Kreuzer, Stadtbad, Therme: Ein Bad bereitet den Stadtwerken Sorgen

Dass Bäder Verlustbringer sind, ist landauf, landab bekannt. Die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Stadtwerke Bayreuth haben jetzt offengelegt, welches Defizit ihnen ihre Bäder im vergangenen Jahr beschert haben. Kurzum: Für die Bäder war 2018 ein gutes Jahr. Aber eines bereitet Sorgen.

Mit 435.000 Badegästen insgesamt, besuchten im vergangenen Jahr gut 40.000 Menschen mehr Stadtbad, Kreuzsteinbad, Lohengrin-Therme und das Freiluftbad an der Bürgerreuth, als ein Jahr zuvor. Im Schnitt war damit jeder Bayreuther mindestens fünfmal in einem dieser Bäder.

Uwe Kasel, Bademeister im Kreuzsteinbad. Archivfoto: Stadtwerke Bayreuth

Ein gutes Jahr für das Kreuzsteinbad

Dem heißen Sommer sei dank, legte 2018 vor allem das Kreuzsteinbad mächtig zu. An guten Tagen, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch, kommen bis zu 6.000 Besucher ins “Kreuzer”. Und weil es von solchen Tagen einige gab, besuchten 167.000 Gäste das Freibad. Zum Vergleich: Im durchwachsenen 2017 waren es nicht einmal 130.000.

Allerdings: Selbst solche Besucherzahlen machen aus dem Kreuzsteinbad noch keinen Gewinnbringer. Immerhin gab es Zeiten, da strömten in einer Bade-Saison 320.000 Besucher ins “Kreuzer”. 1971 war das und soviele waren es seitdem nie mehr.

Stadtbad im Aufschwung

Das Defizit, das das Freibad im vergangenen Jahr erzeugt hat, beläuft sich daher auf gut eine Million Euro. Genauso hoch fällt das Defizit im Stadtbad aus. Dorthin kamen rund 100.000 Besucher und damit etwa 5.000 mehr als im Vorjahr. Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer spricht von einem Aufschwung für das Stadtbad, seit sich dort ein Fitnessstudio angesiedelt habe.

Sorgenkind Therme

Sorgenkind ist und bleibt damit die Lohengrin-Therme. Zwar wurde die von rund 190.000 Menschen besucht und damit von so vielen wie im Jahr zuvor. Allerdings sorgte das in beiden Jahren für ein Defizit von fast drei Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Therme Obernsees erwirtschaftete in den vergangenen Jahren ein Defizit von rund 600.000 Euro, zählte aber auch rund 80.000 Besucher mehr.

Für das Bad werde daher ein Alleinstellungsmerkmal gesucht, sagt Bayer. Man setzte auf den Bau der neuen Klinik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und darauf, dass man im Zuge dessen vielleicht auch einen Investor für den Bau eines Hotels an der Therme finde, sagt Bayer.

Harald Schmidt (links), Bäderleiter bei den Stadtwerken Bayreuth, und Mario Schmitt, stellvertretender Leiter der Lohengrin Therme. Archivfoto: Jan Koch

Verkaufspläne nehmen wieder Fahrt auf

Gleichzeitig gehen die Pläne, die Lohengrin-Therme zu verkaufen, in eine neue Runde. Schon vor vielen Monaten wurde der Versuch gestartet, den Verlustbringer zu veräußern. Schon damals erteilte der Stadtrat seine Einverständnis, nur der Bundesfinanzhof wollte nicht mitspielen. Der erklärte, dass die Stadt nicht mehr steuerlich begünstigt würde, wenn sie einem potentiellen Käufer mit Gewinnen aus dem Strom- und Gas-Geschäft unter die Arme greifen wollte. Ein neuer Plan, den die Stadtwerke dem Stadtrat nun vorlegen, sieht vor, dass nur ein Teil der Therme an einen Investor verkauft wird. Der andere Teil kommt in die Hände der Stadtwerke. Dorthin muss er deshalb erst einmal gelangen, weil das Bad zunächst aus der Bayreuther Thermalbad GmbH gelöst werden müsste.

Entscheidung noch in diesem Jahr

Mit einer Entscheidung darüber, wie es mit der Lohengrin-Therme weitergeht, rechnet Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer noch in diesem Jahr.

Mia Klub: Amerikaner spricht von Rassismus an der Tür

Ist Rassismus in Bayreuth ein Problem? Hört man die Geschichte von Therde Stimphile aus Heinersreuth und schenkt ihr Glauben, könnte man meinen ja. Seine Anschuldigungen wiegen schwer. Auf Facebook warnt der Amerikaner vor Orten, “die man als dunkelhäutiger Mann, der in Deutschland lebt, meiden sollte”. Dazu zählt seiner Auffassung nach auch der Bayreuther Nachtclub Mia in der unteren Maxstraße.

Rassismus an der Clubtür?

Therde Stimphile schildert auf seinem Facebook-Profil folgende Situation: Er sei am vergangenen Samstag mit drei Freunden in der Stadt gewesen, um einen schönen Abend zu verbringen. Gegen ein Uhr hätten die Männer, der Amerikaner, ein Afrikaner und zwei Syrer, beschlossen, weiterzuziehen und in den Club Mia zu gehen.

An der Türe sei sein afrikanischer Freund aufgehalten worden. Die Türsteher hätten den Männern mitgeteilt, dass nur Studenten in den Club dürften und sie einen Studentenausweis bräuchten.

Wir drehten uns um und verließen die Schlange.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Doch sie hätten bemerkt, dass niemand anders gebeten wurde, einen Studentenausweis vorzuzeigen. Am Samstag war laut Facebook-Seite des Clubs das Motto “Meine Lieblingslieder”. Von einer reinen Studentenparty ist dort nicht die Rede. Lediglich der Eintritt soll für Studenten einen Euro billiger gewesen sein an diesem Abend.

Also hätten die Männer einen Gast, der aus dem Club kam, gefragt, ob er Student sei. Als dieser verneint habe, seien sie zurück gegangen und hätten die Security gefragt, warum sie nicht hinein durften. Wie Stimphile schreibt, bekamen sie keine Antwort. Seinen syrischen Freunden hätten die Türsteher allerdings gesagt, dass sie in den Club dürften, nur ihre dunkelhäutigen Freunde nicht. Der Amerikaner vermutet, weil sie weiß sind.

Demütigendes Gefühl

Therde Stimphile schreibt weiter, er habe sich gedemütigt und frustriert gefühlt. Die Situation sei ihm peinlich gewesen.

Der Kampf des schwarzen Mannes ist nicht auf die Grenzen der Vereinigten Staaten beschränkt.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Auch seine Frau Suraja sagt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts, ihr Mann sei völlig aufgelöst nach Hause gekommen, sei aufgebracht und wütend gewesen. Nicht, weil er nicht in den Club gekommen sei, sondern vielmehr, weil die Türsteher gelogen hätten. Erklären können sich die Stimphiles den Vorfall nicht.

Wir waren Anfang August erst zusammen im Mia, um meinen Geburtstag zu feiern. Da sind wir ohne Probleme reingekommen.

(Suraja Stimphile über einen Besuch im Mia)

Sie wollen auf jeden Fall mit der Geschäftsführerin, Christin Mehlhorn, sprechen und wissen, warum Stimphile und sein Freund nicht ins Mia durften. Bislang blieb die Kontaktaufnahme allerdings erfolglos. “Die Telefonnummer auf Facebook ist nicht vergeben, auf meine Nachricht, in der ich um Rückruf gebeten habe, habe ich noch keine Antwort bekommen”, sagt Suraja Stimphile. Am Freitag wollen sie die Chefin im Club besuchen.

Die Geschäftsführerin des Clubs wollte sich auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts nicht zu den Vorwürfen äußern.

Nicht der erste Vorfall

Den Vorfall zu klären, liegt dem Paar am Herzen. Denn wie Suraja Stimphile berichtet, ist es nicht der erste Vorfall von Rassismus, den sie und ihr Mann erleben mussten. Vergangenes Jahr auf dem Kulmbacher Bierfest sei ihr Mann angepöbelt worden, weil er eine Lederhose trug. Nur Deutsche dürften die deutsche Tracht tragen, habe er sich sagen lassen müssen.

Es seien Kleinigkeiten im Alltag, die Therde Stimphile merken ließen, er gehöre nicht dazu, sagt seine Frau. Und das, obwohl er sehr gut Deutsch spreche und sich in Deutschland immer sicher und wohl gefühlt habe.

Deshalb sind wir vor zwei Jahren auch von den USA zurück nach Deutschland gezogen, als mein Mann aus der Army entlassen wurde.

(Suraja Stimphile)

Der Vorfall an der Tür des Bayreuther Clubs habe nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Seinem Ärger hat Therde Stimphile auf Facebook Luft gemacht, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.

Aug’ in Aug’ mit den Straftätern: Die erste Kriminologin am BKH

Als Jugendliche hat sie Krimis verschlungen. Wenn andere in der Eisdiele jobbten, machte sie Praktika im Knast. Stefanie Koel ist 39 Jahre alt und die erste Kriminologin, die das Bezirkskrankenhaus Bayreuth (BKH) beschäftigt.

Im BKH werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Ein Teil des Geländes gleicht aber eher einem Hochsicherheitstrakt als einem Krankenhaus. Wer dort rein will, muss durch eine Sicherheitsschleuse, muss sich ausweisen, muss Handy und Schlüsselbund abgeben. Wer drin ist, dem öffnen sich Türen nur durch Eingabe eines Sicherheits-Codes. Die Patienten dort sind eigentlich Gefangene. Wegen psychischer Erkrankungen, weil sie Drogen brauchten oder unter solchen standen, haben sie teils schwere Straftaten begangen. Haben vergewaltigt oder versucht zu töten. Weil sie nicht nur büßen, sondern auch geheilt werden sollen, sitzen sie nicht im Gefängnis, sondern in der Abteilung für Forensik am BKH ein. Hier arbeitet Stefanie Koel.

Jung, männlich, unqualifiziert

Die gut 20 Patienten auf ihrer Station sind zwischen 35 und 45 Jahre alt. Kaum einer hat einen Schulabschluss, geschweige denn einen Beruf erlernt. Fast alle sind sie wegen Drogen auf die schiefe Bahn geraten. Die meisten wegen Crystal, das bedingt die Nähe Bayreuths zur tschechischen Grenze. Andere wegen künstlich hergestelltem, hochdosierten Cannabis, kurz: Spice. Unter den Patienten ist keine einzige Frau.

Trotzdem spricht die 39-Jährige von einem Traumjob. Die Frage, warum manche Menschen straffällig werden und andere nicht, habe sie schon immer fasziniert, sagt Koel. Sie empfinde keine Angst, wenn sie den Straftätern meist alleine gegenüber sitze. Was im Ernstfall zu tun wäre, weiß Koel genau. Aus Deeskalationskursen zum Beispiel. Sie weiß außerdem, wie sie sich kleiden muss. Und dass es besser ist, in der Nähe der Tür zu sitzen und das Funkgerät mit dem Alarmknopf nicht aus den Augen zu lassen. Spurlos an ihr vorbei gehen die Biografien der Täter, vor allem die der Sexualstraftäter, trotzdem nicht.

Auch ich bin entsetzt, wozu Menschen fähig sind.

(Stefanie Koel, Kriminologin)

Ein Recht auf Sucht

180 Patienten gibt es in der Forensik am BKH. Das Bayreuther Bezirkskrankenhaus ist eine von 14 sogenannten Maßregelvollzugsanstalten in Bayern. Wer aus Bayreuth und der Umgebung im Drogenrausch oder wegen psychischer Krankheiten eine Straftat begeht, der landet hier. Die meisten Patienten haben den Entzug schon hinter sich, bevor sich Koel um sie kümmert. Etwa zwei Jahre gibt der Gesetzgeber ihr und ihren Kollegen danach Zeit, die Sucht, die zur Straftat führte, zu therapieren. Sind dann noch Strafen zu verbüßen, werden die bei positiven Prognosen von Koel und ihren Kollegen zur Bewährung ausgesetzt. Das gilt selbst dann, wenn Koel und ihre Kollegen dem Patienten nicht helfen konnten.

Es gibt auch ein Recht darauf, in Sucht zu leben, wenn man das will.

(Stefanie Koel)

Wer wann entlassen wird, das entscheidet nicht Koel, sondern Gerichte – allerdings auf Basis unter anderem ihrer Gutachten. Es ist ein Spagat zwischen zwei wichtigen Aufgaben: dem Schutz der Allgemeinheit vor Straftätern auf der einen Seite und der Wiedereingliederung der Patienten in die Gesellschaft auf der anderen. Dafür bekommen die Patienten am BKH Handlungsmuster an die Hand, um im Krisenfall anders als zum Beispiel mit Gewalt reagieren zu können.

Stefanie Koel. Foto: Andrea Franz

Wohnungssuche und Bewerbungstraining

Je gelockerter der Vollzug zum Ende der Therapie werde, umso mehr kümmern sich Koel und ihre Kollegen darum, dass der Patient lernt, Bewerbungen zu schreiben. Dass er eine Wohnung findet und eine Arbeit. Und dass die ersten Aufeinandertreffen mit den Personen des gewohnten Umfelds möglichst konfliktfrei vonstatten gehen.

Ein Restrisiko bleibt aber immer.

(Stefanie Koel)

Und wer rückfällig werde, das entscheide zu einem gewissen Anteil auch der Zufall. Immerhin 80 Prozent der Patienten haben sich auch ein Jahr nach der Entlassung noch nicht wieder etwas zu Schulden kommen lassen. 70 Prozent sind immernoch drogenfrei. Diese Zahlen noch zu steigern hat sich Stefanie Koel zur Aufgabe gemacht.

Ich brenne für diese Tätigkeit.

(Stefanie Koel)

Nach Absage für Bayreuth wegen Erschöpfung: Anna Netrebko geht feiern

Am Mittwoch und am Sonntag kommende Woche hätte Opern-Star Anna Netrebko bei den Bayreuther Festspielen die Rolle der Elsa in Wagners Lohengrin singen sollen. Vor einigen Tagen kam die überraschende Absage. Als Grund nannte die russische Star-Sängerin “Erschöpfung”.

Netrebko wollte dem dringenden ärztlichen Rat folgen und sich ausruhen. Nun ließ sie es vor wenigen Tagen aber richtig krachen. Tanzte ausgelassen und fröhlich mit ihrem Mann Yusif Eyvazov bei einer Hochzeit, bei der sie zu Gast war und feierte mit der ganzen Familie den Geburtstag ihrer Schwiegermutter. Einen Hehl macht die Sängerin daraus nicht. Sie postete etliche Bilder und Videos von den Feiern auf ihrem Instagram-Profil.

Von Erholung wie sie es auf ihrem Facebook-Account angekündigt hatte, fehlt jede Spur. Dort schrieb sie, sie freue sich auf die Pause von den Auftritten und der Musik. Sie wolle die Zeit mit ihrer Familie genießen, lesen, spazieren gehen und sich ausruhen. Nun, vielleicht sieht sich erholen bei Anna Netrebko ja einfach anders aus.

Toggo Tour, ade!? Heute ist der letzte Tag der Abstimmung

Bayreuth hat es zwar ins Finale geschafft und hätte am 21. und 22. September Austragungsort des Toggo-Tour-Finales werden können, heute ist jedoch der letzte Tag der Abstimmung. Und es sieht nicht gut aus für Bayreuth. Mit 26 Prozent liegt die Stadt nur auf dem dritten Platz. Ansbach hat sich mit 44 Prozent der Stimmen klar an die Spitze gesetzt und wird, so wie es aussieht, die Toggo-Tour holen. Unter toggo.de kann aber noch immer abgestimmt werden. Mehr Infos zum großen Kinderfest gibt es hier.

Bayreuth im Finale

Jetzt wird es ernst! Bayreuth steht im Finale! Über 13.000 Kinder haben in den vergangenen Wochen ihre Stimme abgegeben, um die Toggo Tour am 21. und 22. September in ihre Heimat zu holen. Jetzt stehen die drei Finalstädte der diesjährigen „Hol die Toggo Tour in deine Stadt“-Aktion fest. Bayreuth hat neben Marburg und Ansbach die Chance auf ein Wochenende voller Spiel, Spaß und Live-Musik.

Drache Ohnezahn. Foto: Super RTL

Voting läuft noch wenige Stunden

Die Teilnahme am Voting ist bis heute auf toggo.de möglich. Am Ende gewinnt die Stadt, die die meisten Stimmen erhält. Eine kleine Entscheidungshilfe für die Abstimmung liefern eigens für die Aktion realisierte Stadtrallye-Videos. Dort präsentieren Kinder ihre Lieblingsorte und Highlights der jeweiligen Städte. Die Toggo-Moderatoren Maria Meinert, Marc Dumitru und Simón Albers fungieren dabei als Städte-Botschafter.

So präsentiert sich Bayreuth:

Feuerherz und DSDS-Star sorgen für Stimmung

Seit 22 Jahren tourt Super RTL mit der Toggo Tour in den Sommermonaten durch ganz Deutschland und bietet die Serienstars der Kinder zum Anfassen. Auf dem über 3000 Quadratmeter großen Gelände warten Attraktionen rund um TOGGO Serien wie Woozle Goozle, Spirit und Dragons auf die Kinder. Beim anstehenden Tourfinale im September darf sich die Gewinnerstadt auf exklusive Auftritte von der Schlagerpop-Band Feuerherz und den Kinderstars von Kidz Bop freuen. Außerdem mit dabei: Das Kindermusikprojekt Frank & seine Freunde, Sänger und DJ Nilsen, sowie der ehemalige DSDS-Kandidat Robin Eichinger.

Ausgezeichnet: Brauerei Maisel verteidigt Weltmeister-Titel

Einmal Weltmeister sein? Kann man schaffen, sagt Brauerei-Chef Jeff Maisel. Dass sein alkoholfreies Weißbier den Titel jetzt aber zum zweiten Mal in Folge einfahren und damit verteidigen konnte, kann der Brauerei-Chef selbst noch kaum glauben.

Haustiere, Hobbys, Urlaub: Kinder fragen, die Oberbürgermeisterin antwortet

Das Kinderparlament von Mini-Bayreuth hat am Donnerstagnachmittag die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe getroffen. Die Kinder haben ihr viele Fragen gestellt. Ob sie Haustiere hat? Wo sie gerne Urlaub macht? Und ob sie Oberbürgermeisterin bleiben will?

Achtung: Das Bayreuther Tagblatt ist Partner des Festivals Bayreuth blättert. Dabei handelt es sich um eine Lese-Fest in leichter Sprache. Manche Artikel werden vom Bayreuther Tagblatt daher in leichter Sprache geschrieben. Damit jeder sie verstehen kann. So auch dieser hier. Sie erkennen solche Texte an dem pinken Punkt im Bild. 


Die Kinder durften in den großen Sitzungssaal im Rathaus schauen. Sie haben auch das Büro der Bürgermeisterin besucht und die goldene Amtskette bestaunt. Die ist fast 200 Jahre alt und wird von Oberbürgermeister zu Oberbürgermeister weitergegeben. Auch in Mini-Bayreuth haben die Kinder eine Kinder-Bürgermeisterin gewählt. Die heißt Auriel Funsch und trägt in dieser Woche auch eine schillernde Amtskette.

Bei Obst und Getränken haben die Kinder dann ihre Fragen an Brigitte Merk-Erbe gestellt.

Wie lange sind Sie schon in Bayreuth? 

Brigitte Merk-Erbe: Ich bin 1956 in Bayreuth geboren und lebe seitdem hier. Nur während meines Studiums habe ich von 1975 bis 1980 in Würzburg gewohnt. 

Haben Sie Haustiere?

Merk-Erbe: Als Kind hatte ich einmal zwei Goldfische. 

Symbolfoto: Pixabay

Haben Sie Hobbys?

Merk-Erbe: Ich habe im Moment leider wenig freie Zeit. Aber ich fahre gerne mit dem Fahrrad ins Rathaus oder ich besuche am Wochenende das Fichtelgebirge oder die Fränkische Schweiz. Ansonsten gehe ich gerne Schwimmen oder ins Fitnessstudio.

Was essen Sie gerne?

Merk-Erbe: Ich mag fränkische Küche, zum Beispiel Schäufele. 

Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Merk-Erbe: Wenn ich politisch einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass alle Parteien an einem Strang ziehen und respektvoll miteinander umgehen. Privat wünsche ich mir, dass meine Familie, meine Freunde und ich lange gesund bleiben. 

Wo machen Sie gerne Urlaub?

Merk-Erbe: Ich war einmal auf den Galapagos-Inseln. Dort gibt es riesige Schildkröten. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte aus der Nähe beobachten, wie Tiere aus einem Wasserloch getrunken haben. Das hat mich sehr beeindruckt. 

Riesenschildkröte

Symbolfoto: Pixabay

Was gefällt Ihnen an Mini-Bayreuth?

Merk-Erbe: Ich finde es toll, dass es dort so viele verschiedene Sachen gibt und dass man viele Kinder kennenlernen kann. Die Atmosphäre ist sehr fröhlich. Einmal habe ich eine Wette verloren und habe dann dort im Schminkzelt geholfen. Das hat großen Spaß gemacht. 

Kupferwerkstatt bei Mini-Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Welchen Beruf hatten Sie, bevor Sie Oberbürgermeisterin waren?

Merk-Erbe: Davor war ich über 30 Jahre lang Lehrerin an der Dr.-Kurt-Blaser-Schule.

Warum wollten Sie Oberbürgermeisterin werden?

Merk-Erbe: Ich wollte, dass Bayreuth kinderfreundlicher wird, dass die Stadthalle – also das Friedrichsforum – saniert wird und dass die Schulden der Stadt weniger werden. Wir müssen noch weitermachen, sind aber auf einem guten Weg.

Die Bayreuther Stadthalle im Umbau. Archivfoto: Redaktion

Wie sind Sie Oberbürgermeisterin geworden?

Merk-Erbe: Die Bayreuther Gemeinschaft hat mich für die Wahl nominiert. Dann wurde ich von den Bürgern mit den meisten Stimmen gewählt. 

Wie lange sind Sie schon Oberbürgermeisterin?

Merk-Erbe: Ich bin schon seit Mai 2012 im Amt. 

Möchten Sie weitermachen?

Merk-Erbe: Das weiß ich noch nicht. Ich werde im Herbst die Entscheidung treffen. 

 


Nach dem Besuch bei der Oberbürgermeisterin, sind die Kinder noch auf die Rathaus-Terrasse gegangen. Die zwölf Stockwerke gingen einige sogar zu Fuß nach oben.

Das Kinderparlament von Mini Bayreuth gemeinsam mit den Organisatoren Stefanie Ogurok (hinten 2.v.r.) und Stefan Greißinger vom Stadtjugendring auf der Dachterrasse des Rathauses (hinten 1.v.r.).

Das Kinderparlament von Mini-Bayreuth gemeinsam mit den Organisatoren Stefanie Ogurok (hinten 2. von rechts) und Stefan Greißinger (hinten 1. von rechts) vom Stadtjugendring auf der Dachterrasse des Rathauses. Foto: Carolin Richter

Walküre: Bayreuther Porzellanhersteller ist insolvent

Der Bayreuther Porzellanhersteller Walküre hat Insolvenz angemeldet. Wie Geschäftsführer Wolfgang Meyer mitteilt, finde die Sanierung des Betriebs in Eigenverwaltung, also ohne Insolvenzverwalter, statt. Das habe das Amtsgericht Bayreuth auf Antrag der Geschäftsführung angeordnet. Das Geschäft soll trotz drohender Zahlungsunfähigkeit ohne Unterbrechung weitergehen.

Gehälter bis September gesichert

Die 82 Mitarbeiter des traditionsreichen Porzellanherstellers seien am Dienstag informiert worden, heißt es weiter. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Wichtige Lieferanten hätten bereits ihre Kooperationsbereitschaft angekündigt.

Walküre-Prozellan aus Bayreuth. Foto: Christoph ScholzWalküre

Aufträge verschoben

Die Porzellanfabrik Walküre wurde im Jahr 1899 gegründet und wird heute in der vierten Generation von den Urenkeln des Unternehmensgründers geführt. Zum Kundenkreis gehören vor allem Hotels und Gastronomiebetriebe, sowie Kaffeeröstereien. Das Unternehmen heimste zuletzt zahlreiche Design-Preise ein, geriet im laufenden Jahr aber in Schieflage, nachdem größere Projekte und Aufträge verschoben wurden.

Das bedeutet Eigenverwaltung:

Das Eigenverwaltungsverfahren bietet Unternehmen eine Möglichkeit, sich bei laufendem Betrieb neu aufzustellen. Anders als im Regelinsolvenzverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der Geschäftsführung. Das Insolvenzrecht erlaubt das in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Anstelle des Insolvenzverwalters setzt das Amtsgericht einen Sachverwalter ein, der die Interessen der Gläubiger vertritt und die Restrukturierung überwacht. Als Sachverwalter wurde der Bayreuther Rechtsanwalt Ulrich Graf bestellt.

“Werner” gesucht: Fichtelgebirge castet Hauptdarsteller für Imagefilm

Ein bisschen Zeit, ein bisschen Humor, Liebe zum Fichtelgebirge und wenn möglich einen kleinen Bierbauch – diese Eigenschaften muss “Werner” haben. Gesucht wird “Werner” vom Landratsamt Wunsiedel als Hauptdarsteller für einen Imagefilm der Kampagne Freiraum für Macher über das Fichtelgebirge.

Was “Werner” noch mitbringen muss?

Er darf und sollte ein fröhlicher, sympathischer Lebemann sein, mit oder ohne Bierbäuchlein. Wenn er noch alle Haare auf dem Kopf hat, ist das schön; es ist aber nicht zwingend nötig, um sich zu bewerben. Zwingend nötig ist dagegen ein Dialekt, der dem Fichtelgebirge eindeutig zuzuordnen ist. Diese Fähigkeit ist uns wirklich sehr wichtig, denn „Werner“ wird auch ein paar Sätze vor der Kamera sprechen dürfen. Wenn er ein bisschen schauspielerisches Talent mitbringt, freuen wir uns, sind aber auch bereit, es beim Dreh gemeinsam mit „Werner“ zu erarbeiten. Und sicher auch noch wichtig: „Werner“ wird für seinen Einsatz für das Fichtelgebirge natürlich eine angemessene Gage erhalten.

(Katharina Hupfer aus dem Freiraum-für-Macher-Team)

In den kommenden zwei Monaten soll gedreht werden. Der Film soll über Social Media und im Kino für die Region werben.

Wer also zwischen 35 und 55 Jahre alt ist und sich in der oben genannten Beschreibung wiederfindet, sollte schnell sein und sich mit einem Bild und einer Tonprobe per E-Mail an info@freiraumfuermacher.de bewerben.

Stadtrat: Dieser Live-Stream ist eine Farce

“Die Unabhängigen” (DU) im Bayreuther Stadtrat fordern in einem Antrag eine Überarbeitung des Live-Streams aus den Stadtratssitzungen. In seiner jetzigen Form sei das Angebot eine Farce und führe nur zu noch mehr Politikverdrossenheit unter den Bürgern, heißt es.

Diese Übertragungen sind, in der aktuellen Form, keine Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger.

(Wolfgang Gruber, Die Unabhängigen (DU))

Wolfgang Gruber. Foto: Stadt Bayreuth

Unterschrieben hat den Antrag Stadtrat Wolfgang Gruber. Er schreibt, dass es dem Live-Stream an Transparenz mangle. Fest macht Gruber seine These an dem Umstand, dass einer der vergangenen Live-Streams mit Verspätung startete, den Zuschauern diese Verspätung aber nicht erklärt wurde, geschweige denn dass im Vorfeld darauf hingewiesen worden sei.

Mit Unverständnis reagieren Zuschauer bei mitten in der Debatte plötzlich erscheinenden Standbildern, oder wenn die Diskussion unvermittelt abbricht und es dann wie aus dem Nichts und oft im Zusammenhang nicht mehr erkennbar, weiter geht. 

(Wolfgang Gruber)

Zudem sei es nicht nachvollziehbar, dass Teile des Stadtrats und sogar der Referenten weder im Bild gezeigt werden dürfen noch dass das dem Zuschauer erklärt werde. Stattdessen werde der Stream in einem solchen Fall ohne Vorankündigung und Erklärung unterbrochen und laufe dann später an einer anderen Stelle weiter. Einer Diskussion folgen könne man so nicht, sagt Gruber. Er fordert, dass Verspätungen und Unterbrechungen mit Angabe von Zeit und Grund auf der Internetseite erklärt und Ausblendungen erläutert werden. Auf der Seite sollten außerdem die jeweiligen Sitzungsvorlagen hinterlegt werden. 

Für nicht akzeptabel halten wir, daß sogar ein städtischer Referent, immerhin ein Spitzenbeamter des Rathauses, der noch dazu für das Einwohner- und Wahlamt zuständig ist, sich ausblenden lässt, wenn er im Namen der Verwaltung spricht (…) Wir sind der Meinung, dass hier das Recht am eigenen Bild nicht greifen kann.

(Wolfgang Gruber)

Gemeint ist Referent Ludolf Tyll, der dem Umwelt- und Verkehrsreferat, sowie dem Meldewesen vorsteht. Dieser übe ein öffentliches Amt aus, verlese Anträge und Stellungnahmen der Verwaltung, die nicht seiner persönlichen Meinung, sondern der der Verwaltung entsprächen und damit weitgehend im Namen der Bürger erfolgten.

Jeder Stadtrat wählt für sich bewußt ein öffentliches Amt und wirbt mit sich, seiner Person und auch seinem Bild um dieses Amt. Es ist völlig unverständlich, warum eine Abbildung in dieser öffentlichen Funktion nicht möglich sein soll.

(Wolfgang Gruber)

Besonders fragwürdig erscheine es der DU, dass die Bürger an den Computern noch nicht einmal miterleben könnten, wie der Stadtrat insgesamt und die einzelnen Fraktionen am Ende tatsächlich abstimmten. Am Ende werde ein solcher Live-Stream zur Farce und kehre die beabsichtigte Transparenz und Teilhabemöglichkeit der Bürger über das Netz in das Gegenteil um.

2300 Euro pro Sitzung

Weiter kritisiert Gruber, dass die jeweiligen Mitschnitte nicht archiviert werden und so nicht zu einem späteren Zeitpunkt als dem aufgezeichneten angesehen werden können.

Gruber kommt zu dem Schluss:

In der bisherigen Form ist die Übertragung Sinn entstellend und die Kosten rechtfertigen sich nicht.

(Wolfgang Gruber)

Die Sitzungen des Stadtrats werden seit September 2017 als Live-Stream im Internet übertragen. Der Beschluss sieht vor, dass das Angebot zunächst bis zum Ende der aktuellen Legislatur im April 2020 fortgeführt wird. Sahen sich die erste Übertragung noch über 3000 Interessierte an, liegt der Zuschauerschnitt mittlerweile bei etwa 500. Rund 2300 Euro kostet die Stadt jede einzelne Übertragung.