesen, dass diese inhabergeführt seien. Auch die persönliche Beratung gehöre für sie einfach dazu. In ihrer Apotheke in St. Georgen führt Simone Landwehr auch selbst noch die Kundengespräche.

Fotos: Benedikt Günther

Umbau läuft planmäßig

Damit sollte sicher sein, dass in der Birken-Apotheke auch weiter auf den persönlichen Kontakt gesetzt wird. Bis diese wieder öffnen kann, wird es aber noch ein wenig dauern – aktuell sind die Räumlichkeiten eine einzige Baustelle. Dennoch liegt man gut im Plan. Am 1. Juli soll die große Wiedereröffnung stattfinden.

Die Entkernung, sprich das Herausreißen der bisherigen Einrichtung, sei planmäßig verlaufen. “Aktuell läuft es gut”, so das Fazit von Simone Landwehr. Obwohl keine Theken oder Regale mehr vorhanden sind, werden einige Merkmale der Birken-Apotheke erhalten bleiben.

So beispielsweise der gesamte Bodenbelag, wie auch die Glasfront. Dort soll lediglich mittig eine neue Tür eingebaut werden – ob Schiebe- oder Automatik- ist noch nicht entschieden. Auch bleiben die Stützen, die “Beratungswand” in der Mitte des Raumes sowie der leichte Abhang.

Name soll bleiben

“Wir wollen die Apotheke ein bisschen aufhübschen”, erklärt Simone Landwehr das Vorgehen beim Umbau. “Hier wurde lange nichts geändert, deswegen musste man viel herausreißen.”

Die Birken-Apotheke soll aber, auch wenn sie nun zu einem Verbund gehört, ein “eigenes Gesicht” behalten. “Unsere anderen Apotheken sehen ja auch unterschiedlich aus”, so Landwehr. Corporate Identity spielt hier keine große Rolle.

Was ebenfalls erhalten bleibt, ist einerseits der Apotheken-Automat und andererseits der Name. Das bestätigte Jens Landwehr auf bt-Nachfrage “mit ziemlicher Sicherheit”.

Klare Meinung zu Cannabis-Legalisierung

Genauso sicher ist es, dass die Birken-Apotheke, wie auch die anderen Apotheken im Verbund, keinen großen Wert auf Beratung und Verkauf im Zuge der Cannabis-Legalisierung legen werden.

“Ich halte das für keine gute Idee”, so Simone Landwehrs klarer Standpunkt. Apotheken seien nicht der richtige Ort für den Verkauf von Cannabis. Sie seien dafür da, den verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten zu gewährleisten. “Ich kann nicht einer Oma von Schlafmitteln abraten und daneben Leuten Cannabis verkaufen”, so Landwehr.

“Es entspricht einfach nicht meinen Überzeugungen”, erklärt die Apothekerin weiter. Mittlerweile sei es “ohnehin zu spät”, um noch etwas zu verhindern. Wenn, dann solle man sich an den Niederlanden orientieren und eine Art “Coffe-Shop-System” einführen – es aber aus den Apotheken fernhalten.