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Oberfranken

Wendung im Kinderheim-Mordfall Wunsiedel: Elfjähriger wurde zur Tat gedrängt?

Im Mordfall der Zehnjährigen, die in einem Wunsiedler Kinderheim getötet wurde, kommen kurz vor Prozessbeginn mutmaßlich neue Details ans Licht.

Im Mordfall der getöteten Zehnjährigen in einem Wunsiedler Kinderheim soll ein elfjähriger Junge der Täter sein – doch zu diesem Verdacht kamen nun neue Tatsachen ans Licht

Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.

25-Jähriger angeklagt

Unmittelbar nach dem Tod des Mädchens im April 2023 begann die Kripo Hof mit weitläufigen Ermittlungen. Im Zuge dessen wurde folgender Tathergang ermittelt: Ein 25-Jähriger soll nachts in das Kinderheim eingestiegen sein, um Wertgegenstände zu stehlen.

Dort soll er zunächst auf einen Elfjährigen getroffen sein, mit dem er ein Gespräch sexuellen Inhalts führte, während dessen der Mann außerdem onaniert haben soll. Anschließend soll er der getöteten Zehnjährigen begegnet sein, die er vergewaltigt haben soll.

Der Junge dagegen soll das Mädchen anschließend getötet haben. In einem Brief behauptet dieser allerdings, der 25-Jährige hätte ihn durch Todesdrohungen bedrängt, die Tat zu begehen. Lesen Sie auch: Ein Dachstuhlbrand im Landkreis Bayreuth löste einen Großeinsatz aus.

Brief bringt Details ans Licht

In dem Brief, der der SZ über die Vormundin des Jungen zugekommen ist, habe dieser den Mord gestanden. Gleichzeitig behaupte der Elfjährige, dass der 25-jährige Angeklagte ihn dazu gedrängt habe.

So soll der Mann gedroht haben, in das Heim zurückzukehren und ihn umzubringen. Da der Elfjährige strafunmündig ist, kann er für das Verbrechen nicht strafrechtlich belangt werden. Für den Prozess des 25-Jährigen jedoch, könnten diese Aussagen Konsequenzen haben.

Laut der SZ äußerten sich bisher weder Polizei noch Staatsanwaltschaft zu den neuen Informationen in diesem Fall.

Einfluss auf den Prozess?

Ab dem 1. Februar 2024 wird der 25-Jährige sich vor Gericht wegen der Vergewaltigung der Zehnjährigen verantworten müssen. Darüber hinaus werden ihm mehrere Einbrüche, sowie Fälle von Sachbeschädigung und mehrfachem sexuellen Missbrauch an Kindern vorgeworfen.

Der elfjährige Junge sollte, wie das bt berichtete, als Zeuge in dem Fall aussagen. Seine Rolle wird in Anbetracht der neuen Umstände wohl sogar noch bedeutender für die Aufklärung ausfallen.

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