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Umbau der Stadthalle Bayreuth zum Friedrichsforum wird deutlich teurer als geplant

Die Stadthalle Bayreuth wird zum Friedrichsforum umgebaut. Beim Zeitplan ist man Anfang 2022 auf Kurs. Bei den Kosten leider nicht.

Die Stadthalle Bayreuth ist die größte Baustelle der Stadt. Nach wie vor. Im September 2023 soll sie als Friedrichsforum neu starten.

Der Projektsteuerer informierte den Bayreuther Bauausschuss am Dienstag (03. Mai 2022) in seinem Quartalsbericht zum aktuellen Stand des Mammutprojekts – und hatte schlechte Nachrichten im Gepäck.

Stadthalle Bayreuth: Gesamtkosten für Friedrichsforum steigen

Stadthalle Bayreuth: Wenn auf der Agenda des Bauausschusses das Friedrichsforum steht, dann wird es bunt: grün, gelb und rot. Mit diesen Farben informiert Projektsteuerer Frank Pickel vom Büro Drees und Sommer über den aktuellen Sachstand beim Umbau der Stadthalle – und zeigt so auf, wo man im Plan liegt, wo Probleme drohen oder bereits da sind. Am Dienstag (03. Mai 2022) berichtete er über die Situation im ersten Quartal 2022. Im letzten Quartalsbericht berichtete Pickel, dass die Finanzreserven für den Umbau der Stadthalle bald aufgebraucht sein könnten.

Etwas Grün, viel Gelb, aber auch einiges an Rot hielt der Bericht bereit. Die Gesamtkosten könnten nach einer Prognose von 85 Millionen um weitere 6,6 Millionen Euro steigen  – “nach einer Prognose vor Kriegsbeginn”, wie Pickel betonte. Heißt im Klartext fürs Friedrichsforum: “Die Reserven sind nun so gut wie aufgebraucht.” Eine Kostensteigerung über jene 6,6 Millionen Euro hinaus ist realistisch. Für noch nicht beauftragte Gewerke der Handwerker seien die Verhandlungen wieder revidiert worden, weil die Rohstoffpreise einfach nicht zu halten seien.

Friedrichsforum in Bayreuth: Viele Ampeln gelb

Besonders die Fassade des Wandelgangs schlägt heftig in den Geldbeutel. Hier leuchtet die Ampel gelb. Für eine Million Euro eingeplant, ging lediglich ein Angebot ein – für stolze 2,4 Millionen Euro. Nach langen Überlegungen und mangels Alternativen wurde der Bau der Wandelgangfassade für jene 2,4 Millionen Euro beauftragt. Auf dass die Ampel nicht auf Rot springen möge.

Zu den Bodenarbeiten für knapp über 200.000 sei kein Angebot eingegangen. Das Gewerk wird neu ausgeschrieben. Bei der Fassade waren rund 520.000 Euro eingestellt. Hier wurde das wirtschaftlichste Angebot für 497.000 Euro angenommen. Auch interessant: Interessierte können das Friedrichsforum virtuell begehen.




Bayreuth: Nicht nur schlechte Nachrichten vom Friedrichsforum

Wichtige Themen wie Brandschutz oder Bestuhlung stehen dagegen auf Grün – ein Zeichen dafür, dass der Zeitplan gehalten werden kann. Stand jetzt bleibt es bei Übergabe des neuen Friedrichsforums im September 2023. Pickel hatte weitere Lichtblicke in petto: Der mit Quecksilber belastete Putz wurde entfernt, ein neuer Putz wird derzeit geplant.

“Es könnte noch schlimmer kommen”, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Anschluss an Pickels Vortrag. Das hat er als Einschätzung der aktuellen Situation sowie als Warnung vor der weiteren Preisentwicklung gesagt. Der OB wird wohl Recht behalten. Wie lange der Geldpuffer denn noch ausreiche, wollte CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stefan Specht wissen. Pickel antwortete ehrlich: “Ich weiß es nicht.” Halil Tasdelen (SPD) meinte, man müsse gegenüber den “namhaften Unternehmen”, die am Friedrichsforum arbeiten, hart bleiben. Womöglich lassen sich so die Reserven länger strecken.

Die Mitglieder des Bauausschusses nahmen Pickels Quartalsbericht zum Friedrichsforum einstimmig zur Kenntnis. Was blieb ihnen auch anderes übrig?