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Kommunalwahl 2020: Die erste Frauenliste für Bayreuth

Neun Frauen, 35 Männer: So sind die Geschlechter momentan im Bayreuther Stadtrat verteilt. Valentina König findet, das gehe gar nicht, und möchte das dringend ändern. Sie will mehr Frauen in der Politik sehen. Zur Kommunalwahl 2020 möchte die 54-Jährige deshalb die erste Frauenliste in und für Bayreuth aufstellen.

Es ist nicht okay, dass Frauen und Männer nicht gleich in den Gremien vertreten sind.

(Valentina König vom Frauennetzwerk “Frauen entscheiden mit”)

“Ich habe die Idee schon seit vielen Jahren”, sagt Valentina König. Vor einem Jahr sei dann das Frauennetzwerk “Frauen entscheiden mit” (Fem) entstanden. Eine kleine Gruppe Frauen will nun einen Schritt weiter gehen und politisch mitreden. “Wir brauchen mindestens zehn Frauen auf der Liste.” König hoffe aber auf mehr. 20 wären schön, 44 ideal. Wer auf die Liste will, müsse politisch interessiert und unabhängig sein.

Wenn ich genug Frauen finde, werde ich mich nicht aufstellen. Die Frauenliste hat nichts mit meiner Person zu tun. Ich will nur für dieses Thema sensibilisieren und eine Liste auf den Weg bringen.

(Valentina König)

Sie werde auf keinen fall, falls die Liste zustandekommen sollte, vorne stehen.

Der Weg zur Frauenliste

Wenn die Frauenliste steht, muss sie bis Mitte Dezember im Rathaus abgegeben und abgesegnet werden. Dann wird sie ausgelegt. “Wir brauchen mindestens 360 Unterschriften von Unterstützerinnen und Unterstützern. Erst dann können wir mit dem Wahlkampf beginnen und die Frauen können bei der Kommunalwahl in den Stadtrat gewählt werden”, erklärt Valentina König.

Bis es soweit ist, will König auf die Bayreutherinnen zugehen und sie sensibilisieren. Viele Frauen seien zu leise und trauten sich nicht, etwas zu sagen. Sie müssten offensiver werden, findet König. Daher will sie auf Missstände aufmerksam machen und aufzeigen, wo Frauen noch immer zurückgehalten und unterdrückt werden. “Wir brauchen mehr Frauen in der Politik, um die verkrusteten und von Männern codierten Strukturen zu sprengen”, findet die 54-Jährige.

Frauen und Männer kommunizieren anders, sie handeln anders und haben eine unterschiedliche Sichtweise.

(Valentina König)

Um möglichst viele Frauen zu erreichen, organisiert das Frauennetzwerk Fem am kommenden Dienstag, 8. Oktober, um 19 Uhr ein Treffen zum Thema „Erste Frauenliste für die Kommunalwahl 2020“ im Vereinslokal des Tennisclubs Grün-Weiss.

Feministin durch und durch

Valentina König selbst hat sich schon immer anderen Frauen gegenüber solidarisch gezeigt. “Seit ich 18 Jahre alt bin, wähle ich nur Frauen.” Sie sei schockiert darüber, dass nur rund 20 Prozent der Frauen wählen gingen. Auch das müsse sich ändern.

Als Musikerin schreibt Valentina König feministische und politische Lieder wie “Ich bin eine Frau und ich will sichtbar sein”. Für König ist feministisch zu sein eine Selbstverständlichkeit – sowohl Frauen als auch Männer sollten Feministen sein. Denn:

Feminismus ist laut Definition nichts anderes als die Durchsetzung und Fortsetzung der Emanzipation.

(Valentina König)

Wer demnach nicht feministisch ist, sei schlicht gegen die Emanzipation der Frauen und gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sagt die 54-Jährige.

Was das Frauennetzwerk erreichen will

Die Ziele des Netzwerks haben die Frauen klar auf ihrer Website formuliert:

  • Wir wollen durch den ausschließlich aus Frauen bestehenden Wahlvorschlag den Frauenanteil in der Politik erhöhen
  • Wir wollen ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in politischen Gremien
  • Wir wollen Prozesse zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Arbeitswelt, Wirtschaft und Politik beschleunigen
  • Wir wollen mehr Kultur und Niveau in der Politik
  • Wir wollen die Politik und die Macht neu definieren

Um dies zu erreichen, braucht Valentina König viele Unterstützerinnen und mutige Frauen, die sich politisch engagieren und zur Wahl aufstellen lassen wollen.

Oberbürgermeister-Wahl: Brigitte Merk-Erbe tritt erneut an

Sie ist ein Garant für erfolgreiche Kommunalpolitik, sagt Frank Hofmann, Vereinsvorsitzender der Bayreuther Gemeinschaft (BG), über Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.

Sie will und wird erneut um das Amt der Oberbürgermeisterin kämpfen. Im März 2020 tritt sie bei der Kommunalwahl für die Bayreuther Gemeinschaft als OB-Kandidatin an. Das gab Brigitte Merk-Erbe bei einer Pressekonferenz am Montag bekannt.

Ich freue mich auf eine erneute Kandidatur.

(Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe)

Die BG setzt im Wahlkampf auf Merk-Erbes Freundlichkeit, Offenheit und ihre Glaubwürdigkeit, die die Bayreuther zu schätzen wüssten, so Hofmann. “Sie ist die richtige Person, um die Stadt auch in den kommenden Jahren weiter voranzubringen.”

Entscheidung fiel im Sommerurlaub

Lange war unklar, ob Brigitte Merk-Erbe erneut kandidieren wird. Nun steht fest: Sie wird.

Wir haben das erst im Urlaub in der Familie besprochen. Eine erneute Kandidatur wirkt sich ja auf die gesamte Familie aus. Wir haben in den vergangenen Jahren aber so viel bewegt und es macht mir richtig Spaß. Deshalb will ich mich den  Bürgern bei der Wahl noch einmal stellen.

(Brigitte Merk-Erbe über ihre Gründe für eine erneute Kandidatur.)

Sie wolle als Oberbürgermeisterin weiterhin einen Beitrag dazu leisten, dass Bayreuth für die Gegenwart und die Zukunft gerüstet ist. Die Stadt habe sich positiv entwickelt und sei eine “offene, lebenswerte und heitere Stadt”, die zusammenhält und in der der soziale Friede im Grundsatz gewahrt sei. “Das ist ein hohes Gut, zu dem viele ihren Beitrag leisten.”

Kinder- und Klimafreundlichkeit

Die Oberbürgermeisterin nannte einige ihrer Ziele, die sie in den kommenden Jahren, sollte sie erneut von den Bürgern gewählt werden, verfolgen und umsetzen will. Eine Rangfolge habe sie nicht, persönlich sei es ihr aber sehr wichtig, dass Bayreuth weiter eine kinderfreundliche und familienfreundliche Stadt bleibt. “Dass ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist”, sagt Merk-Erbe. Bereits 2012 habe sie im Wahlkampf damit geworben. Seitdem habe sich viel getan. Die Oberbürgermeisterin erinnerte zum Beispiel an die Sanierung vieler Spielplätze und der Schulen oder an die Skateanlage Obere Röth.

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Für den Klimaschutz wolle Merk-Erbe eine zusätzliche stelle in der Stadtverwaltung schaffen. Klimarelevante Auswirkungen zu im Stadtrat diskutierten Themen, Beratungen für Bauherren sowie die Erstellung eines städtischen Klimakonzepts zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Universität wären nur einige Aufgaben des Klimaschutz-Beauftragten.

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Alle Maßnahmen für Klimaschutz bräuchten eine möglichst große gemeinsame Basis und die Akzeptanz der Menschen. “Es geht nicht allein um Bauvorhaben, sondern auch um Verkehrs- und Energiefragen. Klimaschutz wird es nicht zum Nulltarif geben und auch Gewohntes muss erneut auf den Prüfstand”, sagt Merk-Erbe.

Wenn Klimaschutz ernsthaft betrieben werden soll, müssen wir selbstverständlich ein Konzept erarbeiten.

(Brigitte Merk-Erbe)

“Für Bayreuth, zukunftsorientiert, verlässlich und mit Augenmaß” – so will Brigitte Merk-Erbe bei der Kommunalwahl im März antreten. Ein genaues Motto für den Wahlkampf habe sie aber noch nicht. Im November finde erst einmal die Nominierungsversammlung der BG statt, um die Oberbürgermeisterin offiziell erneut in das Rennen ums Oberbürgermeisteramt schicken zu können.

Ihre bisherigen Konkurrenten:

Frisches Klima: Klaus Wührl-Struller einstimmig nominiert

Klaus Wührl-Struller reiht sich für die Grünen in die Kandidatenliste für die Oberbürgermeisterwahl 2020 ein. Zwei seiner Konkurrenten stehen bereits fest: Der Kandidat der Grünen muss sich gegen Andreas Zippel von der SPD und Thomas Ebersberger von der CSU im Wahlkampf behaupten.

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Am Donnerstagabend haben die Parteimitglieder den 59-Jährigen offiziell und einstimmig nominiert – mit 16 von 16 Stimmen. Ein weiterer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters kam für die Grünen nicht infrage. Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger sagte bereits bei der Vorstellung ihres Kandidaten vor wenigen Wochen, dass Klaus Wührl-Struller die einzige und richtige Wahl sei. Wegen seines klaren inhaltlichen und persönlichen Profil sei er bestens geeignet. Hinzu käme seine Erfahrung, sagte Sabine Steininger. Auf diese will die Partei im Wahlkampf setzen.

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Klares Ziel: Frisches Klima für Bayreuth

Klaus Wührl-Struller würde als Oberbürgermeister vor allem eins: Schnell und nachhaltig handeln. Für lange Diskussionen sei keine Zeit. Ein frisches Klima müsse her, für die Stadt und für die Bayreuther.

Wir stehen am Abgrund einer Klimakatastrophe.

(Klaus Wührl-Struller)

Der OB-Kandidat will Bayreuth so schnell es geht zur klimaneutralen Stadt machen – in den nächsten ein oder zwei Wahlperioden. Bayreuth brauche frisches Klima, wenn es um Grundlagen der lokalen Politik und der Gesellschaft gehe. “Ich möchte Bayreuth schöner und lebenswerter machen.”

Ein fix ausgearbeitetes Programm steht noch nicht, dennoch hat Wührl-Struller viele Ziele in den Bereichen: Nachhaltigkeit, Verkehr, Wohnen, Wirtschaft, Teilhabe, Kultur und Sport.

Der fast 60-Jährige will als Oberbürgermeister Bayreuth zur Fair-Trade-Stadt machen, regionale Initiativen stärken, die Uni für einen wissenschaftlichen Beirat im Stadtrat nutzen, einen Klimamanager für die Stadt und den “Grünen Richard”, ein Label für nachhaltiges wirtschaften, einführen.

Zudem will Wührl-Struller, dass die Bayreuther klimagerecht unterwegs sind. Ganz nach dem Motto: “Fahrrad first”. Um die Mobilitätswende zu schaffen, müsse auch der öffentliche Nahverkehr besser werden. Der Grünen-Kandidat denkt an eine engere Taktung bei den Fahrzeiten und günstigere Tickets. Sollte Klaus-Wührl-Struller OB werden, soll das Busfahren am Samstag sogar kostenlos werden.

Bayreuth solle wieder zu der Sport-Stadt werden, die es einst war. Dafür müssten die Sportstätten saniert werden. “Mit Flickerei kommen wir nicht weiter.”

Der OB-Kandidat will liebens- und lebenswerte Wohnungen für alle in Bayreuth. Dies bedeute nicht zwingend, im Einfamilienhaus zu leben, sondern schöne Wohnanlagen zu schaffen. “Wir brauchen nicht in erster Linie Bauland, sondern eine Aufwertung und Pflege der Quartiere”, sagte Wührl-Struller.

Das alles ist natürlich nicht kostenlos zu haben, aber es ist günstiger als die Klimakatastrophe, wenn sie eintrifft, zu bekämpfen.

(Klaus Wührl-Struller)

Beschleunigtes Bauverfahren: Neues Nahversorgungs-Zentrum an der Königsallee

Um Lücken im Nahversorgungs-Konzept der Stadt Bayreuth zu schließen, sollen mehr zentrale Versorgungsbereiche in der Stadt entstehen. Als erstes soll ein Nahversorgungs-Zentrum – inklusive Discounter und Lebensmittel-Vollsortimenter – an der Königsallee realisiert werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch dem beschleunigten Bauverfahren zugestimmt. Wichtig zu wissen: Die Fläche gegenüber des heutigen Discounters soll ebenso mit eingebunden werden.

Hier entsteht bald ein mehrstöckiges Nahversorgungszentrum, Foto: Redaktion

18 Prozent der Stadt gelten derzeit als unterversorgt, acht Prozent sogar als nicht versorgt. Da im Bayreuther Osten besonders viele Leute leben und das Gebiet als “eher unterversorgt” gilt, liegt dieser Bereich im Fokus der Planungen. Das Nahversorgungs-Zentrum soll explizit auch für Fußgänger und Radfahrer gut erreichbar sein.

Gebäude mit mehreren Geschossen in Planung

Auf der Seite des bisherigen Discounters ist ein Gebäude mit mehreren Geschossen geplant: Neben der Lebensmittelversorgung seien hier weitere Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen, so Stadtbaureferentin Urte Kelm. “Um gezielt eine hohe Sortimentsqualität zu erreichen, wird voraussichtlich ein städtebaulicher Vertrag zum Tragen kommen”, fügt sie hinzu.

Aufgrund von direkten Emissionen seitens der Autobahn und der angrenzenden Bahnstrecke, ist eine Nutzung des neuen mehrgeschossigen Gebäudes als weiterer Wohnraum ausgeschlossen.

(Stadtbaureferentin Urte Kelm)

Auch Fläche gegenüber mit eingeschlossen

Auch eine quadratische Fläche südlich der Königsallee, das heißt gegenüber des heutigen Discounters, soll mit genutzt werden, wie die Stadtbaureferentin erklärt. Dort, am Hasenweg, befinden sich derzeit ein Parkplatz sowie einige Kleingärten.

Der Parkplatz zwischen Königsallee und Hasenweg ist beim Nahversorgungszentrum auch als Fläche mit eingeplant. Foto: Redaktion

Welche Vorteile der Standort Königsallee bietet

Als positiv wird die Anbindung des Standortes an den ÖPNV und den motorisierten Verkehr gesehen. In Richtung Colmdorf und Neue Heimat besteht ebenso eine gute Anbindung für Radfahrer. Für einen Vollsortimenter ist die Größe des Standortes in der Königsallee ausreichend. Außerdem liegt eine ebene Fläche vor, was optimal sei.


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Kurzfristige Umsetzung möglich

Innerhalb einer Fußweg-Distanz von zehn Minuten gibt es dort zurzeit etwa 1.750 Einwohner. Bereits zuvor wurde der Standort durch ein ehemaliges Gartencenter sowie durch einen aktuell bestehenden Discounter durch den Einzelhandel erschlossen. Daher kann eine Ansiedlung eines Nahversorgungs-Zentrums kurzfristig umgesetzt werden, wobei ein sogenannter Lebensmittel-Vollsortimenter, mit einer Verkaufsfläche vom maximal 800 Quadratmetern,  und ein Lebensmittel-Discounter, mit einer Fläche von maximal 800 Quadratmetern, eingeschlossen sind.

Anpassungen des Verkehrs

Teil der Planungen ist auch eine Anpassung des Verkehrs durch eine Ampelanlage am Knotenpunkt der Königsallee, eine zusätzliche Linksabbiegespur von der Königsallee zum Gelände des Nahversorgungs-Zentrums sowie eine Verbreiterung des Rad- und Fußweges entlang der nördlichen Seite der Königsallee. Die Baumallee soll, ausgenommen von einigen punktuellen Fällungen, allerdings erhalten bleiben. An diesen Stellen sind Ersatzpflanzungen geplant.

Stefan Peiffer ersetzt Ulrike Gote im Stadtrat

Nachdem Ulrike Gote (Grüne) den Stadtrat Ende Juli aus beruflichen Gründen verlassen hat, ist nun Dr. Stefan Peiffer in der Stadtratssitzung offiziell als ehrenamtliches Stadtratsmitglied von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe als ihr Nachfolger vereidigt worden.

Schon im Juli ließ Ulrike Gote durchblicken, dass der Leiter des Lehrstuhls für Hydrologie an der Universität Bayreuth für sie in den Stadtrat nachrücken könnte.

Gründer-Zentrum Bayreuth: Millionen-Investition für junge Unternehmer

Für fast 16 Millionen Euro soll auf dem Unigelände ein regionales Gründer-und Innovationszentrum (kurz: RIZ) entstehen. Das Bauvorhaben sorgte bereits für einige Diskussionen im Stadtrat. Es stellte sich die Frage: Braucht die Stadt Bayreuth das RIZ überhaupt?

Am Mittwoch kam das Thema erneut in der Sitzung des Stadtrats auf den Tisch. Denn, um die Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro nicht zu verlieren, muss die Stadt einen Finanzierungsnachweis erbringen, in dem sie sich dazu verpflichtet, den Eigenanteil in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro zu tragen sowie das jährliche Defizit von etwa 300.000 Euro über eine Mindestbetriebsdauer von 15 Jahren zu stemmen.

Nach Einschätzung der Regierung erscheint die Übernahme eines Betriebskostendefizits durch die Stadt Bayreuth als finanziell darstellbar.

(Auszug aus dem Kurzbericht der Wirtschaftsförderung)

Das Defizit beinhaltet unter anderem die finanziellen Mittel für den Grunderwerb, den Betrieb des Zentrums sowie die Personalkosten.

Ideenwettbewerb im kommenden Jahr

Nächstes Jahr solle ein Ideenwettbewerb für das Projekt “Entrepreneurship und Innovation” stattfinden. Ein Realisierungswettbewerb könne noch nicht durchgeführt werden, da für den Bau des Instituts noch keine Mittel in den Doppelhaushalt 2019/20 eingeplant seien, sagte Fredy Schmidt von der Wirtschaftsförderung. Das sei aus einem Gespräch mit der Uni Bayreuth im August herausgekommen.

Sowohl die CSU, die SPD, die BG als auch das Junge Bayreuth äußerten sich positiv dem Projekt gegenüber. Es sei richtig und notwendig, dies umzusetzen, sagte Dr. Michael Hohl (CSU). Es wäre schade, wenn die Fördermittel verfallen würden.

Die Stadt wird viel davon haben, wenn sie junge Menschen zu Gründern macht.

(Dr. Michael Hohl, CSU)

Stefan Schlags (Grüne) steht dem Vorhaben noch skeptisch gegenüber. Er zweifelte vor allem die Nachfrage der Wirtschaft am Innovations-Zentrum an.

Helmut Parzen (CSU) drängte dazu, endlich zu schauen, dass es weitergeht.

Ständig auf der Bremse zu stehen, bringt die Stadt nicht weiter. Wir müssen Gas geben, statt ständig nur Bedenken zu äußern.

(Helmut Parzen, CSU)

Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass die Stadt Bayreuth den Eigenanteil der Investitionskosten sowie das jährliche Defizit trägt, stimmte die Mehrheit des Stadtrats zu. Somit sichert die Stadt die Fördermittel für den Bau des Zentrums für Gründer.

Absender unbekannt: Mordaufruf gegen SPD-Generalsekretär Grötsch

Der Bayerische SPD-Generalsekretär Uli Grötsch erhielt kürzlich via Mail einen Mordaufruf von einem “Anonymous”. Der Grund für die Drohung: In einem Interview sprach Grötsch davon, dass er wegen der Zahl der illegalen Flüchtlingen, die per Flugzeug nach Deutschland kommen, keinen Handlungsbedarf sehe. Es ist bereits die zweite Morddrohung innerhalb von acht Wochen. Trotzdem bleibt Grötsch gelassen.

Unbekanner verweist auf Lübcke

„Tötet Uli Grötsch! Genickschuss! Wie Lübcke“ schrieb der Unbekannte via Mail. Damit nimmt dieser Bezug auf den ehemaligen Regierungspräsident des Bezirkes Kassel, Walter Lübcke, der sich für Flüchtlinge engagiert hatte und am 2. Juni diesen Jahres vor seinem Wohnhaus mit einem Schuss in den Kopf ermordet worden war.

Foto: uli-groetsch.de

Ihr könnt mir noch 100 Mal mit Mord drohen, mich angreifen oder sonst irgendetwas tun: Es wird mich nicht daran hindern, gegen Rechts und die Feinde der Demokratie zu kämpfen.

(Uli Grötsch, Bayerischer SPD-Generalsekretär)

Grötsch war früher als Polizeibeamter tätig und hatte dabei mit Kriminellen zu tun – das erklärt vielleicht, warum er reagiert, wie er reagiert. Keiner werde ihn daran hindern, dass er sein Leben so lebe, wie er es schon immer getan habe, sagte Grötsch.

So lautet die Antwort von Uli Grötsch

Via Facebook erhielt der Oberpfälzer vor allem unterstützende Worte:

Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Aber es muß viel mehr getan werden, die Saat des Hasses geht immer besser auf. Bleiben sie stabil. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Sicherheit!

(Roman S. via facebook)

Ich bewundere Sie, weil Sie so standhaft sind und weiterhin alles Gute.

(Siegfried L. via facebook)

Landratswahl: Klaus Bauer geht für die CSU in den Wahlkampf

Klaus Bauer soll Landrat werden. Und das mit noch nicht einmal 50 Jahren. Die CSU will den Chef der Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg um das Amt des Landrats ins Rennen schicken. Mittlerweile ist der Kandidat auch in die Partei eingetreten.

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Foto: Magdalena Dziajlo

Wie Politik funktioniert, weiß Bauer – auch ohne Parteikarriere. Seit fünf Jahren sitzt er für den Nemmersdorfer Bürgerblock im Goldkronacher Stadtrat und als Verwaltungsleiter weiß er genau, wie der Hase läuft. Nun ist es an der Zeit, selbst das Heft in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen. Auch wenn die Anfrage von der CSU-Kreisvorsitzenden Gudrun Brendel-Fischer für Bauer überraschend kam, will er in den Wahlkampf treten und Hermann Hübners Nachfolger werden.

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Am Freitagabend haben die Christsozialen den 49-Jährigen offiziell nominiert. Klaus Bauer sei K wie korrekt, kooperativ, kommunikativ, kreativ und kompetent, L wie liebenswert und loyal, A wie aktiv und aktuell, U wie  umsichtig, umgänglich und unschlagbar sowie S wie sozial, sagten Freunde von Bauer, die ihn schon jahrelang kennen.

Zudem habe der Goldkronacher Organisationstalent, könne gut zuhören, bringe sich ein, zeige Interesse an vernünftiger Kommunalpolitik und sei gesellig.

Klaus Bauer ist zwar Verwaltungsleiter, aber kein Schreibtisch-Täter.

(Kreisvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer)

“Ich bin so aufgeregt wie noch nie im Leben, ich kann es kaum fassen”, sagte Klaus Bauer. Musikant, Statist bei den Bayreuther Festspielen, kirchlich engagiert, Bauer hat viele Hobbys, nun will er Landrat werden.

Wir erwarten einen spannenden, aufregenden Wahlkampf.

(Klaus Bauer)

Er würde vieles anders machen als seine Vorgänger, so Bauer. Er bringe 30 Jahre Erfahrung in der Kommunalarbeit mit. Jede Herausforderung habe er mit Fleiß und Freude angenommen. Zielorientiert und unbürokratisch wolle er arbeiten, praxisorientierte Lösungen vor Ort finden, die Bürger in Entscheidungen einbinden und ihnen auf Augenhöhe begegnen.

Ich möchte auf Missstände hinweisen, mich nicht verbiegen lassen und mir treu bleiben. Sonst stünde ich heute nicht hier.

(Klaus Bauer)

Durch sachliche Argumente ließe er sich auch gerne von anderen Meinungen überzeugen lassen. Sein Leitfaden seien die christlichen Werte, nach denen er und seine Familie leben. “Ich möchte unseren geliebten Landkreis voran bringen.”

Themen, die Klaus Bauer als Landrat anpacken würde, wären: Die Region zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort zu machen, den Klimaschutz nicht aus den Augen zu verlieren, dafür zu sorgen, dass das Ehrenamt mehr wertgeschätzt werde, eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, den Ausbau erneuerbarer Energien mit Augenmaß zu unterstützen, das Radwegenetz weiter auszubauen und sich für ein zweites Bahngleis nach Schnabelwaid einzusetzen. Nicht aus den Augen verlieren, wolle er vor allem auch die älteren Bewohner des Landkreises.

Ich wünsche mir eine engere Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth und den Nachbarlandkreisen.

(Klaus Bauer)

Der 49-Jährige wisse, dass es ein schwieriger Wahlkampf werde, er erwarte fünf Kandidaten. Doch er wolle fleißig anpacken, Neues auf den Weg bringen, die Menschen erreichen und mitnehmen sowie neutral und unbelastet agieren.

Mit nahezu 100 Prozent, 127 von 129 Stimmen, wurden Klaus Bauer als Kandidat gewählt.


Die Kommunalwahl findet am 15. März 2020 statt.

Vom Stellvertreter zum Chef: „ET for BT“

Thomas Ebersberger ist Bayreuths zweiter Bürgermeister. Das soll sich nun ändern: Er will Nachfolger von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe werden. Die CSU schickt ihn in den Wahlkampf. Am Donnerstagabend wurde der 62-Jährige offiziell nominiert.

Thomas Ebersberger. Foto: Stadt Bayreuth

Warum Ebersberger?

Weil er erfahren, engagiert und echt ist.

(Silke Launert über Ebersberger)

Er dränge sich nicht ständig in den Vordergrund, grenze niemanden aus und mache Kompromisse. Nur die Chance, an vorderster Front zu agieren, sei ihm bisher noch nicht gegeben worden. „Das soll sich nun ändern“, sagte Launert über den CSU-Kandidaten.

Die Ziele des CSU-Kandidaten

Thomas Ebersberger ist seit 2002 zweiter Bürgermeister von Bayreuth. Seine Schwerpunkte: umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftspolitik, Verkehr, Jugendpolitik, Städtepartnerschaft. Als Oberbürgermeister möchte Ebersberger diese Ziele weiter verfolgen sowie längst fällige Dinge anpacken, die vernachlässigt wurden. Ebersberger zählte unter anderem die Sanierung von Sportstätten, Investitionen in die Schulen, in die Kultur und das geplante Gründerzentrum auf. Es müsse sich manches ändern, damit es in Bayreuth gut bleibt.

Wenn ihr es wünscht bin ich gerne bereit, für Bayreuth als Oberbürgermeister zu kandidieren.

(Thomas Ebersberger, CSU OB-Kandidat)

Der zweite Bürgermeister möchte Lösungsvorschläge liefern und die Bürger mitnehmen.

ET for BT.

(Thomas Ebersberger)

Die CSU-Mitglieder nominierten Ebersberger mit 97,3 Prozent Zustimmung zum Oberbürgermeisterkandidaten. Ebersberger nahm die Wahl gerne an und freue sich auf den Wahlkampf.

Sport-Talk: Zweite Eisfläche soll Probleme lösen

Eine Eisfläche auf Stelzen über dem Main, bessere Bedingungen für den Nachwuchs und die dringend nötige Sanierung des Eisstadions: In einer sportlichen Talkrunde diskutierte der Oberbürgermeisterkandidat der SPD, Andreas Zippel, mit Experten aus dem Eishockey über die Sportstadt Bayreuth. Insbesondere ging es um Fragen wie: Wie sieht es mit der Nachwuchsarbeit aus? Wie steht es um die Vereine, die Trainingszeiten, die Ausstattung, die Wünsche und Meinungen der Betroffenen?

Michael Schwellengreber, Andreas Zippel, Matthias Wendel und Rudi Herold. Foto: Magdalena Dziajlo

Eishockey im Fokus

Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Eishockey, weshalb auch Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel, der Vorsitzende des EHC und für den Nachwuchs zuständige Michael Schwellengreber und Rudi Herold von den EHC Icescrapers zur Talkrunde kamen. Die Experten unterbreiteten ihre Vision für den Eishockey in Bayreuth und präsentierten einige neue Ideen. Doch auch das Publikum durfte sich einmischen und Fragen in die Talkrunde stellen.

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Sorgen um den Nachwuchs

In einem waren sich alle einig: Bayreuth braucht eine zweite Eisfläche. Die Eiszeiten im Stadion sind ausgelastet, die Hobbymannschaften können so gut wie gar nicht aufs Eis und auch andere Eissportler haben Probleme mit den Zeiten. Rudi Herold meinte: “Wenn es so weiter geht, gibt es in zehn Jahren keine Hobbymannschaften mehr. “Vor allem auch der Eishockey-Nachwuchs leide darunter, sagte Michael Schwellengreber vom EHC.

Foto: EHC Bayreuth.

“Die momentanen Eiszeiten sind nicht attraktiv. Manche Kinder haben noch Schule und Nachmittagsunterricht”, kam die Anregung aus dem Publikum. 

Doch der Nachwuchs hat ein weiteres Problem:

Sport ist sehr teuer für Eltern, besonders bei Jugendspielern. Wir müssen sie und den Nachwuchs fördern.

(Michael Schwellengreber)

Er schlug zum Beispiel einen Eishockeyflohmarkt vor, wo Second-Hand Ausrüstungsgegenstände günstig gekauft werden könnten.

Vision: Eisfläche über dem Main

Matthias Wendel hat eine Vision: Er könne sich gut vorstellen, eine Eisfläche auf Stelzen über den Main zu bauen.

Für die Öffentlichkeit gebe es wohl kaum etwas romantischeres, als unter den Bäumen, über dem Main Eiszulaufen.

(MatthiasWendel, Geschäftsführer Bayreuth Tigers)

Die Eisfläche könnte teils überdacht sein und müsste nicht so groß sein wie die im Stadion, da sie mehr zum Üben und für die Bayreuther sei, sagte Wendler. Auf jeden Fall aber wäre es sinnvoll, die zweite Fläche in unmittelbarer Nähe zum Eisstadion zu bauen, um die Infrastruktur, wie Umkleiden, Kasse, Eismeister, mit zu nutzen.

Ob das realisierbar wäre, muss man erst sehen.

(Matthias Wendel)

Im Publikum fand die Idee durchaus Anklang, denn: Wenn die Kinder nicht üben können, könnte der Verein den Nachwuchs verlieren. “Man muss Visionen angehen, nur so können sie sich erfüllen”, sagte Wendel.

Stadion muss dringend saniert werden

Um weiterhin Sportstadt Bayreuth zu sein und um sich in der DEL2 nicht zu blamieren, müsse dringend das Eisstadion auf Vordermann gebracht werden, sagten die Experten. Vor allem die Kühlung und Ammoniak-Austritte bereiteten in der Vergangenheit Sorgen.

Würde es während der Saison hier Probleme geben, würde die einer Katastrophe gleichen: Der Spielbetrieb müsste für etwa zwölf Wochen eingestellt werden, um Lecks zu reparieren. Wendel und Schwellengreber betonten: Dass die Stadt nach der laufenden Saison dringend Abhilfe schaffen müsste.

Das ist wie ein Ritt auf einer Rasierklinge.

(Matthias Wendel)

Auch die Kabinen genügten nicht mehr dem DEL2-Standard. Weitere Probleme: Taubenkot auf dem Eis, und Wind und Schneestürme, die durch das Stadion pfeifen. Es gibt also einige Baustellen, die vor allem den Eishockey-Sport in Bayreuth betreffen.

Es muss sich etwas bewegen! Es muss sich was tun!

(Andreas Zippel, SPD)