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Polizei

Verkehrschaos mit mehreren Verletzten im Kreis Bayreuth und in Oberfranken: Zahlreiche Unfälle wegen Glätte

Aufgrund der Wetterverhältnisse und unangepasster Geschwindigkeiten kam es in der Nacht zum Samstag, den 2. April 2022, zu mehreren Verkehrsunfällen auf den Autobahnen in Oberfranken.

Die Verkehrspolizeiinspektionen in der Region haben alle Hände voll zu tun. Nicht nur auf der A9 in der Bayreuther Gegend, auch in der Hofer Region kam es in der Nacht zum Samstag zu mehreren Unfällen.

Grund hierfür sind wohl die Wetterverhältnisse, die für vereiste und glatte Straßen sorgen, und dass offenbar zu viele sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. So heißt es jedenfalls in Mitteilungen der Verkehrspolizeiinspektionen Bayreuth und Hof.

Unfälle auf A9 bei Bayreuth

Am Freitagabend geriet zunächst ein 22-jähriger Autofahrer aus Pegnitz auf der A9 bei Creußen mit seinem Fahrzeug in südlicher Fahrtrichtung ins Schleudern und kollidierte mit dem Auto einer 39-Jährigen aus Berlin. Die Beifahrerin des Pegnitzers wurde dabei leicht verletzt und der gesamte Sachschaden belaufe sich laut VPI Bayreuth auf etwa 20.000 Euro. Ein weiterer Unfall am Freitagabend bei Bayreuth brachte zwei Schwerverletzte hervor.

Weiter geriet auf der A9 zwischen Plech und Pegnitz in nördlicher Fahrtrichtung ein 25-jähriger Autofahrer aus Grafenwöhr ins Schleudern und prallte mit seinem Fahrzeug in die Schutzplanke der Autobahn. Hierbei wurde glücklicherweise niemand verletzt, es entstand lediglich ein Sachschaden ih Höhe von etwa 7.000 Euro.

Weitere Unfälle auf A9 und A70

Gegen 22:30 Uhr am Freitagabend schleuderte eine 19-jährige Mercedesfahrerin aus Nürnberg, weiter in Fahrtrichtung Berlin, in die Mittelschutzwand und dann in die rechte Leitplanke. Im Zuge des Schleudervorgangs touchierte sie noch einen polnischen Lkw. Die 19-Jährige wurde hierbei leicht verletzt und ins Bayreuther Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden beträgt hier schätzungsweise etwa 35.000 Euro.

Doch damit nicht genug: In dem sich aufbauenden Stau fuhr dann eine 53-jährige Opelfahrerin aus dem Landkreis Hof auf einen Werkstattwagen einer Firma aus Nürnberg auf. Die Frau verletzte sich ebenfalls leicht. Die Feuerwehr konnte die Fahrzeuge von der linken Fahrspur auf den Standstreifen schaffen.

Weiterhin kam es auch auf der A70 bei Schirradorf zu einem Unfall, bei dem ein unbekannter Autofahrer in die Außenschutzplanke der Autobahn in östlicher Fahrtrichtung schleuderte, heißt es von der Polizei. Er habe sich vor dem Eintreffen der Beamten vom Unfallort entfernt, ohne sich um den entstandenen Sachschaden von mehreren tausend Euro zu kümmern. Er sei aber immerhin ordentlich gewesen, denn: Vor seinem Verschwinden habe er sich noch die Zeit genommen, seine Trümmerteile auf und außerhalb der Fahrbahn teilweise einzusammeln.




Unfälle im Einsatzbereich Hof

Im Einsatzbereich der VPI Hof kam es am Freitagmorgen und in der Nacht zum Samstag zu insgesamt sechs Verkehrsunfällen mit drei Verletzten. Bei allen sei eine zu hohe Geschwindigkeit angesichts der vorherrschenden Wetterverhältnisse gewesen und man hätte sämtliche Unfälle mit einer geringeren Geschwindigkeit vermeiden können, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Den Anfang machten zwei Kleintransporter um 07:36 Uhr und um 07:50 Uhr auf der A9 bei Gefrees, der eine in Fahrtrichtung München, der andere Richtung Berlin. Ein 23-jähriger Kurierfahrer war in Richtung Süden unterwegs, als er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, zunächst gegen die mittige Betonleitwand stieß und von dort quer über die A9 in die rechtsseitige Betonleitwand schleuderte. Der Transporter wurde dabei total beschädigt. Der 23-Jährige prellte sich die linke Schulter. Nur wenige Minuten später rutschte ca. einen Kilometer weiter nördlich ein zweiter Kleintransporter gegen die rechte Außenschutzplanke. Der 21-jährige Fahrer, ein Student aus Bayreuth, blieb unverletzt.

Um 08:42 Uhr kam es bei Berg zum dritten Glätteunfall innerhalb gut einer Stunde. Ein Aktienhändler aus Berlin hatte seine Geschwindigkeit ebenfalls nicht an die winterglatten Fahrbahnverhältnisse angepasst. Der 46-Jährige schleuderte mit großer Wucht in die Verzögerungsspur der Anschlussstelle Berg/Bad Steben. Dort riss er zwei massive Richtungspfeile aus der Verankerung. Quer zur Fahrbahn kam das rundherum beschädigte Auto auf einer Grünfläche zum Stehen. Der Berliner zog sich bei dem Unfall Kratzer am Kopf zu. Er wurde vor Ort durch Sanitäter versorgt. Sein Sportwagen konnte nur durch einen Kran geborgen werden. Die Ausfahrt in Richtung Süden war für zirka 90 Minuten gesperrt.

Nächtliche Unfälle auf der A93

In der Nacht zum Samstag ereigneten sich drei weitere Glätteunfälle. Der einsetzende Schneefall führte laut Polizei erneut zu winterlichen Straßenverhältnissen. Um 00:45 Uhr rutschte ein 54-jähriger Schwede auf der A93 bei Schönwald heftig in die mittige Schutzplanke. Sein Kleintransporter drehte sich einmal um die eigene Achse und kam entgegen der Fahrtrichtung auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen. Da Betriebsstoffe ausliefen und zudem die Schutzplanke stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, musste auch die Autobahnmeisterei entsprechend alarmiert werden. Der Unfallverursacher blieb unverletzt.

Um 02:40 Uhr gab es bei Schönwald einen weiteren Unfall, allerdings zusätzlich aus einem anderen Grund. Ein 50-jähriger Mann aus Königsfeld war mit stolzen 1,94 Promille sturzbetrunken, meldet die VPI Hof. Er schleuderte mit seinem Auto in die Mittelschutzplanke, woraufhin beides erheblich beschädigt wurde. Nach der Unfallaufnahme ging es für den Mann ins Krankenhaus Selb zur Blutentnahme, wo er auch gleich seine blutende Nase mit versorgen ließ. Einen Führerschein konnten die Beamten nicht mehr sicherstellen, da der 50-Jährige diesen bereits vor knapp zwei Wochen wegen einer weiteren Alkoholfahrt verloren hatte.

Zu guter Letzt geriet ein 34-jähriger Lkw-Fahrer aus Polen um 03:17 Uhr auf der A9 bei Selbitz ins Rutschen. Beim Versuch, am Dreieck Bayerisches Vogtland auf die A72 zu wechseln, kam er von der Autobahn ab und “parkte” seinen Sattelzug mitten auf der Leitplanke. Die Bergung dauerte mehrere Stunden.

Insgesamt gab es bei den sechs Unfällen drei leicht verletzte Personen und Sachschäden in Höhe von etwa 130.000 Euro. Alle Teilnehmer bekommen einen Bußgeldbescheid sowie einen Punkt in Flensburg. Der alkoholisierte Mann aus Königsfeld muss sich außerdem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs strafrechtlich verantworten.