Wenn Tiere Urlaub machen
Zuletzt aktualisiert am
Die Urlaubssaison naht. Kofferpacken, ab ins Auto oder zum Flughafen und los geht es. Ohne Haustier ist das alles kein Problem. Doch wer kümmert sich in der Zwischenzeit um die vierbeinigen Lieblinge? Was ist, wenn man keinen netten Nachbarn oder Freund um die Ecke hat, der das Haustier betreuen kann? In Bayreuth und Umgebung gibt es Tierpensionen, die die Urlaubsbetreuung übernehmen. Wer sein Tier aber lieber zu Hause lassen möchte, kann zum Beispiel einen Tiersitter engagieren.
Rundum-Versorgung in der Pension
Hunde, Katzen und Kleintiere nimmt gerne auch das Tierheim in die Urlaubsbetreuung. Allerdings nur, wenn gerade Platz ist. Selbstverständlich hängt dies davon ab, wie viele eigene Tiere im Tierheim untergekommen sind. Außerdem müssen immer ein paar Plätze für Notfälle frei bleiben. „Für kleine Hunde haben wir aber fast immer ein Plätzchen frei“, sagt Kristin Köhler, Leiterin des Bayreuther Tierheims. Vorausgesetzt natürlich, die Tiere sind geimpft. Auf jeden Fall lohne es sich, spontan nachzufragen.
Ein Paradies für Katzen hat Gabriele Voit in Bayreuth geschaffen. Zu ihrer Tierpension gehört auch eine Hundebetreuung in Wirbenz. Im Hundebus werden die tierischen Gäste bequem von Bayreuth aus in die Pension gebracht. Dort kümmert sich Martina Rejsek um die Tages- und Urlaubsgäste.
In den verschiedenen Zimmern leben die Katzen während ihres Urlaubs bei Gabriele Voit zusammen – immer rund sechs Tiere, getrennt nach Hauskatzen und Freigängern. Für tierische Gäste mit besonderen Bedürfnissen, wie zuckerkranke oder verletzte Tiere, gibt es auch Einzelzimmer.
Kastriert und geimpft müssen alle Tiere sein. Mitbringen müssen die Besitzer eigentlich nur den Impfausweis, wenn sie ihre Lieblinge in der Pension abgeben. Alles andere gibt es in der Pension. Wer möchte, kann natürlich auch das eigene Körbchen oder Futter mitgeben.
Am Abend gibt es für alle Katzen immer ein kleines Betthupferle.“
(Gabriele Voit, Inhaberin der Tierpension Voit in Bayreuth)
Wer einen Platz braucht, muss schnell sein. „Gerade in der Ferienzeit sind wir immer ausgebucht. Am besten ist es, den Platz gleich zu buchen, wenn der eigene Urlaub gebucht ist“, rät Gabriele Voit.
Gabriele Voit besitzt selbst Wasserschildkröten, Katzen, Hunde und Bartagamen. Sie kennt sich also bestens mit Tieren aus. Und auch ihre Kollegin Martina Rejsek hat viel Erfahrung mit Tieren. Sie nimmt Hasen, Ratten, Mäuse und Co. mit nach Wirbenz in Pflege. Richtige Exoten können die beiden Frauen aber nicht aufnehmen.
Das exotischste waren einmal drei Stinktiere, für die ein Platz angefragt wurde.
(Gabriele Voit)
1997 hat Gabriele Voit mit der Betreuung von Tieren angefangen, hauptberuflich ist sie seit 2005 dabei. Dazu musste sie die Tierschutz-Sachkundeprüfungen ablegen. Das Veterinäramt kommt regelmäßig vorbei und sieht nach dem Rechten.
Streicheleinheiten zu Hause
Gerade Katzen sind meist sehr sensibel – in ihrer gewohnten Umgebung fühlen sie sich am Wohlsten. Der Transport in eine Tierpension und die fremde Umgebung können Stress auslösen. Manchmal braucht man aber auch nur eine Betreuung für einen Tag oder ein paar Stunden. Im Internet unter Holidog, Pawshake, Betreut oder auf ähnlichen Seiten können Besitzer ganz einfach Tiersitter buchen, die sich um das Haustier kümmern. Für Haustierbesitzer, die kein Problem damit haben, einen Fremden in die eigene Wohnung zu lassen, könnte dies also eine gute Alternative zu einer Pension sein. Zudem ist nicht nur das Haustier betreut, der Tierstitter sieht auch im Haus nach dem Rechten.
Häufig sind die Bedürfnisse der Tiere und die Anforderungen der Besitzer ganz unterschiedlich. Ob Pension oder Sitter muss jeder für sich entscheiden. Manche Tiersitter kommen nur kurz vorbei, um zu füttern und Gassi zu gehen, manche bleiben mehrere Stunden oder sogar über Nacht. Meist verlangen sie etwas weniger als Pensionen, die das Tier rund um die Uhr betreuen.
Gerade auch für Exoten bietet sich die Urlaubsbetreuung zu Hause an. Christoph Schmitt vom Terrarienclub Bayreuth und Umgebung kennt sich mit Reptilien aus. Ohne Probleme könnten viele der exotischen Tiere eine oder sogar zwei Wochen ohne Betreuung bleiben. Bleiben die Besitzer jedoch länger weg, sollten sie sich darum kümmern, dass jemand nach den Tieren sieht.
Meist kennt man sich unter Reptilien-Freunden und hilft sich aus.
(Christoph Schmitt, Terrarienclub Bayreuth und Umgebung)