Das Tierheim Bayreuth hat seit Mitte März geschlossen. Ein Notfallplan ist in Kraft getreten, um die Versorgung der Tiere weiterhin zu ermöglichen. Doch dadurch steht das Tierheim vor besonderen Herausforderungen.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/20200603_Bayreuth_Tierheim_Sebastian-Norck_KA_002.jpg7501200Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-03-28 21:00:292020-06-03 11:13:41Tierheim Bayreuth steht vor besonderen Herausforderungen
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/Bayreuther-Tagblatt-McMahon-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-03-28 20:00:272020-06-03 11:01:02Bayreuths Basketballtrainer Mc Mahon: Ein kurzer Finger und ein Rekord für die Ewigkeit
Wegen des Coronavirus hat das Tierheim Bayreuth seit 13. März 2020 geschlossen. Die Tiere werden selbstverständlich noch weiter versorgt. Es werden auch nicht vermehrt Tiere abgegeben.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/20200603_Bayreuth_Tierheim_Tobias-Haschka_KA_002.jpg7501200Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-03-28 09:00:002020-06-03 11:12:28Leserfrage: Werden wegen des Coronavirus mehr Tiere im Tierheim Bayreuth abgegeben?
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/05/Bayreuther-Tagblatt-Jakobshof-3.jpg1024683Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-03-22 04:00:392020-06-04 12:40:45Der Jakobs- oder Gockeshof in Bayreuth
Johnny ist eigentlich ein lieber Kerl. Er hat nur ein Problem: er ist unglaublich eifersüchtig auf andere Hunde, die im selben Haushalt leben. Deswegen wurde er schon zweimal wieder zurück ins Tierheim gebracht. Denn beide Male attackierte er einen anderen Hund der jeweiligen Familie. Doch Johnny meint es nicht böse. Er will einfach nur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und der einzige Hund im Herzen der Besitzer sein. Deswegen fängt er nach einiger Zeit auch an, andere Hunde im Haushalt zu ärgern.
Wenn er beim Spazierengehen zufällig auf einen anderen Hund trifft, macht er keine Probleme: solange ihm der andere Hund sympathisch ist. Menschen gegenüber ist er sehr lieb und verträglich, auch wenn seine zukünftigen Besitzer unbedingt konsequent sein müssen. Dann läuft er auch bei Fuß. Ansonsten versucht er noch oft, wie auch ein Kind, seine Grenzen auszutesten.
Ein kleiner Messi
Allerdings wäre es besser, wenn keine Kinder mit im Haushalt leben. Außerdem sollte er nicht so oft alleine gelassen werden, rät ein Mitarbeiter des Tierheims. Denn Johnny hat mit einem anderen Hund zusammen schon ein ziemliches Chaos verursacht. Dabei gab es auch ein Opfer zu beklagen: eine Zimmertür.
Der Rüde, der am 11. Juni 2015 geboren wurde, zeigt auch auf andere Weise, dass er sehr besitzergreifend ist. Er gibt sein Spielzeug nur ungern wieder her. Er sammelt alles an einem Platz, wie ein Messi, erzählt ein Mitarbeiter des Tierheims. Sein neues Zuhause ist am besten ein Haus mit einem großen Garten. Nur eines muss unbedingt bei dem Garten dabei sein – ein Zaun. Am besten ein ziemlich hoher Zaun, weil er sonst drüber springt und abhaut. Johnny ist eben auch ein kleiner Entdecker.
Johnny wartet auf ein neues Zuhause im Bayreuther Tierheim. Foto: Katharina Adler
Name
Maja Hübner
Geburtstag
27. Januar 2004
So kam ich zum Tanzen
Ich liebe das Tanzen schon seit ich klein war.
Das macht mir beim Cheerleading am meisten Spaß
Zusammen mit dem Team meiner Leidenschaft nachzugehen.
Bei den Diamonds zu sein bedeutet für mich
Alles!
In der Oberfrankenhalle zu tanzen ist für mich...
Es ist für mich ein tolles Erlebnis!
Am Basketball beeindruckt mich am meisten
Dass die ganze Halle beiden Spielen mitfiebert.
Bester Basketballspieler
Bastian Doreth
Die beste Stimmung in der Oberfrankenhalle war...
...gegen Brose Bamberg
Erinnerung an das erste Basketballspiel
Es war mega aufregend und unbeschreiblich.
Der beste Auftritt, den ich je hatte
ALLE!
Auf diese Musik lässt es sich am besten tanzen
Auf alles, was einen guten Rhythmus hat.
Das mache ich, wenn ich nicht gerade mit den Diamonds unterwegs bin
Freunde treffen, reisen oder jobben.
Das möchte ich noch sagen
DIAMONDS ARE FOREVER!
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/Bayreuther-Tagblatt-Jean-Paul.jpg1024683Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-03-08 06:59:592022-02-21 14:24:58Johnny aus dem Bayreuther Tierheim will endlich mal ankommen
Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 25 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller der Bayreuther Altstadt.
Von Altenstadt zu Altstadt Bayreuth
Erst im 19. Jahrhundert wurde die “amtliche Bezeichnung” von “Altenstadt” in “Altstadt” umbenannt. Der Ortsname bedeutete “zur alten Statt oder Stätte” und hatte nichts mit einer “Stadt” zu tun. Die “Altstadt” wurde 1840 als in die Stadt Bayreuth eingemeindet.
Die Altenstadt gehörte “Urpfarrei” in Bindlach. Es ist belegt, dass die Altenstädter dem Bischof von Würzburg den “Zehnt” abzuliefern hatten. So musste der Ort also schon vor der Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007 existiert haben. Dies gilt auch für Mistelgau, Bindlach, Gesees oder St. Johannis.
Die Tankstelle in der Altstadt 1956. Foto: Archiv Bernd Mayer
Altenstadt deutlich älter als Bayreuths Stadtkern
Der Begriff “Zehnt” bezeichnet eine etwa zehnprozentige Steuer des Bodenertrags und Viehbestandes an religiöse oder weltliche Institutionen. Die Abgabe war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit üblich. Dies beweist leicht, dass das Dorf “Altenstadt” erheblich älter als der Stadtkern von Bayreuth ist.
Die Altenstadt war ursprünglich ein Dorf mit einer dem St. Nikolaus geweihten Kirche und mehreren Kapellen. Die St. Nikolauskirche und die Wolfgangskapelle standen am so genannten “Kirchhügele” an der Ecke St. Nikolausstraße / Eichelweg.
In der Altenstadt standen die Wolfgangskapelle und eine Kirche, die dem St. Nikolaus geweiht war. Am so genannten Kirchhügel, an der Ecke St. Nikolausstraße / Eichelweg, erinnert ein Gedenkstein an die Nikolauskirche. Foto: Stephan Müller.
An der Handelsstraße gelegen
Nikolauskirchen wurden meist an Altstraßen errichtet. Der Ort lag nahe an der “Hohen Straße”, die von Bamberg über Königsfeld und Hollfeld kommend über das Fichtelgebirge hinweg nach Böhmen führte. Mit der “Hohen Straße” kreuzte sich in der Nähe des “Roten Hügel” eine von Creußen kommenden Altstraße, die über Schreez, Destuben, Saas und Jakobshof über Mosing in Richtung Kulmbach führte.
Dieser alte Handelsweg führte vermutlich direkt durch Altenstadt. Mitten im Dorf führte sehr wahrscheinlich ein Holzsteg über die Mistel über die möglicherweise Hezilo von Schweinfurt im Jahre 1003 von seiner zerstörten Burg Creußen zu seinen Besitzungen nach Kronach geflohen ist. Ein “Nachfolgemodell” dieser Brücke führt heute bei der Brauhofstraße über den Mistelbach.
Wälle zur Befestigung von Altenstadt
Früher nahm man an, dass zum Schutz des wichtigen Flussübergangs ein Turmhügel, mit einem für die Zeit zwischen 900 und 1100 typischen Wehr- und Wohnturm, gestanden sein könnte. Dies konnte nach Ausgrabungen durch das Landesamt widerlegt werden. Die Gräben, Mauerreste und Wälle deuten aber zumindest auf eine Befestigung von Altenstadt hin. Nicht umsonst gibt es in der Altstadt die “Wallstraße”.
Durch den Hussiteneinfall am 6. Februar 1430, also dem Angriff der Anhänger des Reformators Hus, der in Konstanz auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde, wurden in Bayreuth fast alle Urkunden verbrannt, so dass die Beziehung der “Altenstatt” zu Bayreuth nach wie vor noch viele Fragen aufwirft.
Der Lettenhof beherbergt heute das Landwirtschaftliche Museum in der Adolf-Wächter-Straße und wurde durch das Backofenfest bekannt. Das Foto zeigt ein Familienfoto der Familie Richter. Das Foto entstand 1917 und wurd dem Familienvater Johann Richter im 1. Weltkrieg an die Front geschickt. Den jüngsten Sproß, Heinrich Richter, erlebten viele Bayreuther Generationen als Verkehrserzieher an den Jugendverkehrsschulen am Kolpingplatz und an der Albrecht-Dürer-Straße. Foto: Archiv Horst Richter.
Gottesdienste in der Altenstadt
Fest steht allerdings, dass die Bayreuther vor dem Bau der Stadtkirche nach einem Spaziergang über den Kirchweg, der entlang der heutigen Erlanger Straße führte, die Gottesdienste in der Altenstadt besuchten. So heißt es im Landbuch von 1421 “Item die Hauptkirche und die Pfarr zw peyrreute ist aus dem Gotzhaws des Hl. Bischofs St. Nikolaus entsprossen und wiewol dann die Pfarr peyr Reut genannt ist.”
Text: Stephan Müller
Stephan Müller (54) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.
Zu klein, zu alt und zu langsam fürs Boxen? Egal. Der Bayreuther Sebastian Leben schlägt sich durch. Und jetzt hat er sogar noch einen eigenen Soundtrack dazu abgeliefert.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/Bayreuther-Tagblatt-B-Kwem-boxt-Video.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-03-06 11:25:402022-01-14 10:42:39B-Kwem: Ein Bayreuther Boxer schlägt sich durch
Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 24 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller unter anderem dem Bayreuther Stadtteil Mosing.
Mosing und Oberobsang
Nichts mit Moos hat der Ortsteil Mosing (die dortige Gaststätte nennt sich “Moosing”) zu tun. Oberobsang beziehungsweise Mosing wird im Landbuch von 1398 noch in seiner ältesten Namensform “Asangen” genannt. Daraus geht hervor, dass dies ein Ort war, der durch “Absengen und Abbrennen von Wald” entstanden ist.
Im Jahre 1403 tritt dann der Name “Masang” urkundlich auf. Aus “zum Asang” wurde im Sprachgebrauch also Masang. Somit handelt es sich mit Mosing also um einen echten “Rodungsnamen”, die zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert gerne benutzt wurden.
Mosing und Oberobsang. Foto: Stephan Müller
Handelsweg über Mosing
So auch der Name der Stadt Bayreuth. Baireuth bedeutet die Rodung der Baiern. Für das “Y” im Namen der Stadt und des Königsreichs sorgte König Ludwig I. viele Jahrhunderte später.
An Mosing führte ein alter Handelsweg vorbei. Er führte von Obernschreez über Rödensdorf, Destuben, Saas in die Alt(en)stadt und von dort aus über den Rabenstein und “Rothenhügel” nach Mosing/Oberobsang.
Das kleine Dorf hat sich vermutlich erst gebildet, als Reiter, Soldaten und Kaufleute schon lange Zeit diese alte – sicher ausgefurchte – Straße durch dieses Gelände oder einen noch bestehenden Wald benutzten. Die wenigen Höfe wurden wohl erst durch die Altstraße und die Lage auf der breiten Hochterrasse über das Maintal errichtet.
Fünf Gute in Asangen
Im Landbuch von 1398 war von “fünf Gute in Asangen” die Rede. Daran hat sich Jahrhunderte lang kaum etwas geändert. Der Bayreuther Stadtchronist König vermerkt 1780 immer noch nur “2 ganzen und 3 Drittelshöfen”.
Er schreibt auch, dass es noch drei Hintersassen-Wohnungen (von Dienstleuten) gab und die Einwohner Mitbürger der Residenzstadt Bayreuth sind. Zwischen diesen historischen Aufzeichnungen gab es ein großes Unglück. Der Chronist Friedrich König berichtet, dass im Jahr 1518 das ganze Dorf abbrannte, wobei eine Bäuerin “so beschädigt worden”, dass sie den dritten Tag darauf verstarb.
Text: Stephan Müller
Stephan Müller (54) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.
In der heutigen historischen Geschichte geht es um die „Schwolleschee“, die “leichten Reiter” des 6. Chevaulegers-Regiments in Bayreuth, den Reiter-Brunnen am Sternplatz, das Manns-Bräu und um Sepp Förstl, der so ein leichter Reiter – und der Urgroßvater von Autor Stephan Müller war.
Stolz, mutig, romantisch und ziemlich frech
Versetzen wir uns einmal in das Jahr 1907. Fast täglich erleben die Bayreuther ein besonderes Spektakel, wenn nämlich die „Schwolleschee“, die “leichten Reiter” des 6. Königlich Bayerischen Chevaulegers-Regiment, in Reih und Glied von ihrem Exerzierplatz in Laineck durch die Stadt zurück zu ihren Kasernen an der Hartmannstraße, der heutigen Ludwig-Thoma-Straße, reiten.
Unteroffiziersrennen am Lainecker Exerzierplatz 1907. Foto: Stadtarchiv Bayreuth
Die Bayreuther standen am Luitpoldplatz, in der Opernstraße, der Ludwigstraße und der Friedrichstraße Spalier. Wenn eine Eskadron in der Stadt unterwegs war, trabten über vierhundert Hufe über das Straßenpflaster. Ziel waren die Stallungen am Geißmarkt, wo die Pferde gefüttert und gestriegelt wurden.
Erst ins Manns-Bräu
Bevor die Reiter in ihre Unterkünfte zurückkehren, gab es jedoch einen Pflichtbesuch im Manns-Bräu. Noch heute ist am Eingang der altehrwürdigen Gaststätte ein Schild mit einem Chevaulegers zu erkennen.
Besonders wichtig war der Besuch für Joseph Förstl, der aus Kösching bei Ingolstadt kam und hier seinen Militärdienst absolvierte. Im Manns-Bräu bediente ein junges Mädchen aus Birk bei Emtmannsberg. Als er sie nach ihrem Namen fragte sagte sie: “Hint und vorne gleich – in der Mitte doppelt.” “Die Anna” lachte der Sepp und beide fanden sich gleich sympathisch. Auch Anna fand es immer wieder schön, wenn der Sepp in die Wirtschaft kam. Die “Schwolloschee” waren stolz, mutig und, so fand sie, auch ein bisschen romantisch.
Im Manns-Bräu vor 100 Jahren. Foto: Archiv Stephan Müller
“Hat es wieder Ärger gegeben?”, grinste Anna wissend. “Ja”, lacht der Sepp, “wir waren wohl wieder etwas schnell in der Stadt unterwegs”. Das hatte aber eigentlich schon Tradition, dass sich die frechen Reiter nicht immer an eine angemessene Geschwindigkeit hielten und alllein oder in kleinen Gruppen durch die Stadt galoppierten.
In vollstem Carrière über den Marktplatz
Einmal hat es sogar eine Anzeige des „Polizei Corporal“ Hertel gegeben:
„Heute Mittags 12 Uhr ritt der Herr Lieutenant von Stein in vollstem Carrière über den Marktplatz gegen die Kreuzstraße. Da dieß zur Zeit war, wo die Strassen von der Schuljugend, Fabrikarbeitern usw. am belebtesten sind und dadurch das auf den Strassen sich bewegende Publikum allgemein gefährdet ist, namentlich für Kinder u. alte unbeholfene Personen, und Herr Lieutenant Stein über dergl. verbotenes Reiten schon einmal betroffen worden, erstatten hierüber dienstschuldigst Anzeige.“
Sepp Förstl, Reiter bei dem 6. Königlich Bayerischen Chevaulegers-Regiment . Foto: Archiv Stephan Müller
Aber das war die Ausnahme. Die “Schwolloschee” waren beliebt und es gab sie schon über 100 Jahre in Bayreuth. Sie wurden 1811, also ein Jahr nachdem Napoleon die alte Markgrafschaft dem Königreich Bayern vermachte, aus dem fürstbischöflichen Würzburger Husarenkorps, den Bamberger und den Würzburger Dragonern und dem Kurpfälzischen Dragoner-Regiment gebildet. In den Jahren 1866, 1892 und 1909 wurden weitere Schwadronen in die alten Residenzstadt verlegt, bis die Stärke eines Regiments erreicht war.
Der Reiterbrunnen am Sternplatz
Noch heute erinnert ein besonderes Denkmal an die “Schwolloschee”. Der fünfeckige Reiterbrunnen am Sternplatz, der damals Kutscherplatz hieß. Der Brunnen zeigt auf seiner Bronzesäule einen Reiter. Passend dazu fließt das Wasser aus Pferdeköpfen. Die fünfeckige Form passt natürlich zum Sternplatz mit seinen fünf einmündenden Straßen, erinnert aber auch an die fünf Eskadronen der Chevaulegers, die gemeinsam das Regiment bildeten. Der Brunnen wurde 1922 von dem Architekten Hans C. Reissinger geschaffen, drei Jahre nachdem das Regiment aufgelöst wurde. Die Reiterskulptur stammt von Max Witthauer.
Der Reiter Brunnen am Sternplatz. Foto: Stephan Müller
Die Aufschrift auf dem Brunnen macht jedoch nachdenklich. “Zu Erinnerung an das Kgl. Bayer. Chevaulegers Regiment und dem Gedächtnis seiner Toten, die freudig ihr Leben für König und Vaterland hingaben”. Wenn man sich überlegt, dass die Bayreuther 1866 als bayerische Kavllerie gegen die Preußen gekämpft haben, vier Jahre später zusammen mit den Preußen im Deutsch-Französichen Krieg waren und von 1914 bis 1918 im 1. Weltkrieg für den Deutschen Kaiser kämpften, handelt es sich schon um eine sehr makabere Feststellung. Aus den ersten Weltkrieg kehrten neun Offiziere, neun Unteroffiziere und 79 Chevaulegers nicht nach Bayreuth zurück.
Glückliche Rückkehr
Auch Sepp Förstl, der seine Anna geheiratet hatte und sich von 1908 bis 1912 über vier fröhliche Kinder freuen konnte, musste ab 1914 im 1. Weltkrieg dienen. Nicht mehr als leichter Reiter, sondern als Mineur. Anna blieb mit Konrad, Margarethe, Otto und Josef in Bayreuth zurück.
Sepp Förstl mit seiner Frau Anna und den Kindern. Foto: Archiv Stephan Müller
Joseph Förstl hatte Glück. Er kam unbeschadet aus dem Krieg heim. In Bayreuth bekam er ein Anstellung als Kutscher und Gärtner bei der Familie Teuscher, die eine Bonbonfabrik im “Prinzessinnenhaus” in St. Georgen betrieben. Als die ersten Autos in Bayreuth einzogen, wurde aus dem Kutscher ein Chauffeur mit Mütze. Er war der Fahrer von Teuschers Schwiegersohn Wilhelm Koch, der nicht nur die “Zuckerfabrik” übernahm, sondern auch Präsident der Industrie- und Handelskammer war.
Der Kunz, die Gretel, der Otto und der Sepp hatten als Kinder ein glückliches Leben im Prinzessinenhaus. Im Nebengebäude hatten sie eine große Wohnung, einen riesigen Garten und in den Fässern der Bonbonfabrik gab es immer Reste zum “Lutschen”. Wilhelm Koch behandelte die vier Förstls-Kinder wie seine eigenen. So bekamen sie von “Herrn Koch” – so wie er es bei seinen gleichaltrigen Kindern handhabte – immer eine Mark oder fünfzig Pfennige, wenn sie gute Noten nach Hause brachten.
Sepp Förstl als Chauffeur. Foto: Archiv Stephan Müller
Text: Stephan Müller
Stephan Müller (54) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/Bayreuther-Tagblatt-Reiter-3.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-03-04 05:00:222022-01-21 10:57:59Die Geschichte von Bayreuths “leichten Reitern”
Die bt-Leser waren wieder einmal gefragt: Wo gibt es das beste Bier in Bayreuth? Die Meinung per Mail und auf Social Media war eindeutig: Das Bayreuther Hell. bt-Redakteurin Susanne Monz hat mit dem Braumeister, Horst Weiß, über die Besonderheit des Bieres gesprochen.
Bier aus Bayreuth: “Ein Helles verzeiht keinen Fehler”
Horst Weiß ist seit gut drei Jahren als Braumeister für das Bayreuther Hell zuständig. Bei seiner Arbeit beschäftigt sich der 49-Jährige vor allem mit der Auswahl der Rohstoffe, die den Geschmack des Bieres dann ausmachen. So gilt es zu überlegen, welche Rohstoffe in welchen Mengen verwendet werden. Qualität und gewissenhaftes Arbeiten stehen dabei immer an oberster Stelle. Denn ein Helles verzeihe keine Fehler und gelte als Königsklasse unter den Braumeistern.
Horst Weiß, Braumeister der Bayreuther Bierbrauerei. Foto: Susanne Monz
“Der Geschmacksinn ist unser wichtigstes Arbeitsgerät”
“Das wichtigste Analysegerät eines Braumeisters ist sein Geschmack”, so Horst Weiß. Verkostungen gehören daher zu den täglichen Aufgaben von Horst Weiß. “Wir wollen natürlich eine Gleichmäßigkeit im Geschmack haben und gleichbleibend auf einem hohen Niveau produzieren”, berichtet der 49-Jährige.
Bayreuther Hell – blumig und zitronig
“Das Bayreuther Hell hat eine blumige Note und schmeckt leicht zitronig. Die Mischung aus frisch und würzig macht es zu etwas ganz Besonderem”, erklärt der Braumeister. Durch die dezente Hopfennote und den feinen Malzgeschmack erhalte das Bayreuther Hell seinen unverkennbaren Charakter. “Wenn man beim ersten Bier schon Lust auf das zweite hat, dann ist es perfekt!”, verrät Horst Weiß mit einem Grinsen.
Die bt-Leser haben abgestimmt: Das Bayreuther Hell ist das beste Bier Bayreuths. Foto: Susanne Monz
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/02/Bayreuther-Tagblatt-Bier-wird-gezapft-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-03-03 09:00:482022-01-14 08:24:17Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist Bayreuths bestes Bier