Bayreuth: Auf Streife mit der Sicherheitswacht
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Die Polizei Bayreuth sucht aktuell nach neuen Bürgern für die Sicherheitswacht. Welche Aufgaben die Sicherheitswacht genau hat, welche Hotspots es in Bayreuth gibt und welche Rechte die Mitarbeiter haben, erfährt bt-Redakteurin Susanne Monz in einem Gespräch mit der Bayreuther Sicherheitswacht auf einem Streifengang.
Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei
Klaus Müller, Stefan Schilling und Matthias Nastvogel laufen seit einigen Jahren Streife für die Sicherheitswacht. Da ihnen das Wohl der Stadt am Herzen liege und es ein guter Ausgleich zur Arbeit sei, haben sie sich bei der Polizei als ehrenamtliche Helfer gemeldet.
Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Polizei. Mit unserer Arbeit können wir der Stadt aber auch der Gesellschaft etwas gutes tun. Zivilcourage ist das A und O.
(Stefan Schilling)
Im Herbst und Winter beginnen die drei ihre Schicht mit Anbruch der Dämmerung. Rund 25 Streifengebiete gebe es in der Stadt, welche Route sich die Ehrenamtlichen aussuchen, ist ihnen dabei selbst überlassen.
Unsere Schwerpunkte liegen aktuell im Hofgarten, am Marktplatz, auf den Holzbrücken in der Austraße und Hindenburgstraße, auf den Schlossterrassen und am La-Spezia-Platz.
(Stefan Schilling)
Seit 2007 läuft Stefan Schilling Streife für die Sicherheitswacht. Im Laufe der Zeit wisse man auch, wo sich die „Brennpunkte“ Bayreuths befinden. Neben den Hotspots in der Innenstadt laufen die Mitarbeiter der Sicherheitswacht auch andere Stadtgebiete ab.
„Vor allem jetzt im Winter steigt die Gefahr für Wohnungseinbrüche in der Dämmerung. Dann laufen wir auch öfters durch die Wohngebiete“, so Klaus Müller. Auch Tiefgaragen seien zur Zeit ein beliebter Treffpunkt für Alkoholgelage.
20 Kilometer pro Schicht
Vier Stunden sind die Ehrenamtlichen um Stefan Schilling meistens unterwegs. Dabei spule man auch einige Kilometer ab. „Im Normalfall laufen wir so zwischen 15 und 20 Kilometern pro Schicht“, verrät Stefan Schilling. „Wer also bei der Sicherheitswacht mitmache möchte, muss gerne laufen und an der frischen Luft sein.“
Hauptaufgabe der Sicherheitswacht sei es, Präsenz zu zeigen. Oft helfe man auch Passanten, in dem man Auskünfte über den Weg gebe. Doch meistens gehe es darum, Situationen zu entschärfen. Egal ob Alkohol-, Drogenkonsum oder Vandalismus – die Sicherheitswacht versucht immer, solche Vorkommnisse aufzulösen.
Jedermann-Rechte
Grundsätzlich habe man die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Darüber hinaus dürfen die Ehrenamtlichen die Personalien aufnehmen und Platzverweise verteilen. Ausgestattet sind die Angehörigen der Sicherheitswacht mit einer Kamera, zur Beweissicherung, einem Pfefferspray, einer Lampe und einem Funkgerät.
Mit dem Funkgerät haben wir einen direkten Draht zur Dienststelle der Polizei. Wie das funken funktioniert, lernt man in der Ausbildung.
(Matthias Nastvogel)
Mehr Infos zu den Rechten und der Ausbildung der Mitarbeiter bei der Sicherheitswacht gibt es hier.
Positives Feedback aus der Bevölkerung
Während dem Streifengang werden die Sicherheitswachtmitarbeiter immer wieder neugierig von Passanten begutachtet. „Jeder, der eine Uniform trägt, fällt erstmal auf. Das ist klar“, so Matthias Nastvogel. Doch bisher sei das Feedback aus der Bevölkerung immer positiv gewesen. Man schätze die Arbeit der Ehrenamtlichen, so Klaus Müller.
Natürlich komme es aber auch einmal zu Situationen, in denen Personen aggressiv werden. Dann versuche man die Gesprächspartner zu beruhigen und das Gespräch zu entschärfen.
Zu unserem eigenen Schutz tragen wir auch ein Pfefferspray bei uns. Bevor eine Situation eskalieren kann, verständigen wir aber die Dienststelle und fordern Verstärkung an. Doch das kommt selten vor.
(Klaus Müller)