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Home Office: zwischen Ruhe und Stress

medi ist einer der großen Arbeitgeber in Bayreuth. Von den ingesamt 1.700 Mitarbeitern am Standort, nutzen 190 aus dem kaufmännischen Bereich regelmäßig die Option, von zuhause aus zu arbeiten. Die Ergebnisse einer AOK-Studie zeigen auch Schwächen dieses Arbeitsmodells auf. Das Bayreuther Tagblatt hat mit medi darüber gesprochen, warum das Unternehmen Home Office anbietet und wie die Mitarbeiter langfristig ohne gesundheitliche Einschränkungen davon profitieren können.

Home Office als freiwillige Option

Foto: Pexels

medi bietet seit 2006 die Möglichkeit Home Office zu nutzen. “Die Nachfrage seitens der Mitarbeiter und Bewerber war da. Viele erwarten das inzwischen von der modernen Arbeitswelt”, erklärt HR-Manager Sascha Bohne. “Home Office zu nutzen ist hier individuell und freiwillig”, fügt er hinzu. Machbar sei es im kaufmännischen Bereich. Vor allem Mitarbeiter mit einem langen Arbeitsweg oder Mitarbeiter mit Kindern würden das Modell nutzen – jedoch immer in Absprache mit der jeweiligen Führungskraft.

Flexibel und eigenverantwortlich arbeiten

Laut Sascha Bohne, arbeiten 190 Mitarbeiter regelmäßig, an etwa ein bis  zwei Tage pro Woche, von zuhause aus. Dazu kommen weitere, die das Angebot nur vereinzelt in Anspruch nehmen. “Für das Unternehmen hat es den Vorteil, dass man so von Fachkräften profitieren kann, deren Wohnort weiter entfernt ist”, sagt er.

Mit Home Office möchten wir den Mitarbeitern ermöglichen, flexibel arbeiten zu können. Damit pflegt medi eine Vertrauenskultur und setzt außerdem auf eine gewisse Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter: das sorgt für Motivation.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)


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Risiko: Wenn die Grenzen verschwimmen

Wie eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK belegt, habe mehr als ein Drittel derer, die regelmäßig im Home Office arbeiten Probleme nach der Arbeit richtig abzuschalten. Dazu komme, dass ein Viertel sogar im Urlaub über Probleme am Arbeitstag nachdenkt. Die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen zunehmend: Die Befragten gaben zum Beispiel an, auch in ihrer Freizeit oder während des Urlaubs geschäftliche Anrufe oder Mails zu bekommen. Das spiegelte sich im gesundheitlichen Zustand der Betroffenen wieder: Mehr als die Hälfte klagte über Erschöpfung, Gereiztheit, Nervosität oder Schlafstörungen.

Sport und Ruhezeiten: Wie medi vorbeugt

Doch so weit muss es nicht kommen – dem stimmt auch HR-Manager Sascha Bohne zu. “Eine ständige Erreichbarkeit wird bei medi nicht erwartet und ist auch nicht gewünscht”, erklärt er. Natürlich greife bei den Mitarbeitern im Home Office ebenfalls das Arbeitszeitgesetz. “Sie haben die Möglichkeit die Zeiten mobil zu erfassen”, fügt Bohne hinzu.

Wichtig ist es, dass die Mitarbeiter und Führungskräfte immer im Gespräch bleiben, wie hoch die Belastung gerade ist und welches Arbeitsmodell ihnen guttut.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)

medi am Standort Bayreuth. Foto: Redaktion

medi engagiert sich für die Gesundheit der Mitarbeiter: Zum Beispiel gibt es Yoga-Kurse im Unternehmen, vor der Arbeit oder mittags. “Uns erreicht viel positives Feedback”, sagt Sascha Bohne.

Home Office ist kein Muss. Die Mitarbeiter können jederzeit wieder täglich im Unternehmen arbeiten. Manche finden zuhause keine Ruhe oder haben Schwierigkeiten eine stabile Internetverbindung herzustellen. Es ist wichtig, dass jeder für sich die optimalen Bedingungen findet.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)

Entspannt durch mobiles Arbeiten

Gerade laufe ein Pilotprojekt, bei dem digitale Arbeitsmöglichkeiten von zuhause oder unterwegs getestet werden, so Bohne. Dazu gehören zum Beispiel virtuelle Meetings über Video. “Wird ein Kind plötzlich krank, nimmt das bei vielen den Druck, wenn sie kurzfristig nach Absprache ins Home Office wechseln und so trotzdem an der Konferenz teilnehmen können”, erklärt er.

Real-Supermärkte vor dem Aus: Sind alle Filialen betroffen?

Wie kürzlich bekannt wurde, scheint das Aus der Real-Supermarkt-Gruppe inzwischen beschlossene Sache zu sein. Alle 277 Filialen sollen betroffen sein. Doch wie geht es nun weiter?

Seit Monaten wird über das Ende von Real diskutiert. Nun scheint das Aus des Supermarkt-Riesen besiegelt zu sein. Laut dem Online-Portal Chip hätten sich die Metro-Gruppe und der Immobilieninvestor Redos auf einen Deal geeinigt.

Verhandlungen noch nicht abgeschlossen

Die Metro AG selbst äußerte sich hingegen noch zurückhaltend. Auf Nachfrage des bt hieß es dazu:

Die Vertragsverhandlungen laufen.

(Metro AG)

277 Real-Filialen gibt es bundesweit, zwei davon in Bayreuth. Doch was passiert mit den Standorten und den Mitarbeitern? Rund 180 Filialen sollen an Kaufland, Globus, Rewe und Edeka verkauft werden. Einen anderen Teil möchte Metro selbst weiterführen. Doch 40 Märkte werden komplett geschlossen. Ob auch Bayreuth von den Schließungen betroffen sein wird, ist noch unklar.

Zu den einzelnen Standorten können wir uns noch nicht äußern.

(Metro AG)

Motor-Nützel schließt einen seiner Standorte

Umbruch bei einem der größten Autohausgruppen in Oberfranken. Wie bekannt wurde, schließt Motor-Nützel einen seinen Standorte. Warum das nötig ist und ob Bayreuth davon betroffen ist, erfahren Sie hier.

Fachkräftemangel in der Automobil-Branche

Mit aktuell 14 Standorten und knapp 1.000 Mitarbeitern zählt Motor-Nützel zu einem der größten Autohausgruppen Nordbayerns. Rund 10.000 Fahrzeuge werden dabei pro Jahr verkauft. Darunter die Marken VW, Skoda und Audi. Doch wie in vielen anderen Regionen, hat auch Motor-Nützel mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Das sei auch der ausschlaggebende Grund einen Standort schließen zu müssen, so die Autohausgruppe.

Burgkunstadt schließt Ende November

Betroffen ist davon Burgkunstadt. Man habe alle Standorte auf die Umsetzbarkeit einiger Neuerungen geprüft. Denn Motor-Nützel plant im kommenden Jahr hohe Investitionen im Ausbau der E-Mobilität und der Werkstätten. Burgkunstadt könne diese Standards nicht erfüllen und müsse deshalb bis Ende November geschlossen werden.

Bei dem Standort in Burgkunstadt steht die benötigte Investitionssumme in keinem angemessenen wirtschaftlichen Verhältnis. Hinzu kommen fehlende räumliche Voraussetzungen und zu wenige freie Flächen für einen angemessenen Gebrauchtwagenhandel.

(Jochen Sonntag, Geschäftsführer der Motor-Nützel-Gruppe)

Die 15 Mitarbeiter, die von der Standortschließung betroffen sind, müssen aber keine Kündigung befürchten. Wie Motor-Nützel mitteilte, kommen die Beschäftigten in den 13 anderen Standorten unter.

Bayreuth nicht betroffen

Aufatmen auch am Stammsitz in Bayreuth und den 12 weiteren Standorten in Oberfranken und der Oberpfalz. Nach Angaben der Motor-Nützel GmbH werden keine weiteren Standorte geschlossen.

Beschleunigtes Bauverfahren: Neues Nahversorgungs-Zentrum an der Königsallee

Um Lücken im Nahversorgungs-Konzept der Stadt Bayreuth zu schließen, sollen mehr zentrale Versorgungsbereiche in der Stadt entstehen. Als erstes soll ein Nahversorgungs-Zentrum – inklusive Discounter und Lebensmittel-Vollsortimenter – an der Königsallee realisiert werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch dem beschleunigten Bauverfahren zugestimmt. Wichtig zu wissen: Die Fläche gegenüber des heutigen Discounters soll ebenso mit eingebunden werden.

Hier entsteht bald ein mehrstöckiges Nahversorgungszentrum, Foto: Redaktion

18 Prozent der Stadt gelten derzeit als unterversorgt, acht Prozent sogar als nicht versorgt. Da im Bayreuther Osten besonders viele Leute leben und das Gebiet als “eher unterversorgt” gilt, liegt dieser Bereich im Fokus der Planungen. Das Nahversorgungs-Zentrum soll explizit auch für Fußgänger und Radfahrer gut erreichbar sein.

Gebäude mit mehreren Geschossen in Planung

Auf der Seite des bisherigen Discounters ist ein Gebäude mit mehreren Geschossen geplant: Neben der Lebensmittelversorgung seien hier weitere Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen, so Stadtbaureferentin Urte Kelm. “Um gezielt eine hohe Sortimentsqualität zu erreichen, wird voraussichtlich ein städtebaulicher Vertrag zum Tragen kommen”, fügt sie hinzu.

Aufgrund von direkten Emissionen seitens der Autobahn und der angrenzenden Bahnstrecke, ist eine Nutzung des neuen mehrgeschossigen Gebäudes als weiterer Wohnraum ausgeschlossen.

(Stadtbaureferentin Urte Kelm)

Auch Fläche gegenüber mit eingeschlossen

Auch eine quadratische Fläche südlich der Königsallee, das heißt gegenüber des heutigen Discounters, soll mit genutzt werden, wie die Stadtbaureferentin erklärt. Dort, am Hasenweg, befinden sich derzeit ein Parkplatz sowie einige Kleingärten.

Der Parkplatz zwischen Königsallee und Hasenweg ist beim Nahversorgungszentrum auch als Fläche mit eingeplant. Foto: Redaktion

Welche Vorteile der Standort Königsallee bietet

Als positiv wird die Anbindung des Standortes an den ÖPNV und den motorisierten Verkehr gesehen. In Richtung Colmdorf und Neue Heimat besteht ebenso eine gute Anbindung für Radfahrer. Für einen Vollsortimenter ist die Größe des Standortes in der Königsallee ausreichend. Außerdem liegt eine ebene Fläche vor, was optimal sei.


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Kurzfristige Umsetzung möglich

Innerhalb einer Fußweg-Distanz von zehn Minuten gibt es dort zurzeit etwa 1.750 Einwohner. Bereits zuvor wurde der Standort durch ein ehemaliges Gartencenter sowie durch einen aktuell bestehenden Discounter durch den Einzelhandel erschlossen. Daher kann eine Ansiedlung eines Nahversorgungs-Zentrums kurzfristig umgesetzt werden, wobei ein sogenannter Lebensmittel-Vollsortimenter, mit einer Verkaufsfläche vom maximal 800 Quadratmetern,  und ein Lebensmittel-Discounter, mit einer Fläche von maximal 800 Quadratmetern, eingeschlossen sind.

Anpassungen des Verkehrs

Teil der Planungen ist auch eine Anpassung des Verkehrs durch eine Ampelanlage am Knotenpunkt der Königsallee, eine zusätzliche Linksabbiegespur von der Königsallee zum Gelände des Nahversorgungs-Zentrums sowie eine Verbreiterung des Rad- und Fußweges entlang der nördlichen Seite der Königsallee. Die Baumallee soll, ausgenommen von einigen punktuellen Fällungen, allerdings erhalten bleiben. An diesen Stellen sind Ersatzpflanzungen geplant.

Friedrichsforum: Warum sich die Fertigstellung verzögert

Seit September 2016 wird die ehemalige Stadthalle saniert, umgebaut und erweitert. Mitte 2021 sollte das neue  Kultur- und Tagungszentrum, das dann “Friedrichsforum” heißen wird, ursprünglich eröffnen. Doch die Fertigstellung wird sich voraussichtlich bis zum dritten Quartal im Jahr 2022 verzögern, wie Frank Pickel von  Drees & Sommer aktuell berichtet.

Wie der Stadtrat im Februar 2019 beschlossen hat, soll das Unternehmen quartalsweise zum aktuellen Stand der Umbauarbeiten berichten, um den Stadtrat über offene Punkte und mögliche Veränderungen und Risiken im Zeit- und Kostenplan zu informieren.

Gründe für die Verzögerung

Als Gründe für die Verzögerung der Fertigstellung nannten Drees & Sommer allen voran einen erheblichen Umplanungs-Aufwand im Bereich des Rohbaus. Begründet wird er durch marode Stellen am Bestand. Die Fertigstellung des Rohbaus verschiebe sich damit auf das kommende Jahr. Dazu gab es Störungen im Spezialtiefbau.

Hochkonjunktur als Auftragsrisiko

Viele Firmen aus der Handwerks- und Baubranche sind derzeit stark ausgelastet und würden so bei Ausschreibungen vorwiegend Angebote annehmen, bei denen sie mehr verdienen. Wie Drees & Sommer erklären, konnten zwar inzwischen Aufträge für Baugrubenherstellung, Stahlbauarbeiten und Dachdämmung vergeben werden, allerdings konnte – trotz einer europaweiten Ausschreibung – keine Firma für die Dachdeckung gefunden werden. Geplant ist, die Dachdeckung deswegen künftig in kleinere Schritte zu unterteilen und erneut auszuschreiben.

Foto: Ahnefeld

Auch für Stahltüren in der Tiefgarage des Friedrichsforums sei bisher kein Angebot eingegangen. Bleibe das so, werde man die Türen erst im Nachhinein einbauen und die Fläche zumauern.


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Dadurch sollen Kosten gespart werden

Wie im Bauausschuss beschlossen wurde, sollen durch folgende Maßnahmen Kosten von insgesamt 120.000 Euro eingespart werden.

  • Die Schließfächer, die durch das Architekturbüro Knerer und Lang im Kleinen Haus ursprünglich geplant worden sind, sollen künftig wegfallen. Sie seien für den Betrieb des Gebäudes nicht zwingend erforderlich. So könne man etwa 27.000 Euro einsparen.
  • Außerdem wurde beschlossen, die Teleskop-Stufe in der Rangkonstruktion des Großen Saales wegzulassen, da der Aufwand zur Errichtung und Wartung einen sehr großen Aufwand erfordern würde – was nicht im Einklang zur Nutzung steht. Mit dieser Maßnahme stehen Ballbesuchern zusätzliche 48 Sitzplätze an Tischen zur Verfügung.
  • Im Hofgartensaal könnte man durch den Verzicht auf eine von insgesamt drei mobilen Trennwänden, etwa 30.000 Euro einsparen.

Geplante Fertigstellung 2022

Die Fertigstellung des Friedrichsforums verzögere sich um etwa ein Jahr und ist für 2022 angepeilt. Das Gesamtbudget für Umbau und Sanierung des Friedrichsforums umfasst insgesamt 68,5 Millionen Euro, wobei der aktuelle Zahlungsstand bei 18,8 Millionen liege, wie Drees und Sommer erklären.

Mit Feingefühl übers Eis: Damit es im Tigerkäfig glatt läuft

Jan Pospiech ist einer von drei Eismeistern im Bayreuther Eisstadion. Er ist dafür zuständig, dass das Eis immer optimal aufbereitet – und nicht zu warm oder zu kalt – ist. Doch es gehört mehr dazu, als mit der Eisbearbeitungsmaschine über die 1.800 Quadratmeter große Fläche zu fahren.

Von der Werkstatt ins Eisstadion

Jan Pospiech ist gelernter Kfz-Mechatroniker. Seit sechs Jahren ist er als Eismeister in Vollzeit im Bayreuther Eisstadion tätig. Vor den Trainings-Läufen, vor den Spielen der Tigers oder in den Pausen fährt er mit der Eisbearbeitungsmaschine Zamboni übers Eis um es zu fräsen und zu glätten. “In die Zamboni passen 750 Liter warmes Wasser, die dann pro Durchlauf auf der Eisfläche verteilt werden”, erklärt Pospiech. Das Fahren auf dem Eis erfolge nach einem bestimmten Schema. “Man fängt außen an Runden zu drehen, fährt dann in die Mitte und zieht dann Kreise”, erzählt der 30-Jährige. Das Vorwissen als Mechatroniker sei Voraussetzung für die Arbeit im Stadion gewesen.

Man muss beim Eisaufbereiten jeden Zentimeter voll ausnutzen. Es dauert allerdings zwei bis drei Wochen bis man ein Gefühl für die Maschine bekommt.

(Eismeister Jan Pospiech)

Zu seinem Job gehöre es außerdem, Motor-Reparaturen, Holzbearbeitungs- und Schweißarbeiten durchzuführen oder Schlüssel auszugeben und dafür zu sorgen, dass im Stadion alles funktioniert und sauber ist. “Man sollte auf jeden Fall handwerkliches Verständnis mitbringen”, sagt er. Auch ein Lkw-Führerschein sei von Vorteil. Pospiech arbeitet abwechselnd in der Früh- und in der Spätschicht. “Auch am Wochenende oder bis Mitternacht sind wir teilweise im Einsatz.


Was bei der Eisaufbereitung wichtig ist

“Ich mag es, dass ich mir die Zeit hier flexibel einteilen und eigene Entscheidungen treffen kann. Es gibt zwischen dem Eisaufbereiten immer etwas zu tun”, sagt Pospiech. Es sei wichtig, dass er sich auf seine beiden Kollegen verlassen könne und jeder schon bei Schichtende einplant, wie sich die Außentemperatur und damit auch die Eistemperatur in den kommenden Stunden verändert.

Jan Pospiech auf der Eisbearbeitungsmaschine. Foto: Carolin Richter

Das Eis ist träge und braucht zwei bis drei Stunden bis es die gewünschte Kerntemperatur erreicht. Bevor ich in die Arbeit gehe, muss ich eigentlich immer schon wissen, wie das Wetter wird, um die Temperatur passend einzustellen.

Vier Sensoren sind im Eis integriert und übermitteln stets die Temperatur. “Bei einer Außentemperatur von 19 Grad stelle ich für das Heimspiel am Abend zum Beispiel eine Kerntemperatur von 11 Grad im Eis ein”, erklärt er.

Das Eis darf nicht zu weich und nicht zu hart sein. Ist es zu kalt, kann es reißen.

Gekühlt wird die Fläche über eine Kälteanlage mit Ammoniak, die immer wieder nachjustiert, wenn sich die Temperatur ändert. “Natürlich hat es einen Einfluss, wie viele Besucher ins Stadion kommen oder wie hoch die Luftfeuchtigkeit außen ist”, so Pospiech.

“In der Eisbearbeitungsmaschine sind Messer integriert, die eine dünne Schicht des Eises abtragen”, erklärt der 30-Jährige. Der abgetragene Schnee wird vorne in der Maschine gesammelt, zu einem Quader gepresst und anschließend in die Schneegrube am Rande des Stadions gekippt, aus dem auch das Wasser für neues Eis entnommen wird.

Das abgefräste Eis sammelt sich vorne in der Eisbearbeitungsmaschine und wird dann in die Schneegrube gekippt. Foto: Carolin Richter

Ungefähr 30 Grad warm ist das Wasser in der Grube, da es sich durch die Anlage aufheizt. Außerdem gefriert warmes Wasser bekanntlich schneller.

Das Eis im Stadion sollte etwa vier Zentimeter dick sein. “Die Ränder glätte ich gesondert, da sich dort oft Wellen bilden”, fügt er hinzu. Es sei außerdem nötig, das Eis etwa alle zwei Wochen zusätzlich zu fräsen, damit es nicht blind werde und man die Linien wieder gut sehe, denn: “Man bringt eigentlich immer mehr Wasser auf die Fläche, als abgetragen wird.”

Man benötigt Feingefühl, damit die Eisfläche überall gleichmäßig dick bleibt.

Beunruhigend: Sensor defekt

Auch wenn meist alles klappt, gab es schon Momente in denen bei Pospiech der Puls gestiegen ist. “Schon zwei bis drei Mal hat es einen Fehlalarm gegeben, bei dem dann Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei angefahren kam, weil ein Sensor im Eis defekt war”, erzählt er.  Auch Ammoniak sei vor einigen Jahren schon einmal ausgetreten. Passiert sei aber zum Glück nichts.

So sieht der Sommer als Eismeister aus

“Die Saison im Eisstadion geht etwa von August bis April, je nachdem wie die Eishockey-Spiele verteilt sind”, erklärt er. Doch auch in den Sommermonaten ist Pospiech weiterhin im Eisstadion beschäftigt. “Im Sommer arbeiten wir nur Tagschicht. Es ist weiterhin Betrieb mit Inliner-Fahren, Hockey oder Rollkunstlauf”, sagt er. Dann sei Zeit, größere Reparaturen im Stadion anzugehen.

Ein Teil des abgefrästen Eises. Foto: Carolin Richter

Neues veganes Hack von Lidl: Wie gesund ist die fleischlose Alternative?

Ein veganes Burger-Pattie hat Lidl bereits unter der neuen Eigenmarke Marke “Next Level Meat” seit 1. August im Sortiment. Bundesweit baut der Discounter das Angebot an alternativen Produkten zu Fleisch aus. Ab dem heutigen Montag kommen weitere Produkte hinzu: Veganes Hack und zwei vegane Burger für die Mikrowelle. Doch  bedeutet vegan auch gesund?

Die Fleischersatz-Produkte von Lidl basieren hauptsächlich auf Erbsen-, Weizen und Sojaweiweiß. Das neue Hack gibt’s in der 275-Gramm-Packung und kann in eigene Rezepte, wie Lasagne oder gefüllte Paprika, integriert werden.

Schnelle Burger-Küche

Die beiden neuen Burger sind eher für die schnelle Küche gedacht: Man schiebt sie lediglich für zwei Minuten in die Mikrowelle. Dann seien der “Next Level Burger Classic Style” und der “Next Level Burger BBQ Style” fertig zum Verzehr. Somit bleibt es Fast Food mit wenigen Mikronährstoffen. Letztere sind allerdings wichtig für Wachstum, Zellschutz oder ein funktionierendes Immunsystem.

Frisch statt Fast Food

Wer stattdessen auf  eine gesunde Ernährung setzen möchte,  sollte  häufiger zu frischem Obst und Gemüse greifen, um seinen täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen optimal zu decken.  Doch auch künftig soll das “Next-Level-Meat”-Sortiment weiter entwickelt werden.

Besonders interessant wird es sein, wie das pflanzenbasierte Hack im Vergleich zur beliebten Fleischvariante ankommt. Wir arbeiten auch schon an weiteren Aktionen.

(Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland)

Auch Aldi bietet seit dem 5. August vegane Burger-Patties unter der Marke “The Wonder Burger” an. Sie bestehen hauptsächlich aus Soja-Protein und bekommen dadurch eine fleischähnliche Struktur.

The Wonder-Burger mit Ziegenkäse.

The Wonder-Burger mit Ziegenkäse. Foto: Aldi Süd

Vegan und ungesund?

Ausgelöst wurde der Hype um die veganen Burger-Produkte vom kalifornischen Start-Up “Beyond Meat”, dessen Burger-Patties auf Erbsenprotein-Basis es seit Ende Mai unter anderem bei Lidl und Netto kaufen gab.  Diesem blicken Ernährungsexperten allerdings kritisch entgegen. Bei Beyond Meat fielen beispielsweise ein hoher Fettgehalt, Stabilisatoren und Hefeextrakt als Geschmacksverstärker negativ auf. Ratsam sei es diese Produkte nicht mehr als zwei Mal pro Woche zu konsumieren. Insgesamt gilt: Fleischersatzprodukte können eine gute Alternative sein, müssen es aber nicht. (Quelle: spiegel.de)

Wem die Umwelt am Herzen liegt, greift lieber zu heimischen Produkten, statt zum veganen Burger-Original, das aus Amerika eingeflogen wird.


Nachhaltige Verpackung aus Pappe

Seit der Einführung des Next Level Burgerpatties hat Lidl außerdem daran gearbeitet Plastik beim Verpacken einzusparen. Künftig sollen die Burgerpatties in einer Pappschale liegen, die mit einer recyclebaren dünnen Folie verschlossen ist.

Walküre: Bayreuther Porzellanhersteller ist insolvent

Der Bayreuther Porzellanhersteller Walküre hat Insolvenz angemeldet. Wie Geschäftsführer Wolfgang Meyer mitteilt, finde die Sanierung des Betriebs in Eigenverwaltung, also ohne Insolvenzverwalter, statt. Das habe das Amtsgericht Bayreuth auf Antrag der Geschäftsführung angeordnet. Das Geschäft soll trotz drohender Zahlungsunfähigkeit ohne Unterbrechung weitergehen.

Gehälter bis September gesichert

Die 82 Mitarbeiter des traditionsreichen Porzellanherstellers seien am Dienstag informiert worden, heißt es weiter. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Wichtige Lieferanten hätten bereits ihre Kooperationsbereitschaft angekündigt.

Walküre-Prozellan aus Bayreuth. Foto: Christoph ScholzWalküre

Aufträge verschoben

Die Porzellanfabrik Walküre wurde im Jahr 1899 gegründet und wird heute in der vierten Generation von den Urenkeln des Unternehmensgründers geführt. Zum Kundenkreis gehören vor allem Hotels und Gastronomiebetriebe, sowie Kaffeeröstereien. Das Unternehmen heimste zuletzt zahlreiche Design-Preise ein, geriet im laufenden Jahr aber in Schieflage, nachdem größere Projekte und Aufträge verschoben wurden.

Das bedeutet Eigenverwaltung:

Das Eigenverwaltungsverfahren bietet Unternehmen eine Möglichkeit, sich bei laufendem Betrieb neu aufzustellen. Anders als im Regelinsolvenzverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der Geschäftsführung. Das Insolvenzrecht erlaubt das in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Anstelle des Insolvenzverwalters setzt das Amtsgericht einen Sachverwalter ein, der die Interessen der Gläubiger vertritt und die Restrukturierung überwacht. Als Sachverwalter wurde der Bayreuther Rechtsanwalt Ulrich Graf bestellt.

Hagebaumarkt: Käufer gefunden

Seit März dieses Jahres stehenden in Oberfranken und der Oberpfalz 14 Baumärkte der Danhauser Gruppe zum Verkauf, darunter auch der Hagebaumarkt in Bayreuth. Jetzt haben die Märkte neue Eigentümer. Fünf bayerische Gesellschafter der Hagebau übernehmen die Mehrheit an der Gruppe, die Beteiligungsgesellschaft der Hagebau beteiligt sich ebenfalls.

Die fünf Gesellschafter sind:

Das Bauzentrum Mayer in Ingolstadt, die Hans Batzner GmbH in Ebern, das Segl Bauzentrum GmbH in Eging am See, die Artinger & Ohneis GmbH & Co. KG in Neufahrn und die Schneider GmbH & Co. in Erlstätt.

Es geht um 650 Arbeitsplätze

Betroffen sind auch die Hagebaumärkte in Kemnath, Marktredwitz und Münchberg sowie ein Bauzentrum in Kulmbach. Mit dem Verkauf sollen die Arbeitsplätze der insgesamt rund 650 Mitarbeiter gesichert werden.

Einer Pressemitteilung zufolge geht mit dem Verkauf der Firmengruppe eine 163-jährige und einzigartige Familiengeschichte zu Ende, die die Familie Danhauser und zahlreiche Mitarbeiter geprägt habe. Weiter heißt es, die Baumärkte werden an Hagebau-Kollegen aus Bayern veräußert, zu denen teilweise jahrzehntelange freundschaftliche Verbindungen bestünden.

Über den Kaufpreis sowie über die Beteiligungsverhältnisse im Detail wurde Stillschweigen vereinbart. Zudem steht der Verkauf unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt.

Die Hagebau-Unternehmensgruppe

1964 gegründet ist die Hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG eine heute durch rund 370 rechtlich selbstständige, mittelständische Unternehmen im Fach- und Einzelhandel getragene Kooperation. Der Hagebau-Gruppe sind mehr als 1.750 Standorte in Europa angeschlossen. Hauptsitz der Kooperation ist Soltau mit rund 900 Mitarbeitern. Zu den Dienstleistungen für die mittelständischen Anteilseigner zählen die Bereiche Einkauf, Vertrieb, Systeme, Logistik, IT, Marketing und Finanzberatung.

Edeka-Werbung zum Muttertag: Väter fordern Boykott

Der Shitstorm der Väter

Die Reaktionen im Netz sind heftig. Die “Aktion Sorgerecht Kinderschuhe”, die sich für die Rechte getrennt lebender Väter einsetzt, ruft unter dem Hashtag #BoykottEDEKA dazu auf, die Märkte zu meiden. Von “geschlechterrassistischen Auswüchsen” ist die Rede und davon, dass sich das Unternehmen öffentlich entschuldigen solle.

Etliche Väter schreiben im Netz, dass sie Beschwerde beim Werberat eingereicht hätten, dass sie sich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewendet oder YouTube auf die Verbreitung unangemessener Inhalte hingewiesen hätten.

Auch auf der Seite “Väter ohne Rechte”, eines der größten Foren für getrennt lebende Väter in Deutschland, wird das neue Video hitzig diskutiert:

Meinst du, dass zum Vatertag Werbespots kommen, in denen Mütter als inkompetente Vollidiotinnen dargestellt werden?  Ich denke nicht, dass auch nur ein Sender das ausstrahlen würde.

Man stelle sich vor, Hornbach wünscht allen Vätern einen schönen Vatertag und macht ein Video über Mütter, denen das Kind vom Wickeltisch fällt, während sie telefonieren, die beim Parken andere Autos beschädigen, denen der Kinderwagen vom Bahnsteig unter den Zug rollt, deren Kinder auf dem Spielplatz vom Gerüst fallen, während Mama mit anderen Müttern quatscht.

Wenn zum Beispiel Hornbach einen Spot über Frauen macht, die keinen Nagel in die Wand bekommen, das grade angebrachte Regal im Kinderzimmer aufs Puppenhaus fällt, die beim Ausparken den Pfeiler Rahmen, das Fleisch auf dem Grill verbrennen lassen oder beim Fußball spielen mit dem Kind nicht mal den Ball treffen, oder die peinlichen Mamis, die ihre Kinder beim Sport anfeuern, oder oder oder, dann würde ich von Herzen darüber lachen und mich kein Stück diskriminiert fühlen oder schlecht(er).  Grundsätzlich sind Klischees so eine Sache für sich und man sollte nicht verallgemeinern, aber ein bisschen Wahrheit steckt auch darin.

Dreck, widerlicher rassistischer Dreck von Edeka. Hier wird die hälfte der Menschheit pauschal rassistisch diskriminiert. Zeit den Nazi-Feminismus zurückzuschlagen!

In Zeiten, wo das Wechselmodell von immer mehr Vätern gefordert wird und es auch in den Medien immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, würde ich sagen:  Die Marketing-Abteilung von Edeka ist ein Haufen Vollversager, die den aktuellen Zeitgeist völlig ignoriert.  Ganz schwache Leistung.  Da wird nicht mehr eingekauft.

“Hohe Resonanz” freut Edeka

Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk äußert sich Edeka nur in einem knappen Statement zur Kritik. Das Unternehmen wolle “Väter keinesfalls schlecht darstellen, sondern etwas überspitzt und auf humorvolle Art und Weise allen Müttern anlässlich des Muttertags Danke sagen. Wir freuen uns, dass das Video auf eine hohe Resonanz stößt.”

Aus dem Hause Jung von Matt stammte zuvor unter anderem bereits die Ricola-Fernsehwerbung “Wer hat’s erfunden?”, eine Anzeige, die auf Kosten der Frisur von Bundeskanzlerin Angela Merkel Werbung für den Autovermieter Sixt machte, oder auch die “Schrei vor Glück”-Spots des Internet-Versandhändlers Zalando.