Nachdem der Staat Bayern den Katastrophenfall ausgerufen hat und Bürger angehalten sind, ihre sozialen Kontakte zu minimieren, stehen Unternehmen, Gastronomen und Co. vor Schwierigkeiten.
Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer will auch im Handwerk die Nachhaltigkeit sichern. Das sagte er beim Jahrespressegespräch der HWK Oberfranken am Dienstag.
Ina Richter ist die Unternehmerin des Jahres. Vor vier Wochen wurde dieser Titel der Geschäftsführerin der suprima GmbH aus Bad Berneck von einer Jury aus Wirtschaft und Politik verliehen. Im bt-Interview verrät die 54-Jährige, wie ihr der Aufstieg zur Unternehmerin gelang und warum Frauen manchmal ein besseres Gespür beweisen als Männer.
Bettina Angerer, Verbandsbeauftragte des BVMW Bayreuth (links) mit Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH (rechts) beim Unternehmerinnen-Award. Foto: Susanne Monz
Spielen, wo andere arbeiten
Schon als Kind konnte die heutige Geschäftsführerin Ina Richter in den Alltag des Familienbetriebs suprima GmbH hinein schnuppern. Das Unternehmen besteht nun schon seit drei Generationen. Zusammen mit ihren Eltern und Großeltern lebte die heutige Geschäftsführerin früher sogar in dem Gebäude, in dem auch jetzt noch produziert wird.
Die ganze Firma war wie ein Spielplatz für mich.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
Später wurde Richter bewusst, dass sie beruflich in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter schlüpfen wolle. Die Ausbildung zum technischen Textil-Fachwirt war dabei der erste Schritt.
“Ich musste mal raus”
Für einige Jahre arbeitete Richter dann auch im familieneigenen Unternehmen, das neben textilen Produkten für die Pflege eine Zeit lang auch Kinderbekleidung herstellte. Doch die Unternehmerin, die sich selbst als freiheitsliebend beschreibt, wollte mehr sehen. “Mir war klar, dass ich raus musste.”
Also zog Richter an den Bodensee, machte eine Ausbildung zum Heilpraktiker und arbeitete als Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Nach zehn Jahren endete der berufliche Ausflug dann wieder und die gebürtige Oberfränkin zog zurück in die Heimat.
Ich habe gemerkt wo meine Kompetenzen liegen und wollte zurück nach Oberfranken.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
“Fühle mich für das Unternehmen verantwortlich”
Zum Umbruch kam es dann 2012 als Ina Richter die Hälfte der Anteile des Familienbetriebs zurückkaufte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Mutter von zwei Kindern von ihren Eltern auch die Geschäftsleitung.
Der Übergang zur Geschäftsführerin fiel mir sehr leicht. Ich konnte Stück für Stück ins Unternehmen hineinwachsen. Das hat mir viel geholfen.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH und Unternehmerin des Jahres. Foto: Susanne Monz
“Eine Frau in der Führungsposition ist heute ganz normal”
Als Frau an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, sei für Ina Richter ganz natürlich. Bereits ihre Großmutter und Mutter hatten den Familienbetrieb geführt und sich in einer Position, die als “Männerdomäne” bekannt ist, durchgesetzt.
Doch von einem Geschlechterkampf bekommt Ina Richter auch heute wenig zu spüren. Die suprima GmbH sei ein Familienbetrieb, in dem niemand ihre Kompetenzen anzweifeln würde. Nur bei Verhandlungen mit externen Partner könne sie spüren, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen gebe.
Ich glaube, dass wir Frauen gefühlsbetonter in Verhandlungen gehen und hinter den ganzen Zahlen auch Schicksale und Menschen sehen. Da habe ich durch meine Art bei manchem Treffen schon einen neuen Aspekt hineingebracht.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/11/Bayreuther-Tagblatt-Ina-Richter-3.jpg6831024Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-11-20 15:13:332020-04-22 11:22:44Ina Richter: Das steckt hinter der Unternehmerin des Jahres
Das Handwerk in Oberfranken hat bei der Meisterfeier 2019 in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle Meisterbriefe an insgesamt 366 junge Handwerker ausgegeben. Bei der Zeremonie vor rund 1.000 Gästen zeichnete die Handwerkskammer zudem die 19 Besten eines jeden Gewerkes aus.
Ein klares Bekenntnis
Thomas Zimmer, der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken gab in seiner Festansprache ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief ab.
Wir brauchen Handwerksmeister, um die Zukunft der Branche, aber auch die Zukunft der gesamten Wirtschaft besser gestalten zu können.
(Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken)
Zimmer ging damit auf die politische Initiative des Handwerks ein, die Meisterpflicht für wieder mehr Berufe vorzusehen. Dieser Plan steht, laut Handwerkskammer, kurz vor einem Erfolg, schließlich sollen laut Gesetzesentwurf zwölf Gewerke ab Februar 2020 wieder unter Meistervorbehalt stehen.
Damit haben wir als Handwerk das Kunststück geschafft, dass die Politik eine einmal getroffene Entscheidung revidiert.
(Thomas Zimmer)
Das Handwerk habe dabei die Tendenz gedreht, bei der die Meisterpflicht für immer mehr Berufe weiter abgeschafft werden soll.
Im Zentrum der Feier standen die 366 Absolventen der Meisterschulen der HWK für Oberfranken. Insgesamt ist die Zahl der Meisterschüler und Prüfungskandidaten an der HWK zuletzt leicht gestiegen. Der Anteil der bestandenen Meisterprüfungen liegt bei 90,82 Prozent. Von 403 Prüflingen waren am Ende 366 erfolgreich. Die zahlreichsten Meisterprüfungen wurden mit 88 Teilnehmern im Kfz-Handwerk abgelegt, gefolgt vom Friseurhandwerk (64) und der Elektrotechnik (38).
Der Meistertitel steht seit jeher für Qualität. Und mit dem Bestehen der Meisterprüfung versinnbildlichen wir diese und stehen ab heute mit in der Verantwortung, dass Deutschland wieder seinen Spitzenruf in der Welt zurückgewinnt.
(Alina Thiem, Raumausstattermeisterin aus Glashütten)
Wie geht es weiter mit Real in Bayreuth? Die Zitterpartie um die große Supermarktkette Real hört nicht auf. 277 Filialen stehen zum Verkauf, bis zu 60 Filialen sollen dauerhaft geschlossen werden. Ob auch Bayreuth davon betroffen ist, ist noch unklar. Doch nicht nur die Zukunft von Real ist ungewiss. Sollte die Filiale im Industriegebiet schließen, wären auch weitere Läden innerhalb des Gebäudekomplexes betroffen.
Zukunft von Real in Bayreuth ungewiss
Ob und wie es mit den Filialen in Bayreuth weitergeht, ist noch nicht bekannt. Sowohl die Metro AG selbst, als auch die Stadt Bayreuth wollten sich bisher nicht äußern. Im Real Nord in der Riedingerstraße sind neben Bäcker, Blumenladen und Co aber auch das Dänische Bettenlager, Ernstings family, NKD und KiK beheimatet. Sollte diese Real-Filiale geschlossen werden, steht es auch um die Existenz der anderen Läden schlecht.
Doch von einer eventuellen Schließung am Standort im Industriegebiet sei bei den weiteren Mietern noch nicht die Rede. Auf Nachfrage des bt hieß es bei der Bäckerei Fuchs und dem Blumenladen Fleur-Holland, dass man bisher nichts von den jeweiligen Geschäftsführern gehört habe.
Auch im Dänischen Bettenlager sei die Panik um eine mögliche Schließung noch nicht angekommen. Man habe einen Mietvertrag und an den halte man sich, so die stellvertretende Filialleitung.
Wir haben erst vor kurzem umgebaut und einen neuen Mietvertrag über zehn Jahre bekommen. Bisher kam noch niemand auf uns zu, um uns etwas gegenteiliges zu berichten.
Von den Gerüchten um eine mögliche Schließung habe man bereits gehört. Allerdings habe sich niemand aus der Geschäftsleitung gemeldet. Aus diesem Grund möchte man sich auch nicht verrückt machen lassen, so Daniela Rose.
Kaufland angeblich abgesprungen
Wie das Online-Portal Chip berichtet, gebe es mit Rewe und Edeka erste Interessenten, die sich um die 180 Filialen von Real, die verkauft werden sollen, bewerben würden. Allerdings habe Kaufland nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters kein Angebot für ein Filialpaket abgegeben. Auf Nachfrage des bt hieß es lediglich, dass man momentan keine Stellungnahme abgeben würde.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/10/Bayreuther-Tagblatt-real-1-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-10-28 15:45:062022-02-01 13:33:14Was geschieht mit den Geschäften im Real-Gebäude in Bayreuth?
Nach der Bekanntgabe, dass die Real-Supermarkt-Gruppe vor dem Aus steht, ist die Aufregung groß. Wie geht die Stadt Bayreuth mit der Situation um? Das Bayreuther Tagblatt hat nachgefragt.
Rund 40 Märkte sollen geschlossen werden. Der Großteil aber soll von Kaufland, Globus, Rewe oder Edeka aufgefangen werden. Auf Nachfrage des bt äußerte sich die Metro AG bedeckt.
Die Vertragsverhandlungen laufen. Zu den einzelnen Standorten können wir uns noch nicht äußern.
(Metro AG)
Rathaus hält sich bedeckt
Die Stadt Bayreuth möchte sich ebenfalls nicht konkret zu einer mögliche Schließung äußern. Aus dem Rathaus hieß es lediglich:
Die weiteren unternehmerischen Entscheidungen bei Real bleiben abzuwarten. An den Spekulationen wird sich die Stadt Bayreuth nicht beteiligen.
(Joachim Oppold, Pressesprecher Stadt Bayreuth)
Würde der Real im Industriegebiet wegfallen, wäre damit eine weitere große Fläche ungenutzt. Seit Jahren steht auch das Areal des ehemaligen Baumarkts an der Bernecker-Straße/Hochbrücke leer. Bisher sei nur eine ausschließliche Nutzung als reiner Baumarkt zulässig gewesen. Um allerdings mehr Möglichkeiten zu haben, habe die Stadt nun ein neues Bauleitverfahren eingeleitet, das eine “Sortimentserweiterung für den Einzelhandel ermöglicht, der nicht innenstadtrelevant ist”, so die Stadt auf Nachfrage des bt.
Foto: Susanne Monz
34.000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs
Rund 34.000 Mitarbeiter beschäftigt die Real-Supermarkt-Gruppe. Metro-Chef Olaf Koch weiß, wie schwierig die aktuelle Situation auch bei den Arbeitnehmern ist. In einem Interview mit der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” äußerte sich Koch wie folgt:
Wir legen Wert darauf, dass die Mitarbeiter beim Verkauf übernommen werden – und zwar zu ihren aktuellen Vertragsbedingungen.
(Koch gegenüber der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung”)
Große Verunsicherung
Bei den Bayreuther Real-Filialen stand am Donnerstag kein Gesprächspartner zur Verfügung, der sich über die aktuelle Situation äußern wollte. Doch in den Facebook-Kommentaren des letzten bt-Artikels war die Verunsicherung deutlich zu spüren.
Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll.
(Jürgen M. via Facebook)
Oh Gott nein bitte nicht. Das wären schon wieder zig Arbeitsplätze die dabei drauf gehen würden.
(Ines S. via Facebook)
Schade.
(Markus S. via Facebook)
Spekulationen im Netz
In den sozialen Netzwerken diskutieren die User auch heftig über die mögliche Schließung. Vor allem eine Schließung der Filiale in der Altstadt erscheint vielen Facebook-Nutzern sehr wahrscheinlich.
Ich vermute mal, dass die Altstädter Filiale zugunsten der Bebauung des Burkhardt-Geländes geschlossen wird.
(Thorsten G. via Facebook)
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/10/Bayreuther-Tagblatt-Real-2.jpg6831024Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-10-24 14:39:242022-02-01 13:23:43Real vor dem Aus? Das sagen die Stadt und Bayreuther dazu
Umbruch bei einem der größten Autohausgruppen in Oberfranken. Wie bekannt wurde, schließt Motor-Nützel einen seinen Standorte. Warum das nötig ist und ob Bayreuth davon betroffen ist, erfahren Sie hier.
Fachkräftemangel in der Automobil-Branche
Mit aktuell 14 Standorten und knapp 1.000 Mitarbeitern zählt Motor-Nützel zu einem der größten Autohausgruppen Nordbayerns. Rund 10.000 Fahrzeuge werden dabei pro Jahr verkauft. Darunter die Marken VW, Skoda und Audi. Doch wie in vielen anderen Regionen, hat auch Motor-Nützel mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Das sei auch der ausschlaggebende Grund einen Standort schließen zu müssen, so die Autohausgruppe.
Burgkunstadt schließt Ende November
Betroffen ist davon Burgkunstadt. Man habe alle Standorte auf die Umsetzbarkeit einiger Neuerungen geprüft. Denn Motor-Nützel plant im kommenden Jahr hohe Investitionen im Ausbau der E-Mobilität und der Werkstätten. Burgkunstadt könne diese Standards nicht erfüllen und müsse deshalb bis Ende November geschlossen werden.
Bei dem Standort in Burgkunstadt steht die benötigte Investitionssumme in keinem angemessenen wirtschaftlichen Verhältnis. Hinzu kommen fehlende räumliche Voraussetzungen und zu wenige freie Flächen für einen angemessenen Gebrauchtwagenhandel.
(Jochen Sonntag, Geschäftsführer der Motor-Nützel-Gruppe)
Die 15 Mitarbeiter, die von der Standortschließung betroffen sind, müssen aber keine Kündigung befürchten. Wie Motor-Nützel mitteilte, kommen die Beschäftigten in den 13 anderen Standorten unter.
Bayreuth nicht betroffen
Aufatmen auch am Stammsitz in Bayreuth und den 12 weiteren Standorten in Oberfranken und der Oberpfalz. Nach Angaben der Motor-Nützel GmbH werden keine weiteren Standorte geschlossen.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/10/Bayreuther-Tagblatt-Nuetzel-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-10-16 16:30:112020-04-22 11:23:54Motor-Nützel schließt einen seiner Standorte
Für fast 16 Millionen Euro soll auf dem Unigelände ein regionales Gründer-und Innovationszentrum (kurz: RIZ) entstehen. Das Bauvorhaben sorgte bereits für einige Diskussionen im Stadtrat. Es stellte sich die Frage: Braucht die Stadt Bayreuth das RIZ überhaupt?
Am Mittwoch kam das Thema erneut in der Sitzung des Stadtrats auf den Tisch. Denn, um die Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro nicht zu verlieren, muss die Stadt einen Finanzierungsnachweis erbringen, in dem sie sich dazu verpflichtet, den Eigenanteil in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro zu tragen sowie das jährliche Defizit von etwa 300.000 Euro über eine Mindestbetriebsdauer von 15 Jahren zu stemmen.
Nach Einschätzung der Regierung erscheint die Übernahme eines Betriebskostendefizits durch die Stadt Bayreuth als finanziell darstellbar.
(Auszug aus dem Kurzbericht der Wirtschaftsförderung)
Das Defizit beinhaltet unter anderem die finanziellen Mittel für den Grunderwerb, den Betrieb des Zentrums sowie die Personalkosten.
Ideenwettbewerb im kommenden Jahr
Nächstes Jahr solle ein Ideenwettbewerb für das Projekt “Entrepreneurship und Innovation” stattfinden. Ein Realisierungswettbewerb könne noch nicht durchgeführt werden, da für den Bau des Instituts noch keine Mittel in den Doppelhaushalt 2019/20 eingeplant seien, sagte Fredy Schmidt von der Wirtschaftsförderung. Das sei aus einem Gespräch mit der Uni Bayreuth im August herausgekommen.
Sowohl die CSU, die SPD, die BG als auch das Junge Bayreuth äußerten sich positiv dem Projekt gegenüber. Es sei richtig und notwendig, dies umzusetzen, sagte Dr. Michael Hohl (CSU). Es wäre schade, wenn die Fördermittel verfallen würden.
Die Stadt wird viel davon haben, wenn sie junge Menschen zu Gründern macht.
(Dr. Michael Hohl, CSU)
Stefan Schlags (Grüne) steht dem Vorhaben noch skeptisch gegenüber. Er zweifelte vor allem die Nachfrage der Wirtschaft am Innovations-Zentrum an.
Helmut Parzen (CSU) drängte dazu, endlich zu schauen, dass es weitergeht.
Ständig auf der Bremse zu stehen, bringt die Stadt nicht weiter. Wir müssen Gas geben, statt ständig nur Bedenken zu äußern.
(Helmut Parzen, CSU)
Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass die Stadt Bayreuth den Eigenanteil der Investitionskosten sowie das jährliche Defizit trägt, stimmte die Mehrheit des Stadtrats zu. Somit sichert die Stadt die Fördermittel für den Bau des Zentrums für Gründer.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.png00Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-09-25 16:09:272022-02-01 13:24:27Gründer-Zentrum Bayreuth: Millionen-Investition für junge Unternehmer
Wie British American Tobacco mitteilt, schließt der Konzern sein regionales Produktzentrum in Bayreuth. Die Schließung betrifft 185 Arbeitsplätze.
Der Grund liegt in strategischen Überprüfungen, wie das Unternehmen erklärt. Demzufolge wolle BAT die Produktentwicklung bündeln: an einem anderen Standort. In zwei Jahren soll die Verlagerung des Zentrums abgeschlossen sein. BAT hat die Stadt Bayreuth zudem darüber informiert, dass man sich mit dem Betriebsrat in Gesprächen bezüglich eines Sozialplans befinde.
Das sagt die Oberbürgermeisterin
Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe ist am heutigen Donnerstag gegen 9 Uhr, von der Bayreuther BAT-Werkleitung über den vorgesehenen Stellenabbau informiert worden. In einer Presseerklärung äußert sie sich enttäuscht vom Vorgehen des Unternehmens.
Ich bedauere sehr, dass BAT erneut die Konzernentscheidung getroffen hat, in Bayreuth Arbeitsplätze abzubauen. Diese Entscheidung zeigt erneut, dass Standorttreue für Konzerne, wie BAT, im Gegensatz zu vielen mittelständischen Unternehmen, eine geringe Rolle spielt. Ich hoffe sehr, dass es den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt, zügig neue Beschäftigungsverhältnisse zu finden. Stadt und Region haben auch mit Unterstützung der Staatsregierung bewiesen, dass solche Konzernentscheidungen, so schmerzlich sie auch sind, mittel- und langfristig durch das große Engagement der Menschen in der Region aufgefangen werden können.
(Brigitte Merk-Erbe über den Stellenabbau von BAT)
Suche nach Alternativen
Auch Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Mitglied des Landtages äußert sich zu den Entwicklungen.
Gudrun Brendel-Fischer. Foto: Christine Schulz.
Natürlich erschüttert es mich, dass nun bei BAT am Standort Bayreuth zahlreiche Mitarbeiter – vorrangig aus Forschung und Entwicklung – ihren Arbeitsplatz verlieren. Wir müssen alles dafür tun, damit über die Agentur für Arbeit bestmögliche Beschäftigungsalternativen gefunden werden können.
Ein Trost ist, dass ca. 200 Arbeitsplätze erhalten bleiben und dass vor allem die Auszubildenden weiterbeschäftigt an gleichwertige Arbeitgeber vor Ort verlässlich vermittelt werden.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/09/Bayreuther-Tagblatt-BAT2-1.jpg6831024Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-09-12 18:37:192020-04-27 14:57:16Bayreuther Produktzentrum vor Schließung: Stellenabbau bei BAT
Oberfranken ohne Wirtshäuser? Kann das bald Realität sein? Eine Studie zeigt: Wenn es so weiter geht, könnte die letzte Kneipe in 15 Jahren verschwunden sein.
Wie der Bundesverband der Regionalbewegungen mitteilte, gab es 1998 noch über 53.000 Schankwirtschaften in Deutschland. 2017 waren es dagegen nur noch 30.100. Der Verbandschef Heiner Sindel äußerte sich gegenüber der Saarbrücker Zeitung sehr besorgt: Gehe die Entwicklung in dem Tempo weiter, werde das letzte Wirtshaus im Jahr 2034 schließen müssen.
Nachwuchssorgen bei den Gastronomen
Der Fachkräftemangel ist auch in der Gastronomie angekommen. Immer mehr Gaststätten fehle es an Personal. Außerdem würden die Wirte Nachwuchssorgen plagen.
Um diesem Trend entgegenzuwirken möchte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit einem 30 Millionen schwerem Förderprogramm entgegensteuern. Teilnehmen können alle Gaststätten in Ortschaften mit weniger als 100.000 Einwohner und weniger als eine Million Euro Umsatz innerhalb der letzten drei Jahre. Das Förderprogramm “Gaststättenmodernisierungsprogramm” ging bereits in die zweite Runde. Doch wie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft mitteilte, sei auch der zweite Förderaufruf bereits nach wenigen Stunden aufgrund der hohen Resonanz ausgeschöpft.
Tropfen auf den heißen Stein
Um auf die Problematik noch stärker hinzuweisen, ruft der Bundesverband der Regionalbewegung am 18. September zu einer Protestaktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf. Dann soll nochmals auf das Aussterben der kleinen Nahversorger aufmerksam gemacht werden.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/09/Bayreuther-Tagblatt-Wirtshaussterben1-1.jpg6831024Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2019-09-08 10:59:302020-04-22 11:26:56Trend zeigt: In 15 Jahren könnte das letzte Wirtshaus sterben