Heiligabend-Telegramm: Fränkische Weihnachtsgeschichte Teil 1

Hören Sie hier Teil 1 der Oberfränkischen Weihnachtsgeschichte: Die Weihnachtsfee vom Fichtelgebirge!

An Weihnachten 2018 hat der damalige bt-Redakteur Jakob Baumer den Lesern des Bayreuther Tagblatts eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Die Geschichte, “Die Weihnachtsfee vom Fichtelgebirge” stammt aus der Region: von Heike Greiner. Heute, ein Jahr später, blicken wir auf Teil 1 der Geschichte zurück. An den beiden Feiertagen, erscheinen die Fortsetzungen.

Frohe Weihnachten!

 

Weihnachten in der Bayreuther Redaktion.

Wie die bt-Redakteure ganz persönlich Weihnachten feiern

An Heiligabend gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat, danach geht die Familie in die Kirche und im Anschluss ist Bescherung. So schaut Weihnachten wohl beim Durchschnitts-Deutschen aus. Aber stimmt das noch? Jeder feiert Weihnachten mittlerweile auf seine eigene Art und Weise, bildet eigene Traditionen und Rituale. Wir zeigen euch hier, wie der Heiligabend bei den Redakteuren des Bayreuther Tagblatts aussieht.

Der Heiligabend bei Christoph Wiedemann

Früher war alles einfacher – als alle Geschwister noch im Elternhaus wohnten. Mittlerweile arbeiten alle – auch an Weihnachten. Wann wer nach Hause kommt – und wie lange – ergibt sich spontan. Aber unsere Familientraditionen bestehen bis heute, egal wer Weihnachten bei Mama und Papa verbringt. Zuerst wird der Baum geschmückt (den wir mittlerweile schon vor der Bescherung bestaunen dürfen). Der Großteil geht am Nachmittag in eine überfüllte Kindermette.

Christoph Wiedemann, Foto: Redaktion

Nach der Kirche kommt die Bescherung. Alle versammeln sich um den Baum und die weibliche Familienhälfte singt zumindest ein weihnachtliches Lied, bevor die Geschenke ausgepackt werden. Und erst danach gibt es das weihnachtliche Abendessen, ganz traditionell: Pizzabrötchen. Der restliche Abend wird gemütlich mit Kevin Allein Zuhaus und einem Brettspiel gefeiert.

Weihnachten bei Susanne Monz

Für mich beginnt Weihnachten eigentlich schon am 23. Dezember. Dann stellen wir gemeinsam den Christbaum auf und schmücken ihn. Heiligabend verbringe ich mit meiner Mama. Ganz traditionell mit Backschinken und Kartoffelsalat. Im Anschluss findet die Bescherung statt, wir sitzen gemütlich zusammen, schauen Sissi an und lassen den Abend bei einem Glas Wein ausklingen. Am späteren Abend gesellt sich dann mein Mann zu uns, der Heiligabend leider immer arbeiten muss.

Die anderen beiden Feiertage werden aufgeteilt. Den ersten Feiertag verbringen wir bei meinen Schwiegereltern und den Geschwistern meines Mannes. Seit einigen Jahren hat es sich eingebürgert, dass meine Mama und ich am zweiten Weihnachtsfeiertag für die Familie ein Drei-Gänge-Menü kochen. Der krönende Abschluss von einem hoffentlich schönen Weihnachtsfest.

Susanne Monz. Foto: Redaktion

Heiligabend bei Torsten Geiling

Weihnachten beginnt jedes Jahr ein bisschen früher, wenn meine Schwiegereltern das Menü für die Festtage mit uns festlegen. Dieses Jahr war das im Oktober. Dabei ist der Heiligabend gesetzt: Es gibt jedes Jahr Königsberger Klopse. Tradition hat auch das Schmücken des Weihnachtsbaumes durch meine Frau und die Diskussion, ob denn auch heuer wieder echte Kerzen am Baum brennen müssen. Müssen sie, trotz unseres zehn Monate alten krabbelnden Sohnes. Der Abend selbst wird festlich: Zuerst kommt das Menü, dann werden Weihnachtslieder gesungen, bevor die Geschenke ausgepackt werden. Und da ich nicht nur Schwiegereltern sondern auch Eltern habe, grüßt ein paar Tage später das Murmeltier, wenn wir das ganze dort noch einmal wiederholen. Allerdings ohne Klopse.

Heiligabend bei Frederik Eichstädt

Ich gebe es ja zu: Als Kind ging es mir an Weihnachten nur um die Geschenke. Klar, für einen Jungspund ist es eine tolle Sache, von Bekannten und der Verwandtschaft mit Geschenken überhäuft zu werden. Die Plätzchen, das gute Essen und der funkelnde Baum bildeten dabei einen gelungenen Rahmen für allerhand große und kleine Freuden, die in Form von Präsenten unter dem Baum lagen. Mittlerweile ist das anders: Zwar ist der Rahmen der gleiche geblieben, doch mein Blick darauf hat sich verändert.

Wie damals auch, verbringe ich den Heiligen Abend immer noch jedes Jahr bei meinen Eltern. Wie damals, gehen wir um 16 Uhr zum Gottesdienst, fahren anschließend nach Hause und essen gemeinsam zu Abend – jedes Jahr als Beilage auf dem Tisch: Serviettenknödel. Im Hintergrund laufen auch heute noch dieselben Weihnachtslieder, die schon damals aus den Boxen des CD Players kamen. Unter dem Baum liegen auch heute noch Geschenke von Bekannten und der Familie.

Doch für mich stehen sie schon lange nicht mehr im Mittelpunkt. Dort steht jetzt die festliche Stimmung, das Drumherum und vor allem die, inzwischen größer gewordene, Familie. Denn, wie mein Kleiner mir vor einigen Tagen erst sagte: “An Weihnachten sind Kinder die Hauptheit!” – und da möchte ich ihm nicht widersprechen!

Weihnachten bei Carolin Richter

Weihnachten startet am 24. Dezember nachmittags mit meinem Nachbarn, der zu Tee und Plätzchen vorbeikommt. Er ist gefühlt so etwas wie mein dritter Opa und darf deswegen nie fehlen. Danach kommen die Geschenke in einen Korb und es geht weiter zu meinem richtigen Opa. Dort warten Cousins, Onkel, Tanten, Großcousins – eben eine riesige Familie. Obwohl ich kein riesiger Fan von Christstollen bin, esse ich den von Opa gerne: Schließlich ist er selbst gebacken, wird dick eingefettet und dann mit kiloweise Puderzucker bestäubt.

Nach der ersten Bescherung, fahren wir dann zurück zu meinen Eltern. Auch Oma kommt zum Essen vorbei. Es gibt eine riesige Schüssel Kartoffelsalat und verschiedene warme Würste. Spät am Abend folgt die zweite Bescherung, während Bill Cosby Weihnachtslieder trällert. PC und Fernseher bleiben an diesem Abend aus.

Carolin Richter, Foto: Redaktion

Stadtcafé Bayreuth: “Die ersten Tage haben eingeschlagen wie eine Bombe”

Ende November hat Andreas Opel das erste Bayreuther Stadtcafé eröffnet. Im bt-Gespräch erzählt Andreas Opel, wie er als Quereinsteiger zur Gastronomie kam und warum das Stadtcafé aus allen Nähten platzt.

Vom Kaufmann zum Gastronom

Mit Opel’s Stadtcafé in Bayreuth hat Andreas Opel neben dem Schlosscafé in Sanspareil sein zweites Café aufgebaut. Im nächsten Jahr soll in Bayreuth sogar ein drittes folgen – die Details kann er aktuell allerdings noch nicht verraten.

Doch gelernt hat Opel eigentlich etwas ganz anderes. Zwar stammt der Glashüttner aus einer Gastronomie-Familie, doch er sei der einzige seiner Geschwister gewesen, der nie etwas mit Gastronomie am Hut haben wollte.

Blick aus dem Stadtcafé. Foto: Susanne Monz

Der 40-Jährige arbeitete als Vertriebsleiter bei mehreren Schokoladen-Herstellern. Weil dort im Sommer wenig zu tun war, übernahm er den Freibad-Kiosk in Waischenfeld und später auch den in Hollfeld. So kam Opel also über Umwege zur Gastronomie. In Sanspareil eröffnete der Glashüttner dann sein erstes Café.

Windbeutel-Experte in Sanspareil

Sein Aushängeschild ist seitdem der Windbeutel. Auf die Frage wie er auf Windbeutel kam, muss Opel grinsen: “Ich stand eines Tages vor dem Morgenländischen Bau in Sanspareil. Da fiel mir auf, dass dieser einem Windbeutel ähnelt. So war die Idee geboren.”

Opel’s Markenzeichen: Windbeutel. Foto: Susanne Monz

Windbeutel gibt es auch im Stadtcafé in Bayreuth. “Es ist einfach mein Markenzeichen.” Neben den klassischen Windbeuteln gibt es bei Andreas Opel auch verschiedene Kreationen, die je nach Saison wechseln.

Einmal habe ich den “Crazy-Windbeutel” kreiert. Der bestand aus Marshmallows und Gummibärchen. Eigentlich dachte ich, dass das ein Kinder-Gericht ist, aber gerade bei älteren Leuten war das der Renner.

(Andreas Opel, Inhaber Opel’s Stadtcafé Bayreuth)

Die Gäste sind begeistert

Die Entscheidung das Stadtcafé zu eröffnen, war ein Spontanentschluss. Doch das Konzept geht voll auf, wie der 40-Jährige verrät: “Die ersten Tage haben eingeschlagen wie eine Bombe. Der Zuspruch von den Gästen ist einfach riesig.”

Zehn Tische gibt es aktuell im Stadtcafé. Im Sommer soll dann auch der Platz außen genutzt werden. Die Umgebung passt auch zum Namen des Cafés. Denn Bayreuth war bis vor kurzem die einzige Stadt mit über 50.000 Einwohnern, die kein Stadtcafé besaß, so Opel. Das wollte er ändern. Und der Name ist Programm, denn wirft man einen Blick aus der großen Fensterfront ist man mitten in der historischen Altstadt.

Konzept wird stetig erweitert

Sobald der erste Ansturm vorbei ist, plant Opel weitere Veränderungen. Dann soll es neben den Kuchen, Windbeuteln, Flammkuchen und herzhaften Tagesgerichten auch ein Frühstücksbuffet geben. Zusätzlich soll im Eingangsbereich ein kleiner Shop mit regionalen Produkten entstehen.

Im Café gibt es Pralinen und Kaffee zu kaufen. Foto: Susanne Monz

Ich bin einfach voller Tatendrang. Man hat nur dieses eine Leben und deshalb mache ich das was mir Spaß macht und nehme alles mit.

(Andreas Opel)

Peter Nerd hilft schon lange Zeit bei der Tafel Bayreuth mit. Foto: Christoph Wiedemann

Bis zu 1100 Menschen pro Woche bei der Tafel Bayreuth

Die Tafel in Bayreuth hat vor Weihnachten einiges zu tun. Die letzte Ausgabe findet am heutigen Samstag (21. Dezember 2019) statt. Eine Ausgabe beginnt allerdings schon am Freitag: Die Lebensmittel müssen sortiert werden.

3.300 Paletten in Bayern

In ganz Bayern werden etwa 3.300 Paletten für den täglichen Bedarf von den Tafeln ausgegeben, sagt der Vorsitzende der Tafel Bayern, Peter Zilles. In Bayreuth würden wöchentlich etwa sieben Tonnen Lebensmittel an die Kunden ausgegeben werden. Wichtig dabei ist, “dass wir die Leute nicht versorgen, sondern unterstützen”, sagt die Vorsitzende der Tafel Bayreuth, Ingrid Heinritzi-Martin-Martin.

Denn eine Versorgung kann von dem ehrenamtlichen Verein der Tafel nicht garantiert werden. Welche Lebensmittel bei der Tafel in Bayreuth ankommen, können die Helfer nämlich nicht beeinflussen. “Nudeln, Reis – eben die Grundnahrungsmittel mit langer Haltbarkeit kommen nämlich seltener”, sagt Heinritzi-Martin.

Die Lebensmittel in der Tafel Bayreuth

Die meisten Lebensmittel seien kurz vorm Ablaufen oder knapp drüber. Deshalb müssen alle Lebensmittel von den Ehrenamtlichen geprüft werden. So werden verdorbene Lebensmittel aussortiert. Das Essen stammt von von Supermärkten im Raum Bayreuth, sowie kleineren Betrieben. “Fast alle Bäcker sind dabei”, sagt Heinritzi-Martin.

Dazu kommen aber auch deutlich größere Mengen: “Wir bekommen beispielsweise Waren aus Feucht”, sagt Peter Zilles. “Aber nur, weil es sich hier um mehrere Paletten handelt”, erklärt Zilles den Grund für den weiten Weg von Bayreuth nach Feucht. Dort werden nämlich Lebensmittel geholt, welche die Supermärkte nicht mehr von einem Logistikunternehmen brauchen. So stehen beispielsweise schon jetzt zwei Paletten von Weihnachtsartikeln im Lager der Tafel Bayreuth.

Ein Helfer seit der Gründung in Bayreuth

Peter Nerad ist einer der Helfer, die beim Sortieren helfen. Er prüft das Mhd (Mindesthaltbarkeitsdatum) für die Waren der Kühltheke: Joghurt, Quark oder Milch.

“Ich bin dabei, weil ich den Menschen helfen möchte”, sagt Nerad. Er ist bereits seit der Gründung der Tafel Bayreuth ehrenamtlich dabei. Seitdem er im Ruhestand ist, habe er allerdings mehr Zeit und hilft deshalb zwei Tage in der Woche.

Tafel Bayreuth: Mehr ehrenamtliche Helfer

Rund 20 Ehrenamtliche Helfer sind vor den Ausgaben mit den Vorbereitungen beschäftigt. “Insgesamt sind wir immer so um die 140 Helfer”, sagt Heinritzi-Martin. Doch die Tafel Bayreuth bräuchte weitere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. “Einige helfen einmal pro Woche, andere einmal alle zwei Wochen – das kann sich jeder aussuchen”, erläutert Heinritzi-Martin.

So wie Rosemarie Baierlein. Sie arbeitet jeden Freitag und wird von allen anderen nur “Mutti” genannt. “Ich mach immer Fleischpflanzerl für meine Leute”, sagt sie dazu. “Meine Mama hat gesagt, ich hab das Helfersyndrom” und im Ruhestand habe sie Zeit. “Es ist ein gutes Gefühl, wenn man nach Hause geht und etwas für Allgemeinheit gemacht hat”, nennt Rosemarie Baierlein den Grund für ihre Hilfe.

Bis zu 1100 Menschen bei der Tafel Bayreuth

Die Helfer müssen nicht nur die Waren Sortieren, Regale auffüllen, sondern auch die Ausgabe betreuen. “Zwischen 1.000 und 1.100 Menschen kommen in Bayreuth wöchentlich”, sagt Zilles. Neben Rentnern und Asylbewerbern seien besonders viele Alleinerziehende unter den Kunden der Tafel, weiß Heinritzi-Martin.

Wer berechtig ist bei der Tafel Bayreuth einzukaufen und die Regeln der Ausgabe finden Sie hier auf der Internetseite der Tafel Bayreuth.

Viele Spenden vor Weihnachten

Vor Weihnachten gibt es viele Spenden für die Tafel Bayreuth: Etliche Unternehmen oder Schulen spenden Lebensmittel, basteln Tüten oder spendieren sogar Kinogutscheine. Dazu kommen noch etwa 400 Geschenke der Aktion “Weihnachten im Schuhkarton”, sagt Heinritzi-Martin.

Bis die letzten Spendenartikel ausgegeben sind, kann es schon März werden, weiß Peter Zilles. Die Weihnachtssüßigkeiten kommen ab Januar zu den verschiedenen Tafeln. “Im letzten Jahr hatten wir in Bayreuth 20 Paletten Süßigkeiten.”

Die Ehrenamtlichen der Bayreuther Tafel möchten in diesem Zusammenhang weitere Menschen zum Helfen animieren: Sie brauchen das Ehrenamt und die Menschen hinter dem Ehrenamt. Wer Lust hat, anderen Menschen zu helfen, kann sich bei der Tafel Bayreuth melden.

90 Jahre Stadtbad Bayreuth: Ein Stammgast blickt zurück

Das Bayreuther Stadtbad ist am 14. Dezember 90 Jahre alt geworden. An dessen Anfangstage erinnert sich der gebürtige Kulmbacher Hans Dörnhöfer. Noch immer besucht der 92-Jährige das Bad regelmäßig.

Mit 92 Jahren im Stadtbad Bayreuth

Hans Dörnhöfer aus Kulmbach, oder ganz einfach der Hans, wie ihn die meisten rufen, ist ein fröhlicher Mensch. Und eine „Wasserratz“, wie er sich selbst nennt. Einer, der beim Sport früher ganz gern die Grenzen ausgelotet hat: Beim Skifahren beispielsweise, als es ihn am Ochsenkopf vor vielen Jahren „gewaltig reingehauen“ hat. Und beim Schwimmen: Im Main bei Kulmbach wäre er fast mit dem Kopf voran gegen einen Baumstumpf gekracht. „Da habe ich mir gedacht, ich muss ein bisschen vorsichtiger machen.“ Seiner Leidenschaft fürs Wasser hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Noch heute, mit 92 Jahren, geht Hans Dörnhöfer dreimal die Woche schwimmen – in sein Stadtbad.

1934 das erste Mal im Stadtbad

Dass das Bad am Samstag 90 Jahre alt werden soll, kann er kaum glauben. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich 1934 das erste Mal im Stadtbad war“, erzählt Dörnhöfer. An einem sonnigen Sonntagmorgen habe ihn sein Vater aufs Motorrad, „eine Viertakt-Wanderer“, gesetzt und ab ging es von Kulmbach nach Bayreuth. „Damals führte eine Holztreppe ins Wasser, ich konnte aber noch nicht schwimmen“, erinnert er sich. Klar habe ihm das Bad gefallen, ein regelmäßiger Stammgast wurde er allerdings erst, als er der Liebe wegen öfters nach Bayreuth kam. „Seit 1960 bin ich mit meiner Frau fleißig ins Stadtbad“. Es sollten jedoch noch vier Jahrzehnte vergehen, bis der Kulmbacher Elektromeister mit eigener Firma endgültig Bayreuther wurde.

“Das Bad tut mir gut”

Seit 2003 wohnt Dörnhöfer nun im Hussengut. „Seitdem bin ich zwei-, dreimal die Woche im Stadtbad, da habe ich viele Bekannte, die ich treffe. Wir sind eine tolle Truppe.“ Im Lauf der Jahrzehnte habe sich das Stadtbad stark verändert, sagt Hans Dörnhöfer. Ein großer Einschnitt war die Sanierung Anfang der 1990er Jahre, aber auch die neuen Textilsaunen und die LED-Beleuchtung gefallen ihm. „Die ganze Atmosphäre ist schön. Da ist Jung und Alt da. Kann schon mal sein, das ein Kleiner neben mir ins Wasser hüpft. Das macht mir aber gar nichts – im Gegenteil.“

Mit seinen 92 Jahren brauche Hans Dörnhöfer das Stadtbad heute mehr denn je. „Das tut mir gut, dass ich immer am Montag, Mittwoch und Freitag schwimmen kann. Es hilft mir, dass ich beweglich bleibe.“ Ob er dem Stadtbad noch untreu werden könnte? „Da wird nix geplant, es passt alles so wie es ist!“

Weniger gut sieht es derzeit für das Altstadtbad aus. Eine Reparatur ist nicht mehr möglich. Kommt es zu einem Neubau?

Bierdeckel: Bayreuths längst vergessene Brauereien

Florian Meisel hat ein ganz besonderes Hobby. Der Bischofsgrüner sammelt Bierdeckel. Für das Bayreuther Tagblatt hat er eine Auswahl aus dem Landkreis Bayreuth zusammengestellt. Darunter finden sich auch viele Brauerei, die es inzwischen gar nicht mehr gibt. Die bt-Leser haben auch kürzlich über das beste Bockbier Bayreuths abgestimmt.

Wer erinnert sich noch an die Brauerei Engelbrecht oder den Schillingskeller in Bayreuth? In der Bildergalerie unter dem Text, kann man durch lange vergessene Brauereien stöbern.  

36.000 Bierdeckel

Bereits sein Vater habe Bierdeckel gesammelt und vor knapp 20 Jahren sei auch er diesem Hobby verfallen, so Florian Meisel. Inzwischen ist die Sammlung des Familienvaters bereits auf rund 36.000 Bierdeckel aus dem gesamten deutschsprachigen Raum angewachsen. Darunter finden sich knapp 5.000 verschiedene Brauereien.

Durch Tauschbörsen oder Anzeigen findet man immer neue Schätze. Die Arbeit, die dahinter steckt, ist allerdings sehr zeitintensiv.

(Florian Meisel)

Die Bierdeckel werden dann von Meisel alphabetisch geordnet und in Kisten verpackt. Denn eine licht- und staubgeschütze Lagerung sei wichtig.

Bierdeckel aus den 20er Jahren

Interessant an den Bierdeckeln ist auch das Alter. In Meisels Sammlung finden sich viele Bierdeckel aus den 20er und 30er Jahren.

Um das Alter der Bierdeckel zu bestimmen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben dem Impressum gibt auch die Dicke der Bierdeckel oftmals Aufschluss über das Alter.

(Florian Meisel)

Zeitreise durch längst vergessene Brauereien

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Sie besitzen ebenfalls noch alte Bierdeckel? Dann melden Sie sich bei Florian Meisel unter der Telefonnummer 09276-926198.

Seehaus in Tröstau: Was die Gäste nach der Renovierung erwartet

Gut ein Jahr lang stand das Seehaus leer. Seit 1. Oktober 2019 hat es wieder geöffnet. Die neuen Pächter sind bekannte Gesichter. Warum Berthold Hübner und Monika Steiner, sich dazu entschlossen haben das Seehaus erneut zu betreiben und was die Gäste dort nun erwartet? Mehr dazu im Video!

Gastraum im Seehaus. Foto: Carolin Richter

“Mein kleines Zuhause”

Berthold Hübner und Monika Steiner haben das Seehaus gegenüber des Ochsenkopfes bereits von 2009 bis 2014 betrieben. “Damals wurden wir von der Kulmbacher Brauerei abgeworben und haben dann das Mönchshof-Bräuhaus übernommen”, erklärt Berthold Hübner. Für bis zu 800 Personen habe er dort am Tag gekocht. Doch es war schwer Personal zu finden. Nach einem Zwischenstop in der Küche der Frankenfarm hat er sich gemeinsam mit Monika Steiner dazu entschieden, wieder zum Seehaus zurückzukehren. Die Pacht ist unbefristet. “Es ist einfach mein kleines Zuhause. Ich habe dort so viel selbst gemacht: den Boden verlegt, den Kachelofen eingebaut oder gemalert”, ergänzt er.

Die aktuellen Pächter des Seehauses: (v.l.) Berthold Hübner und Monika Steiner. Foto: Carolin Richter

Fränkische Küche

Im Seehaus gibt es sowohl warme Bratengerichte sowie auch Brotzeiten – fränkische Küche eben, wie Berthold Hübner sagt. Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag von 10 Uhr bis zur Hüttenruhe und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag. Am Seehaus kreuzen sich mehrere Wanderrouten. Am kürzesten ist es, wenn man das Auto zwischen Tröstau und Bischofsgrün am Parkplatz “Seehaus” an der B303 abstellt und dann 1,2 Kilometer einen Fußweg mit Steigung zum Haus läuft.

Foto: Redaktion

Renovierung: Was sich verändert hat

Das heutige Gebäude besteht in dieser Form seit 1928 und gehört dem Fichtelgebirgsverein, wie Birgit Schelter, Pressereferentin des Fichtelgebirgsvereines sagt. “Das Wetter hat über die Jahre hinweg an allen Stellen gearbeitet”, fügt sie hinzu. Deswegen sei dort in den vergangenen Monaten einiges erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht worden.  Die Zimmer über dem Gastraum, in denen insgesamt 20 Personen übernachten können, haben einen neuen Anstrich, neue Böden und Betten bekommen, so Schelter. Auch das Dach des Hauptgebäudes und der Scheune seien erneuert worden,  zudem sei ein zweiter Fluchtweg im Obergeschoss integriert worden, ergänzt sie.

Im ersten Obergeschoss des Seehauses wurde ein zweite Fluchttreppe integriert. Foto: Carolin Richter

 

“Bei allen Arbeiten haben nicht nur die Pächter selbst sondern auch viele ehrenamtliche Helfer mit angepackt. Ansonsten wäre das nicht möglich gewesen”, sagt Birgit Schelter. Außerdem sei die Küche komplett renoviert worden, mit neuer Kühlanlage oder Spülmaschine. Dabei wurden auch neue Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen verlegt und eine neue Lüftung und Müllanlage eingebaut. Der Weiher vor dem Haus hat eine frische Umzäunung bekommen.

Die Schlafzimmer im Seehaus haben einen neuen Boden und einen neuen Anstrich bekommen. Foto: Carolin Richter

 

Arbeiten mit Behinderung im Café Samocca – gegen die Vorurteile

Das Café Samocca in Bayreuth macht den Begriff Inklusion greifbar. Das Café wird nämlich von Menschen mit Behinderung geführt. Das bt war vor Ort und hat mit den Mitarbeitern und Verantwortlichen gesprochen.

Außerdem gibt es in Bayreuth ab Freitag ein neues Café – das Stadtcafé öffnet.

Feuer und Flamme für das Projekt

Seit 2011 gibt es das Samocca im RW21 – die Bayreuther Stadtbibliothek. Genauso lange ist Willi Hofmann Teil des Teams. Auf den ersten Blick sieht man dem 50-Jährigen seine Behinderung nicht an. Der Bayreuther leidet an einer Lernschwäche. “Ich bin eben etwas langsamer als die anderen”. 14 Jahre lang hat Hofmann in der Werkstatt für Behinderte gearbeitet und war dort in der Montage-Abteilung tätig. Als er dann von dem Projekt Samocca hörte, war er sofort Feuer und Flamme.

Ich habe aus der Zeitung davon erfahren. Ich wusste sofort, dass ich das machen möchte und hab mich beworben.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Willi Hofmann bei seiner Arbeit im Samocca. Foto: Susanne Monz

Zwölf Mitarbeiter hat das Café inzwischen, wobei das Personal auch wechselt. Doch Willi Hofmann gehört zum Stammpersonal. Bevor der Cafébetrieb richtig gestartet werden konnte, musste viel geübt werden. Lange Schürzen und volle Tabletts stellten für die Mitarbeiter am Anfang eine große Herausforderung dar. Aber Motivation und der Spaß seien von Beginn an bis jetzt ungebrochen, sagt Willi Hofmann.

Abwechslungsreiche Arbeit

Das Besondere an dieser Arbeit ist vor allem die Abwechslung, verrät der 50-Jährige im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz. Arbeiten im Samocca bedeutet nämlich viel mehr als “nur” Bedienen. Es gibt verschiedene Stationen, die jeder Mitarbeiter alle durchläuft. Das fängt in der Küche im Samocca in der Werkstatt für Behinderte an. Dort werden Kuchen, Suppen, Salate, und Tartes vorbereitet. Im Café selbst gibt es nur eine kleine Küche, in der die Gerichte dann nochmal aufgewärmt oder zubereitet werden.

Wir machen alles frisch! Das schätzen unsere Kunden sehr.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Im Café wechseln sich die Mitarbeiter dann mit ihren Tätigkeiten ab: bedienen oder kassieren. Wobei Willi Hofmann im Kassieren seine Lieblingstätigkeit gefunden hat. Das Besondere am Café Samocca ist, dass die Gäste einen Bestellzettel bekommen und am Ende ihres Besuchs damit zur Kasse gehen. Das erleichtert den Mitarbeitern mit Behinderung die Arbeit.

Durch die Bestellzetteln wird den Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Foto: Susanne Monz

Jeder hat seine Bereiche, wo er sich am wohlsten fühlt.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Insgesamt 52 Plätze umfasst das Café im oberen Stockwerk der Bibliothek. Und die Dachterrasse sei im Sommer ein echtes Highlight und vor allem bei Familien sehr beliebt.

Aus Kollegen werden Freunde

Das Team im Café Samocca. Foto: Susanne Monz

Im Gespräch wird deutlich, wie sehr Willi Hofmann seine Arbeit genießt. Nicht nur das Arbeiten mit den Gästen bereitet ihm große Freude, auch mit seinen Kollegen versteht sich der 50-Jährige blendend. Seine Kollegen beschreibt Hofmann als seine Freunde. Gemeinsam unternehme man auch nach Feierabend etwas zusammen, gehe essen und helfe sich gegenseitig. Wie sehr der Bayreuther am Café Samocca hängt, wird auch deutlich als er von seinem Privatleben spricht.

Meine Frau und ich haben sogar im Café Samocca unsere Hochzeit gefeiert.

(Willi Hofmann)

Vorurteile abgebaut

Auch Projektleiter Gerhard Tröger von der Diakonie Bayreuth zeigt sich begeistert von dem Projekt Samocca. Die Veränderung der Menschen zu sehen, wie jeder über sich hinauswächst und stolz auf sich ist, ist etwas ganz besonderes, so Tröger.

Es ist schön zu sehen, dass durch dieses Projekt viele Vorurteile abgebaut werden konnten und sich das Samocca inzwischen richtig etabliert hat.

(Gerhard Tröger, Projektleiter Diakonie Bayreuth)

 

Unsere persönlichen Lieblings-Weihnachtsmärkte im Raum Bayreuth.

Das sind unsere schönsten Weihnachtsmärkte in und um Bayreuth

Hmmmm, schon bevor wir ihn sehen, können wir ihn riechen. Keine Sorge es ist ein angenehm süßlicher Duft. Er riecht wie „in der Weihnachtsbäckerei“ und nach ganz viel Glühwein: „Alle Jahre wieder!“ Ja, Weihnachtsmärkte kündigen sich nicht nur zeitlich deutlich vor Weihnachten an. Vor allem unsere Sinne nehmen Weihnachtsmärkte auf jede erdenkliche Art und Weise wahr. Neben unserer Nase haben Augen und Ohren alle Sinne voll zu tun. Weihnachtsmusik erklingt aus den Lautsprechern – eben wie „last Christmas“ – und Lichterketten funkeln an den Buden und am “ Tannenbaum, o Tannenbaum“.

Weihnachtsmärkte sind wohl der einzige Ort, an dem uns Väterchen Frost im wahrsten Sinne – kalt lässt. Nein, wir wünschen uns sogar „Schneeflöcken, Weißröcken, wann kommst du geschneit?“ Mit Nasen wie „Rudolph, the red nosed reindeer“ tummeln wir uns liebend gerne um die Glühweinstände – natürlich nur zum Aufwärmen. Und wenn das Ambiente stimmt, dann „lasst uns froh und munter sein“. Genau dafür haben wir unsere persönlichen Lieblings-Weihnachtsmärkte in und um Bayreuth und darüber hinaus für euch zusammengestellt. Außerdem gibt es hier eine Übersicht, wann und wo ein Weihnachtsmarkt in der Region Bayreuth stattfindet.

Winterdorf Bayreuth und Bad Neustadt von Christoph

Ein Überbleibsel aus meiner Studentenzeit ist das Winterdorf. Das kleine Dörfchen ist eines meiner liebsten Weihnachtsmärkte überhaupt. Die kleinen Holzhütten – am besten gepaart mit Schnee – bringen mich in eine winterliche Landschaft. Auch Glühwein gibt es in verschiedensten Variationen: Mein Favorit ist Apfelglühwein.

Für meinen Geheimfavoriten geht es nach Unterfranken beinahe bis in die Rhön. Der Marktplatz des kleinen Städtchens Bad Neustadt an der Saale verwandelt sich in der Weihnachtszeit in eine Winterlandschaft. Denn neben der legendären Bratwurst, die es ganzjährig gibt, gesellen sich eine Almhütte und eine Eisbahn – ja, ihr habt richtig gehört, eine Eisbahn mit dem Namen: NES on Ice. Hier können Schlittschuhfans den Marktplatz unsicher machen.

Weihnachtsmarkt in Bad Berneck von Carolin

Foto: Redaktion

Zur Vorweihnachtszeit gehört für mich auch ein Stück Besinnlichkeit, statt lärmender Menschenmassen. Deswegen mag ich kleinere Märkte, wie am dritten Advent im Kurpark in Bad Berneck. Wenn das Lagerfeuer knistert, es überall nach Brodwerschd riecht und der Chor singt – dann kann man entspannen und sich mit den Liebsten auf das Fest einstimmen. Die Kulisse in Bad Berneck ist schwer zu toppen. Und dann ist da noch der riesige kupferfarbene Kessel mit Feuerzangenbowle – so wird einem schnell wohlig warm.

Foto: Carolin Richter

Bayreuther Christkindlmarkt und Gut Wolfgangshof von Susanne

Weihnachtsmärkte sind für mich ein absoluter Muss. Das gehört einfach dazu. Am Abend über den Bayreuther Christkindlesmarkt schlendern, einen Glühwein trinken, Langos essen und die geschnitzten Holzengel bewundern – so sieht für mich der perfekte Feierabend aus. Wer am Wochenende mal einen Ausflug plant, der sollte unbedingt auf dem Gut Wolfgangshof bei Zirndorf vorbeischauen. Rund um den Gutshof sind kleine Stände aufgebaut. Gerade am Abend, wenn es dunkel wird und die Lichter und Kerzen leuchten ist das für mich einer der schönsten und romantischsten Weihnachtsmärkte in der Region.

Bayreuther Christkindlesmarkt: Schokoladenwerkzeug aus Italien

Auf dem Bayreuther Christkindlesmarkt gibt es Werkzeug – aus Schokolade. Was es damit auf sich hat, verrät Marco Kaiser, der Inhaber der Schokowerkstatt.

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In Italien gefertigt

Seit 2018 steht ein Stand der Schokowerkstatt während der Vorweihnachtszeit in der Bayreuther Maximilianstraße: Mit den verschiedensten Utensilien, gemacht aus 75-prozentiger Zartbitter-Schokolade, wie Verkäuferin Petra Küfner erklärt. Die Schokoladenmanufaktur liegt in Merate, einer Gemeinde nördlich von Mailand, in Italien. “Die Schokolade wird dort in flüssigem Zustand in Silikonformen gegossen und, wenn sie abgekühlt ist, mit Kakao bestäubt. So bekommt sie die typisch rostigen Details”, sagt Marco Kaiser.

Vergaser besonders beliebt

Bevor der Bayreuther Weihnachtsmarkt begonnen hat, ist Kaiser persönlich 700 Kilometer nach Merate und zurück gefahren, um die Paletten mit Schokolade zu holen. “Die Schokoladen-Teile haben keine Hohlräume. Deswegen sind sie relativ bruchsicher”, so Kaiser. Vor allem bei Männern und Bastlern sei das Schokowerkzeug begehrt “Der Vergaser aus Schokolade war letztes Jahr schon nach fünf Tagen ausverkauft. Damit hatte ich nicht gerechnet”, sagt Kaiser. Doch in diesem Jahr seien mehr Vorräte da.

Mit dem gewissen Etwas

Er habe von einem Bekannten aus Augsburg von der Manufaktur erfahren. “Ich wollte ein Produkt mit dem gewissen Etwas. Das Schoko-Werkzeug hat mich überzeugt”, sagt Kaiser, der ursprünglich aus Kempten kommt.

Die Schokolade ist zum Essen da. Nur zum Ansehen, wäre sie zu schade.

(Marco Kaiser, Inhaber der Schokowerkstatt)

Für diejenigen, die die Schokolade nicht pur essen wollen, hat der Stand-Inhaber einen Tipp parat: Man könne  sie auch Einschmelzen und dann über Eis oder Kuchen gießen.