Quizzt euch warm, der Bachelor kommt!

Ein smarter, gut gebauter Mann Anfang 30, eine schicke Traumvilla und rund 20 weibliche Bikini-Schönheiten, die um das Herz des einen Mannes buhlen – neun Staffeln des Bachelors sind bis dato über die deutschen TV-Bildschirme geflimmert. In diesem Jahr hat der 32-jährige Andrej Mangold Kandidatin Jennifer Lange aus Bremen für seine letzte Rose ausgewählt. Am 28. März kommt der Bachelor der neunten Staffel zu einer Autogrammstunde ins Rotmain-Center. Hier kommt ein kleines Quiz zur Vorbereitung auf den Besuch:

Ein gemeinsames Abendessen mit intensiven Gesprächen rundet den gelungenen Tag für Jennifer und Andrej ab.
Alle Episoden von “Der Bachelor” bei www.tvnow.de , Foto: MG RTL D

 

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Fasching: Prinz oder Prinzessin, wer wird häufiger geküsst?

Die Faschingszeit ist in vollem Gange. Die Bayreuther Hexen stellen in diesem Jahr ein Prinzenpaar in Bayreuth. Kai Fischer und Sarah Müller haben sich zum Faschingstreiben einem besonderen Experiment gestellt.

Für die diesjährige Session haben sich die beiden extra zwei Klickzähler organisiert. Mit diesen “Kusszählern”, wie sie sie nennen, dokumentiert das Paar seit Ende Oktober, wie viele Küsschen jeder von beiden abstaubt. 1000 Knutscher sollen es bis Aschermittwoch werden.

Ein Präsident macht die 1000 komplett

Faschingsprinzessin Sarah I. hat diese Marke schon lange vor Ablauf der Faschingszeit geknackt. Die Ehre des 1000. Küsschens erteilte ihr der Präsident der Hollfelder Faschingsgesellschaft, Harald Linß. Das war für die amtierende Prinzessin auch gleichzeitig der bedeutsamste Moment in ihrer Kuss-Sammel-Aktion.

Prinzessin Sarah I. knackt die 1000er Marke mit dem Präsidenten der Hollfelder Faschingsgesellschaft, Harald Linß; Foto: Bayreutherprinzenpaar1819

Prinz Kai I. ist aktuell bei 987 Küsschen. Er hofft zum großen Hexenball am Freitagabend die 1000er Marke zu knacken. Doch auch für den Prinzen gab es während des Küsschen-Sammelns zwei besondere Momente.

Knutscher von einer 100-Jährigen

Das bedeutsamste Küsschen, so erzählt uns Kai I., gab es auf einer Veranstaltung im AWO-Seniorenheim. Hier wurde einer 100-jährigen Bewohnerin ein Orden vom Prinzenpaar verliehen. Dafür gab es von der Dame dann auch ein Dankes-Küsschen. Für den 28-jährigen Prinzen ein besonders schöner Moment.

Lustige Momente dürfen aber – gerade in der Faschingszeit – auch nicht fehlen. Einen solchen erlebte der Bayreuther Faschingsprinz bei einer Veranstaltung mit den Gardetänzerinnen der Main-Nixen.

Als Dank dafür, dass ich die Truppe ankündigte und das Schild trug, gab es von jedem der Mädchen ein Küsschen. Dafür stellten sich alle in eine Reihe. Bald merkte ich aber, dass die Schlange nicht weniger wurde. Einige der Mädchen stellten sich wieder hinten an, um so noch einmal an die Reihe zu kommen.

(Prinz Kai I.)

Wer ebenfalls auf ein Küsschen des Prinzenpaares hofft, der sollte zum traditionellen Faschingsumzug in die Bayreuther Innenstadt kommen. Abmarsch ist um 13 Uhr am Volksfestplatz. Kurze Zeit später wird der Zug Richard-Wagner- und Maxstraße erreichen.

Riedinger Straße: Bayreuths gefährlichster Zebrastreifen ist weg

Es ist der größte Erfolg des noch jungen Bayreuther Tagblatts. Aufgrund der Berichterstattung des bt wird der Fußgängerüberweg zwischen Cybex und dem Real-Markt in der Riedinger Straße sicherer gemacht.

Die Ampel kann kommen. Der Zebrastreifen in der Riedinger Straße ist bereits entfernt. Foto: Thorsten Gütling

Leser des bt hatten im Internet darauf aufmerksam gemacht, dass es an dem Zebrastreifen regelmäßig zu gefährlichen Situationen kommt. Das Tagblatt hatte erfahren, dass es sich bei dem Überweg um eine in Bayreuth einmalige Anordnung handelt. Mit gutem Grund: Denn Zebrastreifen über zwei in die gleiche Richtung verlaufende Spuren, sieht das Gesetz ohne Verkehrsinsel gar nicht vor. Bei dieser Lösung würde nämlich provoziert, was Kindern bereits im Kindergarten ausgetrieben wird: Dass die Straße vor einem stehenden Auto überquert wird und der Fußgänger ungesehen auf ein zweites, herannahendes Auto trifft.

Tatsächlich heißt es:

Fußgängerüberwege dürfen nur angelegt werden, wenn nicht mehr als ein Fahrstreifen je Richtung überquert werden muss.

(Straßenverkehrsordnung)

Der Rechtsreferent der Stadt, Ulrich Pfeifer, hielt die Lösung auf Nachfrage des bt dennoch für die “richtige Lösung“ im Hinblick darauf, „das Leben und die Gesundheit von Menschen zu schützen“. Die Regierung von Oberfranken blieb eine Antwort auf die Frage schuldig, warum der Zebrastreifen trotz anderslautender Rechtsprechung so gebaut werden konnte. Schließlich schaltete sich das bayerische Innenministerium ein und rief die Parteien zur Ortsbegehung.

Dort kam jetzt heraus, dass eine Bedarfsampel die Situation für die Fußgänger wesentlich sicherer gestalten würde. Die Stadt soll das nun prüfen. In der Zwischenzeit wurde der Zebrastreifen bereits entfernt.

Der Zebrastreifen in der Riedinger Straße ist bereits entfernt. Foto: Thorsten Gütling

Am Bischofsgrüner Marktplatz entsteht Schneemann Jakob

Bischofsgrün: So entsteht Schneemann Jakob

Seit Donnerstagmorgen um 7 Uhr sind zwei Kipplaster und ein zwei Bagger im Einsatz um auf dem Bischofsgrüner Marktplatz Schnee aufzuschütten – denn direkt vor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde entsteht Schneemann Jakob. Der Schnee wird von einer Waldlichtung in Karches nach Bischofsgrün gebracht. Ein Video dazu finden Sie über dem Text.

Stefan Schregelmann ist einer der Kipplaster-Fahrer. Sicher bugsiert das große Fahrzeug durch die engen Gassen und in den Waldweg an der B303 bei Karches. “Auf die Ladefläche passen ungefähr neun bis zehn Kubikmeter Schnee”, erklärt er. “Da sind wir heute den ganzen Tag beschäftigt.” Etwa 25 Fahrten sind notwendig.

Armin Hackl bedient den Bagger auf der Waldlichtung um einzelne Schneehaufen für die Kipplaster zu bilden. Schon seit dem allerersten Schneemannbau hilft er mit. Aus insgesamt 200 Kubikmetern Schnee werde der bis zu zwölf Meter hohe Schneemann dann am Freitag modelliert, bestätigt Hackl.

Die Idee für den ersten Riesenschneemann stammt von Horst Heidenreich und fand bis heute großen Anklang. Ist in Karches mal kein Schnee, wird er vom Schneeberg oder vom Ochsenkopf geholt.

Bei Karches wird der Schnee für den Bau von

Bei Karches wird der Schnee für den Bau von “Jakob” geholt. Foto: red / cr

Am Rosenmontag steigt das 34. Bischofsgrüner Schneemannfest. Um 19 Uhr startet der Fackelumzug an der Hubertus-Apotheke Illerswiesen, mit der Fichtelgebirgskapelle Ebnath, zum Schneemann auf den Marktplatz.

Hier können Sie den Aufbau von Schneemann Jakob live verfolgen:

Der Bischofsgrüner Marktplatz via Webcam:

BayreuthWimmelt-Rotmaincenter

Bayreuth wimmelt: Schon alle Märchen gefunden?

Jürgen Reichert mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe

Jürgen Reichert vom Verlag Comixart mit Oberbürgermeisterin Merk-Erbe, Foto: Bayreuth wimmelt

Im Bayreuther Wimmelbuch, das im September 2018 erschienen ist, haben sich neben bekannten Bayreuther Gesichtern wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe, zahlreichen Bürgern und Wagner-Opern auch traditionelle Märchenfiguren versteckt. Die Zeichner Jürgen Schanz und Ralph Dornis haben neun Märchen im Buch integriert.

Da einige Leser schier verzweifelte Stunden vor den Seiten des Wimmelbuches verbracht haben, gibt es nun die Auflösung, welche Märchen Sie wo finden können:

 

 

Bayreuth wimmelt: Die Märchen-Auflösung

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So fanden wir den Bayreuth-Tatort

Am Bayreuth-Tatort scheiden sich die Geister. Im Internet wird hitzig diskutiert.Ist der Film nun brillant oder völlig überbewertet? Auch die Redakteure des bt sind verschiedener Meinung. Diese zwei hier zum Beispiel:

 

Susanne Jagodzik: “Andere Tatorte sind besser”

Susanne Jagodzik

Gestern war es endlich soweit. Der erste Bayreuth-Tatort wurde ausgestrahlt. Aber die Erwartungen wurden enttäuscht. Die Handlung war zwar spannend und das Ende überraschend. Dazu wurde die Stadt mit dem Uni-Campus auf der einen Seite und dem Festspielhaus auf der anderen, modern und klassisch gleichermaßen dargestellt.

Im Vergleich zum Münster-Tatort fehlen beim Franken-Tatort allerdings die Charakter-Schauspieler. Ein Jan Josef Liefers lebt seine Rolle durch und durch, verkörpert den Satire-Krimi und präsentiert sich mit einem gewissen Charme.

Auch das künstlich erzwungene Fränkisch ist albern. Der Polizeipräsident hatte sichtlich Mühe den richtigen oberfränkischen Dialekt zu finden. Insgesamt werden die Franken immer als etwas langsam und träge dargestellt. Schade.

 

Thorsten Gütling: “So muss ein Tatort sein”

Thorsten Gütling

Wenn das mal kein super Tatort war. Tiefsinnig bis zum Gehtnichtmehr. Ein echter Kracher. Bayreuth kann sich glücklich schätzen, dass gerade hier einer der besten deutschen Krimis aller Zeiten gedreht wurde.

Aber der Reihe nach: Umweltskandale, Politik, Zwischenmenschliches – dieser Krimi hatte alles, was ein Krimi im Jahr 2019 braucht. Über das Drama einer Todgeburt, an der ein korrupter Nahrungsmittelkonzern schuld sein soll, über einen Paragrafen, der die Täter und nicht die Opfer schützt und daher dringen überholt gehört, bis hin zu einem Ermittler-Duo, dem der Fall so nahe geht, dass es sich fragen muss, ob es sich überhaupt noch aufeinander verlassen kann.

Und dann noch diese Schauspieler: Voss und Ringelhahn alias Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel glänzen. Matthias Egersdörfer aus Lauf und der Hofer Andreas Leopold setzen die fränkischen Duftmarken – treffend, nicht übertrieben. Das Ganze garniert mit immer wieder schönen Ansichten dieser schönen Stadt.

Wer es besonders gut mit dem Tatort meint, der kann sogar die Dialekt-Aussetzer des Polizeipräsidenten als humorvolles Schmankerl verstehen. Hut ab vor diesem Tatort, in dem sich ähnlich der Bayreuther Wimmelbilder, die halbe Stadt wiederfindet.

Irrer Auftritt: Junger Mann erklärt, der echte Spiderman zu sein

Das war ein Auftritt, wie man ihn sonst nur aus dem Kino kennt: Beim Kinderfasching auf dem Herzogkeller stand am Sonntag plötzlich Spiderman im Raum. Ein verkleideter Mann, der angab, der Superheld aus den USA höchstpersönlich zu sein.

Der Mann, der dem Superhelden aus den Marvel-Comics täuschend ähnlich sah, erklärte, dass er aus New York gekommen sei, weil sich in Bayreuth derzeit eine ganze Reihe Superhelden aufhielten. Und dass sich unter so vielen Kostümierten für gewöhnlich aber immer auch der ein oder andere Schurke befinde. Als echter Superheld wolle er dafür sorgen, dass alles mit rechten Dingen zugehe. Wenn er diese Aufgabe als erledigt ansehe, reise er wieder ab, versprach der Mann dem verdutzten Publikum.

Gegenüber dem sichtlich überraschten Moderator Marvin Angerer erklärte Spiderman:

Ich habe mich an ein Flugzeug angehängt, um beim Flug über den Atlantik Kraft zu sparen.

Anschließende gab der Superheld den Kindern Autogramme, verteilte Bonbons und verschwand schließlich wieder genauso unerkannt, wie er gekommen war. Nicht jedoch ohne anzukündigen, dass er in den nächsten Tagen und Wochen in Bayreuth noch von sich hören lassen werde.

Seitdem rätseln die Menschen in der Stadt, wer dieser Spiderman ist. Einen Hinweis auf seine Identität gab der Superheld jedoch im kurzen, exklusiven Interview mit dem Bayreuther Tagblatt.

 

Quasi und FegeR: Historiker und Familienvater am Mikrofon

“Wer Hip Hop macht, aber nur Hip Hop hört, betreibt Inzest!”. Diese Zeile des Hamburger Musikers Jan Delay hat den Bayreuther Rapper Quasi geprägt. Quasi heißt eigentlich Johannes Besold, ist 32 Jahre alt und zweifacher Familienvater. Früher habe er sich oft dafür gerechtfertigt, ein Rapper zu sein. Vielerorts würde man deshalb schief angesehen werden, vor allem, wenn man sich auch im Erwachsenenalter noch mit der Musik beschäftigt. Für viele der Leute ist Rapmusik etwas für Jugendliche. Johannes sieht das anders. Seit über zehn Jahren macht er zusammen mit seinem Freund Jens Detzer, der sich als Rapper FegeR nennt, Musik. Der Name “FegeR” kommt nicht etwa, wie im Duden vermerkt, von “draufgängerischer Mann” oder “junger Bursche”, sondern hat seinen Ursprung in der Geschichte von Jens’ Nachnamen. Passenderweise ist der 31-jährige Jens inzwischen Historiker. Dennoch stellt er sich in seiner Freizeit mit großer Freude vor das Studiomikrofon und schmettert seine Reime wortgewaltig in den Takt.

Die beiden Künstler sind Teil des Bayreuther Rap-Künstlerkollektivs Kanzlakustix. Am kommenden Freitag, den 1. März bringen die beiden ihr neues Album Art & Weise offiziell auf den Markt. Zwar kann man sich die Lieder auch vorher bereits online anhören, aber die, streng limitierte CD, wird erst ab Freitag persönlich von den beiden im Rahmen der Release Party auf der Kleinkunstbühne im Zentrum verkauft. Wir haben uns vorab mit den beiden Hip Hoppern getroffen und über ihr Album, Rapmusik an sich und die Bayreuther Hip Hop Szene gesprochen.

Das bt-Interview mit Quasi & FegeR als Podcast zum Anhören

Mehr von Quasi & FegeR

Mehr zu den Bayreuther Rappern Quasi & FegeR finden Sie auf der Facebookseite oder Website von Kanzlakustix sowie in den kommenden Tagen bei uns. Im Laufe der nächsten Woche beleuchten wir zusammen mit den Künstlern ihre musikalischen Einflüsse und lassen die beiden in einer Live-Kostprobe selbst am Mikrofon per Freestyle und Beatbox zu Wort kommen.

 

FabLab: Die Drehleier aus dem 3D-Drucker

Kann man als Hobbyhandwerker eine Drehleier selbst bauen? Hans Hofmann hat sich im Internet auf die Suche nach einem entsprechenden Bauplan begeben und wurde fündig. Im FabLab Bayreuth fand der Bayreuther dann eine Möglichkeit das Musikinstrument zu bauen. Mit Hilfe eines 3D-Druckers und eines Laser-Cutters.

Drehleier – gefertigt von Hans Hofmann; Foto: Redaktion

Wie Hans Hofmann überhaupt auf die Idee kam und welche Schwierigkeiten es während der Anfertigung gab, erklärt er im Video oben.

Hans Hofmanns Drehleier könnte aber eines der letzten Projekte sein, die im Bayreuther FabLab umgesetzt wurden. Denn aus dem Gebäude in der Ritter-von-Eitzenberger-Straße muss der Verein zum 31. März ausziehen. Der Grund: Der Unternehmer Christian Wedlich, dem die Halle gehört, muss sich im Rahmen einer Insolvenz von ebendieser Halle trennen. Und neue Räume für das FabLab sind noch nicht gefunden.

bt-Interview mit Yomettin Soybaba

Der Vorsitzende des Vereins, Yomettin Soybaba, erklärt im bt-Interview, wie es um die Zukunft des FabLab bestellt ist.

 

 

Walter Demel: Bayreuths Bester neben Richard Wagner

Passend zur nordischen Ski-WM in Seefeld hat der Bayreuther Hobbyhistoriker eine Geschichte über Walter Demel ausgegraben. Bayreuths wohl besten Langläufer aller Zeiten. Und der einzige Bayreuther, der es neben Richard Wagner in die Auswahl zur ZDF-Sendung “Unsere Besten” geschafft hat.

Hier ist die Geschichte:

Walter Demel aber ist ein ganz Großer in der gesamten Geschichte des deutschen Skilanglaufs. In einer Epoche, in der diese Sportart fast ausschließlich von den Skandinaviern und den stets mehr oder weniger dopingverdächtigen Osteuropäern geprägt wurde, gewann er die Bronzemedaille über 30 Kilometer bei den Weltmeisterschaften 1966 am Holmenkollen in Oslo.

Als 40-Jähriger zu Olympia

Er siegte als erster Nicht-Skandinavier im schwedischen Kiruna über 15 und 30 Kilometer. Er war mit 40 Meistertiteln jahrzehntelang deutscher Rekordhalter im Skilanglauf, bis ihn der heutige Bundestrainer Jochen Behle mit 42 übertraf. Und: Er nahm an vier Olympischen Winterspielen teil. Nach Innsbruck (1964), Grenoble (1968) und als deutscher Fahnenträger in Sapporo (1972) ging er auch 1976 in Innsbruck als 40-Jähriger noch einmal an den Start.

Sein stärkstes Jahr hatte Demel 1972, als er in Sapporo über die mörderische Strecke von 50 Kilometer als Fünfter nur 32 Sekunden an der Bronzemedaille vorbei schrammte. Auch über 30 Kilometer wurde er Fünfter und über 15 Kilometer zwischen den „Sprintern“ hervorragender Siebter.

Fünf Bayreuther bei Olympia

Das stärkste Jahr für den Bayreuther Sport insgesamt, war aber vier Jahre zuvor: das Olympiajahr 1968. Mit  Walter Demel, den Skispringern Henrik Ohlmeyer (Bischofsgrün) und dem Warmensteinacher Günter Göllner (1. FC Bayreuth), dem Fechter Walter Köstner und der Schwimmerin Heidemarie Reineck waren gleich fünf Athleten aus der Bayreuther Region bei den Spielen in Grenoble und Mexico City dabei.

40, 40, 40

Demel (Jahrgang 1935) landete selbst als 40-Jähriger über 50 Kilometer nur zwei Plätze hinter dem damals besten bundesdeutschen Langläufer, Georg Zipfel aus Kirchzarten. Im 30-Kilometer-Lauf schien sich der Senior schließlich mit einem Jubiläum der besonderen Art einen Spaß zu machen: Der 40-jährige 40-fache deutsche Meister belegte Platz 40.

Für die SPD in den Stadtrat

Demel stand aber nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch als Kommunalpolitiker im Rampenlicht. Insgesamt war er von 1966 bis 2008 unglaubliche 42 Jahre für die SPD im Bayreuther Stadtrat vertreten. Im Mai 1966 war der 30-jährige BGS-Beamte als jüngster Kandidat in den Bayreuther Stadtrat eingezogen. Bei seiner Vereidigung in der Stadthalle herrschte ein riesiger Medienrummel. Ein Fernsehteam aus Schweden und sogar Journalisten aus der DDR waren gekommen um aus Bayreuth zu berichten.

Sie kamen aber nicht wegen Walter Demel. Auch wenn der Skilangläufer als Olympia-Zehnter von 1964 und frisch gebackener WM-Bronzemedaillengewinner von Kandidaten-Platz 23 unter die “Top Ten” der SPD-Liste gerückt ist, wurde er von den ausländischen Journalistenteams nicht weiter beachtet.

Als die NPD den Einzug schaffte

Im Mittelpunkt standen nämlich drei NPD-Stadträte, die mit einem unerwartet guten Ergebnis von 8,4 Prozent neben der SPD, der CSU und der Bayreuther Gemeinschaft in den Bayreuther Stadtrat eingezogen sind. Auch wegen der satten 14 Prozent, die die NPD bei der Landtagswahl im selben Jahr erreichen konnte, war die Befürchtung eines “braunen Bayreuth” im Ausland ein großes Thema. Der Spuk sollte aber schnell vorbei sein. Nach den Erfolgen der sozialliberalen Koalition in Bonn und dem wirtschaftlichen Aufschwung ließen die Erfolge der NPD, die damals in zahlreichen Landtagen und Gemeinderäten vertreten waren, nach. Die NPD wurde auch in Bayreuth zur Splitterpartei und zog nie mehr in den Bayreuther Stadtrat ein.

Der Sport hat sich für den Kommerz entschieden.

(Walter Demel)

„Der Sport hat sich für den Kommerz entschieden“, resümiert der gelernte Dachdecker inzwischen nachdenklich und etwas wehmütig, wobei er keinesfalls Neid über die Verdienstmöglichkeiten der modernen Zeit empfindet. „Bei uns stand wahrscheinlich viel mehr die Freude am Langlauf im Vordergrund.“

Walter Demel kam erst mit 21 Jahren als Beamter des Bundesgrenzschutzes zu dieser Sportart: „Die BGS-Skimannschaft hat noch interessierte Langläufer gesucht und ich habe mich halt gemeldet. Auf Alpinski bin ich damals schon etwas herumgerutscht, aber mit den schmalen Langlauflatten hat es mich am Anfang oft auf den Hintern gesetzt.“

Ganz besonders gerne denke ich an den Holmenkollen zurück. Aber nicht nur, weil ich dort meinen größten sportliche Erfolg hatte. Einmal musste ich über 50 Kilometer aufgeben. Ich kam aber nicht früher, sondern wesentlich später ins Quartier zurück. Einige Norweger holten mich an ihr Lagerfeuer – und was die mir damals eingeflößt haben war mit Sicherheit kein Kamillentee.

(Walter Demel)


Text und Fotos: Stephan Müller


 

Stephan Müller (53) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es künftig hier beim bt. Darunter Geschichten wie die von Bayreuths Langlauf-Legende Walter Demel, die bisher in keinem Buch veröffentlicht wurden.