Seehaus in Tröstau: Was die Gäste nach der Renovierung erwartet

Gut ein Jahr lang stand das Seehaus leer. Seit 1. Oktober 2019 hat es wieder geöffnet. Die neuen Pächter sind bekannte Gesichter. Warum Berthold Hübner und Monika Steiner, sich dazu entschlossen haben das Seehaus erneut zu betreiben und was die Gäste dort nun erwartet? Mehr dazu im Video!

Gastraum im Seehaus. Foto: Carolin Richter

“Mein kleines Zuhause”

Berthold Hübner und Monika Steiner haben das Seehaus gegenüber des Ochsenkopfes bereits von 2009 bis 2014 betrieben. “Damals wurden wir von der Kulmbacher Brauerei abgeworben und haben dann das Mönchshof-Bräuhaus übernommen”, erklärt Berthold Hübner. Für bis zu 800 Personen habe er dort am Tag gekocht. Doch es war schwer Personal zu finden. Nach einem Zwischenstop in der Küche der Frankenfarm hat er sich gemeinsam mit Monika Steiner dazu entschieden, wieder zum Seehaus zurückzukehren. Die Pacht ist unbefristet. “Es ist einfach mein kleines Zuhause. Ich habe dort so viel selbst gemacht: den Boden verlegt, den Kachelofen eingebaut oder gemalert”, ergänzt er.

Die aktuellen Pächter des Seehauses: (v.l.) Berthold Hübner und Monika Steiner. Foto: Carolin Richter

Fränkische Küche

Im Seehaus gibt es sowohl warme Bratengerichte sowie auch Brotzeiten – fränkische Küche eben, wie Berthold Hübner sagt. Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag von 10 Uhr bis zur Hüttenruhe und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag. Am Seehaus kreuzen sich mehrere Wanderrouten. Am kürzesten ist es, wenn man das Auto zwischen Tröstau und Bischofsgrün am Parkplatz “Seehaus” an der B303 abstellt und dann 1,2 Kilometer einen Fußweg mit Steigung zum Haus läuft.

Foto: Redaktion

Renovierung: Was sich verändert hat

Das heutige Gebäude besteht in dieser Form seit 1928 und gehört dem Fichtelgebirgsverein, wie Birgit Schelter, Pressereferentin des Fichtelgebirgsvereines sagt. “Das Wetter hat über die Jahre hinweg an allen Stellen gearbeitet”, fügt sie hinzu. Deswegen sei dort in den vergangenen Monaten einiges erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht worden.  Die Zimmer über dem Gastraum, in denen insgesamt 20 Personen übernachten können, haben einen neuen Anstrich, neue Böden und Betten bekommen, so Schelter. Auch das Dach des Hauptgebäudes und der Scheune seien erneuert worden,  zudem sei ein zweiter Fluchtweg im Obergeschoss integriert worden, ergänzt sie.

Im ersten Obergeschoss des Seehauses wurde ein zweite Fluchttreppe integriert. Foto: Carolin Richter

 

“Bei allen Arbeiten haben nicht nur die Pächter selbst sondern auch viele ehrenamtliche Helfer mit angepackt. Ansonsten wäre das nicht möglich gewesen”, sagt Birgit Schelter. Außerdem sei die Küche komplett renoviert worden, mit neuer Kühlanlage oder Spülmaschine. Dabei wurden auch neue Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen verlegt und eine neue Lüftung und Müllanlage eingebaut. Der Weiher vor dem Haus hat eine frische Umzäunung bekommen.

Die Schlafzimmer im Seehaus haben einen neuen Boden und einen neuen Anstrich bekommen. Foto: Carolin Richter

 

Arbeiten mit Behinderung im Café Samocca – gegen die Vorurteile

Das Café Samocca in Bayreuth macht den Begriff Inklusion greifbar. Das Café wird nämlich von Menschen mit Behinderung geführt. Das bt war vor Ort und hat mit den Mitarbeitern und Verantwortlichen gesprochen.

Außerdem gibt es in Bayreuth ab Freitag ein neues Café – das Stadtcafé öffnet.

Feuer und Flamme für das Projekt

Seit 2011 gibt es das Samocca im RW21 – die Bayreuther Stadtbibliothek. Genauso lange ist Willi Hofmann Teil des Teams. Auf den ersten Blick sieht man dem 50-Jährigen seine Behinderung nicht an. Der Bayreuther leidet an einer Lernschwäche. “Ich bin eben etwas langsamer als die anderen”. 14 Jahre lang hat Hofmann in der Werkstatt für Behinderte gearbeitet und war dort in der Montage-Abteilung tätig. Als er dann von dem Projekt Samocca hörte, war er sofort Feuer und Flamme.

Ich habe aus der Zeitung davon erfahren. Ich wusste sofort, dass ich das machen möchte und hab mich beworben.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Willi Hofmann bei seiner Arbeit im Samocca. Foto: Susanne Monz

Zwölf Mitarbeiter hat das Café inzwischen, wobei das Personal auch wechselt. Doch Willi Hofmann gehört zum Stammpersonal. Bevor der Cafébetrieb richtig gestartet werden konnte, musste viel geübt werden. Lange Schürzen und volle Tabletts stellten für die Mitarbeiter am Anfang eine große Herausforderung dar. Aber Motivation und der Spaß seien von Beginn an bis jetzt ungebrochen, sagt Willi Hofmann.

Abwechslungsreiche Arbeit

Das Besondere an dieser Arbeit ist vor allem die Abwechslung, verrät der 50-Jährige im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz. Arbeiten im Samocca bedeutet nämlich viel mehr als “nur” Bedienen. Es gibt verschiedene Stationen, die jeder Mitarbeiter alle durchläuft. Das fängt in der Küche im Samocca in der Werkstatt für Behinderte an. Dort werden Kuchen, Suppen, Salate, und Tartes vorbereitet. Im Café selbst gibt es nur eine kleine Küche, in der die Gerichte dann nochmal aufgewärmt oder zubereitet werden.

Wir machen alles frisch! Das schätzen unsere Kunden sehr.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Im Café wechseln sich die Mitarbeiter dann mit ihren Tätigkeiten ab: bedienen oder kassieren. Wobei Willi Hofmann im Kassieren seine Lieblingstätigkeit gefunden hat. Das Besondere am Café Samocca ist, dass die Gäste einen Bestellzettel bekommen und am Ende ihres Besuchs damit zur Kasse gehen. Das erleichtert den Mitarbeitern mit Behinderung die Arbeit.

Durch die Bestellzetteln wird den Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Foto: Susanne Monz

Jeder hat seine Bereiche, wo er sich am wohlsten fühlt.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Insgesamt 52 Plätze umfasst das Café im oberen Stockwerk der Bibliothek. Und die Dachterrasse sei im Sommer ein echtes Highlight und vor allem bei Familien sehr beliebt.

Aus Kollegen werden Freunde

Das Team im Café Samocca. Foto: Susanne Monz

Im Gespräch wird deutlich, wie sehr Willi Hofmann seine Arbeit genießt. Nicht nur das Arbeiten mit den Gästen bereitet ihm große Freude, auch mit seinen Kollegen versteht sich der 50-Jährige blendend. Seine Kollegen beschreibt Hofmann als seine Freunde. Gemeinsam unternehme man auch nach Feierabend etwas zusammen, gehe essen und helfe sich gegenseitig. Wie sehr der Bayreuther am Café Samocca hängt, wird auch deutlich als er von seinem Privatleben spricht.

Meine Frau und ich haben sogar im Café Samocca unsere Hochzeit gefeiert.

(Willi Hofmann)

Vorurteile abgebaut

Auch Projektleiter Gerhard Tröger von der Diakonie Bayreuth zeigt sich begeistert von dem Projekt Samocca. Die Veränderung der Menschen zu sehen, wie jeder über sich hinauswächst und stolz auf sich ist, ist etwas ganz besonderes, so Tröger.

Es ist schön zu sehen, dass durch dieses Projekt viele Vorurteile abgebaut werden konnten und sich das Samocca inzwischen richtig etabliert hat.

(Gerhard Tröger, Projektleiter Diakonie Bayreuth)

 

Unsere persönlichen Lieblings-Weihnachtsmärkte im Raum Bayreuth.

Das sind unsere schönsten Weihnachtsmärkte in und um Bayreuth

Hmmmm, schon bevor wir ihn sehen, können wir ihn riechen. Keine Sorge es ist ein angenehm süßlicher Duft. Er riecht wie „in der Weihnachtsbäckerei“ und nach ganz viel Glühwein: „Alle Jahre wieder!“ Ja, Weihnachtsmärkte kündigen sich nicht nur zeitlich deutlich vor Weihnachten an. Vor allem unsere Sinne nehmen Weihnachtsmärkte auf jede erdenkliche Art und Weise wahr. Neben unserer Nase haben Augen und Ohren alle Sinne voll zu tun. Weihnachtsmusik erklingt aus den Lautsprechern – eben wie „last Christmas“ – und Lichterketten funkeln an den Buden und am “ Tannenbaum, o Tannenbaum“.

Weihnachtsmärkte sind wohl der einzige Ort, an dem uns Väterchen Frost im wahrsten Sinne – kalt lässt. Nein, wir wünschen uns sogar „Schneeflöcken, Weißröcken, wann kommst du geschneit?“ Mit Nasen wie „Rudolph, the red nosed reindeer“ tummeln wir uns liebend gerne um die Glühweinstände – natürlich nur zum Aufwärmen. Und wenn das Ambiente stimmt, dann „lasst uns froh und munter sein“. Genau dafür haben wir unsere persönlichen Lieblings-Weihnachtsmärkte in und um Bayreuth und darüber hinaus für euch zusammengestellt. Außerdem gibt es hier eine Übersicht, wann und wo ein Weihnachtsmarkt in der Region Bayreuth stattfindet.

Winterdorf Bayreuth und Bad Neustadt von Christoph

Ein Überbleibsel aus meiner Studentenzeit ist das Winterdorf. Das kleine Dörfchen ist eines meiner liebsten Weihnachtsmärkte überhaupt. Die kleinen Holzhütten – am besten gepaart mit Schnee – bringen mich in eine winterliche Landschaft. Auch Glühwein gibt es in verschiedensten Variationen: Mein Favorit ist Apfelglühwein.

Für meinen Geheimfavoriten geht es nach Unterfranken beinahe bis in die Rhön. Der Marktplatz des kleinen Städtchens Bad Neustadt an der Saale verwandelt sich in der Weihnachtszeit in eine Winterlandschaft. Denn neben der legendären Bratwurst, die es ganzjährig gibt, gesellen sich eine Almhütte und eine Eisbahn – ja, ihr habt richtig gehört, eine Eisbahn mit dem Namen: NES on Ice. Hier können Schlittschuhfans den Marktplatz unsicher machen.

Weihnachtsmarkt in Bad Berneck von Carolin

Foto: Redaktion

Zur Vorweihnachtszeit gehört für mich auch ein Stück Besinnlichkeit, statt lärmender Menschenmassen. Deswegen mag ich kleinere Märkte, wie am dritten Advent im Kurpark in Bad Berneck. Wenn das Lagerfeuer knistert, es überall nach Brodwerschd riecht und der Chor singt – dann kann man entspannen und sich mit den Liebsten auf das Fest einstimmen. Die Kulisse in Bad Berneck ist schwer zu toppen. Und dann ist da noch der riesige kupferfarbene Kessel mit Feuerzangenbowle – so wird einem schnell wohlig warm.

Foto: Carolin Richter

Bayreuther Christkindlmarkt und Gut Wolfgangshof von Susanne

Weihnachtsmärkte sind für mich ein absoluter Muss. Das gehört einfach dazu. Am Abend über den Bayreuther Christkindlesmarkt schlendern, einen Glühwein trinken, Langos essen und die geschnitzten Holzengel bewundern – so sieht für mich der perfekte Feierabend aus. Wer am Wochenende mal einen Ausflug plant, der sollte unbedingt auf dem Gut Wolfgangshof bei Zirndorf vorbeischauen. Rund um den Gutshof sind kleine Stände aufgebaut. Gerade am Abend, wenn es dunkel wird und die Lichter und Kerzen leuchten ist das für mich einer der schönsten und romantischsten Weihnachtsmärkte in der Region.

Bayreuther Christkindlesmarkt: Schokoladenwerkzeug aus Italien

Auf dem Bayreuther Christkindlesmarkt gibt es Werkzeug – aus Schokolade. Was es damit auf sich hat, verrät Marco Kaiser, der Inhaber der Schokowerkstatt.

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In Italien gefertigt

Seit 2018 steht ein Stand der Schokowerkstatt während der Vorweihnachtszeit in der Bayreuther Maximilianstraße: Mit den verschiedensten Utensilien, gemacht aus 75-prozentiger Zartbitter-Schokolade, wie Verkäuferin Petra Küfner erklärt. Die Schokoladenmanufaktur liegt in Merate, einer Gemeinde nördlich von Mailand, in Italien. “Die Schokolade wird dort in flüssigem Zustand in Silikonformen gegossen und, wenn sie abgekühlt ist, mit Kakao bestäubt. So bekommt sie die typisch rostigen Details”, sagt Marco Kaiser.

Vergaser besonders beliebt

Bevor der Bayreuther Weihnachtsmarkt begonnen hat, ist Kaiser persönlich 700 Kilometer nach Merate und zurück gefahren, um die Paletten mit Schokolade zu holen. “Die Schokoladen-Teile haben keine Hohlräume. Deswegen sind sie relativ bruchsicher”, so Kaiser. Vor allem bei Männern und Bastlern sei das Schokowerkzeug begehrt “Der Vergaser aus Schokolade war letztes Jahr schon nach fünf Tagen ausverkauft. Damit hatte ich nicht gerechnet”, sagt Kaiser. Doch in diesem Jahr seien mehr Vorräte da.

Mit dem gewissen Etwas

Er habe von einem Bekannten aus Augsburg von der Manufaktur erfahren. “Ich wollte ein Produkt mit dem gewissen Etwas. Das Schoko-Werkzeug hat mich überzeugt”, sagt Kaiser, der ursprünglich aus Kempten kommt.

Die Schokolade ist zum Essen da. Nur zum Ansehen, wäre sie zu schade.

(Marco Kaiser, Inhaber der Schokowerkstatt)

Für diejenigen, die die Schokolade nicht pur essen wollen, hat der Stand-Inhaber einen Tipp parat: Man könne  sie auch Einschmelzen und dann über Eis oder Kuchen gießen.

Bayreuther Sänger auf der großen Musical-Bühne

Einmal auf der großen Bühne stehen – für viele ist das ein Kindheitstraum. Für die Chormitglieder des CVJM-Chores Bayreuth wird dieser Traum Wirklichkeit. Die Sänger werden Teil des Musicals “Martin Luther King”. Eindrücke von den Proben gibt es im Video über dem Text. 

“Das ist etwas ganz besonderes”

Kleinere Auftritte hatte der CVJM-Chor bereits einige. Vor zwei Jahren wirkten die Sänger von Chorleiterin Ursula Kurz sogar beim Luther-Oratorium mit. Doch zusammen mit 600 anderen Chorsängern auf einer großen Musicalbühne zu stehen sei einzigartig.

Das ist schon etwas ganz besonderes. 600 Personen zusammen – das macht einfach Freude.

(Ursula Kurz, Chorleiterin CVJM)

Chance ergriffen

Als Ursula Kurz von dem Chorprojekt des Musicals hörte, ergriff sie sofort die Chance und meldete ihren Chor an. Das Musical tourt 2020 durch verschiedene Städte und wird dabei von den Regionalchören unterstützt. So auch in Bayreuth.

Zuerst wurde im kleinen Rahmen geprobt. 22 Titel, von Rock’n Roll und Gospel bis hin zu Pop, gibt es insgesamt, wobei 18 davon von dem großen Chor begleitet werden. Bei einer Regionalprobe im November traf man dann das erste Mal auf die anderen Chöre aus ganz Oberfranken. Im neuen Jahr steht dann eine weitere Hauptprobe an, bei der auch die Choreografien einstudiert werden.

Das ist schon eine aufwendige Produktion. Aber wann bekommt man jemals die Gelegenheit an so etwas teilzuhaben?

(Ursula Kurz, Chorleiterin CVJM)

Profis und Hobbysänger gemeinsam auf der Bühne

Da der Andrang bei dem Projekt so groß war, wird es für Bayreuth sogar zwei Aufführungen geben, in denen jeweils 600 Chormitglieder auftreten dürfen. Unterstützt werden die Chöre von den Solisten und dem Orchester – allesamt Profis.

Die professionellen Sänger bei ihrer Arbeit zu beobachten ist toll. Hinter den Kulissen bekommt man viel von der Atmosphäre mit.

(Ursula Kurz)


Das Martin-Luther-King-Musical macht am 14. und 15. März Station in der Oberfrankenhalle. Tickets gibt es hier.

Mafia-Film von der Uni Bayreuth: “Der einsame Held” verblüfft

Vier Studentinnen der Uni Bayreuth haben sich in den vergangenen Monaten an ein besonderes Projekt gewagt: Bei ihrer Praxisarbeit haben sie einen schwarz-weiß Film im Mafia-Stil gedreht. Worum es in “Der einsame Held” geht und welche Schwierigkeiten es im Verlauf des Projektes zu überwinden gab, erzählt Studentin Carla Sticker im Video.

Die erste Idee zum Film “Der einsame Held” in einer Skizze visualisiert. Foto: Carla Sticker

Uni Bayreuth: Ein gnadenlos cooler Ermitter

“Wir wollten einen Streifen drehen mit einem verruchten, eiskalten Ermittler. Im 50er Jahre Mafia-Stil, ganz in Schwarz-Weiß”, sagt Carla Sticker. Angefangen hat alles mit einer Zeichnung. “Wir haben uns gefragt, was die Leute gerne schauen und wollten etwas Fiktives drehen”, ergänzt sie. Als der Professor das Konzept absegnete, ging es los: Das Drehbuch entwickelte Thea Binter. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ermittler Ed – gnadenlos cool und Kettenraucher. Seine Aufgabe ist es, die kompliziertesten Fälle zu lösen. Doch die Story überrascht mit einer spontanen Wendung, verrät Carla Sticker.

Kleidung aus Großmutters Zeiten

Jennifer Weiß organisierte die Kostüme. “Einige davon stammen von den Dachböden verschiedener Großeltern und Großtanten”, sagt Carla Sticker. Der Film dauert in der finalen Fassung sieben Minuten – allerdings stecken ganze zwölf Monate Arbeit dahinter. “Vor allem in das Konzept haben wir viele Stunden Arbeit gesteckt”, erklärt sie.

Foto: Carla Sticker

“Es war auch gar nicht so einfach, gute Schauspieler zu finden”, erklärt Carla Sticker. “Wenn wir direkt bei Theatergruppen angefragt hatten, wollten viele eine hohe Vergütung für ihr Können – das war für uns als Studentenprojekt natürlich nicht möglich”, sagt sie.

Szenen aus Bischberg und Bayreuth

Vor der Kamera standen hauptsächlich Laienschauspieler der Uni Bayreuth. “Abgedreht haben wir alles innerhalb von einer Woche in Bayreuth und Bischberg”, erklärt sie. Wir waren zum Beispiel in einer Bar und bei Comixart im Rotmaincenter.

Wer wissen möchte, wie der Film ausgeht, kann ihn schon bald im Schaufenster des Studienganges sehen.

Die Studenten haben unter anderem im Bayreuther ComixArt gedreht. Foto: Carla Sticker

 

Schwerverbrecher raucht im Gefängnis die Bibel – dann ändert sich sein Leben

Von Raubüberfällen bis hin zu fahrlässiger Tötung: Wilhelm Buntz hat einiges auf dem Kerbholz. Der heute 66-Jährige saß jahrelang im Gefängnis. Dort begann er in der Arrestzelle Seiten der Bibel herauszureißen und zu rauchen: Seitdem hat sich sein Leben verändert. Warum Buntz sich seine Gefühle verboten hat und was damals in der Arrestzelle passiert ist, erzählt er im Video.

2018 veröffentliche Wilhelm Buntz seine Biografie. Am vergangenen Wochenende berichtete er im CAS in Bayreuth, come and see – house for all nations e.V., von seinem Leben und predigte sogar im Gottesdienst der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde am Hohenzollernring. 

Als Säugling ausgesetzt

“Meine Mutter wollte mich nie. Deswegen hat sie mich eines Tages im Graben neben einem Feld ausgesetzt”, sagt Wilhelm Buntz. Damals war er gerade mal ein dreiviertel Jahr alt. Er wurde gefunden und zu Ärzten gebracht: “Sie sagten meinem Vater ich sei verhaltensgestört. Meinen Kopf knallte ich immer wieder gegen die Stäbe meines Gitterbettes.” Aufgewachsen ist er anschließend bei seinem Vater, der eine neue Frau hatte. Das aggressive Verhalten seines Sohnes habe den Papa zum verzweifeln gebracht.

Mein Vater hat nie jemandem erzählt, dass er einen Sohn namens Wilhelm hat.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

“Ich kann mich erinnern, dass mein Vater sagte: Wenn du so weitermachst, kommst du einmal ins Zuchthaus. Doch ich verstand als Kind nicht was das ist. Ich dachte, vielleicht werden dort Tiere gezüchtet”, erinnert er sich und schüttelt mit dem Kopf.

“Mir tut niemand mehr weh”

“Als Schüler hatte ich den Traum, Gangster zu werden. Ich habe geklaut und geprügelt, ich wollte einfach anders sein”, so Buntz. Der Stiefmutter habe er eines Tages die Hüfte zertrümmert – und er fühlte nichts. “Psychologen haben gesagt, ich sei so kalt wie ein Gefrierschrank”, erklärt er. Er kam ins Heim und dachte seine Mutter würde ihn endlich mit nach Hause nehmen, als sie zu Besuch kam – doch das geschah nicht.

An dem Tag, als meine Mutter aus dem Heim ging, ist etwas in mir zerbrochen. Von da an habe ich mir verboten, jemals wieder Gefühle zuzulassen und dachte: Mir tut niemand mehr weh.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Buntzs Heimleiter sei sehr verpeilt gewesen. Eines Tages hatte er seine Schlüssel im Auto stecken lassen. “Ich nahm das Auto, fuhr davon und hatte einen Unfall, bei dem ein Polizist starb”, sagt der gebürtige Ulmer. Ihm selbst sei nichts passiert. Wilhelm Buntz kam fünf Jahre in eine Jugendstrafanstalt.

Nachdem er aus der Haft entlassen wurde, ging er zwei Wochen zur Arbeit und ließ sich nichts zu Schulden kommen. Doch danach ging es kriminell weiter: Er raubte Juweliergeschäfte sowie Banken aus und wurde landesweit gesucht.

Ich versteckte mich in St. Pauli. Doch eine Bardame erkannte mich und rief die Polizei.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

In der Arrestzelle zur Bibel gekommen

148 Straftaten hatte er damals zu verantworten, darunter drei Tötungen. Er kam wieder in Haft. “Wenn man sich in der JVA nicht gut benahm, kam man für mehrere Tage bis Wochen in eine sogenannte Arrestzelle. Dort gab es nichts. Keine Zigaretten, nichts zu lesen. Nur eine Bibel war erlaubt”, erklärt Buntz.

Also ließ er sich eine Bibel vom Pfarrer geben, las eine Seite, riss sie heraus, teilte sie in vier Teile, rollte sie und rauchte die Seiten. Schlechtes Gewissen hatte er auch hier keines. Wilhelm Buntz konnte nie etwas mit dem Christentum anfangen. “Doch einige Dinge verstand ich, die in der Bibel, standen.”

Ich wollte, dass Gott mich besiegt und sagte ihm in der Arrestzelle, das gehe nur wenn er es schafft mich zu verändern. Bis dahin hatte das niemand geschafft.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Plötzliche Veränderung

“Eines Tages fragte mich mein Zellennachbar, ob alles in Ordnung mit mir sei. Ich hatte seit Wochen niemanden verprügelt oder auch das Personal nicht mit Essen beworfen”, so Buntz. Das sah ihm nicht ähnlich. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass Gott ihn besiegt hatte.

Wilhelm Buntz las weiterhin die Bibel und rauchte sie. Kurz vor seiner Entlassung schrieb er der Staatsanwaltschaft einen Brief mit allen Vergehen, die er begangen hatte – denn es waren weitaus mehr als die 148, die damals zur Sprache kamen. “Ich hatte gelesen, dass Gott einem die Sünden vergibt, wenn man sich zu ihnen bekennt.”

Verliebt zum Arzt gegangen

Doch seine Ehrlichkeit wurde von der Staatsanwaltschaft belohnt: Er wurde trotzdem entlassen. “Ich konnte nicht fassen, wie viele Autos nach all den Jahren auf den Straßen unterwegs waren”, war sein erster Eindruck. “Ich lernte meine jetzige Frau kennen und wollte, dass unsere Gespräche lange dauerten und sie besonders lange bleibt.

Dann ging ich zum Arzt: Ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch”, erklärt er. Doch der Arzt sagte ihm, dass er nicht krank, sondern verliebt sei. Heute ist Wihelm Buntz verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Freiburg. “Manchmal hatte ich Angst, dass meine Kinder so werden wie ich. Aber sie sind groß geworden und auch in der Gemeinde aktiv.”

Ruhig und fokussiert: Das ist BRK-Rettungshund Yucatan

Ende Oktober haben zwei Hunde erfolgreich die Rettungshundeprüfung absolviert. Enya und Yucatan sind die zwei neuen Rettungshunde im Team. Jetzt nimmt das Bayreuther Tagblatt Yucatan genauer unter die Lupe. Übungen zum Gehorsam gehören genauso zum Trainingsplan des Schäferhundes wie das Suchen und Stöbern. Beides hat Yucatan in den letzten zwei Jahren seiner Ausbildung perfektioniert. Das Video über dem Text zeigt Ausschnitte vom Training. 

Schon als Baby im Training

Seit 25 Jahren trainiert Andrea Schadewell mit ihren Hunden und stellt diese dem Bayerischen Roten Kreuz als Rettungshunde zur Verfügung. Yucatan ist Schadewells fünfter Rettungshund. Zwei Jahre und drei Monate ist der deutsche Schäferhund inzwischen alt und hat vor gut drei Wochen seine erste Prüfung zum Rettungshund abgelegt.

Yucatan hat sehr schnell gelernt. Er hat aber auch bereits mit 9 Wochen angefangen zu trainieren.

(Andrea Schadewell über Yucatan)

Andrea Schadewell mit Yucatan, dem neuen BRK-Rettungshund. Foto: BRK

Ruhig und leidenschaftlich – die perfekte Kombination

Anders als seine “Hundekollegin” Enya ist Yucatan sehr ruhig. Auch seine Besitzerin beschreibt den Schäferhund als in sich ruhend und ausgeglichen. Trotzdem sei er sehr leidenschaftlich in seiner Arbeit – die perfekte Kombination also, um als Rettungshund zu arbeiten. Vor allem durch seinen Gehorsam begeistert Yucatan auch die anderen Hundehalter während des Trainings. Eine Eigenschaft, die Andrea Schadewell stolz macht.

Yucatan hört wirklich sehr gut. Er ist immer super bei der Sache.

(Andrea Schadewell über Yucatan)

She who invites: Bayreuther Studenten entwickeln Horror-Game für den PC

Horror in Bayreuth! Bei der Mediennacht im Reichshof am Samstag stellen vier Bayreuther Studenten ihr eigenes Grusel-PC-Spiel vor. “Seit April arbeiten die vier am Game “She who invites”. Einen ersten Einblick ins Spiel gibt’s im Video über dem Text.

Vom Gegner gejagt

“Bei ‘She who invites’ haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass es einen realistischen Look hat”, erklärt Entwicklerin Rose-Leonie Lachner. Keine leichte Aufgabe. Das Spiel ist für den PC via Unreal Engine 4 realisiert worden. Es gehe darum, aus einer Situation zu entkommen: “Der Gegner macht Jagd auf einen in der Unterwelt”, ergänzt die Studentin. Man könne Schleichen oder auch Klettern. Oft müsse man auch Rätsel lösen.

Szene aus dem Spiel “She who invites”. Foto: She who invites / Uni Bayreuth

Was nach der Mediennacht passiert

Die Macher des Spiels sind Ulrich Christian Merckens, Nika Andrzejewska, Rose-Leonie Lachner und Sebastian Kühn aus dem Studiengang Medienwissenschaft und Medienpraxis. “She who invites” entstand im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Im April startete das Projekt. Seitdem treffen sich die vier einmal pro Woche. Auch nach der Mediennacht wird noch weiter daran gefeilt, wie Nika Andrzejewska sagt. “Jeder hat sich in allen Bereichen der Entstehung mit eingebracht. Bei so einem umfangreichen Projekt geht das nicht anders”, erklärt sie.

Ein Game zu entwickeln ist ein schwieriger und kreativer Prozess. Man hat eigentlich jeden Tag ein Problem zu bewältigen, das einem vorher so noch nie begegnet ist. “She who invites” ist unser erstes größeres Projekt, über einen Game-Jam hinaus.

(Rose-Leonie Lachner, Studentin Medienwissenschaften & Medienpraxis)

Mediennacht im Reichshof am Wochenende

Bei der Mediennacht sind am Samstag, den 16. November ab 13 Uhr zwölf Games im Reichshof ausgestellt, darunter zum Beispiel Adventure-Games, 2D- und 3D-Plattformer oder VR-Games. Dazu kommen verschiedene Audio-Produktionen, die über QR-Codes abrufbar sind, wie Isabella Bigus, die Pressebeauftragte der Mediennacht, erklärt. Ab 19 Uhr beginne dann die Vorführung der elf Filme: Dokumentationen, Mystery, Dramen, Horror und Musikvideos sind dabei. Doch auch während dieser Zeit könne man im Foyer abends weiterhin die Games anspielen.

Teil der BRK-Hundestaffel: Das ist Rettungshund Enya

Die Bayreuther Rettungshundestaffel hat zwei neue Mitglieder. Ende Oktober haben zwei Hunde erfolgreich die Rettungshundeprüfung absolviert. Das Bayreuther Tagblatt stellt Enya, einen der beiden Vierbeiner vor.

Zweimal in der Woche treffen sich die Mitglieder der BRK-Hundestaffel zum Training. Dann wird mit den Vierbeinern der Ernstfall geprobt und Sucheinsätze nach Vermissten nachgestellt. Im Video über dem Text gibt es Eindrücke vom Training.

Enya der kleine Aprilscherz

Zweieinhalb Jahre ist Enya inzwischen alt. Geboren wurde sie am 1. April. Doch schon mit acht Wochen begann für den Bordercollie-Appenzeller-Mix das Training für die Rettungshundestaffel. Und Enya hat Talent. Schon nach gut zwei Jahren Ausbildung – ein Jahr früher als üblich – konnte der Vierbeiner von Hundeführerin Tanja Schreckhas die Prüfung zum Rettungshund erfolgreich ablegen. Hundemama Tanja Schreckhas besitzt seit Jahren Hunde und stellt diese dem BRK als Flächensuchhund zur Verfügung. Doch Enya ist besonders talentiert.

Man hat ihr von Anfang an den Spaß an der Arbeit angemerkt.

(Tanja Schreckhas über Enya)

Tanja Schreckhas mit Rettungshund Enya. Foto: BRK Bayreuth.

Enya wird von ihrer Besitzerin als besonders lauffreudig und kuschelbedürftig beschrieben. Das wird auch beim Training deutlich. Enya sucht immer wieder den Kontakt zu den Menschen und kann es kaum erwarten ihr Training zu beginnen.

Zu Beginn der Ausbildung hatten wir fast Schwierigkeiten Enya von den vermissten Personen loszubekommen. Sie liebt Menschen einfach.

(Tanja Schreckhas über Enya)

Eingespieltes Team

Doch nicht nur den Hund muss das Stöbern und Suchen trainieren. Auch die Hundeführer der BRK-Hundestaffel müssen eine Prüfung ablegen. Darin wird das Wissen über Funk, Kompass und Einsatztaktik bewertet. Nachdem Tanja Schreckhas und Enya erfolgreich ihre Prüfung im Oktober abgelegt haben, steht nun dem ersten Einsatz der beiden nichts mehr im Wege.