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Bauausschuss stoppt Sanierung der Graserschule: Jetzt entscheidet der Stadtrat

Am vergangenen Dienstag hat der Bauausschuss mit einer knappen Mehrheit das vorgelegte Sanierungskonzept der Graserschule abgelehnt. Für viele Bürger als auch mehrere Fraktionsmitglieder eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen: Denn jetzt bringt die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe das Thema in den Stadtrat. Am Dienstag wird das Sanierungskonzept der Graserschule erneut diskutiert.

Hitzige Diskussionen im Bauausschuss

Nachdem an der Graserschule der “echte Hausschwamm” festgestellt wurde, sollte auch das Sanierungskonzept dementsprechend angepasst werden. Zusätzlich zur bereits vorher geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müsse auch ein Großteil der Dachkonstruktion sowie das Obergeschoss fachgerecht saniert werden, so Baureferentin Urte Kelm. Damit würden auch die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro steigen.

Für manche Fraktionsmitglieder war das zu viel des Guten. Stück für Stück würde man die Kostensteigerungen präsentiert bekommen. Das sei ein Fass ohne Boden. Ein Neubau wäre die deutlich bessere Alternative gewesen, hieß es auf Seiten der CSU-Fraktion. Auch über die gesundheitlichen Folgen wurde hitzig diskutiert. Wenn Bauarbeiter mit Atemschutz durch das Gebäude laufen würden und gleichzeitig Kinder darin unterrichtet werden würden, sei das nicht tragbar, so die CSU weiter.

Mit einer denkbar knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen entschied sich der Bauausschuss letztlich gegen das geplante Sanierungskonzept. Die Oberbürgermeisterin, die zu diesem Zeitpunkt verhindert war, wurde von Thomas Ebersberger vertreten.

Fraktionen fordern Nachprüfungsantrag

Doch damit scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Wie das Rathaus auf Nachfrage des bt mitteilte, würden mehrere Anträge von Fraktionen der SPD, BG und der Grünen, hinsichtlich eines Nachprüfungsantrags vorliegen.

Insbesondere das Abstimmungsverhalten des Stellvertreters der Oberbürgermeisterin wirft Fragen auf. Ein Stellvertreter hat in dem Moment, in dem er um die Vertretung gebeten wird, nach meiner Auffassung die Position des zu Vertretenden zu übernehmen.

(Stephan Müller, BG)

Thomas Ebersberger weist die Anschuldigungen entschieden von sich. Er habe die Sitzungsleitung vollkommen objektiv geführt, heißt es auf Nachfrage des bt.

Ich bin meinem Gewissen und der Stadt Bayreuth verpflichtet. Die Belastung bei laufendem Schulbetrieb vier Jahre lang die Schule zu sanieren ist nicht tragbar.

(Thomas Ebersberger, CSU)

Jetzt soll der Stadtrat entscheiden

Unabhängig davon habe aber die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe die Thematik der Sanierung der Graserschule kurzfristig auf die Tagesordnung der kommenden Stadtratssitzung gesetzt. Dort wird dann wieder über die Zukunft der Graserschule diskutiert.

Ich finde es gut und richtig, dass jetzt im Stadrat noch einmal über die Sanierung diskutiert wird. Natürlich ist es nicht schön, dass die Kosten steigen, aber nachtreten bringt niemanden etwas. Alles über den Haufen zu werfen ist keine Lösung.

(Halil Tasdelen, SPD)

Der Brunnen vor dem Bayreuther Rathaus

Bayreuth: Der Platz vor dem Rathaus soll Wohlfühlatmosphäre schaffen

Der Vorplatz des Bayreuther Rathauses soll grüner werden. Im Bauausschuss wurde am Dienstag das neue Konzept vorgestellt. Alle Infos dazu gibt es hier.

“Landschaft zum Anfassen”

Bereits im Juli hat die Stadt Bayreuth einem Architekturbüro in Berlin den Auftrag zur Neugestaltung des Rathaus-Vorplatzes gegeben. Dabei sollen nun “großzügige grüne Inseln” den Platz vor dem Rathaus zu einer “Landschaft zum Anfassen” machen. Insbesondere die Bepflanzung und Wasseranlagen mit Illuminationen sollen dann eine angenehme Atmosphäre erzeugen. Das neue Konzept soll auch den Kugelbrunnen wieder mehr in Szene setzen, so Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.

Ein Plan, der nicht allen Fraktionen zusagte. Vor allem Thomas Bauske von der SPD sah die geplanten zusätzlichen Wasserfontänen kritisch. Hier könne man Geld einsparen, so Bauske.

Frage nach Fahrrad-Abstellmöglichkeiten

Diskutiert wurde auch über einen weiteren Fahrrad-Stellbereich, der im aktuellen Plan nicht bedacht war. Nach dem Entwurf vom Berliner Architekturbüro sollen die Arkaden weiterhin als überdachter Fahrrad-Abstellplatz genutzt werden. Mehrere Fraktionen forderten jedoch zusätzliche Abstellmöglichkeiten.

Barrierefrei

Zusätzlich soll eine Art Tor den Eingang des Rathauses gestalterisch betonen. Der jetzige Rathausvorbau könne demnach entfallen. Daneben sollen Mastleuchten, ähnlich denen in der Maximilianstraße, gleichmäßig auf dem Platz verteilt werden. Insgesamt soll der neue Rathausvorplatz barrierefrei werden und so uneingeschränkt von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Die Kosten dafür betragen rund 1,9 Millionen Euro.

Bayreuth: SPD möchte neue Wege in puncto Mobilität gehen

Bayreuth als Vorreiter bei der Mobilitäts-Wende – das möchte die SPD künftig vorantreiben. Im Kern gehe es vor allem darum, Lust auf alternative Verkehrsmittel zu machen, so OB-Kandidat Andreas Zippel. Allerdings ohne ein Feind des Autos zu sein. Und das könnte wie folgt aussehen:

Kostenloser ÖPNV am Wochenende

Warum ein neues Konzept? “Jeder soll am Stadtgeschehen teilnehmen können”, erklärt Zippel. Deswegen müsse es unabhängig von Alter, Wohnlage oder finanziellen Mitteln ermöglicht werden. “Für viele Großfamilien, Rentner oder Geringverdiener ist es nicht selbstverständlich pro Person 2 Euro für ein Busticket auszugeben”, sagt Zippel. Deswegen soll der ÖPNV am Wochenende in Bayreuth kostenlos werden – mit diesem Schritt könnte sie auch belebter werden.

“Die finanziellen Mittel wären auf jeden Fall da”, betont er. Denn die Umsetzung hätte einen ähnlich hohen finanziellen Rahmen, wie beispielsweise der geplante Bau des neuen Kreisverkehrs im Bayreuther Osten, sagt er. Vorbild für eine gelungene Refinanzierung des kostenlosen ÖPNV-Angebotes wäre die Stadt Tübingen: Die  Gewerbesteuereinnahmen hätten sich dort folgend erhöht.

Verhandlungen mit dem VGN

Damit in diesem Zug auch Monatskarten günstiger werden, müsse man mit dem VGN verhandeln, erklärt er: “Die kostenfreien Wochenendtage müssen natürlich aus dem bisherigen Preis herausgerechnet werden.” Nachtlinien sollen den abendlichen Weg in die Innenstadt ebenso attraktiver machen. Zum neuen Schuljahr ist es Schülern und Azubis im Großraum Nürnberg, zu dem auch Bayreuth gehört, bereits möglich für 1 Euro pro Tag Bus und Bahn zu fahren.

Sicher mit dem Rad durch die Stadt

Archivfoto: SPD

Auch beim Radwegenetz muss sich etwas tun, sagt Zippel. Vor allem dort, wo sich der Verkehr ballt, entlang des Rings: “Es geht darum sicher und schnell durch die Stadt zu kommen, ohne dabei Fußgänger zu gefährden”, erklärt er. Bisher setzt sich in diesem Punkt der Radentscheid Bayreuth für sichere Kreuzungen und eine geschützte Radspur am Hohenzollernring ein.

Straßenarbeiten in Bayreuth: Sperrungen und Umleitungen im Dezember

Um weiterhin pünktlich zur Arbeit, zum Arzt oder zur nächsten Weihnachtsfeier zu kommen, gibt es hier eine Übersicht zu aktuellen Baustellen und Umleitungen in Bayreuth. Das Straßenverkehrsamt Bayreuth weist auf folgende Straßensperrungen hin:

Neue Baustellen ab 5. Dezember 2019:

  • Weiherstraße: Wegen Bauarbeiten im Kreuzungsbereich Weiherstraße/Dieselstraße kann ab Donnerstag, 5. Dezember, bis voraussichtlich Mittwoch, 11. Dezember, nicht mehr aus Richtung Ottostraße in die Weiherstraße eingefahren werden. Während dieser Zeit kann von der Ottostraße nur noch über die südliche Zufahrt in die Weiherstraße gefahren werden.
  • Steilweg: Der Steilweg wird ab Montag, 9. Dezember, bis Freitag, 13. Dezember, im Bereich des Gebäudes mit der Hausnummer 9 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Anliegerverkehr ist aus beiden Richtungen jeweils bis zur Baustelle möglich.
  • Cranachstraße: Sie wird von Montag, 9. Dezember, bis Freitag, 13. Dezember, auf Höhe der Gebäude mit der Hausnummer 2 bis 8 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Anliegerverkehr ist aus Richtung Menzelplatz bis zur Baustelle möglich.

Diese Baustellen gibt’s schon länger

  • Carl-Kolb-Straße: Die Carl-Kolb-Straße wird ab Montag, 2. Dezember, bis Freitag, 6. Dezember, im Bereich des Gebäudes mit der Hausnummer 30 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Anliegerverkehr ist aus beiden Richtungen jeweils bis zur Baustelle möglich.
  • Humboldtstraße: Die Humboldtstraße wird ab Montag, 7. Oktober, bis Freitag, 20. Dezember, im Bereich zwischen Erlanger Straße und Rupprechtstraße wegen Kanalbauarbeiten abschnittsweise vollständig gesperrt. Die Umleitung ist beschildert; sie führt über Erlanger Straße, Oswald-Merz-Straße und Rupprechtstraße bzw. über Rupprechtstraße und Albert-Preu-Straße und Erlanger Straße.
  • Bürgerreuther Straße: Halbseitige Sperrung der Bürgerreuther Straße wegen Straßenbau und Leitungsverlegung. Es wird eine Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung eingerichtet. Der Einmündungsbereich Wilhelm-von-Diez-Straße zur Bürgerreuther Straße wird vollständig bis zum 20. Dezember gesperrt.
  • Brautgasse: Wegen Aufgrabungs- und Kranarbeiten ist die Brautgasse bis zum 23. Dezember vollständig gesperrt. Auch der Fußgänger- und Lieferverkehr ist nicht möglich.

Graserschule: Wie die Sanierung nun aussehen soll

Der Bauausschuss wird sich in seiner Sitzung am kommenden Dienstag erneut der Generalsanierung der Graserschule widmen. Denn das Ausmaß der Sanierung ist größer als zuvor geplant, wie die Stadt Bayreuth mitteilt.

Graserschule: Sanierung erweitert

Das Dachgeschoss der Graserschule ist, wie bereits berichtet, intensiv vom sogenannten „echten Hausschwamm“ geschädigt. Zusätzlich zur bereits geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müssen deswegen auch weite Teile von Dachkonstruktion sowie Obergeschoss fachgerecht saniert werden. Stadtbaureferentin Urte Kelm wird das genaue Konzept im Ausschuss erläutern.

Begrünter Rathaus-Vorplatz

Ebenfalls auf der Tagesordnung steht die Neugestaltung des Rathaus-Vorplatzes. Laut bisherigem Konzept des beauftragten Berliner Planungsbüros, sollen großzügige grüne Inseln angelegt werden. Neben dem Kugelbrunnen sollen Bäume, Wasseranlagen und Sitzgelegenheiten mit Lichtakzenten entstehen.

Neues aus dem Friedrichsforum

Auch eine Beratung über den aktuellen Stand der Umbauarbeiten im Friedrichsforum ist angesetzt. Das Nürnberger Unternehmen Drees & Sommer, das das Projekt extern steuert, wird dazu seinen Quartalsbericht präsentieren.

Nach technischem Defekt: Altstadtbad durch Neubau ersetzen?

Mehrmals hat es in der Badesaison 2019 technische Defekte im Bayreuther Altstadtbad gegeben: Während der Reparaturarbeiten blieb es geschlossen. Mitte August wurde die Saison wegen eines Lecks sogar ganz beendet. Nun steht fest: Eine Komplett-Sanierung des Bades ist nicht möglich, wie Stadtbaureferentin Urte Kelm am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss erklärte.

Kein Badebetrieb bis 2023

“Das Altstadtbad ist inzwischen 45 Jahre alt und deswegen abgewirtschaftet. Eine aktuelle Prüfung hat ergeben, dass eine Reparatur nicht möglich ist”, sagte Urte Kelm. Denn sobald eine Stelle repariert sei, müsse man mit dem nächsten Defekt rechnen. 135.000 Liter Wasser seien bei dem Leck an einer Leitung im August verloren gegangen. Voraussichtlich müsse man das Bad stattdessen abbrechen und durch einen Neubau ersetzen, fügte sie hinzu. Das bedeutet allerdings auch: Bis 2023 müsste das Bad in diesem Fall geschlossen bleiben.

Teilnutzung prüfen

Nach erstem Stand der Prüfungen – wobei noch nicht alle Faktoren finanziell mit einbezogen sind – müsse bei einem Neubau mit Kosten von 3,5 Millionen Euro gerechnet werden, so Kelm. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bat darum, separat zu prüfen, ob wenigstens das Planschbecken für die Badesaison 2020 inklusive Wiese erhalten werden könnte, damit es den Familien zur Verfügung steht.

Bauausschuss berät darüber

Ich bin schockiert über die Höhe der Kosten, die anfallen sollen und über die für uns neue Nachricht, dass das Altstadtbad so nicht erhalten werden kann. Eine Entscheidung zu treffen, wäre jetzt noch zu früh.

(Christopher Süss, Junges Bayreuth)

Die Entscheidung, was genau mit dem Altstadtbad passiert und wieviel Euro im Haushalt 2020 berücksichtigt werden können, wurde vertagt: Die Informationen sollen zeitnah dem Bauausschuss zur Beratung vorgelegt werden.

Neue IT-Strukturen für 21 Bayreuther Schulen

Im Rahmen des “DigitalPakt Schule 2019-2024” stellt der Bund dem Freistaat Bayern 778 Millionen Euro zur Verfügung um die digitale Bildungs-Infrastruktur auszubauen. Wie die Umsetzung in Bayreuth erfolgen soll, wird ab sofort geprüft.

Neues Equipment in 21 Schulen

Durch die Förderung sollen zum Beispiel das WLAN in den Schulen oder die Ausstattung der Unterrichtsräume  mit Dokumenten-Kameras, Beamern, Laptops, Meß- oder Laborgeräten verbessert werden – um nur einige Beispiele zu nennen. Vorerst muss allerdings eine Analyse des aktuellen Bestandes durch einen externen Dienstleister erfolgen. Danach kann entschieden werden, welche Investitionen in den 21 Bayreuther Schulen nötig sind.

Förderung auf fünf Jahre begrenzt

Die finanzielle Förderung für Investitionen ist allerdings auf fünf Jahre begrenzt. Alle Kosten, die danach anfallen, muss die Stadt selbst tragen, wie Michael Rubenbauer aus dem Referat Finanzen, Stiftungen und Informationstechnik betont.

Externe Medienberater werden das Konzept absegnen. Das Volumen der Anschaffungen kann die Stadt dabei nicht beeinflussen. Die Kosten für die  Systembetreuung in den 21 Schulen muss zu 100 Prozent die Stadt Bayreuth tragen.

(Michael Rubenbauer, Referent für Finanzen, Stiftungen und Informationstechnik)

Wichtig ist es im Anschluss Betrieb, Wartung und IT-Support zu gewährleisten – was allerdings durch den “DigitalPakt Schule 2019-2024” nicht gefördert werden kann. Bisher geht die Verwaltung davon aus, dass sechs Stellen für die Systembetreuung nötig sind.

Fokus auf Professionalität

“Bisher wird die Systembetreuung von Lehrern übernommen. Das ist auf Dauer kein guter Zustand”, sagte Stadtrat Michael Hohl (CSU) im Haupt- und Finanzausschuss. Wichtig ist der Stadtverwaltung eine professionelle Systembetreuung, um die nachhaltige Funktionsfähigkeit der Ausstattung zu garantieren. Denkbare ist die Betreuung über einen externen IT-Dienstleister oder die Einstellung von IT-Fachkräften bei der Stadt Bayreuth.

Bayreuther Taxi-Tarif: Fahrgäste mit Rollstuhl zahlen weiterhin Zuschlag

Da vor etwa einem Jahr die Taxipreise erhöht wurden, sollte die Stadtverwaltung prüfen, ob der Sonderzuschlag für die Beförderung von Menschen mit Rollstuhl abgeschafft werden kann. Laut Preisliste vom Dezember 2018 müssen Personen mit Rollstuhl einen Zuschlag von 7,50 Euro pro Fahrt zahlen. Doch der Bezirk Oberfranken sieht keinen Handlungsbedarf.

Betroffene unterstützen

Den Antrag dazu stellte Stadtrat Dr. Wolfgang Gruber (FDP/DU): Er befürchtete, dass sich Taxiunternehmen so zusätzlichen Gewinn erwirtschaften und die betroffenen Fahrgäste unter den Kosten leiden. Denn nicht jede Fahrt, sei eine Krankenfahrt, deren Kosten durch die Krankenkasse zurückerstattet werden können, äußerte er.

Seine Alternative: Stattdessen solle die Stadt besser die Neuanschaffung von Fahrzeugen mit Rampe mit einem Kostenzuschuss im fünfstelligen Bereich pro Fahrzeug unterstützen.

Die Lösung: Fahrtkosten-Vergütung

Im Gespräch mit dem Bezirk Oberfranken hat die Verwaltung die aktuellen Fahrdienst-Richtlinien geprüft und sie mit dem Konzept des Bezirks Mittelfranken verglichen. Trotzdem sieht der Bezirk Oberfranken letztlich keinen Bedarf zur Änderung der Richtlinie. Es bleibt also bei dem Sonderzuschlag für die Beförderung von Rollstuhlfahrern. Ein finanzieller Nachteil entstehe den Betroffenen allerdings nicht, so Tyll. Denn es bestehen zwei Varianten zur Fahrkosten-Vergütung:

Entweder können monatlich 40 Euro ohne Nachweis vergütet werden. Oder ein Pauschalbetrag von 200 Euro monatlich – wobei dann zwingend ein Nachweis vorgelegt werden muss. In Einzelfällen sei auch eine Erhöhung der Pauschale möglich, wie Ludolf Tyll angab.

Gefahr: Beförderung mit Mietwagen statt mit Taxis

Würde man den Sonderzuschlag streichen, bestehe zudem die Gefahr, dass der Rollstuhl-Transport auf Mietwagen ausgelagert wird: In diesem Fall könnte die Stadt Bayreuth keinerlei Einfluss auf die Preisestaltung mehr nehmen.

Diskussion um öffentliches WC: Unisex-Toiletten für Bayreuth?

Die Diskussionen um eine neue öffentliche Toilette in Bayreuth geht in die nächste Runde. Jetzt kommt ein neuer Vorschlag ins Spiel: Unisex-Toiletten.

Diskussion vertagt

Ursprünglich sollte das Hochbauamt der Stadt Bayreuth auf Antrag von Stadtrat Harald Rehm (CSU) prüfen, ob die Ecke Richard-Wagner Straße / Rathstraße ein geeigneter Standort für eine öffentliche Toilette wäre.

Dafür würde sprechen, dass sie sich an der Ecke Rathstraße in unmittelbarer Nähe zur Stadtbushaltestelle befinde und Nahe der drei Museen liege, so Stadtbaureferentin Urte Kelm. Ungünstig wäre allerdings, dass sie mindestens 500 Meter entfernt vom neuen Spielplatz im Hofgarten läge, ergänzt Kelm. Ebenso, dass zwei Bäume gefällt werden müssen und drei von fünf Stellplätzen wegfallen, die aktuell das Stadtgartenamt nutzt.

Wir brauchen eine Toilette direkt am Spielplatz. Denn wenn Kinder gehen  müssen, dann schnell und nicht 500 Meter entfernt. Aber es braucht auch zusätzliche Toiletten im Bereich der Museen für Touristen.

(Franz-Peter Wild, CSU-Stadtratsfraktion)

Alternative Wahnfriedstraße

Stattdessen hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, die öffentliche Toilette gegenüber des Franz-Liszt-Museum in der Wahnfriedstraße zu realisieren. Dort befürchte man allerdings, dass Radfahrer durch wartende Besucher beeinträchtigt werden.

Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen und eine Variante finden, die sich für Leute mit Handicap und ältere Bürger gleichermaßen eignet.

(Halil Tasdelen, SPD-Stadtratsfraktion)

Gegenüber dem Liszt-Museum in der Wahnfriedstraße könnte vielleicht eine öffentliche Toilette entstehen – sobald sich der Bauausschuss einig wird. Foto: Redaktion

Neue Idee: Toiletten nach Pariser Vorbild

Nicht nur der Standort der öffentlichen Toilette ist ein Streitpunkt, sondern auch die Art und Größe der Toilette.  Stadtrat Stefan Schlags (Bündnis 90 / Die Grünen und Unabhängigen) erinnerte an Unisex-Toiletten in Modulbauweise, die es in Paris en masse gäbe. Der Vorteil: Sie wären platzsparend, barrierefrei und könnten somit an mehreren Orten in Bayreuth aufgestellt werden. “Wir müssen erst einmal klären, auf welches Toilettenmodell wir uns festlegen. Danach können wir die Standorte bestimmen”, erklärte er. Somit wurde die Entscheidung vertagt.

Voerst kein neuer Radweg zwischen Cottenbach und Wendelhöfen

Am Dienstag hat sich der Bauausschuss gegen einen neuen Radweg zwischen Wendelhöfen und Cottenbach ausgesprochen. Alle Infos dazu gibt‘s hier!

Der Bauausschuss stimmt dagegen

Der Antrag kam von Stadtrat Klaus Klötzer (CSU). Es ging um eine attraktivere Fuß- und Radweg-Verbindung zwischen Wendelhöfen und Cottenbach, die fernab der Straße verläuft. Letztlich sprach sich der Bauausschuss am Dienstag gegen den Ausbau der Strecke aus.

Der geplante Radweg zwischen Wendelhöfen und Cottenbach umfasst in der Planung drei Teilabschnitte. Foto: Redaktion

Cottenbacher Straße ausreichend

Im Radverkehrskonzept ist die Strecke nach Cottenbach als Hauptroute Nummer 17 ausgewiesen: Sie verläuft hier direkt auf der Cottenbacher Straße. Da der Verkehr, von Wendelhöfen kommend, erst auf 30 km/h und außerorts auf 60 km/h gedrosselt ist und es laut Stadtbaureferentin Urte Kelm mit 1.400 PKW pro Tag nur wenig Verkehr gibt, ist der Ausbau von Feld- und Waldwegen im Abschnitt 2 und 3 fachlich nicht zwingend erforderlich.
Es wäre vielmehr eine freiwillige Maßnahme. Auch Stefan Schlags (Bundnüs 90 / Die Grünen und Unabhängigen) stimme zu, dass die Straße einen guten Belag habe und gut einsehbar sei.

Warum es keine Fördermittel dafür gibt

Ein Manko sei auch, dass keine finanzielle Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken gewährleistet werden kann: Denn Teile der Strecke liegen inmitten eines Landschaftsschutzgebietes oder sind in privatem Besitz. Damit die Radwege förderfähig sind, müssten sie außerdem mit Asphalt auf bis zu 5,5 Meter Breite ausgebaut werden: “Eine Planung am Rande der Wirtschaftlichkeit”, wie es Georg Kämpf (Bayreuther Gemeinschaft) beschrieb. Eine Dringlichkeit sehe er hier nicht gegeben.

Deckenerneuerung für einen Teilabschnitt

Obwohl der ganzheitliche Ausbau der Strecke zwischen Wendelhöfen und Cottenbach für Fußgänger und Radfahrer – auf mehrheitlichen Beschluss des Bauausschusses – vorerst nicht weiter verfolgt werden soll, stimmten die Mitglieder zu, für den Teilabschnitt 2 (siehe Karte) künftig eine Erneuerung der Asphaltdecke mit einzuplanen.