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Essen und Trinken

Wiener Kaffeehaus im Herzen Bayreuths: So läuft das Geschäft

Im Juni 2019 öffnete das Wiener Kaffeehaus in Bayreuth zum ersten Mal seine Türen. Das bt-Team ist der Frage nachgegangen, wie das Stück Wiener Kultur bei den Bayreuthern angekommen ist.

Das Wiener Kaffeehaus “1897” hat seine Türen in Bayreuth jetzt schon etwas länger offen. Doch wie wurde das Kaffeehaus von den Bayreuthern aufgenommen? Was hat sich verändert?

Das bt hat mit dem Leiter des Kaffeehauses über seine Erfahrungen gesprochen.

Das hat sich verändert

“Wir bleiben zeitlos”, so Philipp von Fechter, Besitzer des Wiener Kaffeehauses in Bayreuth. Von den neuen Trends in der Kaffeeindustrie wie Milchschaum in Form von bunten Herzchen oder Motiven in Regenbogenfarben hält er nicht viel. “Weniger Trend, mehr Genuss”, heißt es für den Röstmeister. Er möchte die guten alten Wiener Kaffeespezialitäten beibehalten und setzt stattdessen auf Qualität.

Anders denkt er beim Ambiente des Wiener Kaffeehauses. Fechter ist gerade dabei, Änderungen im Bereich Design und Optik durchzuführen. Der Jugendstil steht dabei im Vordergrund. Auch die To-Go-Becher hat er abgeschafft. Man hat jedoch die Möglichkeit, in einem selbst mitgebrachten Trinkgefäß den Wiener Kaffeegenuss zu erleben. Lesen Sie auch: Hier gibt es die besten Krapfen Bayreuths

Gut durch die Pandemie gekommen

“Als neues Unternehmen war die Pandemie ein Schlag”, erklärt der Röstmeister. Trotzdem kam er relativ gut durch die Pandemie. Denn das Kerngeschäft mit dem Verkauf von Bohnen und Blends selber war nicht durch die Coronaregelungen eingeschränkt.

Stabile Preise

Besonders legt Fechter darauf Wert, dass seine Kunden einen stabilen Preis erwarten können. “Wir versuchen, die Preise zu halten. Wenn sich durch äußere Umstände die Kosten für Lieferung und Produktion erhöhen, versuchen wir erst einmal die Krisen auszusitzen, abzuwarten und die Panik nicht mitzunehmen und nicht die entstehenden Kosten an den Kunden weiterzugeben.”

Die letzte Preiserhöhung liegt tatsächlich schon einige Zeit zurück. Im Herbst 2021 wurden die Preise pauschal um acht bis zehn Prozent erhöht. Seitdem sind die Preise auf einem konstanten Niveau.

Aktuelle Trends beim Kaffeetrinker

In den letzten Jahren waren besonders Kaffeespezialitäten mit einem sauren Geschmacksprofil im Trend. Dieser Trend scheint nun jedoch wieder in die andere Richtung zu schwingen, denn röstiger Kaffee scheint wieder populärer zu werden.

Dies spiegelt sich auch in der Nachfrage wider, denn der Verkaufsschlager ist zurzeit der Haus-Blend. Dieser ist ein Blend aus Arabica und Robusta Bohnen. Der Haus-Blend ist auch ein Favorit des Röstmeisters.

Welche Sorte eine besonders hohe Nachfrage erfährt, ist jedoch auch saisonbedingt. Im Herbst bietet das Wiener Kaffeehaus herbstliche Mischungen an. Im Winter sind weihnachtliche Mischungen mit Bio-Zimt und Vanille erhältlich. Sorten wie Blue Mountain und Bohnen aus Hawaii sind zu dieser Zeit ebenfalls beliebt. Die Blends sind meist nur in gemahlener Form erhältlich.

Natürlich sind auch die Klassiker beliebt wie der Kapuziner, der Ursprung des Cappuccinos, oder der Kleine Schwarze, vergleichbar mit dem Espresso.

Zukunftspläne

“Der Opernplatz in Bayreuth hat viel Potenzial”, seit 2019 will Fechter sein Wiener Kaffeehaus erweitern. Das Ziel ist ein klassisches Wiener Kaffeehaus mit Salon, Bar- und Kaffeehausbetrieb. Zudem will er auch kleine Spezialitäten anbieten. In seiner Zweitfiliale in Hof konnte er dies bereits umsetzten.

Zur Verstärkung der Bayreuther Filiale sucht der Röstmeister Verstärkung. Aktuell arbeiten vier Teilzeitkräfte im Kaffeehaus an der Oper. Wer also interessiert ist, kann bei dem Kaffeehaus vorbeischauen und sich dabei die ein oder andere Wiener Kaffeespezialität gönnen.