Frisches Klima: Klaus Wührl-Struller einstimmig nominiert

Klaus Wührl-Struller reiht sich für die Grünen in die Kandidatenliste für die Oberbürgermeisterwahl 2020 ein. Zwei seiner Konkurrenten stehen bereits fest: Der Kandidat der Grünen muss sich gegen Andreas Zippel von der SPD und Thomas Ebersberger von der CSU im Wahlkampf behaupten.

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Am Donnerstagabend haben die Parteimitglieder den 59-Jährigen offiziell und einstimmig nominiert – mit 16 von 16 Stimmen. Ein weiterer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters kam für die Grünen nicht infrage. Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger sagte bereits bei der Vorstellung ihres Kandidaten vor wenigen Wochen, dass Klaus Wührl-Struller die einzige und richtige Wahl sei. Wegen seines klaren inhaltlichen und persönlichen Profil sei er bestens geeignet. Hinzu käme seine Erfahrung, sagte Sabine Steininger. Auf diese will die Partei im Wahlkampf setzen.

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Klares Ziel: Frisches Klima für Bayreuth

Klaus Wührl-Struller würde als Oberbürgermeister vor allem eins: Schnell und nachhaltig handeln. Für lange Diskussionen sei keine Zeit. Ein frisches Klima müsse her, für die Stadt und für die Bayreuther.

Wir stehen am Abgrund einer Klimakatastrophe.

(Klaus Wührl-Struller)

Der OB-Kandidat will Bayreuth so schnell es geht zur klimaneutralen Stadt machen – in den nächsten ein oder zwei Wahlperioden. Bayreuth brauche frisches Klima, wenn es um Grundlagen der lokalen Politik und der Gesellschaft gehe. “Ich möchte Bayreuth schöner und lebenswerter machen.”

Ein fix ausgearbeitetes Programm steht noch nicht, dennoch hat Wührl-Struller viele Ziele in den Bereichen: Nachhaltigkeit, Verkehr, Wohnen, Wirtschaft, Teilhabe, Kultur und Sport.

Der fast 60-Jährige will als Oberbürgermeister Bayreuth zur Fair-Trade-Stadt machen, regionale Initiativen stärken, die Uni für einen wissenschaftlichen Beirat im Stadtrat nutzen, einen Klimamanager für die Stadt und den “Grünen Richard”, ein Label für nachhaltiges wirtschaften, einführen.

Zudem will Wührl-Struller, dass die Bayreuther klimagerecht unterwegs sind. Ganz nach dem Motto: “Fahrrad first”. Um die Mobilitätswende zu schaffen, müsse auch der öffentliche Nahverkehr besser werden. Der Grünen-Kandidat denkt an eine engere Taktung bei den Fahrzeiten und günstigere Tickets. Sollte Klaus-Wührl-Struller OB werden, soll das Busfahren am Samstag sogar kostenlos werden.

Bayreuth solle wieder zu der Sport-Stadt werden, die es einst war. Dafür müssten die Sportstätten saniert werden. “Mit Flickerei kommen wir nicht weiter.”

Der OB-Kandidat will liebens- und lebenswerte Wohnungen für alle in Bayreuth. Dies bedeute nicht zwingend, im Einfamilienhaus zu leben, sondern schöne Wohnanlagen zu schaffen. “Wir brauchen nicht in erster Linie Bauland, sondern eine Aufwertung und Pflege der Quartiere”, sagte Wührl-Struller.

Das alles ist natürlich nicht kostenlos zu haben, aber es ist günstiger als die Klimakatastrophe, wenn sie eintrifft, zu bekämpfen.

(Klaus Wührl-Struller)

Beschleunigtes Bauverfahren: Neues Nahversorgungs-Zentrum an der Königsallee

Um Lücken im Nahversorgungs-Konzept der Stadt Bayreuth zu schließen, sollen mehr zentrale Versorgungsbereiche in der Stadt entstehen. Als erstes soll ein Nahversorgungs-Zentrum – inklusive Discounter und Lebensmittel-Vollsortimenter – an der Königsallee realisiert werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch dem beschleunigten Bauverfahren zugestimmt. Wichtig zu wissen: Die Fläche gegenüber des heutigen Discounters soll ebenso mit eingebunden werden.

Hier entsteht bald ein mehrstöckiges Nahversorgungszentrum, Foto: Redaktion

18 Prozent der Stadt gelten derzeit als unterversorgt, acht Prozent sogar als nicht versorgt. Da im Bayreuther Osten besonders viele Leute leben und das Gebiet als “eher unterversorgt” gilt, liegt dieser Bereich im Fokus der Planungen. Das Nahversorgungs-Zentrum soll explizit auch für Fußgänger und Radfahrer gut erreichbar sein.

Gebäude mit mehreren Geschossen in Planung

Auf der Seite des bisherigen Discounters ist ein Gebäude mit mehreren Geschossen geplant: Neben der Lebensmittelversorgung seien hier weitere Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen, so Stadtbaureferentin Urte Kelm. “Um gezielt eine hohe Sortimentsqualität zu erreichen, wird voraussichtlich ein städtebaulicher Vertrag zum Tragen kommen”, fügt sie hinzu.

Aufgrund von direkten Emissionen seitens der Autobahn und der angrenzenden Bahnstrecke, ist eine Nutzung des neuen mehrgeschossigen Gebäudes als weiterer Wohnraum ausgeschlossen.

(Stadtbaureferentin Urte Kelm)

Auch Fläche gegenüber mit eingeschlossen

Auch eine quadratische Fläche südlich der Königsallee, das heißt gegenüber des heutigen Discounters, soll mit genutzt werden, wie die Stadtbaureferentin erklärt. Dort, am Hasenweg, befinden sich derzeit ein Parkplatz sowie einige Kleingärten.

Der Parkplatz zwischen Königsallee und Hasenweg ist beim Nahversorgungszentrum auch als Fläche mit eingeplant. Foto: Redaktion

Welche Vorteile der Standort Königsallee bietet

Als positiv wird die Anbindung des Standortes an den ÖPNV und den motorisierten Verkehr gesehen. In Richtung Colmdorf und Neue Heimat besteht ebenso eine gute Anbindung für Radfahrer. Für einen Vollsortimenter ist die Größe des Standortes in der Königsallee ausreichend. Außerdem liegt eine ebene Fläche vor, was optimal sei.


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Kurzfristige Umsetzung möglich

Innerhalb einer Fußweg-Distanz von zehn Minuten gibt es dort zurzeit etwa 1.750 Einwohner. Bereits zuvor wurde der Standort durch ein ehemaliges Gartencenter sowie durch einen aktuell bestehenden Discounter durch den Einzelhandel erschlossen. Daher kann eine Ansiedlung eines Nahversorgungs-Zentrums kurzfristig umgesetzt werden, wobei ein sogenannter Lebensmittel-Vollsortimenter, mit einer Verkaufsfläche vom maximal 800 Quadratmetern,  und ein Lebensmittel-Discounter, mit einer Fläche von maximal 800 Quadratmetern, eingeschlossen sind.

Anpassungen des Verkehrs

Teil der Planungen ist auch eine Anpassung des Verkehrs durch eine Ampelanlage am Knotenpunkt der Königsallee, eine zusätzliche Linksabbiegespur von der Königsallee zum Gelände des Nahversorgungs-Zentrums sowie eine Verbreiterung des Rad- und Fußweges entlang der nördlichen Seite der Königsallee. Die Baumallee soll, ausgenommen von einigen punktuellen Fällungen, allerdings erhalten bleiben. An diesen Stellen sind Ersatzpflanzungen geplant.

Mordfall Sophia Lösche – Urteil rechtskräftig

Am 18. September wurde ein 42 Jahre alte marokkanische Lastwagenfahrer für den Mord an der Studentin Sophia Lösche zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun ist das Urteil rechtskräftig. Mit Ablauf des 25. Septembers ist die Rechtsmittelfrist verstrichen. Keine der Parteien hat dabei Widerspruch eingelegt.

Die damals in Leipzig studierende Sophia Lösche wollte am 14. Juni des vergangenen Jahres per Anhalter nach Amberg fahren. Auf einem Rastplatz bei Schkeuditz begegnete sie dem Fernfahrer, der sie mitnahm. Dann kam es zum Streit, an dessen Ende der Fernfahrer sie ihr mehrfach mit einem Radmutterschlüssel gegen den Kopf schlug. Später wurde Lösches Leiche in Spanien entdeckt.

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Stefan Peiffer ersetzt Ulrike Gote im Stadtrat

Nachdem Ulrike Gote (Grüne) den Stadtrat Ende Juli aus beruflichen Gründen verlassen hat, ist nun Dr. Stefan Peiffer in der Stadtratssitzung offiziell als ehrenamtliches Stadtratsmitglied von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe als ihr Nachfolger vereidigt worden.

Schon im Juli ließ Ulrike Gote durchblicken, dass der Leiter des Lehrstuhls für Hydrologie an der Universität Bayreuth für sie in den Stadtrat nachrücken könnte.

Gründer-Zentrum Bayreuth: Millionen-Investition für junge Unternehmer

Für fast 16 Millionen Euro soll auf dem Unigelände ein regionales Gründer-und Innovationszentrum (kurz: RIZ) entstehen. Das Bauvorhaben sorgte bereits für einige Diskussionen im Stadtrat. Es stellte sich die Frage: Braucht die Stadt Bayreuth das RIZ überhaupt?

Am Mittwoch kam das Thema erneut in der Sitzung des Stadtrats auf den Tisch. Denn, um die Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro nicht zu verlieren, muss die Stadt einen Finanzierungsnachweis erbringen, in dem sie sich dazu verpflichtet, den Eigenanteil in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro zu tragen sowie das jährliche Defizit von etwa 300.000 Euro über eine Mindestbetriebsdauer von 15 Jahren zu stemmen.

Nach Einschätzung der Regierung erscheint die Übernahme eines Betriebskostendefizits durch die Stadt Bayreuth als finanziell darstellbar.

(Auszug aus dem Kurzbericht der Wirtschaftsförderung)

Das Defizit beinhaltet unter anderem die finanziellen Mittel für den Grunderwerb, den Betrieb des Zentrums sowie die Personalkosten.

Ideenwettbewerb im kommenden Jahr

Nächstes Jahr solle ein Ideenwettbewerb für das Projekt “Entrepreneurship und Innovation” stattfinden. Ein Realisierungswettbewerb könne noch nicht durchgeführt werden, da für den Bau des Instituts noch keine Mittel in den Doppelhaushalt 2019/20 eingeplant seien, sagte Fredy Schmidt von der Wirtschaftsförderung. Das sei aus einem Gespräch mit der Uni Bayreuth im August herausgekommen.

Sowohl die CSU, die SPD, die BG als auch das Junge Bayreuth äußerten sich positiv dem Projekt gegenüber. Es sei richtig und notwendig, dies umzusetzen, sagte Dr. Michael Hohl (CSU). Es wäre schade, wenn die Fördermittel verfallen würden.

Die Stadt wird viel davon haben, wenn sie junge Menschen zu Gründern macht.

(Dr. Michael Hohl, CSU)

Stefan Schlags (Grüne) steht dem Vorhaben noch skeptisch gegenüber. Er zweifelte vor allem die Nachfrage der Wirtschaft am Innovations-Zentrum an.

Helmut Parzen (CSU) drängte dazu, endlich zu schauen, dass es weitergeht.

Ständig auf der Bremse zu stehen, bringt die Stadt nicht weiter. Wir müssen Gas geben, statt ständig nur Bedenken zu äußern.

(Helmut Parzen, CSU)

Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass die Stadt Bayreuth den Eigenanteil der Investitionskosten sowie das jährliche Defizit trägt, stimmte die Mehrheit des Stadtrats zu. Somit sichert die Stadt die Fördermittel für den Bau des Zentrums für Gründer.

“Abfallflut verhindern”: Stadt und Landkreis wollen Mehrwegbecher einführen

Stadt und Landkreis Bayreuth wollen ein Pfandsystem für Mehrwegbecher einführen. So soll die “Abfallflut, die täglich durch den Gebrauch von Einweg-Trinkbechern entsteht” eingedämmt werden. Ziel ist es, dass sich möglichst viele Cafés, Bäckereien und Gastronomen der Region Bayreuth anschließen.

Mehrweg statt Einweg

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Rathaus stellte die Initiative “Let’s go Mehrweg” verschiedene Mehrwegsysteme vor. Mit Erfolg. Die anwesenden Gastronomen und Betreiber von Cafés und Bäckereien signalisierten ihr Interesse an der Verringerung von Einwegbechern.

Eine Lösung noch dieses Jahr?

Demnach beschloss die Gesprächsrunde einen ersten Schritt zur Abfallbeseitigung. Noch in diesem Jahr wollen die Beteiligten mit Stadt und Landkreis ein Mehrwegsystem entwerfen.

Betreiber von „Coffee to go“-Ausgabestellen, die am Mehrwegbechersystem teilnehmen möchten, können sich beim Stadtbauhof Bayreuth oder im Landratsamt Bayreuth, im Bereich Abfallwirtschaft melden.

Das Klinikum in Bayreuth. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

Klinikum Bayreuth: Neue Geschäftsführung auf Zeit

Zweistufige Lösung

Eine europaweite Ausschreibung braucht Zeit. Weil das so ist, haben sich Aufsichtsrat, Verbandsversammlung und der Verbandsausschuss des Krankenhauszweckverbandes für eine zweistufige Lösung entschieden. Bis ein langfristiger Nachfolger gefunden ist, übernehmen das Managementunternehmen Oberender zusammen mit dem Direktorium der Klinikum Bayreuth GmbH die Leitung. Dabei bleibt auch der derzeitige Leiter, Alexander Mohr, sowohl Kaufmännischer Direktor als auch Mitglied des Direktoriums. Neben ihm wird sich künftig Dr. Thomas Jendges um die Leitung kümmern.

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Das ist Dr. Thomas Jendges

Der neue Mann am Klinikum war in den vergangenen zehn Jahren Geschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH. Unter seiner Regie wurden mehr als 500 Millionen Euro in eine fast komplett neue Infrastruktur der SLK-Kliniken investiert. Dabei standen insbesondere zwei Neubauprojekte im Fokus. Zuvor war der 54-Jährige auch als Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin, der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg und der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH tätig.

Die Suche nach dem Nachfolger

Mit der Vorbereitung und Abwicklung der europaweiten Ausschreibung eines längerfristigen Geschäftsbesorgungsvertrages mit einem Managementunternehmen haben die Gremien der Klinikum Bayreuth GmbH eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei beauftragt. Die Ausschreibung wird in Kürze im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.

Hier kommt der Hopfen für das Bayreuther Bier her!

Wer Hopfen hört, denkt mit Sicherheit zuerst an Bier und die Hallertau. Die meisten Brauereien beziehen den Großteil ihres Hopfens für die Bierherstellung von dort – auch die Brauerei Maisel. Doch was viele vermutlich nicht wissen, nur wenige Kilometer von Bayreuth entfernt, nördlich von Nürnberg, hat Deutschlands größter Hopfen-Bio-Bauer seine Felder: Markus Eckert aus Herpersdorf bei Eckental. Dieser fränkische Hopfen steckt auch in Bayreuths Bieren.

Da steckt Bio-Hopfen drin

Die Brauerei Maisel bekommt einen Teil des Hopfens für ihre Biere von Markus Eckert. Einige seiner speziellen Hopfensorten stecken vor allem in den Maisel&Friends Craft Bieren. Die Sorte Saphir macht das “Hoppy Hell” zu dem, was es ist. Aber auch die Sorten Hallertauer Blanc, Mandarina Bavaria und Cascade bekommen die Maisel-Brauer von dem fränkischen Bio-Bauern, erklärt Marc Goebel, erster Braumeister und Geschäftsführer des Braubetriebs bei Maisel. Doch bis der Hopfen vom Feld im Bayreuther Bier landet, sind viele Arbeitsschritte notwendig.

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Vom Feld ins Bier

Mit einem Ruck rollt der Traktor los, mitten durch das Hopfenfeld. Es ist September und somit Erntezeit bei Markus Eckert. Der Bio-Bauer holt seinen Hopfen ein. Rund 46 Hektar auf denen 14 verschiedene Hopfensorten wachsen, müssen abgeerntet werden. Alle halbe Stunde etwa kommt der Traktor auf den Hof gefahren, um eine Ladung frisch geerntetem Hopfen abzuladen. In einer großen Halle stehen alle Maschinen, die Eckert zur Weiterverarbeitung braucht. Doch auch Handarbeit ist hier noch gefragt.

Zwei Arbeiter hängen die langen Hopfenstauden in eine der Maschinen – unaufhörlich, Staude für Staude. Kaum ist der große Berg Hopfen vor ihnen abgearbeitet, kommt auch schon die nächste Ladung vom Feld. Einmal eingefädelt, gelangen die meterhohen Stauden über ein Förderband in eine Art Rüttelmaschine, wo die Hopfendolden von den Stauden getrennt werden.

Hier werden die Hopfendolden von den Stauden getrennt. Fotos: Magdalena Dziajlo

Die Dolden werden über ein Fließband weiter befördert zum Trocknen. Gut eine Stunde muss der Hopfen ruhen, um abzukühlen, bevor ihm durch warme Luft die Feuchtigkeit entzogen wird.

Hier ruht der Hopfen eine Stunde, um abzukühlen, bevor seine Reise weitergeht.

Rund neun Prozent Feuchtigkeit enthält der Hopfen, wenn er anschließend in den sogenannten Konditionierer kommt. Dort sorgt kühle, feuchte Luft dafür, dass die Dolden gleichmäßig zehn Prozent Feuchtigkeit enthalten. Erst dann kann er in Säcke verpackt und abtransportiert werden.

Gepresster Hopfen fürs Bier

Im Bier landet der Hopfen so allerdings noch nicht. “Der Hopfen wird in Pellets gepresst. So geben wir ihn dem Bier bei”, erklärt Braumeister Markus Briemle von der Brauerei Maisel. Er ist mit erstem Braumeister Marco Goebel und Bauerei-Chef Jeff Maisel bei Markus Eckert, um ihm bei der Ernte ihres Hopfens über die Schulter zu blicken.

Die Brauerei und den Bio-Hof verbindet eine lange Freundschaft. Welche Qualität sie von Markus Eckert bekommen, wissen die drei genau. Eckert war schon als Kind bei der Hopfenernte dabei und bringt so eine Menge Erfahrung mit. Er weiß, was die anspruchsvollen Pflanzen brauchen, um gut zu gedeihen und ihr volles Aroma zu verbreiten.

Merk-Erbe will neue Stelle für klimarelevante Fragen schaffen

Wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe im Ältestenausschuss verkündete, soll eine neue Stelle in der Stadtverwaltung geschaffen werden: Diese soll sich klimarelevanten Fragen insbesondere im Bereich Bauen, widmen.

Wir alle wissen, dass dem Thema Klimaschutz künftig eine ganz andere Priorität eingeräumt werden muss.

(Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin)

Nachdem intern weitere Einzelheiten zur Stelle abgeklärt sind, will die Oberbürgermeisterin die Thematik den Stadtratsgremien vorlegen.

Welche Aufgaben die Stelle umfasst

Die neue Stelle soll sich einer Reihe von Handlungsfeldern im Bereich des Bau- und Planungswesens widmen: zum Beispiel der Prüfung der „Klimawirksamkeit“ künftiger Entscheidungsvorlagen für den Stadtrat, der Entwicklung eines städtischen Klimakonzeptes, der Optimierung von städtischen Bauvorhaben im Hoch- und Tiefbau unter klimatischen Aspekten, der Prüfung von Optimierungsmöglichkeiten im Bereich Regenwassernutzung, -rückhaltung und -speicherung, sowie der Planung und Umsetzung von Konzepten einer Grünvernetzung unter Einbeziehung des baulichen Innenbereichs.

Außerdem soll die Stelle Ansprechpartner für den kommunalen Klimaschutz mit Beratung von Bauherren im klimagerechten Bauen sein, Förderprogrammen zum Klimaschutz hinsichtlich ihrer Relevanz für aktuelle Planungs- und Bauprojekte prüfen und bei der Abwicklung von Fördermaßnahmen unterstützen.

Uni Bayreuth: Forscher untersuchen Lebensräume an Küsten

Die Küsten bieten vielen bedrohten Arten einen Lebensraum. Forscher der Uni Bayreuth haben in einer Modellstudie auf den Malediven nachweisen können, welche Folgen die unterschiedliche Nutzung der Küste durch den Menschen hat. Als Fallbeispiel haben die Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Laforsch Einsiedlerkrebse gewählt.

Warum auf den Malediven geforscht wird

Oft werden Küsten vom Menschen zeitgleich auf sehr unterschiedliche Weise bewirtschaftet: Als Siedlungsraum für Einheimische sowie im Tourismus für Hotels – so wird es schwer zu ermitteln, welche Formen der Landnutzung welche ökologischen Formen haben.

Doch die Malediven haben den Vorteil, dass sich die jeweiligen Landnutzungsformen auf verschiedene Inseln verteilen. Allerdings weisen die Inseln nahezu gleiche klimatische und geologische Bedingungen auf. „Deshalb sind die Malediven geradezu ein ideales Modellsystem, um verschiedenartige anthropogene Einflüsse auf die Tierwelt in Küstenregionen zu identifizieren“, sagt Sebastian Steibl M.Sc., Erstautor der jetzt veröffentlichten Studie.

Auf den Malediven-Inseln der einheimischen Bevölkerung wird angespültes Material liegen gelassen. Dadurch kommen die Krebse dort ähnlich häufig vor wie auf komplett unbewohnten Inseln. Foto: Sebastian Steibl.

Drei Inseltypen im Fokus

Die Forscher unterscheiden in der Studie drei Inseltypen: von der einheimischen Bevölkerung besiedelte Inseln ohne Tourismus, ausschließlich touristisch genutzte Inseln und unbewohnte Inseln. An allen drei Inseln beobachteten sie Einsiedlerkrebse.

Diese kleinen Tierchen sind weltweit verbreitete Küstenbewohner mit einer wichtigen ökologischen Funktion: einerseits fressen Einsiedlerkrebse angespültes organisches Material aus dem Meer, andererseits werden sie selbst von größeren landlebenden Räubern gefressen. Deshalb bilden sie ein entscheidendes Bindeglied zwischen Meer und Inland.

(Prof. Christian Laforsch, Universität Bayreuth / Lehrstuhl für Tierökologie)

Saubere Strände kritisch für Lebensraum

An touristisch genutzten Küsten leben weniger Einsiedlerkrebse. Dieser Rückgang der Populationen um 80 bis 85 Prozent ist vor allem dadurch bedingt, dass feine Sandstrände künstlich aufgeschüttet werden und angespültes organisches Material mechanisch entfernt wird. So führt das touristische Ideal “sauberer” Strände dazu, dass die küstenbewohnenden Tiere ihre Nahrungsgrundlage verlieren und ihr Lebensraum kleiner wird. Viele Küstenabschnitte besiedelter Inseln sind heute außerdem zum Schutz vor Erosion mit Befestigungen aus Beton verbaut, so dass auch hier der natürliche Lebensraum für die Krebse geschrumpft ist.

Auf ungestörten Stränden der Malediven kommen Einsiedlerkrebse in hoher Zahl vor; sie ernähren sich von angespültem Material und stellen so eine wichtige Verbindung zwischen Meer und dem Inland dar. Foto: Sebastian Steibl.

Krebse dienen als Angelköder

An den Küsten dauerhaft besiedelter Inseln weisen die Einsiedlerkrebse eine um zehn bis 20 Prozent kleinere Körpergröße auf. Auf der Suche nach einer Erklärung haben die Forscher beobachtet, dass die Krebstiere von der einheimischen Bevölkerung – wie in vielen anderen Ländern auch – als Angelköder verwendet werden. Dabei werden, so vermuten sie, hauptsächlich die größeren Tiere aufgesammelt, sodass nur noch kleinere zurückbleiben.

Daraus ergibt sich für die weitere Forschung die Notwendigkeit, die ökologischen Folgen menschlicher Landnutzung so differenziert wie möglich aufzuschlüsseln. Nur so lassen sich wirksame Umweltschutzmaßnahmen entwickeln, die spezifisch auf die jeweilige Landnutzungsform zugeschnitten sind.

Dies gilt insbesondere für die Küstenregionen, die am stärksten von der wachsenden Weltbevölkerung betroffen sind, denn 50 bis 75 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in direkter Nähe oder unmittelbar an Küsten.

(Prof. Christian Laforsch, Universität Bayreuth / Lehrstuhl für Tierökologie)