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Preiserhöhung
Mogelpackungen: Versteckte Preissteigerungen bei Lebensmitteln – so erkennt man sie
von bt-Redaktion
Immer mehr Unternehmen versuchen Verbraucher beim Lebensmittelkauf auszutricksen. Grund dafür: steigende Preise bei Produktion und Lieferung.
Die aktuellen Preissteigerungen sind den meisten wohl kaum entgangen. Doch manche Preissteigerung bleibt für den ein oder anderen unentdeckt.
Das sollen sie auch: nicht auffallen. Einige Unternehmen heben den Preis für Kunden unbemerkt an. Doch wie?
Weniger Inhalt zum selben Preis
Um die Preissteigerung zu verstecken, bleiben die Preise der Produkte gleich, jedoch der Inhalt nicht. Diesen haben viele Hersteller bei ihren Produkten reduziert.
Grund hierfür sind die allgemein steigenden Lebensmittelpreise. Aktuell beträgt die Inflation um die zehn Prozent. Nahrungsmittel sind mittlerweile 18,7 Prozent teuerer als im vergangenen Jahr, wie man Daten des Statistischen Bundesamts entnehmen kann. Lesen Sie auch: Bayreuther Sozialeinrichtungen kämpfen mit den Preiserhöhungen.
Mehrere Faktoren tragen zu diesem Preisanstieg bei. Darunter unter anderem erhöhte Rohstoffpreise, erhöhte Energiekosten und auch Mehrausgaben für die Logistik infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges, berichtet FOCUS online.
Diese Steigerung der Kosten macht sich zwangsläufig beim Kunden bemerkbar. Damit eine Preissteigerung weniger auffällt, wird das Produkt geschrumpft. Hier spricht man mittlerweile von der sogenannten „Shrinkflation“. Dieses Wort setzt sich aus dem Wort ‚Inflation‘ und dem englischen Wort ’shrink‘ zusammen, welches schrumpfen bedeutet.
Nicht nur Shrinkflation
Auch die „Skimpflation“ macht sich mittlerweile breit, wie Öko-Test berichtet. Bei dieser tauschen Hersteller beispielsweise ihre üblichen Rohstoffe gegen günstigere aus. Sie schrauben also bei der Qualität und auch beim Service zurück, um Geld zu sparen und Preise halten zu können.
Demnach gibt es mehrere Möglichkeiten für Hersteller, den gewohnten Preis beizubehalten. Hierzu nennt Öko Test eine Reihe von Punkten:
- Die Packung wird kleiner.
- Die Zutaten werden billiger (sodass häufig die Qualität abnimmt).
- Der Inhalt (in Gramm, Milliliter oder Stückzahl) nimmt ab, weil mehr „Luft“ in die Packung kommt. Das lässt sich beispielsweise durch doppelte Böden, unsichtbare Einlagen oder geschickt platzierte Sichtfenster erreichen.
- Der Inhalt nimmt ab, weil mehr „Luft“ ins Produkt kommt (geht z.B. bei Kaugummis).
- Eine neue Sorte des bekannten Produkts wird angeboten, die einen reduzierten Inhalt hat. Was Verbraucher (die an die alte Füllmenge gewohnt sind), aber gar nicht bemerken.
- Vergleichbar ist der Trick, eine „Light“-Variante einzuführen, die weniger Fett und Zucker enthält – aber auch weniger Produkt.
Das „e“ auf der Verpackung
Wer ein Produkt mit einem e-Zeichen neben den Gramm- und Literangaben sieht, weiß oftmals nicht, was dieses bedeutet. Wie FOCUS online berichtet, handelt es sich hierbei um eine EU-Richtlinie, die 1976 eingeführt wurde.
„Es handelt sich dabei um das offizielle Schätzungszeichen der Industrie“, so FOCUS online. Mit diesem können Hersteller leicht von der eigentlichen Füllmenge abweichen, da das e-Zeichen auf diese hinweist und es ausreicht, wenn der Durchschnitt die Packungsangabe erfüllt oder überschreitet. Toleranzgrenzen würden jedoch stark ausgereizt.
Versteckte Preiserhöhungen erkennen
Versteckte Preiserhöhungen sind meist nicht leicht zu erkennen. Es ist jedoch nicht unmöglich, vor allem wenn man die Produkte gut kennt und regelmäßig kauft. Öko-Test hat hierfür ein paar Tipps.
Wer häufig selbe Produkte einkauft, kann Änderungen einfacherer bestimmen, sowohl bei Mengenangaben als auch bei Zutaten. Hier kann ein Foto von der Verpackung gemacht werden. Wenn in Zukunft eine Produktveränderung vermutet wird, kann das Bild mit der aktuellen Verpackung verglichen werden.
Auch lassen sich Füllmengenveränderungen durch den Kilo- und Literpreis bestimmen, falls der ursprüngliche Grundpreis bekannt ist. Ein Blick auf Mogelpackungslisten der Verbraucherzentrale können auch Auskunft über solche Fälle geben.