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Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist Bayreuths bestes Schäufele

Dass es am Sonntag Braten mit Klößen gibt, war für die gebürtige Kalifornierin neu. Cortney Hacker hat gemeinsam mit ihrem Mann Johnny im Januar 2009 die Becher-Bräu in Bayreuth übernommen. Inzwischen hat sie nicht nur Routine traditionell fränkische Gerichte zu kochen – die bt-Leser finden sogar: Bei ihr in der Becher-Bräu gibt’s das beste Schäufele der Stadt! Im Video erzählt sie von ihren ersten Koch-Versuchen.

“In Amerika geht man sonntags mit der Familie Brunchen. Aber so etwas wie einen Sonntagsbraten gibt es dort nicht”, erklärt Cortney Hacker. Diese Tradition habe sie erst hier in der Becher-Bräu kennen gelernt, die sie seit knapp elf Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Johnny betreibt. Die 36-Jährige kam vor 22 Jahren aus der Nähe von Santa Barbara (USA) nach Franken. “Meine Mutter stammt aus Nürnberg. Und mein Stiefvater hat dort und im Bayreuther Raum Gastronomie betrieben”, erklärt sie. Seitdem sei sie in der Gastro-Branche aktiv.

In diesem Ofen gart Cortney Hacker das Schäufele. Foto: Carolin Richter

Erster Kontakt mit Braten und Schäufele

Die ersten Versuche Schäufele zu kochen, waren gar nicht so einfach, erinnert sie sich. “Natürlich hat mir meine Schwiegermutter Tipps gegeben”, sagt sie. Es war sehr viel learning by doing. Man müsse es gut würzen, damit man eine schmackhafte Soße bekommt. Doch es gebe eine Challenge: “Das Schäufele soll eine knusprige Kruste haben, aber das Fleisch darf innen nicht zu durch oder zäh werden”, sagt Cortney Hacker. Bis es geklappt hat, habe es eine Weile gedauert. Aus der Ruhe hat sie sich aber nicht bringen lassen: “Das nächste Mal klappt’s bestimmt besser – das war meine Einstellung”, sagt sie und grinst. Doch jetzt habe sie ein festes System, das gut funktioniere.

In der Becher-Bräu soll es das beste Schäufele Bayreuths geben – so das Urteil der bt-Leser. Foto: Redaktion

Das Schäufele soll außen knusprig sein, aber man darf es nicht zu Tode braten.

(Cortney Hacker, Inhaberin Becher-Bräu Bayreuth)

Zum Schäufele gibt es in der Becher-Bräu Klöße und Salat. “Wer möchte, bekommt natürlich auch Sauerkraut dazu. Aber ich mag das nicht so gerne. Schon bei meiner Oma hat mir das nie geschmeckt”, erklärt sie.

Außer dem Schäufele sind auch Sauerbraten und Rehbraten in der Becher-Bräu beliebt, so Cortney Hacker.

Hauptsache deftig

Inzwischen isst Cortney Hacker allerdings gerne Sonntagsbraten. “Das Schäufele teile ich mir aber mit meinem Mann. Das schaffe ich nicht ganz”, sagt sie. Doch auch Fast Food, wie Pizza oder Chicken Nuggets mag sie – Hautpsache deftig. “Die Kinder wünschen sich außerdem oft Nudeln”, ergänzt sie.

Mehr aus der Serie:

Seltenster Job in der Bäckerei: Ein Brotsommelier aus dem Landkreis Bayreuth

Er ist nicht nur Bäckermeister, sondern auch einer von 93 Brotsommeliers in ganz Deutschland. Florian Pausch aus Eckersdorf-Neustädtlein hat diesen seltenen Titel. Im Video stellt der Brotsommelier vor, was seine Kreation “Waldhüttenbrot” ausmacht.

So soll die Struktur eines hochwertigen Brotes aussehen. Foto: Redaktion

Damit beschäftigt sich der Brotsommelier

Eine bestandene Meisterprüfung ist die Voraussetzung, um die Ausbildung zum Brotsommelier absolvieren zu dürfen. “Es ist keine leichte Sache. Etwa ein Viertel schafft den Abschluss nicht – beziehungsweise bricht das Ganze vorher schon ab”, sagt Florian Pausch, Brotsommelier bei der Bäckerei Feulner in Donndorf.

Brot ist etwas wertvolles, dass all die Jahre als Nahrungsgrundlage geblieben ist, sagt er. Als Brotsommelier lerne man nicht nur alles rund um die Geschichte sowie über nationale und internationale Brotsorten, sondern auch einzelne Aromen herauszuschmecken und daraufhin neue Sorte zu kreieren.

Brotsommelier Florian Pausch von der Bäckerei Feulner testet die Struktur des Brotes. Foto: Redaktion

Tipp vom Profi: Früchtebrot mit Gorgonzola und Riesling

“In Deutschland haben wir mit gut 3.200 Sorten eine riesige Brotvielfalt. Deutsches Brot ist sogar immatrielles Kulturerbe”, erklärt er. Als Brotsommelier beschäftige man sich auch mit sogenannten Food Pairings: Man kombiniert Brot mit Beilagen wie Käse oder mit Getränken, um eine Geschmacksexplosion hervorzurufen. “Zu einem Früchtebrot würde ich Gorgonzola-Käse und einen Riesling empfehlen. Süß und süß ergänzt sich gut”, sagt er.

Probiert man ein Brot, nimmt man ein Drittel von der frischen Kruste und zwei Drittel von der Krume, um einen vollmundigen Geschmack zu haben, erklärt Florian Pausch.

Die beste Zutat für gutes Brot ist Zeit.

(Florian Pausch, Brotsommelier in Donndorf)

Im Sommer hat Brotsommelier Florian Pausch ein Weißbierbrot kreiert. Foto: Redaktion

Hochwertige Zutaten aus der Region Bayreuth

“Ich möchte den Leuten zeigen, was qualitatives Brot wirklich ausmacht. Dazu braucht es hochwertige Zutaten, die wir aus der Region beziehen”, erklärt Florian Pausch. Dem Brot aus der Backtheke im Discounter fehlen nicht nur hochwertige Zutaten, sondern auch die nötige Zeit, sagt Pausch. “Unser Teig ruht vier bis fünf Stunden”, sagt er. Das führe dazu, dass es bekömmlicher wird.

Waldhüttenbrot von Brotsommelier Florian Pausch. Foto: Redaktion

Wie Florian Pausch zum Brotsommelier wurde

Gelernt hat Florian Pausch einst bei der Bäckerei Hulinsky. Damals hatte sein Vater eine Schreinerei und seine Mutter eine Bäckerei. “Mein Vater hat dann aber auch zum Bäcker umgeschult. Wir waren sogar einige Tage gemeinsam in der Berufsschule”, erzählt er und lacht. “Die Bäckerei Feulner in Donndorf habe ich 2003 von meinem Opa übernommen. Seine Spezialität war das Fladenbrot und ein Sauerteigbrot, das zweimal gebacken wird und so sein einzigartiges Aroma entfaltet”, erklärt Pausch.

Traditionelles Fladenbrot der Bäckerei Feulner. Foto: Redaktion

Obwohl Florian Pausch damals erst 21 Jahre alt war, hatte er keinerlei Bedenken die Bäckerei zu übernehmen: “In jungen Jahren, denkt man, dass man alles erreichen kann”, sagt er. Darüber Brotsommelier zu werden, habe er erst vor zwei Jahren nachgedacht. Er wollte sich neu positionieren und den Menschen in der Region das Brot als hochwertiges Lebensmittel näher bringen. Ab und zu bietet er sogar Backkurse für Kinder an.

Die bt-Leser haben abgestimmt: Die beste Pasta der Stadt

Immer wieder experimentieren, statt sich an Rezepte zu halten – so lautet die Devise von Restaurantinhaber Alfredo Aquenza – mit Erfolg. Bei einer Umfrage Mitte November via facebook, wählten die Leser des Bayreuther Tagblatts das Gott’s in der Dammallee zum Gewinner: Dort soll es die beste Pasta der Stadt geben! Auf was das Gott’s beim Pasta kochen Wert legt? Mehr dazu im Video:

Alfredo Aquenza war außerdem der erste richtige Pizzabäcker in Bayreuth. Damals gehörte ihm der Luculluskeller in der Maxstraße.

Die getrüffelten Parpadelle kommen bei den Gästen besonders gut an. Foto: Carolin Richter

Nie nach Rezept

“Wir kreieren immer eigene Ideen für Rezepte und möchten das anbieten, was man sich zuhause nicht selbst kocht”, sagt Gott’s-Inhaberin Patrizia Aquenza aus Bayreuth. Ihr Vater Alfredo experimentiere immer wieder mit neuen Soßen. “Ich koche nie einfach ein Rezept nach, sondern mache es so, wie ich es für richtig halte”, erklärt Alfredo Aquenza. Die Pasta koche normalerweise zwischen sieben und elf Minuten – allerdings hängt das auch von der Sorte ab. Wichtig sei es der Familie auch, dass alle Gerichte frisch zubereitet werden, fügt seine Tochter Patrizia hinzu.

Leute, die vor 30 Jahren in Bayreuth studiert haben, kommen immer noch zu uns, um ihre liebsten Pasta-Gerichte von damals zu essen. Deswegen haben wir die Klassiker weiterhin auf der Karte.

(Patrizia Aquenza, Restaurant Gott’s)

Das sind die Pasta-Klassiker im Gott’s

Zu den beliebten Klassikern gehören zum einen Penne Alfredo mit einer Soße aus Sahne, Speck und getrockneten Steinpilzen sowie Spaghetti Lucullus, benannt nach einem vorigen Restaurant der Familie: Die Soße wird dabei aus Tomaten, Sahne, Muscheln, Krabben und Pilzen gemacht. Und nicht zu vergessen: Parpadelle mit getrüffelten Egerlingen in einer Speck-Tomaten-Sahne-Soße.

Im Gott’s in Bayreuth. Foto: Redaktion

Das Gott’s möchte auch Vegetariern und Veganern eine Auswahl bieten. “Das wird immer mehr nachfragt”, so Patrizia Auqenza. Eines der neuen Gerichte sind zum Beispiel die Linguine Apulien: “Die Pasta wird mit Cherrytomaten, Artischocken, Walnüssen und Kapern serviert”, erklärt sie. Neben den Pasta-Gerichten bietet das Gott’s zum Beispiel auch Roastbeef mit Rosmarin und Chili auf Balsamico-Soße oder französische Bouillabaise an.

Das Gott’s in der Bayreuther Dammallee macht die beste Pasta Bayreuth’s – so das Urteil der bt-Leser. Foto: Carolin Richter

Schon seit den 60ern in Bayreuth

(v.l.) Alfredo Aquenza betreibt das Gott’s in Bayreuth gemeinsam mit Tochter Patrizia und Sohn Marco. Foto:privat

Nach dem Luculluskeller in der Maxstraße, eröffnete Alfredo Aquenza 1968 das Tanzlokal „Panorama“ im obersten Stockwerk des „Ring-Hochhauses“ am Josephsplatz. Zwischenzeitlich hatte er auch eine Mode-Boutique. Er hat sich immer wieder neu ausprobiert und Tipps gerne angenommen. Das Gott’s in der Dammallee betreibt der gebürtige Mailänder nun seit 1982 – gemeinsam mit Tochter Patrizia und Sohn Marco.

 

 

Mehr aus der Serie:

Rotmainhalle Bayreuth: Regionales Superfood im Dezember

Nass-graue Tristesse draußen, während sich Krankheitserreger in den beheizten Räumen pudelwohl fühlen. Jetzt ist Vorbeugen angesagt! Damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, benötigt er Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle erklären, zu welchen regionalen Superfoods man im Dezember greifen sollte.

Florian Schmidt, Junior-Chef der Gärtnerei Schmidt in Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Birnen können Gelenkschmerzen lindern

Über 2.500 Sorten gibt es weltweit. In Deutschland werden die Birnen meist im September und Oktober geerntet. Gart man sie kurz im Wasser, werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die Gelenkschmerzen bei Rheuma oder Gicht lindern können. Außerdem enthalten Birnen viel Vitamin B2, das den Stoffwechsel unterstützt. Auch bei Diabetes sind Birnen hilfreich: einige der Sorten halten den Blutzuckerspiegel im Zaum. Die Finger lassen sollte man allerdings von Früchten, die noch nicht reif sind: Denn davon kann man Bauchkrämpfe oder Blähungen bekommen.

Birnen. Foto: Carolin Richter

Die Birnen sind im Oktober geerntet und lagern in den Wintermonaten kühl und dunkel. Sie kommen aus dem Nürnberger Raum und sind eher fest. Wenn man sie zuhause eine Woche in die Küche legt, werden sie aber nach und nach weicher und süßer.

Lecker schmecken die Birnen in einem Obstsalat oder zusammen mit Naturjoghurt.

(Florian Schmidt, Junior-Chef Gärtnerei Schmidt)

Rosenkohl tut dem Magen gut

Rosenkohl. Foto: Carolin Richter

Keine Scheu vor den kleinen Röschen – denn die neueren Züchtungen sind kaum noch bitter. Und wenn der Rosenkohl Frost abbekommt, lässt ihn das im Geschmack sogar noch süßer werden. Allerdings sind Bitterstoffe auch hilfreich, da sie eine gereizte Magenschleimhaut beruhigen können. Auch Verdauungssäfte in Leber, Galle und Bauspeicheldrüse werden damit aktiviert und regen die Verdauung an. Außerdem sind die Röschen eine echte Vitaminbombe: Auf 100 Gramm Kohl kommen 112 Milligramm Vitamin C – damit hätte man sogar mehr als die empfohlene Tagesdosis zu sich genommen.

Gärtnerei-Inhaberin Beate Gräbner. Foto: Carolin Richter

Den Rosenkohl haben wir im Mai gepflanzt. Er bleibt draußen stehen: Der Frost der vergangenen Woche macht ihm nichts aus. Wir bauen hier nicht nur grünen sondern auch blauen Rosenkohl an.

Besonders lecker wird er so: Zuerst putzt man ihn und schneidet bei den größeren Röschen ein Kreuz in den Strunk. In einem Topf würzt man ihn mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat. Mit einem Becher Sahne und einem Becher Wasser kochen die Röschen dann etwa 15 bis 20 Minuten – so bleibt er mild im Geschmack.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Den Rosenkohl gibt es bei der Gärtnerei Gräbner auch in Blau. Foto: Carolin Richter

Auch interessant:

Rotkohl schützt die Zellen

Ob Rotkohl, Rotkraut oder Blaukraut – je nach Region hat er eine andere Bezeichnung. Und die Farbe kann tatsächlich variieren: Bereitet man ihn eher süß zu, wird er blauviolett. Bereitet man ihn sauer zu, dann eher rötlicher, heißt es.

Rotkohl. Foto: Carolin Richter

Die enthaltenen Flavonoide im Rotkohl schützen die Zellen und können dem Alterungsprozess verlangsamen. Mit 100 Gramm Rotkohl lässt sich ein Drittel des Vitamin K Bedarfes abdecken – durch dessen blutverdünnende Wirkung, wirkt das unterstützend auf das Herz-Kreislauf-System. Einige Strukturen des Rotkohls sind unverdaulich und kurbeln so eine müde Verdauung an.

Das jetzige Rotkraut unterscheidet sich zu jenem in den Sommermonaten. Es ist eine spezielle Sorte, die sich besonders gut lagern lässt.

Rotkraut lässt sich ganz einfach selbst zubereiten: einfach in einer Pfanne Zwiebeln in Fett andünsten, das Kraut in feine Streifen schneiden und hinzugeben. Aufgegossen wird das ganze mit Glühwein und Essig. So köchelt es weiter. Wer möchte, kann noch ein Lorbeerblatt hinzu geben.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Vedans: „Die gesunde Mittagspause“ in Bayreuth

Daniel Meyer hat sich seinen Traum erfüllt. Obwohl der Bayreuther erst 23 ist, betreibt er seit eineinhalb Jahren seinen eigenen Snack-Imbiss in der Bayreuther Innenstadt – mit gesunden Produkten: das Vedans. Wie es dazu kam, erzählt er im bt-Interview.

Vedans-Inhaber Daniel Meyer aus Bayreuth. Foto: Redaktion

Alles begann mit Jamie Oliver

“Schon seit ich klein war, habe ich mich fürs Kochen und auch für Pflanzen, Obst und Gemüse begeistert”, sagt Daniel Meyer. “Ich habe damals immer eine Kochsendung mit Jamie Oliver geschaut”, erklärt er. Das habe ihn inspiriert. “Ich habe dann versucht die Gerichte nach zu kochen oder mir selbst eigene Kreationen ausgedacht”, fügt er hinzu.

Mir war früh klar, dass ich später einmal etwas mit Speisen machen möchte.

(Daniel Meyer, Inhaber Vedans)

Ein Schritt ins kalte Wasser

Nach dem Abi hat Meyer dann erst einmal begonnen VWL in Bayreuth zu studieren. “Ich wollte mir ursprünglich etwas Vorwissen im Bereich Finanzen aneignen, habe dann aber schnell gemerkt, dass es mir keinen Spaß macht”, erklärt er. Deswegen hat er dann trotzdem direkt einen Ort für seinen Laden in der Bayreuther Innenstadt gesucht. In der Richard-Wagner-Straße wurde er fündig.

Vedans in der Richard-Wagner-Straße. Foto: Redaktion

Vedans: Die Gesunde Mittagspause

“Ich wollte etwas machen, was mir in dieser Weise in Bayreuth noch gefehlt hat: Ein Ort, an dem man in der Pause schnell etwas essen kann – allerdings etwas Gesundes und Vollwertiges”, sagt der Bayreuther. Als Alternative habe man sonst oft nur Döner oder etwas vom Bäcker oder Metzger, erklärt er.

Im Mai 2018 eröffnete das “Vedans”. Um die Einrichtung hat sich Daniel Meyer selbst gekümmert: “Ich habe vieles mit Freunden oder meinem Opa aufgebau und gemalert.” Von einer Freundin der Familie, die selbst schon mal einen Laden mit Lebensmitteln hatte, habe er wertvolle Tipps bekommen.

Der Beerensmoothie gibt Energie in der Pause. Foto: Redaktion

Genau sein Ding

“Natürlich hat nicht alles auf Anhieb geklappt. Aber nach einem halben Jahr hat sich schon eine Routine entwickelt”. Plötzlich sei er Ansprechpartner für alles gewesen. “Ich investiere viel Zeit und bin oft schon sehr früh hier, um vorzubereiten. Aber wer mich kennt weiß, dass das hier genau mein Ding ist”, erzählt er. Einen Ausgleich findet Daniel Meyer beim Basketball oder unterwegs mit Freunden.

Jede Woche gibt es ein neues Bowl-Special: diesmal zum Thema Italien. Foto: Redaktion.

Natürlich habe er einen Testlauf unter Bekannten gemacht, bevor das Vedans geöffnet hat. Für Kunden Essen zuzubereiten sei jedoch ganz anders, als wenn es Freunde und Familie sind:

Es muss alles perfekt sein. Die Kunden haben ja eine gewisse Erwartung, wenn sie Essen gehen

(Daniel Meyer, Inhaber Vedans)

Vegan oder vegetarisch?

Das Vedans-Team zählt inzwischen 15 Mitarbeiter. Die Gerichte kann man vor Ort essen oder verpackt in Papier und Maisstärke-Cups mitnehmen: Es gibt zum Beispiel herzhafte Bowls mit Gemüse, Nudeln, Reis, oder Süßkartoffeln: Die Bowl der Woche ist diesmal eine italienische mit Ruccola, Grillgemüse, Oliven, Pesto-Dressing und Nudelsalat. “Hier ist alles zu 95 Prozent vegan. Wer allerdings Käse und Kräuterquark zur Bowl oder Kuhmilch in den Kaffee möchte, bekommt das aber auch”, sagt Daniel Meyer. Außerdem gebe es verschiedene Eintöpfe oder Currys, sowie süße Bowls mit Porridge und Müsli oder Chia-Pudding.

Zum Nachtisch gibt’s Chia-Pudding mit Früchten. Foto: Redaktion

“So gut es geht, versuche ich die Zutaten von hier oder aus dem Nürnberger Umland zu bekommen. Nur bei den Avocados wird’s dann schwierig“, sagt er und lacht. Die Karte wechselt je nach Saison: “Ich frage auch bei den Kunden nach, was sie sich wünschen, um wieder neue Gerichte entwickeln zu können.”

Gesund durch den November: Superfood vom Bayreuther Wochenmarkt

Ein nasskalter Tag, und dann? Oft greift man direkt zu Schokolade, Gummibären oder Fast Food wie Burger, Pizza und Co. Doch damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, ist die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gerade jetzt in der Wintermonaten essentiell. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle, erklären zu welchen Superfoods aus der Region man jetzt greifen sollte.

Angelika Bajsini bietet über den Winter fränkischen Radicchio an. Foto: Carolin Richter

Radicchio für eine starke Immunabwehr

Der Radicchio wird auch Roter Chicorée genannt und ist eher bitter im Geschmack. Optisch unterscheidet er sich allerdings vom Chicorée: Denn er hat eine runde statt längliche Form, mit einem kompakten Herz. Auf den Markt kommt allerdings nur das Innere des Kopfes, die äußeren Blätter werden bereits auf dem Feld entfernt. Radicchio schmeckt nicht nur als Salat, sondern auch gedünstet als Beilage zu Fisch oder Fleisch.

Der Radicchio wächst im Knoblauchsland im Gewächshaus – ein typischer Wintersalat. Meist wird er gemischt mit Kopf- oder Eichblattsalat gegessen, weil er einen leicht bitteren Geschmack hat.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Weil Radicchio den löslichen Ballaststoff Inulin enthält, wird mit dem Verzehr die körperliche Immunabwehr gestärkt: Denn Inulin kommt nützlichen Darmbakterien zu Gute. Daneben senkt Inulin auch das Cholesterin im Blut, indem es Fette bindet. Außerdem fördert Radicchio durch seinen hohen Vitamin A Gehalt die Sehkraft.

Radicchio. Foto: Carolin Richter

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Blätter schön knackig und der Strunk hell ist. Am besten lagert er sich für kurze Zeit im Gemüsefach des Kühlschranks. Bleibt er länger liegen, wird er welk.

Rote Beete für mehr Leistung

Rote Beete wird im April gesät und braucht viel Sonne zum Wachsen. Bis zu 13 Zentimeter groß im Durchmesser können die Knollen werden. Das enthaltene Nitrat führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten und mehr Sauerstoff transportiert werden kann – so bleiben wir länger konzentriert. Aber auch physisch kann sich die Leistung steigern, da Muskeln und Zellen mit Kalium und Magnesium versorgt werden.

Rote Beete. Foto Carolin Richter

Der rote Pflanzenfarbstoff Betanin unterstützt die Blutbildung und auch die Zellerneuerung. Wer schnell zu Erkältungen neigt, sollte regelmäßig zu Roter Beete greifen, um seine Immunabwehr zu stärken. Sogar auf das Abnehmen soll sich die Knolle förderlich auswirken: ein hoher Wasser- und Ballaststoffanteil halten den Blutzuckerspiegel konstant und man bleibt länger gesättigt.

Die Rote Beete kommt frisch vom Acker. Durch den roten Pflanzenfarbstoff soll sie sich positiv auf die Blutbildung auswirken. Sie schmeckt vor allem gekocht und in Scheiben geschnitten im Salat, gewürzt mit etwas Essig, Öl, Kümmel und Salz.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Pastinaken wirken antibakteriell

Früher waren Pastinaken weitaus bekannter, als heute. Verdrängt wurden sie damals von der Kartoffel, die immer beliebter wurde. Doch Pastinaken kommen wieder in die Küchen zurück: Sterneköche bereiten im Winter leckere Pürees, Suppen und Eintöpfe aus dem Wurzelgemüse.

Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Pastinaken bekommt man in den Herbst- und Wintermonaten zwischen Oktober und März. Geschmacklich sind sie würzig-nussig mit einer leichten Süße.

Beate Gräbner mit frischen Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Eine Mischung aus Sellerie und Petersilienwurzel – so könnte man Pastinaken beschreiben. Gewachsen sind sie in der Erde bei Kitzingen. Sie halten sich besonders gut, wenn man sie kühl lagert.

Ich empfehle ein Püree daraus zu machen: Das heißt man schält die Pastinaken, schneidet sie in Stücke und dünstet sie. Dann wird alles püriert und mit Sahne und heißer Fleischbrühe vermengt. Auf das Püree kommen dann frisch gebratene Pfifferlinge und geröstete Brotwürfel.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Durch die ätherischen Öle, die in Pastinaken enthalten, bieten sie Schutz vor Bakterien und beruhigen den Magen. Das Kalium darin entlastet den Herzkreislauf und kann förderlich bei Bluthochdruck wirken. Das Nervensystem sowie die Muskeln enthalten einen Boost durch das Magnesium.

Campusbräu: Craftbeer von der Uni Bayreuth

An der Uni Bayreuth wird eigenes Bier gebraut: “Campusbräu”. Einmal im Monat treffen sich dabei die Mitglieder des Vereins Uni-Brau-Technik zum Brautag. Im Moment haben sie vier neue Sorten gebraut. Diese gibt es am Craftbeer-Abend am Freitag im Glashaus zum Probieren. Die Einzelheiten gibt’s im Video über dem Text.

Der Kern des Vereins Uni-Brau-Technik aus Bayreuth: (vorne v.l.): Matthias Völkl und Ben Huang. (hinten v.l.): Thomas Steiner, Moritz Helm, Simon Riedl und Vorstand Wolfgang Korth. Foto: Redaktion

Die Kunst des Brauens

“Wir wollen mit dem Verein die Kunst des Brauens weitergeben und erhalten”, sagt Vorstand Dr. Wolfgang Korth. Mehr als 50 Mitglieder habe der Verein in den vergangenen vier Jahren gewonnen, neue Interessierte seien immer Willkommen. Einmal im Monat wird im Untergeschoss der Uni Bayreuth gebraut. “Jeder darf eigene Ideen zu Rezepten mitbringen. Wir als Doktoranden geben dann Tipps und Hilfestellung bei der Umsetzung”, erklärt Moritz Helm. Und nicht nur Studenten, auch Externe dürften gerne mitbrauen, fügt er hinzu.

Von Mango bis Gurke

“Der Verein bietet viel Fläche, um mit Biersorten und Geschmacksnuancen zu experimentieren”, erklärt Vorstand Wolfgang Korth. Dabei entstehen die wildesten Kreationen: “Wir haben schon Mangobier oder auch Gurkenbier gemacht”, sagt Thomas Steiner. “Von manchen Sorten, wie dem Gurkenbier, kann man nur ein Glas trinken. Denn es ist einfach nicht so süffig.” Erfrischend sei es im Sommer trotzdem gewesen, so Helm. Das sei bei vielen Craftbeer-Sorten der Fall.

Durch diese Spirale fließt kaltes Wasser um den eingebrauten Sud herunter zu kühlen. Foto: Redaktion

Bockige Minze und Holy Granat für den Craftbeerabend

Für den Craftbeerabend hat der Verein die Sorten “Bockige Minze”, ein Indian Pale Ale “Holy Granat”, das dunkle “Provoak Stout” und ein “WE-IPA”, das heißt eine Mischung aus Weizen und IPA gebraut. Die Biere werden am Freitag, den 1. November, kostenlos ab 20 Uhr im Glashaus ausgeschenkt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das durch einen Beitrag für die Spendenbox tun.

Das Craftbeer wird in der Uni in Fässern gelagert. Foto: Redaktion

In diesem Behälter gärt der Sud. Foto: Redaktion

Die Idee dahinter

Uni-Brau-Technik finanziert sich aus Mitgliederbeiträgen und bekommt für die Brauzutaten Unterstützung von den Unternehmen Barth-Haas-Group und Ireks sowie der Becher Bräu, wo die Studenten auch einmal größere Mengen brauen können. Entstanden ist der Verein 2015. Die Idee dahinter: Interessierten zu zeigen, was an den Lehrstühlen Bioprozesstechnik und Chemische Verfahrenstechnik entsteht.

“Beim Bierbrauen sind viele unterschiedliche Prozesse integriert und außerdem hält man danach ein fertiges Produkt in Händen.”, so Vorstand Korth. Damit werde besser vorstellbar, was dort gelehrt wird. Zu verschiedenen Veranstaltungen an der Uni Bayreuth wird dann das eigene Bier unter der Marke “Campusbräu” aus dem Fass ausgeschenkt.

Fangfrisch: Sushi aus regionalen Fischarten

In der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß konnten Kursteilnehmer am Freitag lernen, wie man Sushi aus frischem heimischen Fisch herstellt. 

Glutenfrei & lecker: So backt man eine sommerliche Erdbeer-Biskuit-Rolle

In Teil sechs der Serie “Gesunde Ernährung mit Marika Bange” kommt etwas Süßes auf den Tisch: eine leckere Erdbeer-Biskuit-Rolle!

Regionale Zutaten für Wirsingrouladen

Saisonales Superfood: Was gibt’s in der Rotmainhalle?

Wenn man heute von gesunden Produkten oder Superfood spricht, haben viele die Avocado, Goji-Beeren, Chia-Samen oder ähnliches im Sinn. Dass aber auch in der Region, direkt vor der eigenen Haustür, echtes Superfood mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen steckt, gerät dabei oft ins Hintertreffen.

Heimisches Obst und Gemüse ist nicht nur frischer. Da es erst reif geerntet wird, schmeckt es intensiver und kann dem Körper mehr Nährstoffe bieten. Außerdem wird durch kürzere Transportwege unser Klima geschont. Ebenso müssen die Produkte bei kurzen Wegen nicht unnötig in Plastik verpackt werden. Besonders gut und umweltfreundlich ist es, auf Freilandgemüse zurückzugreifen. Denn ein direkter Vergleich zeigt: Produkte, die im Gewächshaus angebaut werden, schädigen die Umwelt bis zu 30 Mal mehr mit Kohlenstoffdioxid als die Freilandvariante. (Quelle: Verbraucherzentrale Bayern)

Wir haben uns mit Ernährungscoach Reinhard Frederking aus Pegnitz getroffen und uns am Wochenmarkt in der Rotmainhalle umgeschaut, welche Produkte aus der Region gerade verfügbar sind. Das Video dazu finden Sie über dem Text.


Rezept-Tipps von Reinhard Frederking

Ernährungscoach Reinhard Frederking

Foto: Reinhard Frederking

 

Wer die saisonalen Produkte gleich einmal ausprobieren möchte, für den gibt es hier einige vegetarische Rezepte von unserem Ernährungscoach.

 

 

1) Quiche mit Lauch & Sauerkraut

Eine vegane Variante des französischen Klassikers:

Quiche im Februar

Foto: Reinhard Frederking

Eine Quicheform mit Pflanzenmargarine bestreichen und gleichmäßig mit Semmelbröseln bestäuben. Dann eine Rolle Blätterteig in die Form geben. Eine Stange Lauch in Ringe schneiden und auf dem Teig verteilen. Etwa 100 Gramm gekochtes Sauerkraut hinzugeben. Das Ganze mit zwei geschnittenen Lauchzwiebeln bestreuen. Dann die Creme aus folgenden Zutaten anrühren: 1 TL Streuwürze, 1 TL Pfeffer, 1 TL Johannisbrotkernmehl (alternativ für Spreisestärke), 250 Gramm Sojacuisine (alternativ für Sahne), 150 Gramm Simply-V Kräutercreme (alternativ für Kräuterfrischkäse). Die Mischung auf der Quiche verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Celsius auf Ober-/Unterhitze ca. 50 Minuten backen. Die Quiche schmeckt frisch aus dem Ofen oder auch kalt!

2) Gemüseeintopf

Der Gemüseeintopf bietet sich optimal an, um Reste vom Vortag zu verwerten:

Gemüseeintopf im Februar

Foto: Reinhard Frederking

Zwei mittelgroße Kartoffeln schälen, klein würfeln und mit Suppengewürz, Kümmel und Rapsöl marinieren. Dann eine Zwiebel in Scheiben schneiden und mit Rapsöl in einer Pfanne anbraten. Die Kartoffeln dazugeben. Anschließend eine gewürfelte Karotte sowie eine Pastinake, klein geschnittenes Weißkraut und einige Ringe Lauch der Reihe nach in die Pfanne geben. Das Ganze dann mit 1/2 bis 1 Liter Gemüsebrühe angießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Etwa zehn Minuten köcheln lassen. Dann 100 Gramm kleingeschnittenen Grünkohl hinzugeben und weitere 20 Minuten köcheln lassen. Mit Pfeffer und Suppenwürze abschmecken. Am Ende mit gehackter Petersilie und etwas Schnittlauch garnieren. Dazu passt frisches Brot. 

3) Kleiner Salat mit Walnüssen

Als Vorspeise oder Beilage:

Beilagensalat mit Walnüssen

Foto: Reinhard Frederking

 

Eine Hand voll Feldsalat, einen halben Bund Portulak, einen Kopf Chicorée und zwei Stück Rote Beete waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Einige Walnüsse hacken und über das Gemüse streuen. Für das Dressing Balsamico-Essig, (Lein)öl, den Saft einer halben Zitrone, etwas (Rohr)zucker und eine kleine gehackte Zwiebel vermengen und schließlich auf dem Salat verteilen.

 

 

 

4) Wirsingroulade

Dazu passen Kartoffeln, Klöße oder Kartoffelstampf:

Wirsingroulade

Foto: Reinhard Frederking

Einen Wirsingkopf in einen Topf mit Wasser geben und zum Kochen bringen. 1 TL Salz dazugeben. Leicht köcheln lassen bis die Blätter weich und einrollfähig sind. Das Kochwasser aufheben und die Blätter vom Kopf lösen. 

Für die Füllung drei Scheiben Toastbrot und eine Zwiebel kleinschneiden und in pflanzlichem Streichfett in einer Pfanne anrösten. 200 Gramm Champignons putzen. Eine Hälfte mit Sojacousine (alternativ für Sahne) zu einer Creme pürieren, die andere Hälfte der Champignons würfeln.

Letztere zusammen mit den Toastbrotwürfeln, der Zwiebel, der klein gehackten Petersilie, 2 EL körniger Suppenwürze, Käutersalz und Pfeffer aus der Mühle in einer Schüssel vermengen. Falls der Teig zu flüssig ist, Semmelbrösel dazugeben.

 

 

Wirsingrouladen in der Form

Je zwei Wirsingblätter mit der Stielseite zueinander überlappend legen, würzen, mit der Masse füllen und zusammenrollen. Die Rouladen in  Rapsöl anbraten. Auf der Nahtseite in eine Auflaufform nebeneinander Schichten. Der Teig reicht für etwa acht Wirsingrouladen. Zwei halbierte Karotten und vier geschnittene Weißkrautblätter ebenso kurz anbraten und hinzugeben. Das Gemüse in der Form mit Kümmel, Pfeffer aus der Mühle und Kräutersalz würzen. Die Rouladen in der Form mit 200 ml Wirsing-Kochwasser angießen und bei 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze für 40 Minuten in den Backofen geben. Nach Belieben Soßenbinder unterrühren oder mehr Wirsingwasser nachgießen.

5) Kleiner bunter Salat

Fruchtig und teilweise saisonal:

Salat mit Orange

Foto: Reinhard Frederking

 

Eine Hand voll Feldsalat, einen Kopf Chicorée, eine Rote Beete und eine rote Paprika waschen und schneiden. Eine Orange filetieren und alles auf einem Teller anrichten. Mit Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen garnieren und mit etwas Orangensaft und Öl beträufeln.