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Brandstiftung

Lebenswerk-Prozess: Angeklagter zu Mithäftling in U-Haft: “Ich bin der Feuerteufel von Bayreuth”

Manuel B. soll im August 2020 das Lebenswerk in Bayreuth in Brand gesetzt haben. Am 18. Januar 2022 wurde der Prozess gegen ihn fortgesetzt.

  • Brandstiftung in Bayreuth
  • Prozess um abgebrannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Bayreuth
  • 26-Jähriger angeklagt
  • Mithäftling belastet den Angeklagten am Dienstag vor Gericht (18. Januar 2022)

Das Landgericht Bayreuth verhandelt seit Dezember 2021 den Fall der niedergebrannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Bayreuth.

Angeklagt ist der 26-jährige Manuel B. Er wurde im September 2020, wenige Tage nach dem verheerenden Brand des Lebenswerks, bei einem Einbruch in Bayreuth gestellt.

Prozess um abgebranntes Lebenswerk in Bayreuth

Am Dienstag, 18. Januar 2022, wurde vor dem Landgericht Bayreuth der Prozess gegen Manuel B. fortgesetzt. Er ist der Brandstiftung in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Lebenswerks angeklagt. Der Chef-Ermittler der Kriminalpolizei Bayreuth belastete den Angeklagten bei der Beweisaufnahme zuletzt schwer.

Befragt wurde ein ehemaliger Mitgefangener von B. aus der Untersuchungshaft. Der Zeuge saß wegen des Anbaus von Marihuana “in nicht geringen Mengen” im September 2020 acht Tage gemeinsam mit dem Angeklagten in Untersuchungshaft.

Während dieser gemeinsamen Haftzeit habe der Zeuge Verdacht bezüglich des Brands im Lebenswerk in Bayreuth geschöpft. Im Oktober 2020 meldete er sich daraufhin bereits einmal bei der Polizei und sagte über den Lebenswerk-Angeklagten aus. Der Beweggrund des Zeugen: Strafminderung. Die habe er laut eigener Aussage vor Gericht am Dienstag allerdings nicht bekommen. Für die Herstellung von Drogen hat er im Mai 2021 zwei Jahre auf Bewährung erhalten.

Lebenswerk-Prozess in Bayreuth: Angeklagter zu Zeuge: “Ich bin der Feuerteufel von Bayreuth”

Der Zeuge hat im September 2020 also acht Tage gemeinsam mit dem Angeklagten in Untersuchungshaft verbracht. Gleich beim ersten Treffen in Haft habe der Angeklagte gegenüber dem Zeugen gesagt: “Ich bin der Feuerteufel von Bayreuth.” Das sagte der Zeuge vor Gericht. Da der Mitgefangene vom Brand des Lebenswerk in Bayreuth gehört hatte, stellte er eine mögliche Verbindung her und entschloss sich im Oktober 2020 zur Aussage.

Auch mit mehreren Einbrüchen und Diebstählen soll sich der Angeklagte gegenüber dem Zeugen in der gemeinsamen Zelle geäußert haben. Damit wollte er seinen Drogenkonsum finanzieren, wie der Zeuge aussagte. Zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung soll sich der Angeklagte mit einem kräftigen Tritt gegen eine Tür unerlaubt Zugang verschafft haben.

Zeuge und Angeklagter der Brandstiftung in Bayreuth treffen sich in U-Haft

Der wegen seiner eigenen Vergehen offensichtlich geläuterte Zeuge gab an, dass die acht Tage U-Haft 2020 für ihn “die Hölle” gewesen seien. Der Angeklagte hingegen habe viel geschlafen und “geraucht wie ein Schlot”. Wie der Zeuge aussagte, habe B. ihm gesagt, dass er den Brand im Lebenswerk mit Absicht gelegt habe.

Abschließend fragte von Rechtsanwalt Kaller, der Verteidiger von B., den Zeugen, ob er es für möglich halte, dass sein Mandant die Äußerung des “Feuerteufels” auch bloß getätigt haben könnte, um ihm zu imponieren. Dies halte der Zeuge durchaus für möglich, wie er antwortete. Lesen Sie auch: Derzeit steht ein 21-Jähriger wegen dreifacher Brandstiftung in Bayreuth vor Gericht. Der Angeklagte soll gemobbt worden sein.

Lebenswerk-Prozess in Bayreuth: So geht es weiter

Der Angeklagte schwieg am Dienstag auch zu dieser Aussage wie im gesamten bisherigen Gerichtsverfahren. Der Prozess vor dem Landgericht Bayreuth wird am Montag (24. Januar 2022) fortgesetzt.

Im Brandstiftungsprozess wird Manuel B. angeklagt, die Werkstatt für Menschen mit Behinderung im Bayreuther Stadtteil Laineck im August 2020 niedergebrannt zu haben. Der Prozessauftakt gegen den 26-jährigen gebürtigen Lichtenfelser erfolgte am 21. Dezember 2021. Das Urteil soll nach derzeitigem Stand am 7. Februar fallen.