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Wohnen auf dem Postareal in Bayreuth: Umstrittenes Hochhaus kommt nicht – das ist stattdessen geplant
von Jürgen Lenkeit
Am Areal der Deutschen Post in der Bürgerreuther Straße in Bayreuth kommt kein Hochhaus. Dort könnte bald ein neues Wohnkonzept realisiert werden.
Auf dem Postareal am Bayreuther Bahnhof soll ein urbanes Wohnareal entstehen. Darüber besteht seit Längerem Einigkeit. Nur wie dieses Wohngebiet aussehen soll, ist unklar.
Eigentlich sollte ein 13-stöckiges Hochhaus das Postareal prägen. Doch der umstrittene Turm ist jetzt vom Tisch. Der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats hat sich am Dienstag (21. Juni 2022) mit einem alternativen Wohnkonzept befasst.
Wohnen in Bayreuth auf dem Postareal am Bahnhof
Es kommt wieder Bewegung in das geplante Wohnquartier bei der Post in Bayreuth. Das umstrittene Hochhaus am Postareal ist vom Tisch. Das hat der Grundstückseigentümer der Stadt Bayreuth mitgeteilt. Im April 2021 hatte der Bayreuther Stadtrat nach kontroverser Diskussion noch das Wohnquartier mit Hochhaus vorangetrieben.
Der Bauausschuss hat am Dienstag (21. Juni 2022) ein neues Wohnkonzept für das Postareal diskutiert. Ohne Hochhaus, dafür mit maximal sechs Etagen und mehr Grünflächen. Obwohl längst nicht jeder mit dem neuen Konzept glücklich war, gab es eine einstimmige Empfehlung: Das Gremium hat sich offiziell vom Hochhaus verabschiedet. Etwas Neues soll her.
Postareal in Bayreuth: Neue Wohnungen sollen entstehen
Bei dem Areal zwischen Bürgerreuther Straße, Goethestraße und Friedrich-von-Schiller-Straße handle es sich laut Ulrich Meyer zu Helligen, Leiter des Stadtplanungsamtes, um einen „prominenten Standort“ in Bayreuth. Statt des Hochhauses an der Ecke Bürgerreuther Straße und Goethestraße soll es nun eine sogenannte Blockbebauung mit sechs Etagen werden anstelle des Hochhauses. Im Inneren des Areals soll der Grünanteil erhöht werden. Meyer zu Helligen spricht von Abkürzungen durchs Grüne innerhalb des Geländes. Insgesamt wird die Bruttogeschossfläche um 4.000 Quadratmeter eingedampft.
Helmut Parzen von der CSU zeigte sich zufrieden mit den neuen Plänen. Jedoch stehe die CSU-Fraktion nicht komplett hinter den neuen Plänen, wie er frei mitteilte. So stimmte etwa OB Ebersberger im April 2021 für das Hochhaus. Bei der SPD-Fraktion seien „die Mundwinkel nach oben gegangen“, als die Änderung kam, berichtete Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske. Er bemängelte jedoch: Soziales Wohnen, bisher in Block D an der Friedrich-von-Schiller-Straße untergebracht, müsse im Quartier besser durchmischt werden. Das einzelne Gebäudeblöcke in Bayreuther Wohnarealen unterschiedliche Unternehmer haben könne, lerne die Stadt Bayreuth gerade bei den Problemen von hugo49.
Wohnen in Bayreuth auf dem Postareal am Bahnhof: So wurde entschieden
Von einer „vertanen Chance“, eine neue Baukultur in Bayreuth zu schaffen, sprach Stefan Schlags von den Grünen. Wie die CSU, ist auch die BG gespalten. Die Mehrheit wie auch ihr Sprecher Georg Kämpf hätte hier gerne ein städtebauliches Highlight gesehen. Das sei mit dem neuen städtebaulichen Konzept nicht gegeben.
Christian Schuh (Junges Bayreuth) mahnte an, solch ein Wohnkonzept nicht ohne eine Kita zu planen. Das Bayreuth hier dringendes Bedarf habe sei klar. Er verwies auf den Jugendausschuss vom Vortag. Der befasste sich mit neuen Kitas in St. Johannis und Wolfsbach.
Bei der Abstimmung schlossen sich dann doch wieder die Reihen. Für den Bauausschuss ist der angedachte Plan mit dem Hochhaus Geschichte. Nun liegt es am Stadtrat, am 29. Juni 2022 über das Bauleitverfahren des neuen Wohnkonzepts auf dem Postareal zu entscheiden.