Coronavirus in Bayreuth: Reha-Klinik Herzoghöhe wird umfunktioniert

Aktuell wird die Reha-Klinik Herzoghöhe in Bayreuth so umfunktioniert, dass Covid-19-Patienten aufgenommen werden können. Außerdem kursiert das Gerücht in Bayreuth, dass die Hohe Warte als reines Corona-Krankenhaus umfunktioniert werden solle. Das bt hat nachgefragt was an diesem Gerücht dran ist – und wie es in der Reha-Klinik aussieht.

Gerücht um die Hohe Warte in Bayreuth

Angeblich soll die Hohe Warte zu einem reinen Corona-Krankenhaus umfunktioniert werden. Dafür würden alle Patienten entlassen werden, die einigermaßen daheim zurechtkommen. Die anderen Patienten sollten in umliegende Kliniken gebracht werden – so lauteten zumindest Gerüchte in Bayreuth. “Das ist völliger Quatsch”, sagt Frank Schmälzle, Pressesprecher der Klinikum Bayreuth GmbH. “Nicht die Hohe Warte wird zur Corona-Klinik umfunktioniert, sondern die Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung”, sagt Schmälzle. “Wir brauchen Akut-Plätze und müssen diese frei haben. Deswegen wird die Reha-Klinik umfunktioniert.”

Reha-Klinik in Bayreuth wird umfunktioniert

Denn die Reha-Klinik Herzoghöhe in Bayreuth soll umfunktioniert werden und ist es zum Teil bereits auch. Allerdings wird nicht die gesamte Klinik umgewandelt, sondern nur ein Teil. “Wir bereiten uns darauf vor, Corona-Patienten aufnehmen zu können”, sagt Pressesprecherin Isabel Albrecht von der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern (DRV). Das geschehe seit einem Beschluss des bayerischen Kabinetts vom 17. März 2020. An diesem Tag wurde beschlossen, dass alle Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen angewiesen sind, alle planbaren Eingriffe und Behandlungen abzusagen oder zu beenden. Zumindest bis auf Weiteres und solange es medizinisch vertretbar ist.

Behandlung in Bayreuth weiter sichergestellt

Denn es sollen möglichst umfangreiche Kapazitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten zur Verfügung stehen. In den Rehabilitationskliniken der DRV werden seit dem 13. März 2020 keine normalen Heilverfahrenspatienten mehr einberufen. Das teilt Pressesprecherin Sandra Skrzypale der DRV auf Anfrage mit. Die Behandlung der Patienten, die bereits vor Ort waren, wurde zunächst weitergeführt. Doch seit dem 21. März 2020 erfolgt nunmehr die Räumung der Reha-Kliniken, soweit es medizinisch möglich ist. Denn “in medizinisch notwendigen Fällen, das sind insbesondere AHB-Patienten, werden auch weiterhin Behandlungen sichergestellt”, sagt Skrzypale. AHB steht übrigens für Anschlussheilbehandlung. “Die Übernahme dieser Patienten entlastet ebenfalls die Akut-Kliniken.”

Isolierstation in der Herzoghöhe

“Innerhalb der Klinik Herzoghöhe wurde bereits eine Station vorbereitet, um diese als Isolierstation nutzen zu können”, sagt Pressesprecherin Sandra Skrzypale. Der Zugang zu diesem Bereich sei nur über eine eigens dafür geschaffene Schleuse möglich. Vor dieser müssten sich die Mitarbeiter umziehen und Schutzausrüstungen anlegen. Bisher wurden die Kapazitäten der Reha-Klinik für Covid-19-Patienten noch nicht in Anspruch genommen. Die erforderlichen Schutzausrüstungen und -materialien bekommt die DRV von den Katastrophenschutzbehörden der Landratsämter. Diese weisen den Reha-Kliniken auch die Patienten zu.

Bis Ende der vorläufigen Ausgangsbeschränkungen im Knast: Zwei Wiederholungstäter aus Oberfranken

Nach mehreren schwerwiegenden Verstößen gegen die derzeit geltende Ausgangsbeschränkung müssen zwei Männer aus Selb die Zeit bis zum 19. April 2020 in einer Justizvollzugsanstalt verbringen. Am heutigen Donnerstag (9. April 2020) entschied ein Richter, den Gewahrsam der Polizei Marktredwitz entsprechend zu verlängern. Bei einem Verstoß gegen die bayerischen Ausgangsbeschränkungen drohen Bußgelder: Hier gibt es eine Übersicht. 

Verstoß gegen Ausgangsbeschränkungen: Zum Trinken verabredet

Die Selber im Alter von 25 und 28 Jahren traten nicht zum ersten Mal durch eine Missachtung der Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Erscheinung, teilt die Polizei mit. Seit Ende März trafen die Polizisten aus Marktredwitz bereits sechsmal auf den älteren der beiden und viermal auf den jüngeren, die sich jeweils mit weiteren Bekannten getroffen hatten, um nach Angaben der Polizei zusammen Alkohol zu konsumieren.

Die Beamten belehrten nach eigenen Angaben alle Personen ausführlich und wiederholt über die Inhalte der Ausgangsbeschränkung und erteilten Platzverweise. Dies führte jedoch nicht zu einer Einsicht für die Notwendigkeit der Maßnahmen: Am Mittwochabend (8. April 2020) mussten die Polizisten eine private Feier in der Friedrich-Ebert-Straße auflösen. Nachdem sich alle Beteiligten zunächst aus der Wohnung entfernt hatten, trafen sie sich kurz darauf erneut und feierten dort weiter. Daraufhin nahmen die Beamten mehrere Beteiligte in Gewahrsam, unter denen sich auch die beiden „Wiederholungstäter“ befanden.

Bis zum Ende der vorläufigen Ausgangsbeschränkung in Haft

Aufgrund der häufigen Verstöße innerhalb weniger Tage beantragten die Polizisten eine richterliche Entscheidung über eine Verlängerung des Gewahrsams für die beiden unbelehrbaren Selber. Ein Richter am Amtsgericht Hof entschied am Donnerstag, dass die Männer bis zum derzeitigen Ende der vorläufigen Ausgangsbeschränkung am 19. April in einer Justizvollzugsanstalt untergebracht werden.

Hinweise der Polizei Oberfranken

Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage appelliert die Polizei Oberfranken nochmals an die Vernunft und die Bereitschaft der Menschen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verantwortung zu übernehmen und die Vorgaben der Ausgangsbeschränkung einzuhalten. Gegen einen Spaziergang mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes und entsprechendem Abstand zu anderen Personen ist nichts einzuwenden. Wie das Beispiel der beiden Männer aus Selb zeigt, führen aber beharrliche Verstöße, die eine Gefährdung der Gesundheit anderer nach sich ziehen, zu einer konsequenten Ahndung.

Verstöße gegen Ausgangsbeschränkung: Junge Männer treffen sich an Stausee in Oberfranken

In Oberfranken gab es wieder Verstöße gegen die Bayerischen Ausgangsbeschränkungen. Am Stausee in Arzberg hatten sich am Dienstagnachmittag (7. April 2020) drei 18- bis 20-jährige junge Männer entgegen der gesetzlichen Vorgaben mit Chips und Erfrischungsgetränken niedergelassen, teilt die dortige Polizei mit. Diese Bußgelder drohen bei einem Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkungen in Bayern.

Ausgangsbeschränkungen in Bayern: Weiterer Verstoß

Ein weiterer Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkung wurde in Lorenzreuth im Raum Marktredwitz festgestellt. Dabei wurde ein 58-jähriger Mann beim Entsorgen von Gartenabfällen kontrolliert, was nach Angaben der Polizei im Sinne des Infektionsschutzgesetzes keinen triftigen Grund zum Verlassen der Wohnung darstellt. Alle Personen werden wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt.

Popcorn unten in einer Tüte

Lieferdienste während der Coronakrise: In Bayreuth wird jetzt Popcorn geliefert

Die Auswirkungen des Coronavirus sind deutlich spürbar. Zuerst wurden Ausgangsbeschränkungen erlassen. Mehrere Bäckereien und Gastronomiebetriebe in Stadt und Kreis Bayreuth bietet wegen der aktuellen Situation einen Lieferservice an.

Update vom 8. April 2020 um 16:00 Uhr: Cineplex liefert Popcorn und Co. direkt nach Hause

Wer schon immer mal Popcorn auf seinem Teppich verteilen oder Nachokrümel aus der Sofaritze angeln wollte, hat jetzt die Chance dazu. Ab Donnerstag (9.4.2020) liefert das Cineplex Bayreuth seine hausgemachten Snacks wie Popcorn, Nachos mit Dips und weitere Leckereien direkt nach Hause. So funktioniert es: Bestellungen bis 15 Uhr werden wenn möglich am selben Tag zwischen 16 und 20 Uhr zugestellt. Alle Bestellungen nach 15 Uhr werden am Folgetag nach Hause geliefert. Geliefert wird ab einem Mindestbestellwert von 14 Euro im Stadtgebiet Bayreuth (PLZ 95444 – 95448). Das Cineplex Bayreuth weist extra nochmal daraufhin, dass die Lieferungen nur kontaktlos erfolgen.

Bäckereien in und um Bayreuth bieten Lieferservice an

Die Geseeser Landbäckerei bietet nun einen Lieferservice an. Auf Facebook verkündete die Bäckerei am Freitag (13.3.2020), dass sie ab sofort für Quarantänefälle liefert. Auch die Konditorei Zollinger in Bayreuth kündigte per Social Media an, in der Coronakrise für ihre Kunden da zu sein. Ebenso die Bäckerei Konditorei Lang aus Bayreuth.

Das Liefergebiet der Geseeser Landbäckerei:

  • Bayreuth (alle Stadtteile)
  • Forkendorf
  • Gesees
  • Mistelbach
  • Hummeltal
  • Haag
  • Spänfleck
  • Destuben
  • Rödensdorf
  • Ober- und Unterschreez
  • Weitere Orte können auf Anfrage beliefert werden

Vorbestellungen bei der Geseeser Landbäckerei am Vortag per Telefon

Die Bäckerei liefern am Vormittag zwischen 7 und 13 Uhr direkt an das Haus. Kunden können telefonisch unter 09201/917560 (Geseeser Landbäckerei) für den nächsten Tag vorbestellen. Die Geseeser Landbäckerei nimmt die Vorbestellungen zwischen 7 und 18 Uhr telefonisch entgegen.

Vorbestellen bei der Konditorei Zollinger

Telefonisch können Kunden zwischen 8 und 13 Uhr für den nächsten Tag vorbestellen. Die Nummer lautet 0921 82233. Geliefert wird dann am nächsten Tag zwischen 8 und 13 Uhr.

Bei der Bäckerei/Konditorei Lang vorbestellen

Bei der Bäckerei/Konditorei Lang in Bayreuth können Kunden telefonisch oder per Whatsapp unter 0921/64408 vorbestellen. Daneben ist auch eine Vorbestellung per E-Mail an info@lang-genusswelt.de möglich.

Es ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Tagen auch andere Bäckereien anschließen werden. Wenn der Lieblingsbäcker hier noch nicht dabei ist, können Kunden dort auch telefonisch nachfragen um sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

Ostern während der Ausgangsbeschränkungen in Bayreuth: Vieles wird nicht stattfinden

Die Ausgangsbeschränkungen in Bayern gelten über das Osterwochenende hinaus. Öffentliche Veranstaltungen sind verboten, die Regierung empfiehlt das Haus möglichst selten zu verlassen. Das beeinflusst natürlich auch das Osterfest am kommenden Wochenende. Viele Bräuche können wegen des Coronavirus nicht stattfinden. Hier gibt es die Ausgangsbeschränkungen in Bayern in einer kurzen Übersicht. 

Kirche an Ostern in Bayreuth

Gottesdienste dürfen wegen Covid-19 nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Deshalb bieten Bayreuther Kirchen an, Andachten online zu verfolgen.Christian Karl Steger von der Bayreuther Schosskirche erklärt: “Jeden Sonntag strahlen wir über Facebook und unsere Homepage eine Andacht mit Predigt aus unserer Kirche aus, die wir tags zuvor aufgenommen haben, zum einen für die Erwachsenen, dann noch zumeist eine Kinderandacht. Das ist dann die ganze Woche über abrufbar. ”

Die Andacht für Ostersonntag werde bereits am Karsamstag aufgenommen. Während der Aufnahme zwischen 16 und 18 Uhr ist die Schlosskirche deshalb geschlossen, erläutert Steger.

Bayreuther Stadtkirchengemeinde an Ostern

“Alle Gemeindeglieder haben einen Ostergruß per Post erhalten, indem wir über die Angebote der Gemeinde informieren. Außerdem war darin eine Anleitung für einen Ostergottesdienst daheim, der mit dem online-Angebot der Kirchengemeinde verschränkt ist”, erklärt Pfarrer Carsten Brall von der Stadtkirchengemeinde Bayreuth.

Auf der Homepage www.stadtkirche-bayreuth.de oder auf der Dekanatswebsite www.dekanat-bayreuthbadberneck.de sowie auf Facebook gibt es Links zu Gottesdiensten für Kinder und Erwachsene, teilt Ball weiter mit.

Kirchen normal geöffnet

Brall und Steger erläutern, dass die Kirchen über Ostern weiterhin geöffnet haben und für eine persönliche Andacht genutzt werden kann. Steger sieht, dass dies aktuell häufig angenommen wird, um Kerzen aufzustellen oder zu beten. Brall erklärt, dass die Stadtkirche am Ostersonntag ausnahmsweise bereits um 6 Uhr geöffnet wird.

Diese Bräuche gibt es wegen des Coronavirus in Bayreuth nicht

Osterbrunnen gibt es in diesem Jahr nicht. Dem Verein der Altbayreuther ist das Schmücken der Brunnen wegen der aktuellen Situation nicht gestattet, erklärt Pfarrer Carsten Brall.

Auch das Ratschen der Kinder ab Karfreitag wird in diesem Jahr nicht stattfinden, erläutert Pfarrer Steger. Auch das übliche Ostereiersuchen nach der Kindermesse wird es wegen Covid-19 nicht geben.

Sonntag läuten in Bayreuth die Glocken

“Zusammen mit den evangelischen Gemeinden lassen wir sonntags um elf die Glocken läuten, um den Menschen zu zeigen, dass zum einen wir noch da sind, zum anderen, dass sie zuhause beten mögen”, sagt Steger.

Fränksche Brauereien gefährdet – Spendenaktion wegen Corona-Krise

Brauereien in ganz Franken bangen aufgrund des Coronavirus und seiner Folgen um ihre Existenz. Jetzt wurde eine Spendenaktion gestartet. Viele Restaurants, Bäckereien und Co. in Stadt und Landkreis Bayreuth haben auf die Corona-Pandemie reagiert und bieten jetzt Lieferdienste an.

Spendenaktion für fränkische Brauereien wegen des Coronavirus ins Leben gerufen

Die Folgen des Coronavirus machen sich in allen Bereichen des Lebens bemerkbar. Auch Brauereien bangen jetzt um ihre Geschäfte. Insbesondere die familiengeführten und traditionellen Wirtshäuser und Brauereien bangen um ihre Existenz. Mit rund 300 Brauereien hat die Region Franken die höchste Brauereidichte der Welt. Ganz oben steht dabei Oberfranken: hier gibt es 174 Brauereien. Durch finanzielle Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie könnte diese Zahl bald schrumpfen.

Deshalb hat sich Michael Götz, ein Fan der Brauereikultur, an den Verein “Bierland Oberfranken” (Fränkische Bierstraße) gewandt. Er schreibt, dass die fränkische Braukultur in ihrer einzigartigen Vielfalt unbedingt erhalten werden müsse. Daher kam ihm die Idee einer frankenweiten Spendenaktion. So möchte er “diesem fränkischen Kulturgut” ein dauerhaftes Überleben sichern. Um von der Aktion profitieren zu können, müssen die Brauereien gewisse Kriterien erfüllen.

Für diese Brauereien kann gespendet werden

  • kleine und familiengeführte Wirtshausbrauereien
  • Brauereien, die durch hauptsächliche Belieferung von Wirtshäusern Umsatzausfälle haben
  • es droht die Schließung
  • es bestehen kurzfristige Verbindlichkeiten bei der Bank

Spendern ist es hierbei frei gestellt, ob sie eine allgemeine Spende für den Erhalt der Bierkultur abgeben wollen oder das Geld explizit einer Brauerei zukomme lassen wollen. Dies sollte dann im Verwendungszweck angegeben sein. Der Verein Bierland Oberfranken hat ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet:

Das Spendenkonto zum Erhalt der Brauereikultur

  • Name: Bierland Oberfranken e.V.
  • Bank: VR-Bank Bayreuth-Hof
  • IBAN: DE90780608960006029833
  • BIC-/SWIFT-Code: GENODEF1HO1
  • Verwendungszweck: Fränkische Bierkultur oder Name der Brauerei
Wie geht es während der Corona-Krise den Tieren? Symbolbild: Pixabay

Wie geht es eigentlich den Tieren im Tierheim Bayreuth und im Hagebaumarkt?

Durch die Corona-Pandemie steht das Leben der Menschen in Deutschland und der Welt derzeit Kopf. Durch die Krise ist der Einzelhandel, außer dem Nahrungsmittelsektor, lahm gelegt. So auch im Hagebaumarkt Bayreuth. Aber wie steht es um die Tiere in dem Markt? Und wie sieht es im Tierheim aus? Das Tierheim Bayreuth steht durch die Corona-Krise vor besonderen Herausforderungen. 

Versorgung sichergestellt

Auch der Hagebaumarkt Bayreuth ist vom momentanen Stillstand des Einzelhandels betroffen. “Wir mussten Kurzarbeit anmelden”, sagt Marktleiter Volker Kerner. Doch wie steht es eigentlich um die Tiere in der Zooabteilung des Bau- und Gartenmarktes? “Denen geht es gut. Die Tiere werden gepflegt”, sagt er. Obwohl Kurzarbeit angemeldet worden sei, käme trotzdem jeden Tag eine Dame, die sich um die Tiere kümmere. Auch wenn der Markt einen Lieferservice anbietet, sind Tiere davon ausgeschlossen: “Wir verschicken keine Lebewesen. Wie sollte das auch gehen? Man kann sie ja nicht in kleine Kartons packen”, erklärt Kerner.

Tierpfleger versorgen Tierheim-Tiere

Auch im Tierheim Bayreuth ist die Versorgung der Tiere durch die Tierpfleger sichergestellt. Dabei ist es so, dass sich Pfleger und Mitglieder des Vorstands aus dem Weg gehen. Denn falls die Tierpfleger ausfallen durch eine Infizierung, ist die Pflege der Tiere durch den Vorstand immer noch gewährleistet. Fundtiere werden auch weiterhin noch aufgenommen, allerdings unter speziellen Vorkehrungen. “Fundtiere und Spenden werden nun nach Möglichkeit direkt am Eingangstor mit entsprechendem Sicherheitsabstand entgegengenommen”, sagt Tobias Haschka Beisitzer im Vorstand des Bayreuther Tierheims.

Care-Pakete aus Bayreuth: 750 Pakete werden an Bedürftige verschickt

Wegen den Ausgangsbeschränkungen in Bayern musste die Tafel in Bayreuth schließen. Besonders betroffen sind davon Bedürftige, die auf die Tafel angewiesen sind. Der Rotary Club Bayreuth hat in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Bayreuth und dem Postdienstleister DHL eine dringend notwendige Hilfsaktion ins Leben gerufen, um die Begünstigten der Tafel zu Ostern mit Lebensmitteln zu versorgen. Die ersten Pakete wurden bereits verschickt.

Bayreuth: 750 Care-Pakete für Bedürftige

An meterlangen Packtischen werden seit einigen Tagen bei der Firma Wedlich in Bayreuth rund 750 Care-Pakete gepackt, die diese Woche an die Kunden der Tafel verschickt werden. Darin befinden sich haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln und auch Kuchen, die den Beziehern der Tafelwaren zu Ostern eine Freude machen sollen, teilt der Geschäftsführer des Rotary Club Bayreuth, Jörg Lichtenegger, mit. Mitglieder des Rotary Club und ihre Familien haben Pakete gepackt, die die DHL zum Sonderpreis ausliefere. Die DHL engagiert sich hier auch mit kostenlosen Paketgutscheinen, erklärt Lichtenegger.

750 Care Pakete für Bayreuther Bedürftige. Foto: Rotary Club Bayreuth

Eingekauft wurde bei unterschiedlichen Supermärkten nach einer Einkaufsliste, die die Verantwortlichen der Tafel aus deren Erfahrung erarbeitet haben. Da die Tafel aus Sicherheitsgründen wegen des Coronavirus aktuell geschlossen bleibt, kann seit 14 Tagen eine Verteilung von Lebensmitteln nicht mehr stattfinden. Lichtenegger erklärt, dass die Bezieher als auch die Mitglieder von Tafel e.V. meist zu den von Corona-gefährdeten-Risikogruppen gehören.

Versorgung an Ostern in Bayreuth

Damit haben gerade bedürftige Menschen in Zeiten von Corona Schwierigkeiten an vergünstigte Lebensmittel zu kommen. Mit den Care-Paketen soll nun eine kleine Abhilfe geschaffen werden und Bedürftige sollen gerade vor Ostern eine Versorgung mit Lebensmitteln erhalten, erklärt Lichtenegger.

Die Sparkasse Bayreuth und der Rotary Club Bayreuth tragen diese Aktion mit einer mit einer Spende von insgesamt über 20.000 Euro zu gleichen Teilen. Unter dem Motto „Care4Bayreuth“ hat der Rotary Club Bayreuth dieses Projekt initiiert und will in den nächsten Tagen und Wochen – während der Corona-Krise – weitere Aktionen für Bedürftige in Bayreuth durchführen, erläutert Lichtenegger.

750 Care Pakete für Bayreuther Bedürftige. Foto: Rotary Club Bayreuth

Weitere Aktionen geplant

Lichtenegger erklärt auf Nachfrage, dass weitere Aktionen geplant seien. Da diese allerdings auch finanzielle Unterstützung benötigen, ruft der Rotary Club Bayreuth für Spenden auf. Diese können unter folgenden Daten erfolgen: Spendenkonto Rotary Club Bayreuth: Stichwort „Care4Bayreuth“, IBAN: DE70 7735 0110 0021 0270 57, Sparkasse Bayreuth, BIC: BYLADEM1SBT.

Schutzmasken aus Bayreuth: Für Pflege- und Hygienekräfte sowie Ärzte und Therapeuten

Im Bezirkskrankenhaus Bayreuth werden Schutzmasken geschneidert: Bergeweise Baumwollstoff, meterlange bunte Bänder, Scheren, Stecknadeln, Fadenspulen – der Nebenraum der „Alten Wäscherei“ am Bezirkskrankenhaus Bayreuth gleicht einem kleinen Atelier, beschreibt die Pressesprecherin, Andrea Franz, die aktuelle Situation. Dort, wo sonst Fortbildungen, Schulungen oder Gruppentherapien stattfinden, rattern jetzt fünf Nähmaschinen. Auf den Fensterbänken liegen die fertigen “Behelfsmasken”. Schützen sollen sie Hygiene- und Pflegekräfte sowie Ärzte und das therapeutische Personal der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO), erläutert Andrea Franz.

Schutzmasken sind Mangelware im Bezirkskrankenhaus Bayreuth

Aufgrund der Corona-Krise sind Schutzmasken im Bezirkskrankenhaus derzeit ein rares Gut: „Deshalb bekam ich vor einer Woche einen Anruf von unserem ärztlichen Direktor“, sagt Kristina Blum. Sie leitet die Ergotherapie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und befestigt gerade ein braunes Bändchen an einer der Masken. „Professor Doktor Kallert fragte, ob die Mitarbeiter der Ergotherapie damit beginnen könnten, Mundschutz zu nähen.“

Kristina Blum organisierte Nähmaschinen, einen Raum, Stoffe und Bänder. Dank der guten Vernetzung der Kliniken lud die Ergotherapeutin ein paar Stunden später ein Auto voll mit alten OP-Kitteln und weißen Laken, die am Bezirksklinikum Obermain nicht mehr gebraucht werden, erläutert Andrea Franz: „Das ist guter Baumwollstoff und daher waschbar.“

Mundschutz zu Hause reinigen

Zwei Mundschutze soll jeder Mitarbeiter im Pflegedienst bekommen. Abends kann dann jeder seinen Mundschutz zu Hause selbst kurz abkochen, um Viren und Bakterien abzutöten, teilt Andrea Franz mit.

Um auf diesen Näheinsatz vorbereitet zu sein, tüftelte Kristina Blum bereits am Wochenende zuvor mit ihrer Schwiegermutter an einem Schnittmuster für die Masken. Der Clou: Die Falten haben auf der Rückseite eine kleine Tasche, in die man zusätzlich eine Art Filter einsetzen kann. „Es sind ja keine wirklichen Schutzmasken, sondern nur Behelfsmasken. Aber mit einem Taschentuch oder Kaffeefilter bieten sie etwas mehr Schutz.“

Im Bayreuther Bezirkskrankenhaus werden Schutzmasken genäht. Foto: Andrea Franz/ Bezirkskrankenhaus Bayreuth

100 Schutzmasken pro Tag

Von 7 Uhr morgens bis 17 Uhr am Nachmittag herrsche in der Nähstube Hochbetrieb. Bis zu acht der insgesamt 45 Mitarbeiter der Ergotherapie sind hier abwechselnd am Werk, um mitzuhelfen bei der Maskenproduktion. Dabei müsse nicht jeder nähen können. Schnittmuster aufzeichnen, Stoff zuschneiden, Bänder abmessen, Falten bügeln – hier fallen diverse Arbeiten an.

Rund 100 Masken schaffe das Team pro Tag. „Der erste Schwung geht voraussichtlich an die Mitarbeiter im Wohn- und Pflegeheim in Kutzenberg“, sagt Kristina Blum.

Im Bayreuther Bezirkskrankenhaus werden Schutzmasken genäht. Foto: Andrea Franz/ Bezirkskrankenhaus Bayreuth

Handwerk und Corona – “Die Metallarbeiter beutelt es gewaltig”

Währende der Coronakrise haben viele Betriebe zu kämpfen. Dabei sind nicht nur industrielle Unternehmen betroffen, sondern auch kleine Handwerksbetriebe. Reinhard Bauer, Geschäftsstellenleiter der Kreishandwerkerschaft, warnt davor alle Handwerker über einen Kamm zu scheren.

Metallarbeiter haben zu kämpfen

“Das Handwerk kann nicht pauschal bewertet werden”, sagt Reinhard Bauer. Denn es gebe so viele verschiedene Gewerke, dass sie sich unmöglich miteinander vergleichen ließen. “Die Metallarbeiter beutelt es gewaltig. Da sind viele in Kurzarbeit, weil die Industrie schwächelt”, erklärt der Geschäftsstellenleiter. Wohingegen das Bauhandwerk durcharbeiten könne, da diese nicht von der Industrie abhängig seien. Jedoch stehe dieses Gewerk vor einem anderen Problem: “Das Material wird knapp.” Und ohne Arbeitsmaterial, kann auch nur schwer die zu erledigende Arbeit bewältigt werden.

Verschiedene Probleme

Handwerker im Dienstleistungssektor, die beispielsweise bei Sanierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen tätig sind stehen vor anderen Schwierigkeiten. “Die haben mit den Zugangsbeschränkungen zu kämpfen. Wenn es jetzt darum geht Schulen oder andere öffentliche Gebäude in Schuss zu halten, kommen die Arbeiter teilweise nicht in die Gebäude.” Das sei jedoch auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Auch hier ist es Bauer wichtig zu betonen, dass das Handwerk an sich und die einzelnen Gewerke differenziert betrachtet werden müssen. “Dachdecker, Maler und Zimmerer können zum Beispiel ihren Beruf weiterhin ausüben, solange der Abstand gewahrt wird”, zählt er auf. Doch auch diese Bereiche stehen vor Problemen. “Etliche arbeiten mit Grenzgängern aus Polen, Tschechien oder Ungarn. Die hängen teilweise zuhause fest und dürfen nicht einreisen. Diese Betriebe haben zwar genügend Arbeit, aber keine Arbeitskräfte.”

Nahrungsmittelsektor steht vor Herausforderungen

“Die Nahrungsmittler stehen vor ganz anderen Herausforderungen”, sagt Bauer. Denn diese würden mit der Umgestaltung der Ladenfläche kämpfen. Der Boden müsse mit Abstandslinien beklebt werden und die Verkäufer an der Kasse durch Plexiglasscheiben geschützt werden. Auch der Lieferdienst in diesem Bereich stünde vor Schwierigkeiten. “Viele Betriebe beliefern Gastronomien. Aber weil diese momentan geschlossen sind, hat der Lieferbereich im Nahrungsmittelsektor mit gewaltigen Umsatzeinbußen zu kämpfen.”

Es sei eine äußerst diffizile Geschichte. Bauer steht auch mit der Brauereiinnung Kulmbach in Kontakt. Auch diese Branche innerhalb des Handwerks ist betroffen, denn viele Feste, Feierlichkeiten und Kirchweihen sind abgesagt. Somit trinken die Leute auch nicht so viel Bier. “In der fränkischen Schweiz hängt bei vielen der kleinen Brauereien noch eine Gastwirtschaft dran”, sagt Bauer. “Die stehen nun vor anderen Herausforderungen und Problemen, als andere Gewerke.” Deswegen macht der Geschäftsstellenleiter nochmal darauf aufmerksam: “Das Handwerk kann man nicht pauschalisieren.”