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Wald

Erhöhte Waldbrandgefahr in Bayreuth: So brenzlig soll es zu Ostern werden

von Maximilian Springer

Das erste Quartal 2022 war eines der trockensten aller Zeiten in Deutschland. Auch die Bayreuther Wälder sind davon betroffen.

In einigen Regionen Deutschlands kam es dieses Jahr bereits zu Waldbränden. Das erste Quartal von 2022 gehört zu den trockensten, die in Deutschland jemals gemessen wurden.

Im bt-Interview hat Matthias Huttner, Forstdirektor und Abteilungsleiter Forsten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg , die Fragen des bt zur aktuellen Lage beantwortet.

Gefahr von Waldbränden in Bayreuth steigt zu Ostern wieder

Am 29. März 2022 steht der Waldbrand-Gefahrenindex (WBI) in der Region um Bayreuth noch auf Stufe drei von insgesamt fünf. Dieser soll aber in den nächsten Tage wieder auf die Stufen eins und zwei zurückgehen, wie Huttner im Gespräch mit dem bt mitteilt. Es stehe kühles Wetter und etwas Regen bevor, was die aktuelle Situation wieder verbessern sollte. Tatsächlich bewahrheitete sich Huttners Prognose wenige Tage darauf.

In der direkten Umgebung waren Überwachungsflüge über den Wäldern nicht nötig, um Brandgefahren vorzubeugen, sagt Huttner. Im ersten Quartal habe es in seinem Zuständigkeitsbereich ohnehin keine größeren Vorfälle gegeben. Kritisch hingegen könnte es hingegen wieder zu den Feiertagen werden, wenn mehr Leute bei gutem Wetter im Wald unterwegs sind. Zu den Risikozeiten gehören dort insbesondere Ostern und Pfingsten.

Das Glück der Bayreuther Region besteht  laut Huttner darin, dass in diesem Jahr trotz trockener Oberflächen noch eine Restfeuchte besteht. “Wenn man eine Handbreite tief in die Erde greift, gibt es noch Feuchte und der Boden ist nicht pulvrig”, beschreibt Huttner die Situation. Wichtig wäre aber etwas Regen, da die Grundwasserspeicher nicht aufgefüllt sind. Wenn die Trockenheit weiter anhält, gebe es ein erhöhtes Risiko eines Borkenkäferbefalls, durch den hauptsächlich Fichten betroffen sind. Doch auch andere Baumarten sind der Gefahr des anhaltenden Trockenstress ausgesetzt. So hofft der Experte auf einen feuchten April, damit die Trockenschäden nicht zu groß ausfallen.

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Große Mehrzahl der Waldbrände durch Menschen ausgelöst

Woraufhin der Zuständige für Waldbrandüberwachung aber auch hinweist, ist, dass weit über 90 Prozent der Waldbrände in den mitteleuropäischen Breitengraden durch den Menschen ausgelöst werden. Die Ursachen sind dabei vielfältig, aber die größten Risikofaktoren seien weggeworfene Zigaretten, illegale Lagerfeuer und unerlaubtes Grillen. Neben diesen Hauptgründen gebe es auch zum Teil Waldbrände durch Autos, die mit einem heißen Auspuff auf trockenem Gras parken und in Fällen auch landwirtschaftliche Geräte, die zu nah an brandgefährdeten Stellen in der Natur überhitzen. Insbesondere weist der Experte auf das von März bis Oktober bestehende Rauchverbot in bayerischen Wäldern.

Sollte man doch einmal einen Brand in einem Wald beobachten, empfiehlt Huttner zuerst den Notruf unter der 112 zu wählen und diesem nach besten Möglichkeiten den Brandort zu beschreiben. Wovon er aber dringend abrät, sind eigene Versuche das Feuer zu löschen. Um eine möglichst genaue Ortsangabe zu machen schlägt er die Nutzung der App Hilfe im Wald vor.