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Schule
Fachkräftemangel an den Schulen in Oberfranken: So wird das neue Schuljahr
von bt-Redaktion
An den Schulen in Oberfranken gibt es vor dem neuen Schuljahr einen Lehrermangel. Die Regierung von Oberfranken teilt mit, wie man auf das neue Schuljahr vorbereitet ist.
Am 13. September 2022 starten in Oberfranken rund 55.450 Schülerinnen und Schüler an Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie 28.000 an beruflichen Schulen in das neue Schuljahr. In den Grundschulen steigen die Schülerzahlen mit aktuell 35.501 Schülerinnen und Schülern gegenüber dem Vorjahr (34.003).
Auch die Zahl der Schulanfänger erhöht sich mit 9.448 im Vergleich zu 8.781 letztes Jahr. Bei den Mittelschulen sind es ebenfalls mit 15.478 Schülern knapp 200 mehr. Und bei den Förderschulen steigt die Zahl der Schulanfänger auf 439 von 367 an. Die Regierung von Oberfranken informiert in einer Pressemitteilung über den Sachstand vor dem Schulstart am 13. September.
Lehrermangel in Oberfranken
An den oberfränkischen Schulen gibt es derzeit einen Fachkräftemangel. Starke Lehrerjahrgänge gehen in Pension, während gleichzeitig der Ukraine-Krieg die Schülerzahlen und damit den Personalbedarf sprunghaft ansteigen lässt. Außerdem führt Corona zu krankheitsbedingten Ausfällen. Für schwangere Lehrkräfte gilt aufgrund des Risikos, sich zu infizieren, ein Beschäftigungsverbot. Lesen Sie auch: Auch im Bäckerhandwerk gibt es derzeit einen akuten Personalmangel.
Angesichts eines deutschlandweit angespannten Bewerbermarktes auch in den pädagogisch-sozialen Berufen sei es daher eine große Herausforderung, ein lückenloses, wohnortnahes Unterrichtsangebot zu organisieren, heißt es in der Mitteilung. Bereits im Vorfeld der Planung wurde die Klassenbildung sehr straff organisiert. Durch gemeinsame Anstrengungen und in enger Abstimmung mit den Staatlichen Schulämtern sei es laut der Regierung von Oberfranken gelungen, dass alle oberfrankenweit gebildeten Klassen mit Klassenleitungen besetzt sind.
Für die Mobile Reserve wird weiterhin Personal gesucht. Oberfrankenweit konnte im Durchschnitt bis jetzt 55 Prozent der vorgesehenen Mobilen Reserve gebildet werden. Auch für den Unterricht in Nebenfächern und für die Beschulung ukrainischer Schülerinnen und Schüler sind vorhandene Stellen noch teilweise unbesetzt.
Die Folgen des Ukraine-Kriegs
Eine große Herausforderung stellen der Ukraine-Krieg und seine Folgen dar. In Oberfranken werden über alle Schularten hinweg rund 3.000 schulpflichtige ukrainische Kinder und Jugendliche erwartet. Mit den Pädagogischen Willkommensgruppen wurde im vergangenen Schuljahr eine erste schulische Integration der Kinder und Jugendlichen ermöglicht.
Im Schuljahr 2022/2023 sind neue Angebote geplant. In den Jahrgangsstufen 1 bis 4 werden die geflüchteten Schülerinnen und Schüler direkt in den Regelklassen mit zusätzlicher Deutschförderung beschult. Für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 werden für die Kinder und Jugendlichen, die aufgrund geringer Deutschkenntnisse nicht am Regelunterricht teilnehmen können, Brückenklassen eingerichtet.
Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler besondere Sprachförderung in Deutsch, werden aber auch in den Fächern Mathematik und Englisch sowie Wahlpflichtfächern unterrichtet. Oberfrankenweit sind zum derzeitigen Stand an Mittelschulen 37, an Realschulen 11, an Gymnasien 25 und an beruflichen Schulen 5 Brückenklassen eingerichtet.
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen
Das Corona-Aufholprogramm “gemeinsam.Brücken.bauen” bietet auch im kommenden Schuljahr zusätzliche Fördermöglichkeiten. Die Regierung von Oberfranken hat allein im Rahmen dieses Programms seit Sommer 2021 über 800 Arbeitsverträge abgeschlossen, um den immensen Personalbedarf für Fördermaßnahmen abdecken zu können. Die Vertragsverhältnisse können im neuen Schuljahr fortgeführt oder mit neuem Personal besetzt werden.
Des Weiteren steht für Oberfranken ein Kontingent an 29 Vollzeitstellen für Teamlehrkräfte zur Verfügung. Diese gestalten unter Anleitung von Lehrkräften, die aufgrund individueller Risikodisposition corona-bedingt nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen, den Unterricht. Zudem werden die Beratungskapazitäten des schulpsychologischen Dienstes bei den Staatlichen Schulämtern für die Grund- und Mittelschulen flächendeckend leicht ausgebaut.
Die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler immerhin bei den Schulabschlüssen keinerlei Nachteile in Kauf nehmen mussten. Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen wichen laut den Informationen der Regierung von Oberfranken nicht von denen in der Zeit vor der Corona-Pandemie ab.