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Die Geschichte von Bayreuths „leichten Reitern“

4. März 2020/in (50) Freizeit/von Redaktion

Zuletzt aktualisiert am 21. Januar 2022 | 10:57

In der heutigen historischen Geschichte geht es um die „Schwolleschee“, die „leichten Reiter“ des 6. Chevaulegers-Regiments in Bayreuth, den Reiter-Brunnen am Sternplatz, das Manns-Bräu und um Sepp Förstl, der so ein leichter Reiter – und der Urgroßvater von Autor Stephan Müller war.

Stolz, mutig, romantisch und ziemlich frech

Versetzen wir uns einmal in das Jahr 1907. Fast täglich erleben die Bayreuther ein besonderes Spektakel, wenn nämlich die „Schwolleschee“, die „leichten Reiter“ des 6. Königlich Bayerischen Chevaulegers-Regiment, in Reih und Glied von ihrem Exerzierplatz in Laineck durch die Stadt zurück zu ihren Kasernen an der Hartmannstraße, der heutigen Ludwig-Thoma-Straße, reiten.

Unteroffiziersrennen am Lainecker Exerzierplatz 1907. Foto: Stadtarchiv Bayreuth

Die Bayreuther standen am Luitpoldplatz, in der Opernstraße, der Ludwigstraße und der Friedrichstraße Spalier. Wenn eine Eskadron in der Stadt unterwegs war, trabten über vierhundert Hufe über das Straßenpflaster. Ziel waren die Stallungen am Geißmarkt, wo die Pferde gefüttert und gestriegelt wurden.
Erst ins Manns-Bräu
Bevor die Reiter in ihre Unterkünfte zurückkehren, gab es jedoch einen Pflichtbesuch im Manns-Bräu. Noch heute ist am Eingang der altehrwürdigen Gaststätte ein Schild mit einem Chevaulegers zu erkennen.
Besonders wichtig war der Besuch für Joseph Förstl, der aus Kösching bei Ingolstadt kam und hier seinen Militärdienst absolvierte. Im Manns-Bräu bediente ein junges Mädchen aus Birk bei Emtmannsberg. Als er sie nach ihrem Namen fragte sagte sie: „Hint und vorne gleich – in der Mitte doppelt.“ „Die Anna“ lachte der Sepp und beide fanden sich gleich sympathisch. Auch Anna fand es immer wieder schön, wenn der Sepp in die Wirtschaft kam. Die „Schwolloschee“ waren stolz, mutig und, so fand sie, auch ein bisschen romantisch.

Im Manns-Bräu vor 100 Jahren. Foto: Archiv Stephan Müller

„Hat es wieder Ärger gegeben?“, grinste Anna wissend. „Ja“, lacht der Sepp, „wir waren wohl wieder etwas schnell in der Stadt unterwegs“. Das hatte aber eigentlich schon Tradition, dass sich die frechen Reiter nicht immer an eine angemessene Geschwindigkeit hielten und alllein oder in kleinen Gruppen durch die Stadt galoppierten.

In vollstem Carrière über den Marktplatz

Einmal hat es sogar eine Anzeige des „Polizei Corporal“ Hertel gegeben:
 „Heute Mittags 12 Uhr ritt der Herr Lieutenant von Stein in vollstem Carrière über den Marktplatz gegen die Kreuzstraße. Da dieß zur Zeit war, wo die Strassen von der Schuljugend, Fabrikarbeitern usw. am belebtesten sind und dadurch das auf den Strassen sich bewegende Publikum allgemein gefährdet ist, namentlich für Kinder u. alte unbeholfene Personen, und Herr Lieutenant Stein über dergl. verbotenes Reiten schon einmal betroffen worden, erstatten hierüber dienstschuldigst Anzeige.“

Sepp Förstl, Reiter bei dem 6. Königlich Bayerischen Chevaulegers-Regiment . Foto: Archiv Stephan Müller

Aber das war die Ausnahme. Die „Schwolloschee“ waren beliebt und es gab sie schon über 100 Jahre in Bayreuth. Sie wurden 1811, also ein Jahr nachdem Napoleon die alte Markgrafschaft dem Königreich Bayern vermachte, aus dem fürstbischöflichen Würzburger Husarenkorps, den Bamberger und den Würzburger Dragonern und dem Kurpfälzischen Dragoner-Regiment gebildet. In den Jahren 1866, 1892 und 1909 wurden weitere Schwadronen in die alten Residenzstadt verlegt, bis die Stärke eines Regiments erreicht war.

Der Reiterbrunnen am Sternplatz

Noch heute erinnert ein besonderes Denkmal an die „Schwolloschee“. Der fünfeckige Reiterbrunnen am Sternplatz, der damals Kutscherplatz hieß. Der Brunnen zeigt auf seiner Bronzesäule einen Reiter. Passend dazu fließt das Wasser aus Pferdeköpfen. Die fünfeckige Form passt natürlich zum Sternplatz mit seinen fünf einmündenden Straßen, erinnert aber auch an die fünf Eskadronen der Chevaulegers, die gemeinsam das Regiment bildeten. Der Brunnen wurde 1922 von dem Architekten Hans C. Reissinger geschaffen, drei Jahre nachdem das Regiment aufgelöst wurde. Die Reiterskulptur stammt von Max Witthauer.

Der Reiter Brunnen am Sternplatz. Foto: Stephan Müller 

Die Aufschrift auf dem Brunnen macht jedoch nachdenklich. „Zu Erinnerung an das Kgl. Bayer. Chevaulegers Regiment und dem Gedächtnis seiner Toten, die freudig ihr Leben für König und Vaterland hingaben“. Wenn man sich überlegt, dass die Bayreuther 1866 als bayerische Kavllerie gegen die Preußen gekämpft haben, vier Jahre später zusammen mit den Preußen im Deutsch-Französichen Krieg waren und von 1914 bis 1918 im 1. Weltkrieg für den Deutschen Kaiser kämpften, handelt es sich schon um eine sehr makabere Feststellung. Aus den ersten Weltkrieg kehrten neun Offiziere, neun Unteroffiziere und 79 Chevaulegers nicht nach Bayreuth zurück.

Glückliche Rückkehr

Auch Sepp Förstl, der seine Anna geheiratet hatte und sich von 1908 bis 1912 über vier fröhliche Kinder freuen konnte, musste ab 1914 im 1. Weltkrieg dienen. Nicht mehr als leichter Reiter, sondern als Mineur. Anna blieb mit Konrad, Margarethe, Otto und Josef in Bayreuth zurück.

Sepp Förstl mit seiner Frau Anna und den Kindern. Foto: Archiv Stephan Müller

Joseph Förstl hatte Glück. Er kam unbeschadet aus dem Krieg heim. In Bayreuth bekam er ein Anstellung als Kutscher und Gärtner bei der Familie Teuscher, die eine Bonbonfabrik im „Prinzessinnenhaus“ in St. Georgen betrieben. Als die ersten Autos in Bayreuth einzogen, wurde aus dem Kutscher ein Chauffeur mit Mütze. Er war der Fahrer von Teuschers Schwiegersohn Wilhelm Koch, der nicht nur die „Zuckerfabrik“ übernahm, sondern auch Präsident der Industrie- und Handelskammer war.

Der Kunz, die Gretel, der Otto und der Sepp hatten als Kinder ein glückliches Leben im Prinzessinenhaus. Im Nebengebäude hatten sie eine große Wohnung, einen riesigen Garten und in den Fässern der Bonbonfabrik gab es immer Reste zum „Lutschen“. Wilhelm Koch behandelte die vier Förstls-Kinder wie seine eigenen. So bekamen sie von „Herrn Koch“ – so wie er es bei seinen gleichaltrigen Kindern handhabte – immer eine Mark oder fünfzig Pfennige, wenn sie gute Noten nach Hause brachten.

Sepp Förstl als Chauffeur. Foto: Archiv Stephan Müller


Text: Stephan Müller


Stephan Müller (54) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.

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