Transfer fix: Ex-NBA-Profi komplettiert medi-Kader

Der Kader der Heroes of Tomorrow für die neue Bundesliga-Saison steht. Der US-Amerikaner Charles Cooke komplettiert das Team von medi bayreuth. Bereits am Dienstag kamen Gerüchte zu der Neuverpflichtung auf. Offiziell bestätigen wollte der Verein zu diesem Zeitpunk allerdings noch nichts. 
Pünktlich vor dem Trainingsstart am kommenden Montag, den 5. August, haben medi Head Coach Raoul Korner und sein sportlicher Leiter Matt Haufer den Kader für die neue Saison nun aber komplett. Die Spielzeit beginnt am 24. September mit einem Heimspiel gegen Brose Bamberg.
Der neue Mann bei den Bayreuthern heißt Charles Cooke. Der insgesamt achte Neuzugang komplettiert nun das Team der Heroes of Tomorrow. Charles Cooke ist 25 Jahre alt, 196 Zentimeter groß und 89 Kilogramm schwer. Er wechselt aus der G-League der NBA von den Sioux Falls Skyforce, dem Farm Team der Miami Heat, nach Bayreuth.

Das sagt Head Coach Raoul Korner

Foto: Susanne Jagodzik

Charles bringt ein Skillset mit, das wir auf der Flügelposition noch gesucht haben: Athletik, Physis, aggressiver Zug zum Korb, sowie die Fähigkeit, bis zu vier Positionen auf hohem Level verteidigen zu können. Damit ist unser Kader komplett und es kann endlich losgehen!

(Raoul Korner über Neuzugang Charles Cooke)

Collegezeit an zwei Universitäten

Nach der High School entschied sich Charles Cooke 2012 für das James Madison College in Virginia. Er spielte zwei Serien bei den Dukes, für die er insgesamt 62 Spiele absolvierte. Dabei machte er in durchschnittlich 28:42 Minuten Spielzeit im Schnitt 9,9 Punkte, 3,8 Rebounds und 1,3 Assists. Dann wechselte er an die Dayton University.

Für die Flyers stand der Amerikaner 61 Mal auf dem Parkett und konnte hier seine Durchschnittswerte der beiden letzten Collegejahre nochmals eindrucksvoll steigern. Seine 15,7 Punkte, 5,5 Rebounds und 2,3 Assists bei einer Spielzeit von im Schnitt 31:54 Minuten halfen den Dayton Flyers sowohl 2016 als auch 2017 ins NCAA-Turnier. In beiden Jahren war für das Team aus Ohio jedoch bereits in der ersten Runde Schluss (2016 gegen Syracuse, 2017 gegen Wichita State).

Über die Summer League in die NBA

2017 versuchte Charles Cooke dann sein Glück beim NBA Draft. Experten sagten ihm damals gute Chancen voraus in der zweiten Runde von einem der NBA-Teams gewählt zu werden. Während es hier jedoch noch nicht klappte, erhielt er nach der Summer League, einen 2-way-Contract in New Orleans. Ein solcher Vertrag besagt, dass der Spieler sowohl für die Profis als auch ein Farmteam in der G-League auf dem Platz stehen kann. Je nach seinen Einsätzen passt sich sein Gehalt an seine Spielklasse an. Hier erfüllte sich nun der große Traum und Charles Cooke durfte sein erstes NBA Spiel im Trikot der Pelicans absolvieren. Es blieb jedoch bei 13 Kurzeinsätzen. 

Starke G-League Saison

Sein Weg führte ihn weiter in die G-League und über die NBA Farm Teams der Salt Lake City Stars und Greensboro Swarm zu den Sioux Falls Skyforce. Für das Farm Team der Miami Heat spielte der 25-Jährige in der Vorsaison 40 Partien. Bei einer Spielzeit von im Schnitt 31:36 Minuten sammelte Charles Cooke im Schnitt 14,4 Punkte, 4,1 Rebounds, 2,3 Assists und 1,1 Steals.

Das sagt der Sportliche Leiter über die Neuverpflichtung

Matthias Haufer. Foto: Susanne Jagodzik.

Mit Charles Cooke haben wir das passende Puzzleteil gefunden, dass unseren Kader komplettiert und schlüssig erscheinen lässt. Er bringt genau die Skills mit, nach denen wir auf der Flügelposition noch gesucht haben: Athletik, Physis und Stopperqualitäten in der Verteidigung. Bereits 2017 ist er uns als ‘Rookie’ im Rahmen der NBA Summer League positiv aufgefallen, eine Verpflichtung ließ sich damals jedoch nicht darstellen, weil Charles zunächst sein Glück in den USA versuchen wollte. Umso mehr freuen wir uns, dass er jetzt Bayreuth als erste Station außerhalb seines Heimatlandes ausgewählt hat.

(Matt Haufer)

Steckbrief Charles Cooke

NameMatthias "Matt" Haufer
Geburtstag12.6.1980
Vereinmedi bayreuth
Lieblingsort in BayreuthGanz klar: Die Oberfrankenhölle!
Ein besonderes Verhältnis im Verein habe ich zuRaoul Korner. Er ist der Grund warum ich überhaupt hier sitze.
Beeindruckendster medi-Spieler bislangBasti Doreth. Er beeindruckt mich von seinen Einstellungen und vertritt seine Meinungen. Auch außerhalb des Spielfeldes.
Beeindruckendster Basketballer aller ZeitenMichael "Air" Jordan
Mein größter Erfolg bei mediDas Bewusstsein geschaffen zu haben, dass eine Rolle, wie ich sie innehabe, Sinn ergibt.
Vor den Spielen mache ich immer folgendesIch gehe zu Fuß in die Halle.
Dieses Spiel würde ich gerne aus meinem Gedächtnis streichenDas letzte Heimspiel gegen Würzburg. Und auch das Auswärtsspiel in Würzburg. Eigentlich so manches Spiel der letzten Saison.
Bester Song aller ZeitenEminem - Lose yourself
Das tue ich zum EntspannenIch schaue Basketball.
LieblingsessenSpaghetti Carbonara
LieblingsfilmHeat oder Die üblichen Verdächtigen
Diesen BBL-Spieler hätte ich gerne im TeamIch habe alle, die ich gerne hätte, im Team.

 

Bayreuth X Fanclub

Basketball: Bayreuth X bekommt die Bats-Tribüne

Wie Bayreuth X, Fanclub von medi bayreuth, mitteilt, soll gemeinsam mit medi bayreuth Geschäftsführer Björn Albrecht und dem Fanclub der Bayreuth Bats eine Lösung für die Plätze in der Oberfrankenhalle gefunden worden sein, die beide Fan-Organisationen berücksichtigt. Eine Bestätigung von medi bayreuth dazu steht bisher allerdings noch aus.

Was Bayreuth X sagt

Bayreuth X werde künftig den rechten Teil der Hinterkorb-Tribüne mit Blick aufs Spielfeld bekommen, den ehemaligen Platz der Bayreuth Bats. Die Plätze von Bayreuth X seien allerdings innerhalb des Blocks nicht fest vergeben, was der wichtigste Punkt für “einen echten Fanblock” gewesen sei, so Bayreuth X. Außerdem betont Bayreuth X: “Nur gemeinsam sind wir stark und können die Bayreuther Fankultur weiterentwickeln.”

Die Lage bei den Bayreuth Bats

Bayreuth Bats

Der Fanclub der Bayreuth Bats verlagere sich somit künftig auf die linke Seite der Tribüne. Auch die Trommler werden, zusammen mit den Bats, fortan auf der linken Tribünenseite stehen.

Nähere Informationen, wie die Zukunft der beiden Fanclubs aussieht, erhalten Sie in den kommenden Tagen auf bayreuther-tagblatt.de

medi: De’Mon Brooks deutet Abschied an

Fans von medi bayreuth müssen jetzt tapfer sein. De’Mon Brooks scheint nach drei Jahren Bayreuth zu verlassen. Das verkündete der Amerikaner heute via Facebook.

Foto: Facebook

Brooks spielte drei Jahre lang für medi bayreuth. Sowohl bei den Fans, als auch bei Head-Coach Raoul Korner war der 26-jährige sehr beliebt.

Auf der Saisonabschlusspressekonferenz betonte Coach Raoul Korner noch, alles zu tun um De’Mon Brooks in Bayreuth halten zu können. Nun eine Woche später verkündete Brooks seinen Abschied aus Bayreuth. Eine offizielle Bestätigung des Vereins steht allerdings noch aus.

Sportlicher Leiter: Das ist der neue Mann bei medi bayreuth

Mit einem sportlichen Leiter möchte medi bayreuth einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung und Nachhaltigkeit gehen. Matthias “Matt” Haufer heißt der neue Mann bei medi bayreuth. Im Video über dem Text spricht Haufer über seine Zukunft bei medi. 

Der 38-Jährige kommt ursprünglich aus der Handballstadt Wetzlar. Erst sein Studium in Gießen brachte ihn zum Basketball. Unter Stefan Koch sammelte Haufer seine ersten Erfahrungen in der Basketballwelt. Koch habe sein Talent erkannt und gefördert. Anschließend ging es für Haufer weiter an die Nordsee, zu den Cuxhaven Baskets. Dort kümmerte er sich um die Neuverpflichtung von Spielern. Zu seinen weiteren Stationen zählten eine Spieleragentur in Italien, sowie der BBC Coburg.

Bei meiner neuen Aufgabe kann ich mich voll und ganz auf mein Kerngeschäft konzentrieren. Meine Aufgabe ist es Spieler, die unter dem Radar laufen, zu finden. Ich hoffe, hier meine Qualitäten einsetzen zu können.

(Matthias Haufer, neuer sportlicher Leiter medi bayreuth)

In Bayreuth ist Haufer kein Unbekannter. Schon seit 2014 ist der 38-Jährige für medi-Coach Raoul Korner von Zeit zu Zeit als Scout tätig. Ab Juni soll Haufer dann die sportliche Leitung von medi übernehmen und so den Verein konkurrenzfähiger machen.

Raoul Korner über Matthias Haufer:

Foto: Susanne Jagodzik

Die Personalie Matt Haufer war für mich ein Pro-Argument hier weiterzumachen. Das ist ein Schritt in Richtung Professionalisierung. Ich kann Matt jetzt ohne schlechtes Gewissen Tag und Nacht anrufen. Ich freue mich sehr auf diese Zeit und glaube, dass es für den Verein ein großer Schritt in die richtige Richtung ist.

(Raoul Korner, medi-Headcoach)

 

Live-PK: Bleibt Raoul Korner medi-Coach?

Geht Raoul Korner? Oder geht er nicht? Diese Frage wird heute ab 11 Uhr auf einer Pressekonferenz beantwortet. Das Bayreuther Tagblatt überträgt die Veranstaltung live auf Facebook.

Intern sei diese Frage bereits längst geklärt. Trotz aller Spekulationen wollte der Verein sich allerdings vor dem Ende der Saison dazu nicht äußern. Am Mittwoch, den 15. Mai ist es nun endlich soweit. Auf einer Pressekonferenz wird der Verein neben einem Saisonrückblick auch die Trainerfrage beantworten.

Die Pressekonferenz startet ab 11 Uhr. Das Bayreuther Tagblatt überträgt live via Facebook.

Packendes Saisonfinale: medi bayreuth muss sich geschlagen geben

Die Playoffs sind längst vom Tisch. Heute ging es für die Spieler von medi bayreuth in Braunschweig gegen die Löwen vor allem um die Ehre. Und die Heroes of Tomorrow legten einen guten Start hin. Kurz nach Spielbeginn  holte Hassan Martin die ersten zwei Zähler.

Beide Mannschaften zeigten ansehnlichen Offensivbasketball. Dennoch ging medi bayreuth mit einem kleinen Rückstand in die erste Pause. Es stand 27:26.

Nach der Pause gaben die Heroes of Tomorrow alles: Lukas Meisner nagelte einen Dreier in die Maschen, Bastian Doreth zog das Offensivfoul und Hassan Martin legte ein Drei-Punkte-Spiel nach. Eine unheimlich enge und intensive erste Hälfte in der Volkswagenhalle endete mit einem 48:47 für medi.

Foto: Bayreuth Bats

Auch das dritte Viertel begann spannend. Die beiden Teams schenkten sich absolut nicht und lieferten sich ein Kopf an Kopf Rennen. Doch dann rückte De’Mon Brooks ins Rampenlicht und sorgte für Action. Erst verlegte der Bayreuther einen machbaren Korbleger, sammelte dann Foul und technisches Foul und wurde anschließend ausgewechselt. Die Heroes of Tomorrow gingen mit einem Rückstand von sieben Punkten ins letzte Viertel. Spielstand: 71:64.

Die Löwen konnten ihren Vorsprung weiter ausbauen. Raoul Korner nahm sein Team während einer Auszeit noch einmal zur Seite. Vergebens: Trotz hartem Kampf und gutem Start in die Partie unterlagen die Heroes of Tomorrow den Löwen Braunschweig. Die Gastgeber gewannen mit 100:85 und haben somit weiter eine Chance auf die Playoffs.

Das sagen die Bayreuth Bats:

Steve Wachalski: Emotionaler Abschied nach fünf Jahren Bayreuth

Am Freitagabend traf medi bayreuth auf den Lokalrivalen aus Bamberg. Schon alleine ein Oberfrankenderby gegen Brose Bamberg verspricht viele Emotionen. Für einen echten Gänsehautmoment kam es aber nach der Partie, als der verletzte Steve Wachalski das Wort an die Fans richtete.

Schon vorab äußerte sich Raoul Korner enttäuscht über die erneute Verletzung von Steve Wachalski:

Ich hätte Steve Wachalski in diesem Derby extrem gerne noch einmal gebracht, aber leider hat uns sein Rücken nach dem Training nochmals einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Lange Zeit galt Wachalski als einer der Schlüsselspieler von medi bayreuth. Nun läuft sein Vertrag zum Ende der Saison aus. Nach insgesamt fünf Jahren in Bayreuth (2010 bis 2011 & 2015 bis 2019) wurde Steve Wachalski beim letzten Heimspiel der Saison mit großem Jubel und Beifall sowie vielen “Steeeeeeeeeeve”-Rufen verabschiedet.

Warum Dirk Nowitzki nie für Bayreuth spielte

Rudi Adler ist Bankkaufmann, zwei Meter groß und hat deshalb auch Basketball gespielt. Ein “Rauhbein” war er eigentlich nicht, eher ein sehr ruhiger Typ, etwas sperrig vielleicht und seine Ellenbogen waren für etwas kleinere Menschen oft in einer ungeeigneten Höhe.

Bei einem seiner Dunkings, wenn er also den Ball direkt in den Basketballkorb “stopfte”, riss er einen nagelneuen “Klappkorb” im Sportzentrum noch am selben Tag der Anbringung aus der Verankerung. “Klappkörbe” wurden eigentlich genau deshalb erfunden, damit so etwas nicht passieren kann.

Einmal war er auf dem Weg in die Sporthalle spät dran und wurde auf der Bergabfahrt auf der Königsallee mit seinem Fahrrad (!) von der Polizei geblitzt. “Rudi Radler” stand damals in der Zeitung.

Aber Rudi konnte auch wirklich sehr gut Basketball spielen. Neben einem Bundesligajahr im Jahr 1984/85 war sein sportlicher Höhepunkt sicherlich der berühmte Block gegen den heutigen NBA-Star Dirk Nowitzki, der bis gestern genau 31.560 Punkte in der besten Liga der Welt erzielte.

Er wars: Rudi Adler blockte Dirk Nowitzki und sorgte für ein legendäres Zitat. Unser Foto zeigt Rudi Adler bei der U-55-Basketball-Weltmeisterschaft im italienischen Montecatini. Er holte 2017 mit der der deutschen Nationalmannschaft die Bronzemedaille.

Er wars: Rudi Adler blockte Dirk Nowitzki und sorgte für ein legendäres Zitat. Unser Foto zeigt Rudi Adler bei der U-55-Basketball-Weltmeisterschaft im italienischen Montecatini. Er holte 2017 mit der deutschen Nationalmannschaft die Bronzemedaille. Foto: Privat

Trainingslager mit dem Bundestrainer in Bayreuth

Im Jahr 1995 organisierte der damalige Basketball-Bundestrainer Georg Kämpf in seiner Heimatstadt Bayreuth ein mehrtägiges Trainingslager mit der Jugendnationalmannschaft in der Oberfrankenhalle. Neben den späteren Nationalspielern Mithat Demirel und Robert Maras war der damals 17-jährige Dirk Nowitzki aus Würzburg das herausragende Talent im Team von Georg Kämpf.

Weil seine “Kadetten” nach der Erfahrung von Kämpf ungefähr auf dem Niveau eines Drittligisten spielten, machte er ein Testspiel gegen den damaligen Regionalligisten SV Weidenberg aus.

Kämpf erkannte natürlich das unglaubliche Talent des damals 17-jährigen Dirk Nowitzki und empfahl den Verantwortlichen der Bayreuther Bundesligamannschaft vor Ort in der Oberfrankenhalle das “größte Talent im deutschen Basketball” zu beobachten.

Sie hätten die Gelegenheit, den Würzburger bei einem Testspiel seiner Jugendnationalmannschaft gegen den Regionalligisten SV Weidenberg zu beobachten.

Soweit – so gut.

Warum Nowitzki nicht für Bayreuth gespielt hat

Vielleicht hätte der spätere Mega-Star sogar ein oder zwei Spieljahre in Bayreuth gespielt. Wenn da nicht Rudi Adler gewesen wäre, der die Georg Kämpf anempfohlene Verpflichtung mit einem in Fachkreisen genannten “Monsterblock” bei einem Korbleger des jungen Dirk Nowitzki verhinderte. Dies führte zu einer legendären Einschätzung von drei Bayreuther Basketball-Funktionären.

Nach ihrer Meinung gefragt, verblüfften die Bayreuther Vereinsverantwortlichen Carl Steiner, Manfred Hauser und Volker Frach im Beisein des Bayreuther Sportjournalisten Andi Bär den Bundestrainer mit der Einschätzung: “Was wollen Sie mit dem Zündblatt?”

Nowitzki spielte also fortan nicht in der Bundesliga für Bayreuth sondern in der zweiten Liga in seiner Heimatstadt Würzburg und war mehr als maßgeblich beteiligt, dass die Unterfranken 1998 in die Bundesliga aufstiegen. So spielte er dann doch zweimal in Bayreuth – aber für Würzburg. Einmal im Januar 1998 im Pokalspiel und am 1. November 1998 im Rahmen eines Ligaspiels. In letzterem sorgten seine 23 Punkte maßgeblich für den 90:88-Sieg der Würzburger in der Oberfrankenhalle.

Die DJK Würzburg schaffte mit ihm den Sprung in die Playoffs. Als die Würzburger dann gegen Oberelchingen ausschieden, war Nowitzki, der in dieser Saison als 19-Jähriger einen Schnitt von 22,5 Punkten erzielte, aber schon nicht mehr dabei. Er ging im Januar 1999 nach Amerika, holte 2011 den NBA-Meistertitel und ging nun mit 40 Jahren nach seiner 21. NBA-Saison mit den Dallas Mavericks in den Ruhestand.

Der Spruch mit dem “Zündblatt” ist inzwischen legendär und wird auch ab und zu als Legende abgetan. “Das ist keine Legende”, lacht Georg Kämpf. Schuld ist Rudi Adler.

Text: Stephan Müller


Stephan Müller (53) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.


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Fotos vom Bachelor: Als Basketballer gegen medi

Der Bachelor, Andrej Mangold, kommt ins Rotmain-Center. Am 28. März ist es soweit. Innerhalb weniger Stunden hat diese Nachricht auf der Facebook-Seite des Centers über 600 Kommentare hervorgerufen. Einer davon lautete:

Tatsächlich stand Mangold in Bayreuth mehrmals auf dem Platz. Mit den Artland Dragons und den Telekom Baskets Bonn. Das letzte Mal ist noch gar nicht so lange her.

Zum Klicken:

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In der Saison 2015/2016, genauer: am 8. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga, trat Mangold mit den Telekom Baskets Bonn gegen medi bayreuth an. medi gewann das Spiel am 14. November 2015 übrigens mit 77:64.

Mangold: In Bonn Leistungsträger

In Bonn hatte Mangold die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Unter anderem spielte er dort unter dem früheren Steiner-Profi und späteren medi-Coach Michael Koch. Für die Partie im Dezember 2014 gegen den Mitteldeutschen BC haben die Statistiker der BBL Mangolds persönlichen Rekord verzeichnet. 35 Spielminuten stand er da auf dem Feld. Die meisten Punkte, nämlich 14, erzielte er im Februar 2015 gegen seinen späteren Arbeitgeber Göttingen. Insgesamt ist Mangold in der Bundesliga 205-mal aufgelaufen.

Such’ den Bachelor:

Das Team der Telekom Baskets Bonn in der Saison 2015/2016. Foto: Jörn Wolter

In seinem Steckbrief beschreiben ihn die Telekom Baskets damals so:

Als er im Sommer 2011 von den Artland Dragons ins schöne Rheinland wechselte, war Andrej Mangold auf den kleinen Positionen für viele Experten nicht mehr als ein „netter Bonus“ in der Rotation der Telekom Baskets. Schnell jedoch kristallisierte sich heraus, dass der bullige Guard weitaus mehr kann – und vor allem will – als nur den Bankdrücker zu geben. Unter Headcoach Mathias Fischer ist er in die erste Fünf aufgerückt. Meist nimmt er sich des besten gegnerischen Scorers auf den kleinen Positionen an und setzt damit gleich vom Hochball weg ein klares Zeichen: Bonn spielt Verteidigung. Mangold hat sich im Haifischbecken Beko BBL eine sichere Nische geschaffen, aus der heraus er operiert. Zusammengefasst wird er aufgrund seiner Spielanlage unter Experten gern mit dem Stempel „Three and D“ versehen – Dreier werfen und verteidigen.

Was sich in gewisser Art und Weise eindimensional liest, ist für die Telekom Baskets jedoch von großem Wert. Jemanden im Team zu haben, der hinten den Dreck beseitigt und vorn selbstlos weiter passt oder den freien Distanzwurf einnetzt, ist ungemein wertvoll. Das hat auch Andrej Mangold für sich selbst erkannt und 2013/2014 und 2014/2015 gezielt daran gearbeitet, seine Stärken zu kultivieren.

(telekom-baskets-bonn.de)

Bis Mangold in der Bundesliga Fuß fassen konnte, war es jedoch ein weiter Weg. Im Jahr 2008 traf der damals 21 Jahre alte Mangold auf den früheren Steiner-Spieler und Bayreuther Stadtrat Georg Kämpf. Der trainierte die aufstrebende Mannschaft des FC Bayern München, die damals soeben in die zweite Basketball-Bundesliga aufgestiegen war und den ebenfalls aufstrebenden Mangold von München Basket zu sich gelotst hatte.

Georg Kämpf 2009. Foto: Stephan Müller.

Nach nur einem Jahr war aber wieder Schluss mit Mangold und den Bayern. Kämpf erinnert sich, dass man miteinander nicht warm geworden sei, dass Mangold mit seinen geringen Einsatzzeiten unzufrieden war und Kämpf die Leistung seines Schützlings anders bewertet habe, als dieser selbst.

“Wir haben uns einvernehmlich und im Guten getrennt.”

(Georg Kämpf, damals Trainer von Andrej Mangold beim FC Bayern)

“Mangold hat seinen Weg in der BBL dann ja noch gemacht”, sagt Kämpf. Darauf, dass der Schützling eines Tages als Bachelor in einer Fernseh-Show zwanzig Frauen ums ich scharen werde, habe damals nichts hingedeutet, sagt Kämpf. Der Coach, der gerade zum wiederholten Mal den Zweitligisten Tübingen coacht und gerufen wurde, um die Mannschaft vor dem Abstieg zu bewahren, sagt:

“Ich habe von dieser Sendung vorher nie etwas gehört und kann auch nicht verstehen, warum man dort mitmacht.”

(Georg Kämpf)

Der Bayreuther war bereits drei Spielzeiten an der Seitenlinie der Tübinger aktiv. 1992 und 2004 schaffte er mit dem Club jeweils den Aufstieg in die erste Liga des deutschen Basketballs. Diesmal scheint zumindest die Sache mit dem Klassenerhalt zu klappen. Tübingen liegt, vier Spieltage vor Schluss, auf Platz 10 der Tabelle. Mit etwas Glück, sagt Kämpf, sind sogar noch die Playoffs drin. Nach dieser Saison soll dann endgültig Schluss mit der Coacherei sein. “Dann werde ich sonntags wieder zuhause auf der Couch sitzen und vielleicht zum ersten Mal den Bachelor schauen, während andere sich auf den Basketball konzentrieren.”

Kurz vor einem erneuten Auftritt in Bayreuth hört Mangold auf

Aber zurück zu Mangold. Dessen Auftritt 2015 war dann auch sein letzter in der Oberfrankenhalle. Nach sechs guten Jahren in Bonn, war irgendwie der Wurm drin. In Bonn verlängerten die Telekom Baskets den Vertrag nicht mehr und Mangold wechselte 2016 nach Göttingen. Dort verletzte sich der mittlerweile 29-Jährige gleich zum Trainingsauftakt am linken Kreuzband und stand in der gesamten Saison kein einziges Mal auf dem Platz.

Im August 2017 wechselte Mangold dann noch nach Würzburg. Bis zum Spiel gegen medi bayreuth blieb er dort allerdings nicht. Schon am 15. November lief sein Vertrag in Würzburg wieder aus und wurde nicht verlängert. Das Spiel der Würzburger in Bayreuth fand wenige Tage danach, im Dezember, statt. Ein anvisierter Wechsel in die Slowakei kam letztlich auch nicht mehr zustande. Mangold entschloss sich stattdessen, seine Profikarriere zu beenden. Und machte sich mit einem Unternehmen selbstständig, das Kaugummis entwickelte und verkaufte. Aber das ist eine andere Geschichte und die steht hier:

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