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Heizen

Feuerwehren im Landkreis Wunsiedel warnen vor Heiz-Experimenten: So heizen Sie sicher

Wer Heizkosten einsparen möchte, denkt aktuell möglicherweise über Heizalternativen nach. Diese können aber teils lebensgefährlich werden, weshalb die Feuerwehren im Landkreis Wunsiedel davor warnen.

Durch die aktuellen Teuerungen versuchen viele Menschen in einigen Lebensbereichen Geld einzusparen. So auch beim Heizen.

Doch die Alternativen zum Heizkosten sparen sind nicht unbedingt sicher. Im Gegenteil: Einige von ihnen sind brandgefährlich. Feuerwehren im Landkreis Wunsiedel und auch der Bayerische Landesfeuerwehrverband warnen nun vor den Heiz-Experimenten.

Landkreis Wunsiedel: Nicht nur Brand-, sondern auch Vergiftungsgefahr

„Wer mit den falschen Heizgeräten im Innenraum heizt, bringt nicht nur sich, sondern auch andere Hausbewohnerinnen und -bewohner in akute Lebensgefahr. Dazu gehören Kohle- oder Gasgrills, Gas-Heizstrahler, offenes Feuer, Ethanol-Öfen oder die aktuell über die Sozialen Medien verbreiteten und völlig überbewerteten Teelicht-Öfen”, äußert sich Kreisbrandrat Wieland Schletz zu der Thematik.

Er stimme mit dem gleichlautenden Aufruf des Bayerischen Landesfeuerwehrverbands überein und unterstütze diesen, teilt das Landratsamt Wunsiedel im Fichtelgebirge mit. Nicht nur bestehe durch die falschen Heizgeräte Brandgefahr, sondern auch Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid (CO). Lesen Sie auch: Die Stadt Bayreuth spart bei Strom und Heizenergie.

“Das Tückische: der Mensch kann das gefährliche Atemgift weder riechen, sehen noch schmecken”, so Landratsamt Wunsiedel i. F. Dadurch bemerken Betroffene nicht, dass Kohlenmonoxid eingeatmet wird. Nur ein CO-Melder kann CO in der Raumluft erkennen und darauf hinweisen.

Eine Vergiftung durch Kohlenmonoxid kann zu erheblichen Beschwerden bis hin zum Tod führen. Die wichtigsten Symptome einer CO-Vergiftung sind Schwindel, Schläfrigkeit, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Schüttelfrost.

Heizgeräte und -anlagen richtig betreiben

Nicht nur Heizalternativen bergen ein Brandrisiko und ein Risiko für CO-Vergiftungen. Auch dafür vorgesehene Geräte haben diese Risiken, wenn die Geräte unsachgemäß benutzt werden.

“Heizen Sie Ihren Holzofen niemals mit Rest- oder Sperrmüll, Plastik, nassem Holz oder Kerzenresten. Das falsche Brennmaterial verursacht Ablagerungen im Kamin, die zu Kaminbränden führen können”, erklärt das Landratsamt Wunsiedel i. F. Außerdem sollte ein Holzofen regelmäßig inspiziert werden.

Wer einen neuen Kamin oder Ofen in Betrieb nehmen möchte, sollte vorher mit dem zuständigen Kaminkehrer sprechen. Dasselbe gilt, wenn ein alter Kamin oder Ofen wieder genutzt werden soll.

Auch “Heizungen, Gasthermen und Durchlauferhitzer müssen regelmäßig gewartet werden und der Schornstein kontrolliert werden”, so Landratsamt Wunsiedel i. F. Die Anlagen selbst und auch die Zählereinrichtungen sollten auf gar keinen Fall manipuliert werden. Dadurch würden Unfälle begünstigt und nur bei korrekter Funktion der Geräte können Brände und CO-Vergiftungen vermieden werden.

Außerdem sollten Zuluftöffnungen zu Gasthermen oder anderen offenen Feuerstellen nicht verschlossen werden. Eine sauerstoffarme, unvollständige Verbrennung fördert die Bildung von Kohlenmonoxid. Dies kann wiederum zu einer CO-Vergiftung führen.




Sicherheitshinweise für elektrische Heizgeräte

Wer auf elektrische Heizgeräte zurückgreift, sollte laut Landratsamt Wunsiedel i. F. folgende Sicherheitshinweise beachten:

• Auf einschlägige Prüfkennzeichen achten (z.B. GS, TÜV, etc.)

• Bedienungsanleitung beachten

• Heizlüfter, Heizdecken o.ä. sind meist nicht für den dauerhaften Gebrauch geeignet (Bedienungsanleitung beachten!)

• Heizlüfter, Heizdecken o.ä. nicht unbeaufsichtigt betreiben

• Kabel der Geräte vollständig abwickeln und insbesondere bei Heizlüftern und -strahlern von der wärmeabgebenden Seite des Gerätes fernhalten

• Keine beschädigten Geräte verwenden (Risse, Knicke, angeschmolzene Stellen in der Isolierung etc.)

• Gerät sofort außer Betrieb nehmen, bei Geruch von angesengten Kunststoff

• Belastungsgrenzen der Hausinstallation beachten

• Ausgelöste Sicherungen der Hausinstallation weisen auf einen Defekt des Gerätes hin – Gerät außer Betrieb setzen

• Nicht mehrere leistungsstarke Geräte (etwa >1000W Leistungsaufnahme pro Gerät) gleichzeitig an einem Sicherungszweig der Hausinstallation betreiben

• Kein Betrieb von Einzelgeräten an Mehrfachsteckdosen: durch Kontaktwiderstände der Steckerleisten in Verbindung mit der hohen Leistungsaufnahme der Geräte ist mit einer erhöhten Wärmeentwicklung an den Kontaktstellen zu rechnen

• Brennbare Materialien unbedingt von Heizlüftern fernhalten (nicht abdecken, Decken o.ä. nicht in der Nähe platzieren usw.)

• Beim Betrieb in Feuchträumen (z.B. Bad) sicherstellen, dass kein Wasser auf das Gerät gelangen kann

• Bei Heizlüfter, Heizdecken o.ä. nach dem Betrieb den Stecker ziehen und vollständig abkühlen lassen, bevor diese verstaut werden

Bei Fragen bezüglich des Themas Heizen kann sich an den Kreisfeuerwehrverband im Landkreis Wunsiedel i. F. gewendet werden oder auch an die örtliche Feuerwehr vor Ort.