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Nachrichten aus Bayreuth
Lokalpolitiker will erneut Verlauf von Bundesstraßen im Bayreuther Stadtgebiet ändern
Stadtrat Christian Wedlich will den Verlauf einiger Bundesstraßen in Bayreuth neu regeln. Und das nicht zum ersten Mal. Er denkt dabei an eine ganz bestimmte Straße.
Die Nürnberger Straße ächzt unter zu viel Verkehr. Das sagt Stadtrat Christian Wedlich. Das will er ändern. Sein Plan zur Entlastung dürfte sehr schwierig werden. Auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Nürnberger Straße haben betrunkene Männer ihr nacktes Hinterteil gezeigt.
Stadtrat in Bayreuth will die Nürnberger Straße entlasten – das hat er vor
Es ist ihm zu viel. Zu viel Verkehr. Wenn CSU-Stadtrat Christian Wedlich von der Nürnberger Straße spricht, dann klingt er sehr skeptisch. Ihm fahren dort eindeutig zu viele Autos. Das will er ändern. Sein Plan: Die Bundesstraßen 2, 22 und 85 sollen raus aus der Nürnberger Straße. Einen entsprechenden Antrag hat er am 19. Juli an Oberbürgermeister Thomas Ebersberger gerichtet. Dieser Antrag liegt dem bt vor.
Sein Ansinnen ist Folgendes: Zumindest ein Teil dieser drei Bundesstraßen soll über die Universitätsstraße geführt werden. Derzeit verlaufen die B2 und B22 stadteinwärts durch die Nürnberger Straße, stadtauswärts die B2 und die B85.
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Es ist nicht der erste Vorstoß, den Wedlich in dieser Angelegenheit tut. Bereits am 16. Juli 2013 beantragte er eine Umverlagerung der Bundesstraßen raus aus der Nürnberger Straße. „Der große Wurf war das 2013 noch nicht“, sagt Wedlich dem bt. Navigationsgeräte seien mit verantwortlich für den Verkehrsfluss. „Wenn auf der Autobahn Stau oder eine Sperre ist, dann leiten die Geräte über die nächsthöhere Straßenebene um – und das ist die Nürnberger Straße als zweifache Bundesstraße in beide Richtungen.
Doch nun sieht Wedlich die Zeit gekommen. In der Nürnberger Straße soll in den kommenden Jahren ein Wohnquartier mit 700 Wohnungen entstehen. Das Mischgebiet am Kreuzstein könne weiter aufgewertet werden, wenn weniger Verkehr hindurchfließe.
An seiner präferierten Alternativstrecke, der Universitätsstraße entsteht zudem bald ein sogenannter Turbokreisverkehr. Weiterer Vorteil laut Wedlich: „Wenn der zu bauende Turbokreisel auf einer Bundesstraße liegt, dann muss sich der Bund an dem Kosten beteiligen.“ Das Säckel der Stadt würde erheblich geschont.
Zwei Bayreuther Stadträte – eine Meinung zur Nürnberger Straße
Etwas anders beurteilen andere Stadträte den erneuten Wedlich-Antrag. Stefan Schlags von den Grünen prophezeit, dass die Umleitung zwischen den A9-Anschlüssen Bayreuth-Süd und Bayreuth-Nord durch die komplette Stadt verlaufen würde. Will heißen: „Über die Universitätsstraße, den Wittelsbacherring und Hohenzollernring sowie die Albrecht-Dürer-Straße stadtauswärts nach Bayreuth-Nord.“ Für Schlags sei das verkehrstechnisch eine „Planung von vorgestern“. Der Individualverkehr mit dem Auto müsse verringert werden.
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BG-Fraktionsvorsitzender Stephan Müller nennt einen anderen Grund, warum der Antrag aus seiner Sicht nicht im Stadtrat behandelt werden kann: „Der Stadtrat von Bayreuth kann nicht über den Verlauf einer Bundesstraße entscheiden.“ Eine klare Ansage.
Und selbst wenn die Nürnberger Straße keine Bundesstraße sein sollte, würden – realistisch gesehen – die Bayreuther von der Autobahn kommend über sie stadteinwärts fahren, schätzt Müller. Das sei nun mal in den meisten Fällen der kürzeste Weg zum Ring. „Lediglich die ortsunkundigen Autofahrer leiten wir schon seit Jahren über die Universitätsstraße in die Innenstadt.“
bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit