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Überwachung

Hier könnten in Bayreuth bald Kameras aufgestellt werden: wegen “Unbelehrbaren” und “Idioten”

Kameraüberwachung in Bayreuth könnte bald Realität werden. An bestimmten Orten in Bayreuth gibt es immer wieder Ärger.

Der öffentliche Raum in Bayreuth könnte bald mit Videokameras überwacht werden. Zumindest an Wertstoffcontainern. Die werden zu oft vermüllt. Eine Überwachung soll abschreckend wirken.

Der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats hat sich am Dienstag (8. Februar 2022) mit dem Thema beschäftigt. Vorausgegangen ist dem ein Antrag eines Stadtrats.

Kameraüberwachung in Bayreuth

Container in Bayreuth werden viel zu oft mit Unrat überzogen. Leider nicht nur mit Glas und Papier, wofür sie bestimmt sind, sondern auch mit Sperrmüll, Altöl und Co. Stadtrat Gert-Dieter Meier (Die Unabhängigen) ist das ein Dorn im Auge. Er beantragte deshalb ein Experiment zur Videoüberwachung von Wertstoffcontainern in Bayreuth. Lesen Sie auch: Eine Wildtierkamera hat in Oberfranken einen Dieb aufgezeichnet.

Meier möchte eine “leider notwendige Diskussion anstoßen”, wie er in der Antragsbegründung schrieb. Er schlägt einen einjährigen Testlauf kameraüberwachter Container an ausgewählten Stellen in der Stadt vor. Damit könnten “Unbelehrbaren”, wie er Leute nennt, die dort Müll abladen, in die Schranken gewiesen werden.

“Idioten” an Glas- und Papiercontainern

Bei der Stadtverwaltung schien Meier zuvor auf offene Ohren zu stoßen. Sie empfahl den Mitgliedern des Bauausschuss, der Videoüberwachung an den Containern zuzustimmen. Die Sammelplätze in der Rosestraße sowie in der Neckarstraße sollen als Experiment mit Kameras aufgerüstet werden.

Die CSU könne da “sehr sehr gut mitgehen”, wie Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Specht ankündigte. Er verwies auf einen gleichen Antrag aus seiner Fraktion im Jahr 2008. Der scheiterte damals noch. Vielleicht habe Meier mehr Erfolg mit der Aufrüstung von Kameras. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske stimmte ebenfalls zu. Er ging in seiner Wortwahl sogar noch weiter als Meier. Es seien “Idioten”, die sich an den Containern ihres Abfalls entledigten. Die Infrastruktur zur Müllentsorgung sei in Bayreuth schließlich hervorragend. “Probieren wir es mal aus”, schlug er in die gleiche Kerbe wie Meier und die CSU. Um einen anderen Ort in Bayreuth von Müll und Unrat zu befreien, schritt letzten Herbst eine Fraktion des Stadtrats zur Tat.

Videokameras in Bayreuth: So wurde über die Container entschieden

Sein Fraktionskollege und Zweiter Bürgermeister Andreas Zippel sah das anders. Die Kameraüberwachung von Papier- und Glascontainern sei ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Die drei Grünen pflichteten ihm bei, ebenso die BG. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger relativierte: “Wer gefilmt wird und sich ordentlich verhält, hat nichts zu befürchten. Die Aufnahmen werden zeitnah gelöscht.”

Letztlich überzeugte Meiers Antrag zu videoüberwachten Containern auch den Ausschuss – wenn auch nur denkbar knapp: Die Mitglieder befürworteten den Verwaltungsvorschlag mit neun zu sieben Stimmen. Demnächst werden die Container in Rosestraße und Neckarstraße wohl tatsächlich zur Probe videoüberwacht. Lesen Sie auch: In Bayreuth hat erst ein Müllauto gebrannt, dann gab es Probleme beim Löschen.