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Landtagswahl Bayern 2023
Frühbeißer und Pargent ziehen in Landtag ein: Zweitstimmen haben Erfolg gebracht
Jetzt steht fest, wer über die Zweitstimmen in den Landtag einzieht. Aus dem Bayreuther Wahlkreis haben zwei Kandidaten das Ziel erreicht.
Freie Wähler-Kandidat Stefan Frühbeißer und Grünen-Kandidat Tim Pargent ziehen für Bayreuth in den Landtag ein.
Das bt hat mit den beiden darüber gesprochen, was sie in München erreichen wollen.
Pottensteiner Bürgermeister wechselt in den Landtag
Stefan Frühbeißer ist seit mehr als 20 Jahren Bürgermeister von Pottenstein. Das ändert sich nun, da er im Bayreuther Stimmkreis 17,6 Prozent der Gesamtstimmen geholt hat. Denn das Bayreuther Direktmandat ist zwar an CSU-Kandidat Franc Dierl gegangen. Doch Frühbeißer zieht nun über die Zweitstimmen ein.
„Ich kann guten Gewissens mein Amt abgeben“, sagt Frühbeißer gegenüber dem bt. „Pottenstein steht nicht schlecht da.“ In München los geht es schon am morgigen Mittwoch, den 11. Oktober 2023, mit einer Fraktionssitzung seiner Partei, der Freien Wähler. Das Bürgermeisteramt darf er aber noch bis Ende des Monats behalten.
Noch keine Wohnung in München
„Wenn der Landtag am 30. Oktober das erste Mal offiziell zusammenkommt, ist das Bürgermeisteramt weg“, sagt Frühbeißer. Das ist gesetzlich geregelt. Bis dahin gebe es viel zu tun: „Ich muss Themen für den Landtag vorbereiten, eventuell eine Wohnung in München suchen. Außerdem muss ich meine Ämter übergeben.“
Ob er eine Wohnung suchen muss, werde sich erst noch zeigen. „Es gibt ein Kontingent an kleinen Appartements für Abgeordnete“, sagt er. „Die reichen aber nicht aus. Die Appartements werden innerhalb der Fraktionen vergeben.“ Ob er eins bekommt, sei noch nicht gewiss – die Miete müssten die Abgeordneten ohnehin selbst zahlen.
Auch Wehmut ist beim Gang nach München dabei
Frühbeißer verlässt sein Pottensteiner Bürgermeisteramt mit einem weinenden Auge. „Wenn man das über 20 Jahre gemacht hat, empfindet man natürlich Wehmut.“ Er weiß schon, wofür er sich in München einsetzen will: „Für mich sind die kommunalen Interessen wichtig: vom Kindergarten bis zur Seniorenpflege.“
Die Zweitstimmen haben noch einem weiteren Bayreuther Kandidaten ein Mandat beschert.
Grünen-Abgeordneter Tim Pargent bleibt im Landtag
Tim Pargent sitzt bereits seit 2018 für die Grünen im Landtag. Dieses Mal hat er 12,1 Prozent der Gesamtstimmen im Bayreuther Wahlkreis geholt – und hat damit wieder ein Mandat erhalten. Auch er hat schon Pläne für seine neue Wahlperiode.
„Ich möchte mich für eine gute Infrastruktur in Oberfranken einsetzen“, sagt Tim Pargent gegenüber dem bt. „Von der Bahnanbindung über Betreuungsplätze bis hin zu Schwimmbädern gibt es da viel für die Menschen zu bewegen.“
„Ich blicke trotzdem nach vorne“
SPD-Kandidat Halil Tasdelen hat den Einzug in den Landtag nicht geschafft. „Das ist schade, besonders, weil es so knapp war – 341 Stimmen haben gefehlt“, so Halil Tasdelen. „Ich blicke trotzdem nach vorne.“ Als Stadtrat sei er weiter für Bayreuth da. Er hat insgesamt 10,6 Prozent der Stimmen geholt.
Auch AfD-Kandidat Mario Schulze geht leer aus. Er hat in Bayreuth 15 Prozent geholt. Betrübt ist er darüber nicht – wegen der erfolgreichen Bezirkswahl. „Ich bin mit dem besten Ergebnis meiner Partei in den Bezirkstag eingezogen“, sagt er. „Das freut uns ungemein.“ Auch dass die AfD insgesamt bei der Bezirkswahl den zweiten Platz hinter der CSU belegt hat, sieht er als großen Erfolg. „Das ist ein Statement“, sagt er.