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Medizin

Streit zwischen den Kliniken in Kulmbach und Bayreuth um High-Tech-Praxis erreicht die Politik: Das ist passiert

Das Klinikum Kulmbach hat keine Radiologiepraxis mehr. Dafür einen dicken Hals. Das liegt am Verhalten des Klinikums Bayreuth.

Im Klinikum Kulmbach war bis April eine radiologische Praxis untergebracht. Die ist nun geschlossen, weil das Klinikum Bayreuth sie gekauft hat.

Die radiologische Praxis soll nun als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) am Klinikum Bayreuth weiter betrieben werden.

Radiologie-Praxis: Streit zwischen Klinikum Kulmbach und Klinikum Bayreuth

Es knirscht zwischen den Kliniken in Kulmbach und Bayreuth: Es geht um die Radiologie-Praxis von Doktor Pfaffenberger. Diese war bis April im Klinikum Kulmbach angesiedelt. Das ist sie jetzt allerdings nicht mehr. Was Kulmbach aktuell hat: einen Mangel an medizinischer Versorgung und Unverständnis für das Handeln des Klinikums Bayreuth. Die GmbH soll die Praxis für mehrere Hunderttausend Euro gekauft haben, um ihr medizinisches Profil am Roten Hügel zu erweitern. Auch interessant: Deshalb gibts am am Klinikum Bayreuth weiter strenge Corona-Regeln.

Die Landräte Florian Wiedemann (Bayreuth) und Klaus Peter Söllner (Kulmbach) versuchten am Dienstag (10. Mai 2022) in einem Gespräch im Bayreuther Landratsamt zu vermitteln – in “konstruktiver Atmosphäre”, wie es sowohl von Kulmbacher als auch Bayreuther Seite heißt. In Kulmbach zeigt man sich “durchaus irritiert vom Kauf der Praxis für Radiologie in Kulmbach “, wie es auf bt-Anfrage aus dem Büro des Kulmbacher Landrats heißt. Das Ziel für Landrat Söllner ist klar: “eine langfristig gesicherte Behandlungsmöglichkeit für die Patientinnen und Patienten im Landkreis Kulmbach im Bereich Radiologie” – auch im Interesse des Klinikums Kulmbach.




Klinikum Kulmbach: “Irritiert” wegen Kauf der Radiologiepraxis

Demnach bezieht man sich in Kulmbach auf das bayerische Kommunalrecht. Medizinische Einrichtungen könnten demnach nicht einfach in anderen Regionen “aufgekauft” werden. Deshalb sieht nicht nur Landrat Söllner “durchaus rechtliche Bedenken im Zusammenhang mit dem Kauf”. Diese Bedenken soll nun die Regierung von Oberfranken prüfen.

Gleichwohl wollte das Klinikum Kulmbach die von Doktor Pfaffenberger betriebene Radiologie-Praxis keineswegs kampflos verlieren, wie Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann dem bt mitteilt. Sie sagt: “Unser MVZ Klinikum Kulmbach hat Herrn Doktor Pfaffenberger ein Angebot zum Kauf seiner Praxis unterbreitet mit dem Ziel, die Praxis wie bisher am Standort Kulmbach vollumfänglich weiter zu betreiben und Herrn Doktor Pfaffenberger im MVZ Klinikum Kulmbach anzustellen. Dieses Angebot zum Kauf der Kassenarztpraxis erhalten wir auch weiter aufrecht.” Sie hält fest, dass sie durchaus “irritiert” sei.

Eine bt-Anfrage an das Klinikum Bayreuth zum vorliegenden Sachverhalt blieb am Mittwoch unbeantwortet. Lesen Sie auch: Seit dem 25. April dürfen nicht aufschiebbare Operationen am Klinikum Bayreuth wieder durchgeführt werden.