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Bayreuth

GEMA-Streit um Bayreuther Weihnachtsmarkt geht weiter: dieses Jahr kein “Last Christmas”?

Bayreuth hat sich noch immer nicht mit der GEMA geeinigt. Muss der Bayreuther Christkindlesmarkt auf beliebte Weihnachtslieder verzichten?

Es sind keine drei Wochen mehr bis zum Beginn des Bayreuther Weihnachtsmarkts. Doch der Streit zwischen Stadt und GEMA ist noch immer nicht beigelegt.

Bayreuther Christkindlesmarkt ohne “Last Christmas”?

Wer kennt sie nicht: die Weihnachtslieder, die bereits im November im Radio laufen. Doch auf dem Bayreuther Christkindlesmarkt könnten Titel wie “Last Christmas” oder “All I Want for Christmas is You” dieses Jahr fehlen.

Hintergrund: Im August bekam die Stadt eine GEMA-Rechnung in Höhe von knapp 40.000 Euro für den vorigen Christkindlesmarkt. Nun rückt der Weihnachtsmarkt näher: Er soll am 27. November öffnen. Doch noch immer gibt es keine Einigung zwischen Stadt und GEMA, wie der Bayreuther Stadtsprecher Joachim Oppold erklärt.




Stadt will Mehrkosten nicht auf Ständebetreiber umlegen

Die gestiegenen Kosten sollen laut Oppold nicht auf die Marktbeschicker abgewälzt werden. Diese befinden sich “derzeit ohnehin in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.”

Daher wird man beim diesjährigen Christkindlesmarkt verstärkt auf GEMA-freies Liedgut zurückgreifen. “In welchem Umfang dies der Fall sein wird, hängt nicht zuletzt auch vom Ergebnis der aktuellen Verhandlungen mit der GEMA ab”, sagt Oppold. Auf dem Bayreuther Christkindlesmarkt wird es also nicht still bleiben.

Das sagt die GEMA

Die Rechnung für den letzten Bayreuther Christkindlesmarkt betrug rund 40.000 Euro. 2019 betrug die Rechnung laut Stadt noch 493 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 8.000 Prozent.

Laut Ursula Goebel, Direktorin für Marketing und Kommunikation bei der GEMA, kann eine solche Steigerung mehrere Gründe haben. “Entweder wurde die Veranstaltungsfläche des Marktes seit 2019 deutlich vergrößert. Oder im Rahmen der Flächennachmessung durch die GEMA wurden entsprechende Abweichungen zur angemeldeten Veranstaltungsfläche festgestellt.”

Für die Berechnung der Gebühr ist die Größe der gesamten Veranstaltungsfläche ausschlaggebend. “Wenn die von uns gemessene Fläche nun also deutlich größer ist, als die angemeldete Fläche, so steigt natürlich die Lizenzhöhe”, so die Direktorin.

Weitere Kommunen betroffen

Laut Goebel kam es bei 35 Kommunen zu starken Abweichungen der Lizenzhöhe – darunter eben auch Bayreuth. “Mit den 35 Kommunen, für die es im Einzelfall sehr viel teurer wurde, sind wir direkt ins Gespräch gegangen, um für beide Seiten eine angemessene Lösung zu finden.”

Konkret soll es dabei um Anpassungen an der Lizenzhöhe gehen. “Angemessen heißt für uns, dass auch die Rechte unserer rund 90.000 Mitglieder, deren Melodien und Texte auf dem Markt öffentlich aufgeführt werden, gewahrt bleiben”, sagt Goebel.

Ob auf dem diesjährigen Bayreuther Weihnachtsmarkt “Last Christmas” ertönt bleibt also weiterhin fraglich.