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Mord
Radweg-Mord in Bayreuth: Staatsanwalt und Polizei äußern sich zu Angeklagtem des Lebenswerk-Prozesses
von Jürgen Lenkeit
Im Radweg-Mord von Bayreuth haben sich Staatsanwaltschaft und Polizei zum Angeklagten des Lebenswerk-Prozesses geäußert.
Stehen die abgebrannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung und der Radweg-Mord in Bayreuth von August 2020 in einem Zusammenhang?
Die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Kriminalpolizei haben sich auf Anfrage des bt am Freitag, 14. Januar 2022, zur Rolle von Manuel B. geäußert. Ihm wird wegen des abgebrannten Lebenswerks derzeit der Prozess gemacht.
Radweg-Mord in Bayreuth: Angeklagter des Lebenswerk-Prozesses nicht verdächtig
Manuel B. steht derzeit in Bayreuth vor Gericht. Er muss sich wegen Brandstiftung am Lebenswerk, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, vor dem Landgericht verantworten. Im noch immer ungelösten Fall des Radweg-Mords an Daniel W. im August 2020 scheidet er als Verdächtiger jedoch aus. Hier geht es zum Überblick über die Ermittlungen rund um den Radweg-Mord im Jahr 2021.
„Ein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Deshalb ist das Verfahren eingestellt worden“, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Martin Dippold auf bt-Anfrage am Freitag. Manuel B. sei zwar „überprüft worden“, doch hätten sich dabei keine weiteren Indizien ergeben.
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken bestätigt Dippolds Aussage. Ein Anfangsverdacht habe sich nicht weiter erhärtet, die Untersuchung sei routinemäßig erfolgt. „Der Verdacht hat sich aus polizeilicher Sicht nicht bestätigt. Die Ermittlungen sind abgeschlossen.“ Im Herbst 2021 wurde eine mögliche Verbindung zum Hammerangriff auf einen Radfahrer in Erlangen geprüft.
Ende 2021 wurde die Soko Radweg aufgelöst. Der Fall werde weiter verfolgt. Da er jedoch als Cold Case eingestuft wurde, erfolgt das in einem kleineren Team.
Bayreuth: Lebenswerk-Angeklagter habe sich mit Mord gebrüstet
Der Rechtsanwalt von Manuel B., Jochen Kaller, bestätigte dem bt Ermittlungen gegen seinen Mandanten, der seit Anfang September 2020 in Untersuchungshaft sitzt. „Dort wurde seine Zelle durchsucht. Aus dem Waschbeutel von Daniel W. am Tatort fehlten Utensilien. Aber man hat bei meinem Mandanten nichts davon gefunden“, sagt Kaller dem bt am Freitagmorgen.
Gleichwohl sagt Kaller dem bt aber auch: sein Mandant hätte sich in der Haft mit dem Mord gebrüstet. „Offensichtlich hat er sich mit der Tat gerühmt“, habe Kaller eigenen Angaben zufolge aus informierten Kreisen erfahren. Ihm selbst als Anwalt gegenüber habe B. solch eine Tat jedoch nie gestanden.
Nun sind die Ermittlungen im Radweg-Mord mit Bezug auf Manuel B. abgeschlossen. Manuel B. und sein Anwalt werden sich nun voll auf den Lebenswerk-Prozess konzentrieren. Der wird am 24. Januar vor dem Landgericht Bayreuth fortgesetzt.