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Bayreuth

Post-Areal: Neues Bayreuther Wohngebiet kommt nicht voran

Auf dem alten Post-Areal beim Hauptbahnhof soll ein Wohngebiet entstehen. Doch Stadt und Investor werden sich nicht einig.

Auf dem alten Bayreuther Post-Areal soll eigentlich ein Wohngebiet entstehen, samt benötigten Sozialwohnungen. Doch die Verhandlungen zwischen Stadt und Investor stocken – eine Lösung ist nicht in Sicht.

Verhandlungen zwischen Stadt und Investor stehen still

Das geplante Wohngebiet auf dem Post-Areal nahe dem Bayreuther Hauptbahnhof ist schon seit mehreren Jahren in Planung. Sogar ein Hochhaus war im Gespräch, wurde aber abgelehnt. Das Wohngebiet jedoch war fest eingeplant. Bisher hat sich aber kein Stein auf dem Areal bewegt.

Die PR Bayreuth GmbH, der das Grundstück gehört, sieht die Schuld daran vor allem bei der Stadt Bayreuth. “Wir sind verzweifelt, weil die Stadt den Bebauungsplan nicht auf den Weg bringt”, antwortete das Unternehmen auf Anfrage des bt. Lesen Sie auch: Bei den Bayreuth Tigers laufen die Verhandlungen mit einem möglichen Investor.

Investor spricht von “Knebelvertrag”

Laut dem Unternehmen fordert die Stadt einen Notarvertrag, den die GmbH als unfair betrachtet. Von einem “Knebelvertrag” ist die Rede. “Die wollen Sachen einbringen, die sind unhaltbar”, heißt es seitens des Unternehmens.

Stein des Anstoßes ist laut dem Investor, dass die Stadt eine Baufrist von fünf Jahren vorschreiben will – mit vertraglich festgelegten Strafen, falls der Bau nicht rechtzeitig erfolgt. In den Augen des Unternehmens ist der von der Stadt geforderte Notarvertrag sogar gesetzeswidrig. “Das wird rechtlich geklärt werden”, sagt das Unternehmen.

Dementsprechend werde der Bebauungsplan derzeit nicht genehmigt. Der Wunsch, das Bauprojekt voranzubringen, sei aber noch da, so der Investor. “Wir wollen bauen, wir wollen mit den Sozialwohnungen anfangen, aber die Stadt erteilt keine Genehmigung.”

Stadt bleibt bei ihrer Forderung

Die Stadt bestätigt auf Anfrage des bt, dass die Verhandlungen mit dem Investor ins Stocken geraten sind. Man will aber an der Bauverpflichtung des Vertrages festhalten. Sie sei fester Bestandteil der im Oktober 2020 beschlossenen Wohnbaustrategie.

“Mit ihr soll über den Abschluss städtebaulicher Verträge eine zügige Realisierung von großen Wohnbauprojekten und die Schaffung eines angemessenen Anteils öffentlich geförderten Wohnraums sichergestellt werden”, heißt es aus dem Rathaus.

Die Bauverpflichtung soll laut der Stadt vor allem sicherstellen, dass das Baurecht tatsächlich genutzt wird und die Grundstücke nicht als Spekulationsobjekt mehrere Jahre brach liegen. “Wir wollen, dass Wohnbauprojekte, für die das Rathaus die planungsrechtlichen Grundlagen schafft, zügig realisiert werden und so tatsächlich am angespannten Bayreuther Wohnungsmarkt ankommen”, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU).

Bayreuth hält an Bauprojekt fest

Dem Oberbürgermeister zufolge hofft die Stadt aber weiterhin, dass auf dem Post-Areal ein neues Wohngebiet entstehen kann. “Die Stadt hat unverändert ein großes Interesse an dem Projekt auf dem Post-Areal. Bei den Verhandlungen wurde dem Investor größtes Entgegenkommen signalisiert.” Die Bauverpflichtung allerdings ist für den Oberbürgermeister nicht verhandelbar.