Kanzleistraße: Neues Leben im ehemaligen Postgebäude

Vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass die Postfiliale in der Kanzleistraße 3 in Bayreuth schließt. Das Gebäude zählt zu einem der traditionsreichsten der Stadt. Jetzt wird es mit neuem Leben gefüllt.

Tradition seit 1893

Über 100 Jahre war die Post in der Kanzleistraße vertreten. Wo früher Richard Wagners Stammlokal, die Gastwirtschaft “Angermann” stand, fand nach dem Abriss 1892 die Post ihren Sitz. 125 Jahre nach der Eröffnung 1893 war 2018 aber Schluss. Für die Anwohner und Einzelhändler ein Schock. Denn die Postfiliale galt als Frequenzbringer für das ganze Viertel.

Lesen Sie auch:

Die Kanzleistraße in Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Neues Leben in alten Gemäuern

Doch mit dem Leerstand soll nun bald Schluss sein. Wie das Bayreuther Tagblatt erfahren hat, zieht dort künftig die Werbeagentur GMK ein, die derzeit noch in der Bindlacher Straße zuhause ist. Das hat Geschäftsführer Jörg Lichtenegger bestätigt. Wann der Umzug genau stattfindet, ist noch nicht bekannt.

Graffiti: Bayreuther will “Schmierereien” kostenlos entfernen

Seit Monaten halten mehrere Sprayer die Polizei im Stadtgebiet auf Trapp. Egal ob Brücken, Hauswände oder Stromkästen, die Graffiti sind überall zu finden. Jetzt hat sich ein Bayreuther gemeldet, der die “Schmierereien” zwar nicht angebracht hat, sie aber gerne in seiner Freizeit entfernen möchte.

Nach der Berichterstattung des Bayreuther Tagblatts über die polizeilichen Ermittlungen zu den Bayreuther Sprayern hat sich ein Leser bei der bt-Redaktion gemeldet. Der Bayreuther Constantin Schenck schlägt vor, freiwillig die Schmierereien entfernen zu wollen. Dafür sucht er nun Gleichgesinnte.

Constantin Schenck bietet sich an freiwillig die Graffiti in der Stadt zu entfernen. Foto: Privat

Der 39-Jährige gehe oft mit seinem Hund am Mistelbach entlang spazieren. Auf seinem Weg würden ihm die Graffiti an den Brücken und Stromkästen immer wieder ins Auge stechen.

Der Weg am Mistelbach entlang unterhalb des Hotel Rheingolds in Richtung Rathaus II ist meine Lieblingsstrecke. Es ist wirklich schade, dass die Brücken so beschmiert werden. Eines Tages dachte ich mir, dass die Brücke einen neuen farblichen Anstrich verdient. Das wäre auch der perfekte Ausgleich für meinen Job als Büroangestellter.

(Constantin Schenck)

Schenck arbeitet als Schreibkraft. Nach seiner täglichen Arbeit vor dem Computer brauche er die Bewegung im Freien. Wenn er dann noch etwas Gutes tun könne, sei das die optimale Kombination.

Ich arbeite gerne im Freien. Wenn sich noch ein paar andere Leute finden würden, wäre das doch eine super Sache.

(Constantin Schenck)

Teure Angelegenheit

Im Regelfall entfernt die Stadt Bayreuth die illegalen Graffiti sehr zügig. Denn einmal angesprühte Flächen würden andere Sprayer nur dazu animieren es ihnen gleichzutun. Trotz allem ist das Entfernen der Schriftzüge eine kostspielige Angelegenheit. Denn mit Schwamm und Wasser alleine komme man nicht weit. Man brauche spezielle Mittel, so der Graffiti-Sachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt, Werner Rochholz. Umso beeindruckender sei es, wenn sich Freiwillige melden, die die Stadt bei ihrer Arbeit unterstützen möchten.

Fix: Nach Mutter- und Vatertag kommt jetzt der Großelterntag

Zu Ehren der Omas und Opas in Bayern gibt es in Bayern in diesem Jahr zum ersten Mal einen Großelterntag. Er soll am 13. Oktober stattfinden und künftig jedes Jahr, ähnlich dem Muttertag, gefeiert werden.

Die Idee dazu hatten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Staatskanzleichef Florian Herrmann (beide CSU). Söder verkündete die Entscheidung via Twitter:

Am 13. Oktober soll der Tag mit einem Familienfest in München begangen werden.

Wir wollen damit den hohen Stellenwert der Großeltern in einer Familie würdigen.

(Staatskanzleichef Florian Herrmann, CSU)

Mit dem Großelterntag wolle man ein Stück Generationensolidarität zum Ausdruck bringen und die Leistung der älteren Familienmitglieder in den Mittelpunkt rücken.

Beachen, Skaten, Turnen: In der Scheffelstraße wird über Lärm diskutiert

Der Jugendausschuss des Stadtrats wird sich in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Montag mit der Zukunft der ehemaligen Tennisplätze des Post SV an der Scheffelstraße befassen. Auf der Fläche könnten Beachvolleyballplätze und eine Skate-Anlage entstehen.

Scheffelstraße

Foto: Thorsten Gütling

Die über viele Jahre vom Verein gepachteten und zuletzt total verwilderten Flächen sind inzwischen an die Stadt zurückgegeben worden. Zur künftigen Nutzung liegen Anträge der Fraktionen der Bayreuther Gemeinschaft, der CSU- sowie der SPD-Fraktion vor.

Generationen sollen spielen

SPD-Stadtrat Siegfried Zerrenner fordert in einem Antrag, der dem Bayreuther Tagblatt vorliegt, den Bau eines Generationenspielplatzes. Vorbild sollten die bestehenden Anlagen an Röhrensee oder Rosenau sein. Ein solcher Platz gleicht einem Fitnessstudio unter freiem Himmel, sei eine ideale Ergänzung zum bereits vorhandenen, Bolz-, Basketball- und Beachvolleyball-Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite und würde alle Bürger der Stadtteile Kreuz und Altstadt „in erheblichem Maße profitieren“ lassen. Dazu solle eine kleine Skate-Anlage „für Anfänger oder Neueinsteiger“ gebaut werden.

Foto: Magdalena Dziajlo

Die Vorschläge von CSU und Bayreuther Gemeinschaft sehen vor, dort den Skate-Park zu bauen, für den im Südwesten der Stadt schon lange ein passender Ort gesucht wird. Die Stadtverwaltung verwies daraufhin aber auf ein Gutachten aus dem Jahr 2007, das zu dem Ergebnis gekommen sei, dass sich Anwohner von einer Skate-Anlage an der Scheffelstraße gestört fühlen könnten. 2007 wurde nämlich schon einmal über eine solche Anlage nachgedacht – allerdings auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort befindet sich heute ein Beachvolleyball- und ein Basketball-Platz.

Keine Einsicht in das Gutachten

Auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts wollte die Stadt keinen Einblick in das Gutachten gewähren, um der jetzt geplanten Diskussion im Jugendausschuss nicht vorweg zu greifen, wie es hieß. Allenvoran die mittlerweile ausgeschiedene Stadträtin der Grünen, Ulrike Gote, kritisierte das Alter des Gutachtens und dass dessen Inhalt weiten Teilen des Stadtrats nicht einmal bekannt sei. Gote, die Einblick hatte, sagt: Daraus gehe hervor, dass die Scheffelstraße mit einer Belastung von rund 60 Dezibel wesentlich lauter als ein Skate-Park sei.

Der Sportplatz des Post-SV, wie ihn die SpVgg Bayreuth hergerichtet hat. Foto. Thorsten Gütling.

Statt für eine Skate-Anlage sprechen sich Teile der Verwaltung für den Bau eines „Trendsport-Zentrums“ an der Scheffelstraße aus. Auf den früheren Tennisplätzen sollten demnach drei Beachvolleyball-Plätze entstehen. Der bereits bestehende Platz auf der Gegenüberliegenden Straßenseite sollte dafür weichen und durch einen Beachsoccer-Platz ersetzt werden. Insgesamt will die Stadt dafür rund 210.000 Euro ausgeben.

Ein Jahr Bayreuther Tagblatt: Wie alles begann

Zwischen 1856 und 1967 gab es das schon einmal, dann wurde es still um das Bayreuther Tagblatt. Am 10. September 2018 erblickte das bt zum zweiten Mal das Licht der Welt. Seit dem hat sich viel getan.

Ein kühler Tag im Januar

Am 2. Januar 2018 saßen in den Räumen der LEO Druck und Medien GmbH & Co. KG im Bayreuther Norden fünf Männer und eine Frau zusammen. In dieser Konstellation trafen sie sich zum ersten Mal. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, bedenkt man, wieviele Meetings in ganz Deutschland immer wieder an den verschiedensten Orten abgehalten werden.

Dieses Treffen sollte jedoch weitreichende Konsequenzen haben, denn es war das Kickoff-Meeting des Bayreuther Tagblatts. Ohne dieses Treffen Anfang 2018 gebe es also an dieser Stelle keine Website, keinen Text und wohl auch kein neues Bayreuther Tagblatt.

Von der Zeitung zum Nachrichtenportal

Natürlich geht die Geschichte des bt viel weiter zurück. Bereits am 1. Oktober 1856, am selben Tag, an dem auch der Langenscheidt-Verlag gegründet wurde, erblickte das Bayreuther Tagblatt schon einmal das Licht der Welt. Damals noch auf Papier gedruckt, existierte diese Zeitung über 100 Jahre lang – bis zum 2. Januar 1968.

Das Bayreuther Tagblatt vom 22. Mai 1861. Foto: Redaktion.

Als dann am 2. Januar 2018, als die Bayreuther noch letzte Reste des Silvesterfeuerwerks vom Asphalt der Straßen kratzten, der Startschuss für das neue Onlineangebot fiel, ging es beim bt um Konzeption, Vermarktung und Design. Bis das neue bt dann am 10. September 2018 seinen ersten morgendlichen Gruß im bt-Telegramm ins World Wide Web schickte, war noch viel Arbeit notwendig.

[twenty20 img1=”24354″ img2=”24355″ offset=”0.5″ before=”So sah das Bayreuther Tagblatt zu Beginn aus…” after=”…und das sind wir jetzt”]

 

Das Team der ersten Stunde (von links): Jakob Baumer, Frederik Eichstädt, Carolin Richter und Peter Krügel. Foto: Redaktion.

Eine Redaktion wird aufgebaut

Aus einem Redakteur, mit dem es Anfang 2018 los ging, wurden im März zwei, und im Laufe des Sommers dann vier. Dazu kam ein IT-Spezialist, der sich um Server, Website und vieles mehr kümmerte. Und die Redakteure? Die ließen in den Pressestellen in und um Bayreuth die Telefone klingeln, knüpften Kontakte und schossen Fotos. Denn, wenn etwas in der Wagnerstadt passiert, sollte man als Redaktion einen Grundstock an Bildern haben, auf die man zurückgreifen kann. 

Beim Tatort-Dreh im Festspielhaus ging es für die Redakteure der ersten Stunde, Frederik Eichstädt und Carolin Richter, dann zum ersten Mal mit Kameras und Mikrofonen an die Journalisten-Front. Herausgekommen sind einige Interviews mit den Hauptdarstellern, die das bt dann sehr viel später bei der Tatort-TV-Premiere auch auf die Website packte. 

 

Bayreuther Tagblatt. Foto: Redaktion.

Rasanter Anstieg

Als sich am 10. September der Vorhang zum neuen Bayreuther Tagblatt hob, geschah dies ohne rauschende Feier und lauten Knall. Man wollte zum Start erst einmal Taten sprechen lassen, sich langsam einen Namen machen. Mit Erfolg. Bis zum Ende des Jahres konnten die Nutzerzahlen der ersten Wochen versechsfacht werden.

2019 wurde das Team dann vergrößert. Im Januar wurde Redaktionsleiter Thorsten Gütling geholt, Susanne Jagodzik und Magdalena Dziajlo kamen im Februar und April dazu. Auch dieser Schritt zahlte sich aus. Im Juli vermeldete Google euphorisch: „Glückwunsch. So viele Leser hatten Sie noch nie in einem Monat.“ Da hatte das gerade einmal acht Monate alte Bayreuther Tagblatt die Marke von 65.000 Lesern pro Monat geknackt. 

 

Überall dabei

Insgesamt sind im vergangenen Jahr auf der Seite des bt mehr als 4.000 Beiträge erschienen. Die bis heute am häufigsten gelesenen Artikel behandeln eine umstrittene Edeka-Werbung zum Muttertag und das Schicksal eines bei einem Bus-Unglück verletzten Mannes aus Altenplos. 

Doch auch abseits der Sensationsmeldungen macht das Bayreuther Tagblatt von sich reden. Egal ob es um Sport, Politik oder (Sub-)Kultur geht: Das bt ist dabei. Denn inzwischen ist es normal, dass in der Redaktion Männer und Frauen in Meetings und Konferenzen zusammensitzen. In Rekordzeit ist das Baby erwachsen geworden. Den alten Bayreuthern war das Tagblatt schon vor über 50 Jahren ein Stück Heimat, den jungen Bayreuthern ist es das bt jetzt wieder.

Ist Ihr Fünf-Euro-Schein mehrere Hundert Euro wert?

Jetzt aber schnell: Geldbeutel auf, Fünf-Euro-Schein raus und genau hinsehen. Wie das Portal Business Insider meldet, könnte Ihr Schein fast 700 Euro wert sein.

Warum? Einige Scheine haben ein paar Merkmale und Besonderheiten, die sie für Sammler und Liebhaber äußerst begehrt machen. Und so können aus fünf Euro locker mehrere Hundert Euro werden. Falsch oder unecht sind die Euro-Scheine wegen der Fehldrucke übrigens nicht.

Darauf müssen Sie bei Ihrem Euro-Schein achten

Prüfen Sie die Seriennummer. Fehlt diese komplett? Herzlichen Glückwunsch. Ihr Schein könnte ein kleines Vermögen wert sein. “2013 verkaufte ein Verkäufer bei Ebay für 11.900 Euro einen 100-Euro-Schein ohne Seriennummer”, schreibt Business Insider.

Doch auch Seriennummer, die mit vielen Nullen beginnen, Ziffern, die sich rhythmisch wiederholen, das Datum eines besonderen historischen Ereignisses darstellen oder ein Palindrom bilden – also die Ziffern rückwärts und vorwärts gleich gelesen werden können –, sind bei Sammlern extrem begehrt.

Auch, wenn das Hologramm oder der Silberstreifen fehlen, der Schein leicht verfärbt ist oder das Wertzeichen auf dem Perlglanzstreifen falsch herum aufgedruckt ist, sollten Sie sich den Schein genauer ansehen. Er könnte viel Geld bringen.

Auf Echtheit prüfen

Wer einen fehlerhaften Euro-Schein in seinem Geldbeutel entdeckt hat, sollte diesen unbedingt auf seine Echtheit prüfen lassen, bevor er ihn einem Liebhaber zum Verkauf anbietet. Vielleicht ist er auch nur eine geschickte Fälschung und hat deshalb Auffälligkeiten.

 

Siegel Grüner Knopf: Arbeiterinnen in einer Textilproduktion in Äthiopien

Grüner Knopf: Was das neue Textilsiegel verspricht

Der “Grüne Knopf”, ein neues staatliches Gütesiegel, kennzeichnet ab sofort sozial- und umweltverträglich produzierte Textilien. Es wird in die Produkte eingenäht oder angehängt. Damit sollen die Arbeitsbedingungen in der gesamten Produktionskette verbessert werden. Das bt hat mit Grünen-Politiker Tim Pargent darüber gesprochen.

So sieht das Textilsiegel “Grüner Knopf” aus, Foto: Agentur Tinkerbelle

Wo Mindeststandards eingehalten werden

Das neue staatliche Gütesiegel für Bekleidung soll zumindest in einigen Produktionsschritten Mindeststandards garantieren, die staatlich über die gesamte Lieferkette hinweg geprüft werden. Denn beim Bleichen und Färben werde  teils mit gefährlichen Chemikalien gearbeitet, die der Gesundheit der Mitarbeiter schaden. Beim Zuschneiden und Nähen fehle wiederum Schutzbekleidung oder Schichten würden bis zu 16 Stunden dauern, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklung mitteilt.

Bisher sind aber noch nicht alle Arbeitsschritte erfasst. Das Prinzip soll jedoch künftig auf das Weben und Spinnen sowie die Faserproduktion und den Baumwollanbau erweitert werden.

Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der das neue staatliche Textilsiegel vorgestellt hat, wünscht sich, dass es bald europaweit gültige Standards gibt.

Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Foto: Michael Gottschalk/Photohek.net

Der Staat legt die Kriterien fest. Unabhängige Prüfer kontrollieren die Einhaltung. Das schafft Vertrauen.

Das Besondere am Grünen Knopf ist: Das gesamte Unternehmen wird überprüft. Einzelne Vorzeige-Produkte reichen nicht aus. In dieser Tiefe prüft sonst keiner.

(Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister)

Kritik von Grünen-Politiker Tim Pargent

Das Siegel sorgt für ein mediales Blitzlichtgewitter, aber nicht für bessere Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken.

(Tim Pargent, Kreisvorsitzener Bündnis 90 Die Grünen)

Der Bayreuther Landtagsabgeordnete Tim Pargent glaubt nicht, dass das Siegel seinen Zweck erfüllt. Dafür bräuchte es ein Gesetz, das die Ausbeutung von Mensch und Umwelt in internationalen Lieferketten verhindert, sagt Pargent. “Statt wie versprochen für faire Arbeitsbedingungen vom Baumwollfeld bis zum Bügel zu sorgen, deckt das Prestigeprojekt von Minister Müller nur wenige Verarbeitungsschritte ab. Ausgerechnet das Thema menschenwürdiger Löhne bleibt außen vor.”
Verbraucher sollten grundsätzlich im Handel auf faire und ökologische Beschaffung und Produktion ihrer Kleidung achten, schlägt Pargent vor. Er fragt: “Warum nicht direkt beim Personal im Laden fragen und eine entsprechende Beratung einfordern?”

Besser wären allerdings bessere Gesetze, die bestimmte ausbeuterische Praktiken verbieten. Stattdessen wird mit einem solchen Siegel wieder die gesamte Verantwortung auf die Konsumentinnen und Konsumenten abgeladen.

(Tim Pargent, Kreisvorsitzener Bündnis 90 Die Grünen)

Wer das Siegel verwenden darf

Damit ein Kleidungsstück den “Grünen Knopf” als Siegel erhält, müssen insgesamt 26 Kriterien eingehalten werden. Doch nicht nur einzelne Produkte, sondern ganze Unternehmen werden anhand von 20 Punkten geprüft, ob sie nachhaltig ihre sozialen und ökologischen Pflichten in der Lieferkette einhalten. Zu den Unternehmen, die bereits jetzt Produkte mit dem Grünen Knopf-Siegel führen, gehören unter anderem Tchibo, Trigema, Vaude, die Rewe Group, Kaufland, Aldi oder Lidl. Doch auch weitere Unternehmen sind derzeit im Prüfprozess.


Lesen Sie auch:


Weitere Kritik am neuen Siegel

Initiativen wie “Brot für die Welt” oder “Terre des Hommes” üben ebenfalls Kritik am neuen Siegel und fordern wie Pargent stattdessen schärfere Gesetze.

CSYou: CSU-Video sorgt für Spott und Häme

Es sollte die Antwort der CSU auf den Youtuber Rezo werden. Doch der Versuch eine Social-Media-Show zu starten, ging gehörig nach hinten los. Was die Bayreuther CSU-Politiker zu dem Video sagen, erfahren Sie hier.

Mit seiner Kritik an den Unionsparteien CDU/CSU löste der Youtuber Rezo im Mai große Diskussionen aus. Monate danach startete die CSU mit ihrer Videoshow CSYou ihr eigenes Online-Format als Antwort darauf. Mit dem Format möchte die CSU junge Wähler für sich gewinnen. Moderator Armin Petschner führt durch die Show, die sich mit Themen aus der Tagespolitik und der Arbeit der Abgeordneten im Bundestag beschäftigt.

Episode 1 des CSYou

Das sind die Kernaussagen des Videos:

  • Greta Thunbergs Reise mit dem Segelboot ist klimaschädlicher als eine Reise mit dem Flugzeug
  • Die Bundestagsabgeordneten der Grünen haben die meisten Flugmeilen
  • Bei der Unteilbar-Demo demonstrieren Extremisten gegen Extremisten
  • Die GroKo leistet gute Arbeit – zwei Drittel des Koalitionsvertrags seien bereits umgesetzt
  • Die Grünen haben noch nie etwas für die Bundeswehr getan

Was als Versuch galt jung und hip zu wirken, erreichte allerdings das Gegenteil. Das Video wurde im Netz regelrecht zerrissen. Vor allem der Moderator und sein Auftreten mussten sich der Kritik stellen. Aber auch die Aufmachung des Videos wurde stark kritisiert.

Das sagt das Netz zu CSYou:

Foto: Twitter

Von Satire und Fremdschämen auf höchstem Niveau ist die Rede.

Foto: Twitter

Das sagen Bayreuths CSU-Politiker

Das Bayreuther Tagblatt hat bei den örtlichen Vertretern der CSU nachgehakt: Stößt das Video auch innerhalb der Partei auf Kritik? Die Meinungen waren hier geteilt.

Silke Launert, Mitglied des Deutschen Bundestages, findet:

Ich persönlich finde das Video nicht schlecht. Um auch bei den jungen Wählern unsere Botschaften kommunizieren zu können, müssen wir in den neuen Medien präsent sein. Es mag zwar noch Entwicklungsbedarf geben, aber zumindest haben wir den Anfang mal gemacht. Ich halte es auch für durchaus legitim, Doppelmoral anderer als solche zu benennen.

(Silke Launert, MdB CSU)

Gudrun Brendel-Fischer, Mitglied des Bayerischen Landtages, ist anderer Meinung:

Ich kann den Shitstorm absolut nachvollziehen. Dem Video mangelt es an sinnvollem Inhalt und Kreativität. Auch die Gestaltung und Aufmachung spricht meiner Meinung nach nicht unbedingt junge Leute an. Ich war wirklich erschrocken, als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe.

(Gudrun Brendel-Fischer, MdL CSU)

Künstliche Intelligenz: Nie wieder auf dem Smartphone vertippen

Eine Gruppe Bayreuther Nachwuchswissenschaftler forscht zu Mensch-Computer-Interaktion und Künstlicher Intelligenz. Das Zentrum Digitalisierung Bayern (ZD.B) fördert die Gruppe, die von Medieninformatiker Dr. Daniel Buschek geleitet wird.

Viele intelligente Systeme sind heute nur sehr bedingt interaktiv. Oft zwingen sie Menschen in eine passive Konsumentenrolle, etwa durch Vorschläge, die man nur annehmen kann oder eben nicht, oder zielen darauf ab, menschliche Einflussnahme ganz zu ersetzen.

Künstliche Intelligenz soll Mensch nicht ersetzen

Die neue Forschungsgruppe an der Universität Bayreuth verfolgt hier die gegensätzliche Vision: Anwender führen in aktiver Rolle intelligente Systeme als digitale Werkzeuge. Sie sollen den Menschen nicht ersetzen, sondern ihm helfen, Aufgaben effizienter und effektiver bewältigen zu können. Ein Beispiel:

Wie müsste eine intelligente E-Mail-App aussehen, die nicht nur Wörter vorschlägt oder ungefragt korrigiert, sondern mich wirklich beim effizienten Verfassen von klaren Texten unterstützt?

(Dr. Daniel Buschek, Leiter der Forschungsgruppe)

Die Universität Bayreuth, so Buschek, biete eine spannende Themenlandschaft mit vielen Anknüpfungspunkten für solche Forschung, die im Spektrum zwischen Mensch-Computer-Interaktion und intelligenten Systemen angesiedelt ist.

Forschung zu Interaktiven Intelligenten Systemen

An der LMU entwickelte Buschek intelligente Nutzerschnittstellen für mobile Geräte, die von den Verhaltensweisen des Nutzers lernen und sich daran anpassen. So können beispielsweise Eingabefehler wie Vertippen auf Smartphones reduziert werden, indem individuelle Charakteristika der Fingerplatzierung bei der Touch-Eingabe berücksichtigt werden.

Schulbänke-Klassenzimmer

Schulstart in Oberfranken: Was sich im neuen Jahr ändert

Am Dienstag beginnt in Bayern das neue Schuljahr. Welche Neuerungen, den Schülern und Lehrern dabei 2019, laut der Regierung von Oberfranken, zu Gute kommen, erfahren Sie im Folgenden.

Versetzungswünsche erfüllt

Zum aktuellen Schuljahr konnten fast doppelt so viele Lehrkräfte in Oberfranken eine Planstelle zur Einstellung im Beamtenverhältnis auf Probe erhalten wie noch vor drei Jahren. Damit haben sich auch viele Versetzungswünsche von Lehrkräften innerhalb des Regierungsbezirks erfüllt.

Drittkräfte sichern Sprachförderung

Über den Pflichtunterricht hinaus werden weiterhin Fördermaßnahmen zur Sprachförderung angeboten. Diese werden durch sogenannte Drittkräfte ermöglicht: Sie kümmern sich um den Spracherwerb und die Integration von Kindern, die neu zugewandert sind.

Inklusion: 16 Förderzentren in Oberfranken

Mehr Personal in den Förderzentren soll helfen, den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser gerecht zu werden.

Schulbank-Mädchen

Symbolfoto: Pixabay

16 Grund- und Mittelschulen haben sich in Oberfranken das “Profil Inklusion” gegeben und werden von den Förderzentren in ihrer Arbeit fachlich und personell unterstützt. An der Regierung von Oberfranken ist die Stabsstelle für Inklusion an beruflichen Schulen für ganz Bayern mit einer eigenen Fachmitarbeiterstelle integriert. Ziel ist es, Menschen mit besonderen Bedürfnissen an den Arbeitsmarkt heranzuführen.

Digitale Bildung auch für Lehrkräfte

Die digitale Bildung wird weiter ausgebaut. Insgesamt 12,5 Millionen Euro aus dem bayerischen Förderprogramm und dem neuen DigitalPakt Schule stehen in Oberfranken für die weitere Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen zur Verfügung. Die Fördergelder sind vollständig beantragt und bewilligt. Daneben liegt der Fokus ebenso auf der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte in diesem Bereich.

Neben der Ausstattung steht die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte im Mittelpunkt. In Medienkonzepten dokumentieren alle Schulen die inhaltliche Umsetzung. Mit der Einführung des Pflichtfachs Informatik an Mittel- und Förderschulen wird ein neuer zusätzlicher unterrichtlicher Schwerpunkt gesetzt.


Lesen Sie auch:

Schokoriegel oder Fruchtschnitte: Was kommt in die Tüte

Was ist denn das? Erstklässler lesen “baraiderisch”


5.000 Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen

Etwa 5.000 Lehrkräfte stehen in Grund- und Mittelschulen in Oberfranken zur Verfügung, um den Pflichtunterricht und auch wendige Förderangebote im vollen Umfang zu versorgen. Alle unbefristet eingestellten Lehrkräfte verfügen – wie in ganz Bayern – über eine abgeschlossene Lehramtsqualifikation. Für die Aufstockung der Mobilen Reserve stehen noch Kapazitäten für Angestelltenverträge zur Verfügung.

400 Eltern nutzen zusätzliches Kindergartenjahr

Die Schülerzahlen an Grund- und Mittelschulen haben sich in den letzten Jahren stabilisiert. An den Grundschulen werden im kommenden Schuljahr 33.669 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, davon 8.182 Erstklässler. Die Eltern von etwa 400 Schülerinnen und Schüler haben von den neuen Möglichkeiten des sogenannten Einschulungskorridors Gebrauch gemacht, das bedeutet die Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt geworden sind, dürfen noch ein Jahr bis zur Einschulung warten.

Von der Mittelschule zum Studium

Die Mittelschule werden 15.844 Schülerinnen und Schüler besuchen. Knapp 4.000 befinden sich in ihrem letzten Schuljahr und streben einen der drei Abschlüsse an Mittelschulen an. Damit steht den Jugendlichen der Weg in eine qualifizierte Berufsausbildung im kaufmännischen oder handwerklichen Bereich, ebenso wie der Weg in weiterführende Schulen bis hin zum Studium offen.