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Verkehr
„Meilenstein“ für Bayreuth: An diesen Straßen plant die Stadt eine gelungene Verkehrswende
von Jürgen Lenkeit
Zwei vielbefahrene Straßen in Bayreuth sollen sicherer werden – vor allem für die Fahrradfahrer. Unfälle sollen dort der Vergangenheit angehören.
Fahrradverkehr in Bayreuth soll sicherer werden – vor allem auf vielbefahrenen Bundesstraßen. Der Bauausschuss hat sich am Dienstag (8. Februar 2022) mit zwei Straßen befasst.
Es ging um zwei stark frequentierte Einbahnstraßen: Die Erlanger Straße und die Bismarckstraße.
Sicher Fahrradfahren in Bayreuth
Der Fahrradverkehr zwischen der Altstadt und der Innenstadt in Bayreuth soll sicherer werden. Die Hauptverkehrsachsen Erlanger Straße (stadtauswärts) und Bismarckstraße (stadteinwärts) sollen fahrradfreundlicher gemacht werden. Die Stadt Bayreuth will deshalb ein Bebauungsplanverfahren starten. Eine Petition von Bayreuther Bürgern hat die Stadtverwaltung zuvor unter Druck gesetzt.
Der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats hat sich am Dienstag (8. Februar) mit dem Verkehrsvorhaben zwischen Freiheitsplatz und Wittelsbacherring befasst. Damit sollen auch die Bedürfnisse des Radentscheids berücksichtigt werden.
Bismarckstraße und Erlanger Straße in Bayreuth
Ulrich Meyer zu Helligen vom Stadtplanungsamt hat dem Gremium die Planungen vorgestellt. Durchgängig und möglichst einheitlich sollen Fahrradfahrer in Erlanger Straße und vor allem Bismarckstraße fahren können. Das bt berichtete, dass die Stadt mitten in den Planungen zur Verbesserungen vor allem an der Kreuzung Bismarckstraße/Wittelsbacherring steckt.
Unter anderem an der Gabelung der Bismarckstraße sowie der Rathenaustraße soll ein Radweg über die Dreiecksinsel stadteinwärts führen. Auch an der folgenden Kreuzung mit der Oswald-Merz-Straße – dort befindet sich auf der linken Seite die Luitpoldschule – soll der Radverkehr sicherer werden. Beim Aufeinandertreffen von Erlanger Straße und Bismarckstraße unweit des Freiheitsplatzes soll der Radverkehr aus der Bismarckstraße stadtauswärts an einer sichernden bepflanzten Bauminsel entlangführen.
Sowohl in Erlanger Straße als auch Bismarckstraße soll eine Autospur weggenommen werden. Davon sollen Radfahrstreifen mit einer Breite von fast zwei Meter profitieren. Ein besonderes Augenmerk gilt der Kreuzung der Bismarckstraße stadteinwärts mit dem Wittelsbacherring gegenüber des Richard-Wagner-Gymnasiums. Dort soll ein ausgeweiteter Radaufstellstreifen über die volle Breite der rechten Fahrspur geschaffen werden. Für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger soll dieser Streifen eine Erleichterung sein. An dieser Stelle kam im April 2020 ein Fahrradfahrer ums Leben.
Mit dem Fahrrad in Erlanger Straße und Bismarckstraße: Das sagen die Bayreuther Fraktionen
Sowohl CSU als auch FDP sind sich noch uneins in diesem frühen Planungsstadium, wie Fraktionsvorsitzender Dr. Stefan Specht und Dr. Stephan Huttner mitteilten. Die Wegnahme eines Fahrstreifens für Auto nannte Huttner, sonst selbst Fahrradfan, mit Blick auf viele Pendler „problematisch“. Die Planungen müssten überarbeitet werden.
Für die SPD sprach Zippel von Zufriedenheit für die „große Lösung“ des Radentscheids. „Wenn wir nicht mit zweispurigen Straßen in Bayreuth anfangen – wo dann?“, fragte Zippel und nahm unmittelbar Bezug zur Verkehrswende. Genau dort werde die Umwelt an der richtigen Stelle in Bayreuth gestärkt. Er sprach gar von einer „Blaupause“ für Bayreuth.
Von nicht weniger als einem „Meilenstein“ sprach Stefan Schlags für die Grünen – wenn die Verkehrsgestaltung auf diesen beiden Straßen genau so gelingen sollte wie vorgestellt. Dass das Projekt in Bismarckstraße und Erlanger Straße auf Kosten der Autofahrer gehen würde sei „nicht schade, sondern gewollt“, wie Georg Kämpf für die BG attestierte. Er nannte die Planung „sehr gut“.
Verkehr in Bayreuth neu gestalten: So hat der Bauausschuss abgestimmt
Anders dagegen Helmut Parzen (CSU); er sieht in den Planungen „keinen Mehrwert für Bayreuth.“ Höchstens für die Fahrradfahrer in Bayreuth, aber: „Die fahren sowieso kreuzweise durch die Stadt.“ Er findet: Eher müsste man ein Park & Ride für Pendler einrichten. Parzen fasst zusammen: „Ich habe große Bedenken.“
Nach langer Diskussion folgte der Bauausschuss schließlich dem Vorschlag der Verwaltung mit 14 zu zwei Stimmen (Huttner, Parzen). Nun liegt es am Stadtrat, einen Bebauungsplan für Erlanger Straße und Bismarckstraße auf den Weg zu bringen.