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Demonstration

Corona-Demo in Bayreuth: Redner spricht von suizidgefährdeten Kindern – weil sie als Ungeimpfte ausgegrenzt werden

Am Montagabend (24. Januar 2022) fand die nächste Corona-Demo in Bayreuth statt. Vor dem “schönen Spaziergang” ging es um Kinder.

Corona-Demonstration in Bayreuth – am Montag, den 24. Januar 2022 fand abends die nächste statt.

In den Redebeiträgen ging es emotional zu. Und es gab eine wichtige Neuerung, die längst nicht jeder beachtete.

Corona-Demo in Bayreuth: Maskenpflicht vielfach missachtet

Corona-Demo in Bayreuth: Es ist Montags fast schon ein bisschen zur Routine geworden: die Demonstrationen in Bayreuth gegen Impfpflicht im Besonderen und die Corona-Politik im Allgemeinen. Am 24. Januar haben sich laut Polizei wieder rund 1.500 Corona-Demonstranten in Bayreuth auf dem Markt versammelt. Eine Woche zuvor fand die Demo zum ersten Mal am neuen Platz statt.

Auch bei dieser Corona-Demo in Bayreuth gab es eine Premiere: eine Maskenpflicht. Die wurde am gleichen Tag von der Stadtverwaltung erlassen. Gekümmert hat das rund die Hälfte der Corona-Skeptiker und Impfgegner rund um den Neptunbrunnen. Nur rund die Hälfte der Demonstranten trugen eine FFP2-Maske.

Polizeirat Benjamin Böhm, Einsatzleiter der Polizei bei der Demonstration sagte dem bt, dass die Zahl der Teilnehmer nach ersten Schätzungen wieder um die 1.500 liege. Auf die bei vielen Demonstranten fehlenden Masken angesprochen, sagte Böhm, dass bei Beginn der Veranstaltung auf die FFP2-Maskenpflicht seitens der Polizei hingewiesen worden sei. Er kündigte eine erneute Erinnerung während des Spaziergangs an. Bereits im Vorfeld der Demonstration sagte er dem bt, dass der Veranstalter das Tragen von FFP2-Masken sicherzustellen habe.

Viele Eltern mit kleinen Kindern auf Corona-Demo in Bayreuth

Im letzten Redebeitrag vor dem “schönen Spaziergang”, wie ihn der Redner ankündigte, ging es vor allem um Kinder. Der Redner, nach eigenen Angaben selbst ehemaliger Lehrer und Großvater, rief den Demonstranten zu: “Kämpft für eure Kinder!” Er forderte den Zusammenschluss aller Eltern gegen eine für sein Befinden restriktive Corona-Politik. Die Leidtragenden seien dabei vor allem Kinder.

Überhaupt standen die Kinder im Mittelpunkt einer emotionalen Rede mit ebenso emotionalen Reaktionen der Demonstranten. So würde in der Schule die Corona-Maske die Sauerstoff-Zufuhr empfindlich stören. Beim Sportunterricht sei das am allerwenigsten zu tolerieren.

Bei der Demonstration selbst waren viele Eltern mit Kindern auf den Schultern, im Bollerwagen oder Kinderwagen erschienen.

Kinder angeblich selbstmordgefährdet – weil sie nicht geimpft sind

Der Redner ging auf Schikane in der Schule ein, wenn positiv getestete Kinder “bei Wind und Wetter” vor dem Schulgebäude auf ihre Eltern warten müssten. Kinder würden ausgegrenzt, weil sie selbst oder deren Eltern nicht geimpft seien. Freundschaften zerbrechen, Kinder seien seelisch verletzt, weil sie ausgegrenzt würden.

Bei manchen Kindern reiche das angeblich hin bis zum Suizidversuch. Dieser Zwang zum Impfen sei nicht zu tolerieren. Die Bundesregierung um “Dr. Dr. Lauterbach”, wie der Redner den Namen des Gesundheitsministers betonte, müsse den Kurs ändern. Lauterbachs Name wurde ohrenbetäubend ausgebuht. Lesen Sie auch: Das hat der Corona-Gipfel aus Bund und Ländern am Montag beschlossen.

Gegen 19:45 Uhr setzte sich der Demonstrationszug über das Pauschenberglein über den Ring, Luitpoldplatz und Kanalstraße zurück zum Neptunbrunnen. Parallel fand rund um das Markgräfliche Opernhaus erneut eine Gegendemonstration statt. Laut Einsatzleiter Böhm seien hier etwas mehr als 100 Personen angemeldet gewesen.