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Gastronomie

Herzogkeller in Bayreuth: Pächter gibt auf – “tut mir total leid”

Andy Göß, seit fast neun Jahren der Betreiber des Biergartens im Herzogkeller in Bayreuth, scheidet zum neuen Jahr als Pächter aus. Er geht mit einem weinenden Auge.

Der Herzogkeller ist als größter Biergarten in Bayreuth eine Institution. Doch leider machen die vielen steigenden Kosten und die Folgen der Corona-Pandemie auch vor ihm nicht halt.

So muss der aktuelle Betreiber Andy Göß zum Jahreswechsel die Reißleine ziehen, wie er am Donnerstag, 10. November 2022, dem bt im Gespräch bestätigt.

Herzogkeller in Bayreuth sucht neuen Betreiber

Es ist ein Zusammenkommen mehrerer Faktoren, aber “der Großteil ist Corona”, so Göß. Gerade seit der Pandemie sei Fachkräftemangel überall ein riesiges Thema – und eben auch in der Gastronomie. Zu Beginn der Pandemie gab es noch Hilfen, jetzt ist die Sachlage eine andere. Auch das Kurzarbeitergeld, kurz KUG, ist in der Gastronomie wohl nicht mehr beziehungsweise nicht mehr so leicht herzukriegen.

Hinzu kommen aber natürlich auch sämtliche andere steigende Preise: Lebensmittel, Strom, Gas, Lohnkosten… Hinzu komme, dass der Herzogkeller ein Saisonbetrieb ist. Im Winter wurde hier gegengesteuert durch gelegentliche Veranstaltungen. Aber es “ist und bleibt eben ein Saisonbetrieb” und bei dieser Größe sei es in der aktuellen Lage “einfach nicht mehr tragbar.” Lesen Sie auch: Im Mai schloss ein beliebtes Restaurant in Laineck.




Dann zieht Andy Göß den Schlussstrich beim Herzogkeller

Die Silvesterfeier wird Göß noch mitnehmen, zum neuen Jahr wird der Pachtvertrag auslaufen. Ausräumarbeiten, Vertragskündigungen und andere buchhalterische Tätigkeiten werden im Januar folgen. “Dann sperr ich hier die Tür zu und das war’s dann hier von mir”, sagt Göß.

“Ich gehe auf jeden Fall mit einem weinenden Auge und es tut mir total leid. Die Brauerei versteht es auch, es ist aktuell für mich einfach nicht mehr tragbar.” Die Bayreuther Bierbrauerei, unter dessen Obhut sich der Herzogkeller befindet, ist nun auf der Suche nach einem neuen Pächter. Es gebe laut Göß zwar schon Gespräche, aber etwas Handfestes habe sich noch nicht ergeben.

Und Göß selbst? “Als Koch ist es aktuell wohl kein Problem, eine Arbeit zu finden, die Frage der Selbstständigkeit gibt es natürlich auch.” Da geht es ihm also wie der Brauerei: Die Zukunft ist noch nicht klar, aber Möglichkeiten stehen allemal offen.