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Verkehr

Nach Verkehrsversuch in der Erlanger und Bismarckstraße in Bayreuth: Resolution gegen die Einspurigkeit

Der Kreistag des Landkreises Bayreuth hat eine Resolution gegen die Einspurigkeit in der Erlanger und Bismarckstraße beschlossen.

Der Landkreis ist nicht zufrieden mit der Handhabung der Erlanger und der Bismarckstraße in Bayreuth. Zum Septemberende ist der Verkehrsversuch dort zu Ende gegangen. In dem Bereich wurde die Einspurigkeit im Rahmen der Mobilitätswende getestet.

In der Kreistagssitzung vom Freitag, 21. Oktober 2022, wurde das Konzept einmal mehr diskutiert. Basierend auf einem Antrag von Kreisrat Andreas Opel (JL) stand eine Resolution gegen die Planungen der Stadt Bayreuth in dem Bereich auf der Tagesordnung.

Gegen die Einspurigkeit in Bayreuth

Sachbearbeiter Detlev Schmidt, Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur im Landratsamt, stellte in der Sitzung die verschriftlichte Auffassung der Meinungen dar, die auch weitläufig in der Sitzung des Kreisausschusses am vergangenen Montag geäußert wurden. Tatsache sei: Die Einspurigkeit, wie sie auch im Verkehrsversuch vorgenommen wurde, ist eine “sehr sehr einschneidende Maßnahme” in den Straßenverkehr in Bayreuth. Insbesondere der westliche Landkreis sei hiervon betroffen.

Auf den viel frequentierten Straßen seien Staus vorprogrammiert – auch die Stadt Bayreuth habe eingeräumt dass die Straßen grundlegend für den Verkehr in die Stadt hinein und aus der Stadt heraus darstellen. Daher sei die Einspurigkeit, so Schmidt, abzulehnen. Lesen Sie auch: Der Verkehrsversuch startete direkt am 1. September.

Und auch wenn mit der Resolution die Notwendigkeit einer Mobilitätswende in keiner Weise infrage gestellt werden soll, sorgt die Handhabung der Stadt für großen Unmut im Sitzungssaal. Zum einen sollen zukünftig derartige Verkehrsversuche zusammen mit dem Landkreis koordiniert werden und außerdem endlich die Ergebnisse offen und transparent dargestellt werden.

Stadt und Landkreis Bayreuth sollen zusammenarbeiten

Die Diskussion fokussierte sich in der Folge zu einem großen Teil auf diesen Aspekt. Harald Schlegel (SPD) stellte die mangelnde Zusammenarbeit fest. Die Spannungen seien deswegen entstanden, weil die Koordination zwischen Landkreis und Stadt ungenügend gewesen seien. Lesen Sie auch: Das sagen OB Ebersberger und zweiter Bürgermeister Andreas Zippel zur Kritik am Verkehrsversuch.

Auch Franc Dierl (CSU) mahnt an, dass die Abstimmung besser werden müsse. Auch im Regionalausschuss wurde das Thema zwar angesprochen, aber nicht diskutiert.




“Wir brauchen eine Verkehrswende”

Gegenwind kam von Dr. Sandra Huber (Grüne), die sich nicht für die Resolution aussprechen konnte. Grund hierfür sei, dass man eine Verkehrswende brauche – und zwar zeitnah. Dies bedeute, dass man den Verkehr neu verteilen und beschneiden müsse, zugunsten anderer Verkehrsträger. In erster Linie müsse auch darauf geachtet werden, dass der ÖPNV im 30-Minuten-Takt, der im Landkreis zunehmend installiert wird, funktioniert. Der Klimaentscheid war dem Verkehrsversuch in Bayreuth wohlgesonnen.

Dem widerspricht sofort Kreisrat Mario Schulze (AfD) vehement: “Dieser Verkehrsversuch war von vornherein völlig Realitätsverlust und ideologiegetrieben. Es ist nicht die Aufgabe des Landkreises oder der Stadt, die Leute dazu zu erziehen, irgendein bestimmtes Verkehrsmittel zu benutzen.” Somit sprach sich Schulze ebenfalls für die Resolution aus.

“Wenn ein was in Bayreuth noch nie funktioniert hat…”

Auch der ursprüngliche Antragsteller Andreas Opel meldete sich zu Wort. Zuvor aber merkte Dr. Andreas von Heßberg (Grüne) an, dass Stadtplanungsamtleiter Ulrich Meyer zu Helligen nach dem Verkehrsversuch klar gestellt hatte, dass dieser unter einem “unglücklichen Stern” stand, da die Ampelschaltungen an den Verkehrsversuch noch nicht vollständig angepasst waren und außerdem zu dem Zeitpunkt noch eine größere Baustelle in der Justus-Liebig-Straße aktiv war. Lesen Sie auch: Schon nach einer Woche reagierte die Stadt auf die viele Kritik an dem Verkehrsversuch.

Für den folgenden Kommentar erntete Opel reichlich Beifall: “Also wenn ein was in der Stadt Bayreuth noch nie funktioniert hat, dann ist es eine grüne Welle.” Schlussendlich beschloss der Landkreis mit vier Gegenstimmen die Resolution gegen das aktuelle Planungskonzept der Stadt Bayreuth “Einspurigkeit Bismarckstraße/Erlanger Straße”.