Verbraucher aufgepasst: Das ändert sich 2020

Neues Jahr, neue Regeln. Das neue Jahrzehnt bringt einige Änderungen mit sich. Wer davon profitiert, gibt’s hier im Überblick. 

Veruntreuung bei Bayreuther Steuerkanzlei – Strafanzeigen gestellt

Update vom 27. November 2019: Strafanzeige gestellt

Bei der Gewerbe-Treuhand Oberfranken Steuerberatungsgesellschaft mbH (GTO) wurden im Rahmen einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt Bayreuth Unregelmäßigkeiten bei der Umsatzsteuervoranmeldung für die Jahre 2013 bis 2015 festgestellt. Zudem haben Ergebnisse externer Ermittlungen den Verdacht von Straftatbeständen ergeben, so dass die Handwerkskammer für Oberfranken Strafanzeige gegen einen inzwischen gekündigten Mitarbeiter der GTO und mögliche weitere Personen gestellt hat. Das erklärt eine Pressesprecherin der GTO.

Strafanzeige gestellt

Sowohl die GTO selbst als auch die Handwerkskammer beauftragten sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine externe und unabhängige Wirtschaftsprüfungskanzlei mit Ermittlungen, teilt eine Sprecherin mit. Diese hat ein Umsatzsteuerdelikt in mittlerer sechsstelliger Höhe ergeben und den Verdacht auf Veruntreuung und persönliche Bereicherung durch einen leitenden kaufmännischen Mitarbeiter der GTO aufgeworfen. Dem Mitarbeiter der GTO wurde daraufhin im Juli die fristlose Kündigung ausgesprochen. Die Ergebnisse der weiteren externen Ermittlungen wurden der Handwerkskammer Ende der letzten Woche vorgelegt und haben den Verdacht auf Straftatbestände durch diesen früheren Mitarbeiter ergeben.

Daher haben der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Thomas Zimmer, und der Hauptgeschäftsführer der HWK, Thomas Koller, am gestrigen Dienstag, 26. November 2019, Strafanzeige gegen den ehemaligen leitenden Mitarbeiter der Gewerbe-Treuhand Oberfranken (GTO) gestellt. Aktuell sind die beauftragten Prüfer noch dabei, das komplette Ausmaß der Veruntreuung und den kompletten Umfang des entstandenen Schadens zu ermitteln.

Hintergrund: Die Meldungen von Oktober

Bei einer Betriebsprüfung der Steuerberatungsgesellschaft Gewerbetreuhand Oberfranken GmbH (GTO) im ersten Halbjahr 2019 hat das Finanzamt Bayreuth festgestellt, dass Umsatzsteuer-Voranmeldungen manipuliert wurden. Verantwortlich dafür war ein Mitarbeiter, von dem sich das Unternehmen bereits getrennt hat, bestätigt Erwin Weißflach, Geschäftsführer der GTO GmbH, auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts.

Der Mitarbeiter hat sich somit der Untreue schuldig gemacht.

(GTO-Geschäftsführer Erwin Weißflach)

Angelegenheiten geklärt

“Wir haben die Angelegenheit mit dem Finanzamt geklärt und unsere Mandanten über die Unregelmäßigkeiten mit einem Schreiben informiert”, sagt Weißflach. Welche Summe die Steuerkanzlei an das Finanzamt Bayreuth zahlen musste, verriet der Geschäftsführer nicht. “Das unterliegt dem Steuergeheimnis.”

Das Unternehmen habe einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer damit beauftragt, die Jahresabschlüsse der GTO zu prüfen. “Diese Prüfung dauert aber noch an”, sagt der Geschäftsführer.

Mandanten nicht direkt betroffen

Wie hoch die Schadensersatzansprüche sind, könne Weißflach noch nicht sagen. “Ich weiß nicht, um wie viel Geld unser ehemaliger Mitarbeiter sich bereichert hat. Die Ermittlungen dauern noch an.” Aber: Die Mandanten der GTO seien nicht direkt betroffen, betont er.

Nicht verhandlungsfähig

Fest stehe, dass der Beschuldigte nicht verhandlungsfähig sei und momentan kein Verfahren wegen Veruntreuung gegen ihn eingeleitet werden könne, sagt Weißflach.

Ein Blick über Bayreuth von der Dachterasse des Bayreuther Rathaus.

Mietspiegel soll Position von Mietern in Bayreuth stärken

Stadtrat Heinz Hofmann von der Bayreuther Gemeinschaft hat beantragt, dass Bayreuth bald einen qualifizierten Mietspiegel erstellen soll. Dieser dient bei der Bewertung des Mietpreises als Grundlage für alle Bürger. Hofmann stützt sich dabei auf das Gesetz.

Hintergrund ist die neue Mieterschutz-Verordnung, die von der Bayerischen Staatsregierung verabschiedet wurde und am 7. August 2019 in Kraft getreten ist. Sie ist für 162 bayerische Kommunen bindend. Neben Bayreuth, sind in Oberfranken auch Forchheim und Bamberg betroffen, so Hofmann.

Was die Mietpreis-Bremse besagt

Der Stadtrat spielt hier auf die sogenannte Mietpreis-Bremse an. Denn dabei gilt nach §556d des BGB: Werden Bestandswohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt wieder vermietet, darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Wie hoch die Vergleichsmiete ist, kann der Mieter dann dem qualifizierten Mietspiegel entnehmen.

Ein qualifizierter Mietspiegel ist nötig, damit sich die Bürger rechtskonform verhalten können.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

Alternativ: Preise von vergleichbaren Wohnungen

Ein Mietspiegel dient dazu, Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermieter gering zu halten und ein Verhältnis auf Augenhöhe herzustellen, so Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat. Allerdings gebe es Alternativen: Die Mieter könnten sich bei Verhandlungen ebenso auf die Preise von drei vergleichbaren Wohnungen stützen oder ein Gutachten von einem Sachverständigen hinzuziehen.

Auch interessant:

Keine Verzögerung erlauben

Hofmann sieht die Notwendigkeit eines qualifizierten Mietspiegels allerdings als akut an. “Es geht nicht darum, ob ein qualifizierter Mietspiegel erstellt wird und von wem. Sondern darum, wann konkret damit begonnen wird”, betont er.

Wir können uns keine Verzögerungen erlauben, denn wir sind bereits heute schon in Verzug. Wir müssen den qualifizierten Mietspiegel unverzüglich erstellen.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

In der Bayreuther Mietenübersicht 2018 lag der Mietpreis für eine zentrumsnahe Wohnung mit bis zu 50 Quadratmetern Fläche, ohne Nebenkosten, zum Beispiel bei 9,22 Euro pro Quadratmeter. Der Mietpreis für eine ebenso große Wohnung am Stadtrand lag bei 8,36 Euro pro Quadratmeter.

Im Rahmen des Sozialausschusses wurde am Montag eine Fortschreibung der Mietwert-Erhebung vorgeschlagen. Die Kosten dafür, sollen erst im Haushaltsjahr 2021 kassenwirksam werden.

Ist Ihr Fünf-Euro-Schein mehrere Hundert Euro wert?

Jetzt aber schnell: Geldbeutel auf, Fünf-Euro-Schein raus und genau hinsehen. Wie das Portal Business Insider meldet, könnte Ihr Schein fast 700 Euro wert sein.

Warum? Einige Scheine haben ein paar Merkmale und Besonderheiten, die sie für Sammler und Liebhaber äußerst begehrt machen. Und so können aus fünf Euro locker mehrere Hundert Euro werden. Falsch oder unecht sind die Euro-Scheine wegen der Fehldrucke übrigens nicht.

Darauf müssen Sie bei Ihrem Euro-Schein achten

Prüfen Sie die Seriennummer. Fehlt diese komplett? Herzlichen Glückwunsch. Ihr Schein könnte ein kleines Vermögen wert sein. “2013 verkaufte ein Verkäufer bei Ebay für 11.900 Euro einen 100-Euro-Schein ohne Seriennummer”, schreibt Business Insider.

Doch auch Seriennummer, die mit vielen Nullen beginnen, Ziffern, die sich rhythmisch wiederholen, das Datum eines besonderen historischen Ereignisses darstellen oder ein Palindrom bilden – also die Ziffern rückwärts und vorwärts gleich gelesen werden können –, sind bei Sammlern extrem begehrt.

Auch, wenn das Hologramm oder der Silberstreifen fehlen, der Schein leicht verfärbt ist oder das Wertzeichen auf dem Perlglanzstreifen falsch herum aufgedruckt ist, sollten Sie sich den Schein genauer ansehen. Er könnte viel Geld bringen.

Auf Echtheit prüfen

Wer einen fehlerhaften Euro-Schein in seinem Geldbeutel entdeckt hat, sollte diesen unbedingt auf seine Echtheit prüfen lassen, bevor er ihn einem Liebhaber zum Verkauf anbietet. Vielleicht ist er auch nur eine geschickte Fälschung und hat deshalb Auffälligkeiten.

 

Walküre: Bayreuther Porzellanhersteller ist insolvent

Der Bayreuther Porzellanhersteller Walküre hat Insolvenz angemeldet. Wie Geschäftsführer Wolfgang Meyer mitteilt, finde die Sanierung des Betriebs in Eigenverwaltung, also ohne Insolvenzverwalter, statt. Das habe das Amtsgericht Bayreuth auf Antrag der Geschäftsführung angeordnet. Das Geschäft soll trotz drohender Zahlungsunfähigkeit ohne Unterbrechung weitergehen.

Gehälter bis September gesichert

Die 82 Mitarbeiter des traditionsreichen Porzellanherstellers seien am Dienstag informiert worden, heißt es weiter. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Wichtige Lieferanten hätten bereits ihre Kooperationsbereitschaft angekündigt.

Walküre-Prozellan aus Bayreuth. Foto: Christoph ScholzWalküre

Aufträge verschoben

Die Porzellanfabrik Walküre wurde im Jahr 1899 gegründet und wird heute in der vierten Generation von den Urenkeln des Unternehmensgründers geführt. Zum Kundenkreis gehören vor allem Hotels und Gastronomiebetriebe, sowie Kaffeeröstereien. Das Unternehmen heimste zuletzt zahlreiche Design-Preise ein, geriet im laufenden Jahr aber in Schieflage, nachdem größere Projekte und Aufträge verschoben wurden.

Das bedeutet Eigenverwaltung:

Das Eigenverwaltungsverfahren bietet Unternehmen eine Möglichkeit, sich bei laufendem Betrieb neu aufzustellen. Anders als im Regelinsolvenzverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der Geschäftsführung. Das Insolvenzrecht erlaubt das in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Anstelle des Insolvenzverwalters setzt das Amtsgericht einen Sachverwalter ein, der die Interessen der Gläubiger vertritt und die Restrukturierung überwacht. Als Sachverwalter wurde der Bayreuther Rechtsanwalt Ulrich Graf bestellt.

So viel Geld bekommen die Gemeinden vom Freistaat

Jetzt steht fest, wieviel Geld die Städte und Gemeinden an sogenannten Schlüsselzuweisungen vom Freistaat erhalten. Schlüsselzuweisungen sind Zahlungen, die dafür sorgen sollen, dass die Gemeinden ihre Aufgaben unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation erledigen können. Der Betrag errechnet sich aus der Steuerkraft der jeweiligen Gemeinde vor zwei Jahren. Je besser es der Gemeinde damals ging, umso weniger Geld erhält sie heute.

Wie die Bundestagsabgeordnete der Bayreuther CSU, Gudrun Brendel-Fischer, meldet, erhalten:

  • die Stadt Bayreuth 7.989.208 Euro
  • der Landkreis Bayreuth 20.126.132  Euro

 

Bei den Gemeinden im Landkreis sieht es folgendermaßen aus:

  • Ahorntal: 907.264 Euro
  • Aufseß: 400.884 Euro
  • Betzenstein: 699.028 Euro
  • Bindlach: 861.360 Euro
  • Creußen: 1.539.112 Euro
  • Eckersdorf: 1.151.044 Euro
  • Emtmannsberg: 380.132 Euro
  • Gesees: 128.384 Euro
  • Glashütten: 606.928 Euro
  • Goldkronach: 1.091.052 Euro
  • Haag: 249.704 Euro
  • Heinersreuth: 613.924 Euro
  • Hollfeld: 2.003.516 Euro
  • Hummeltal: 784.876 Euro
  • Kirchenpingarten: 629.068 Euro
  • Mistelbach: 465.416 Euro
  • Mistelgau: 820.056 Euro
  • Pegnitz: 3.178.476 Euro
  • Plankenfels: 391.360 Euro
  • Plech: 340.012 Euro
  • Pottenstein: 1.162.128 Euro
  • Prebitz: 477.960 Euro
  • Schnabelwaid: 386.576 Euro
  • Seybothenreuth: 506.228 Euro
  • Speichersdorf: 2.441.124 Euro
  • Waischenfeld: 1.175.540 Euro
  • Warmensteinach: 905.200 Euro
  • Weidenberg: 1.955.156 Euro

 

“Im Vergleich zum Vorjahr steigen bayernweit die Schlüsselzuweisungen 2019 um 6,6 Prozent beziehungsweise 240 Millionen Euro auf rund 3,9 Milliarden Euro.”

(Gudrun Brendel-Fischer, CSU)