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Bayreuths erster Pizzabäcker: Dieser Italiener ist Kult

Italiener und Pizzerien sind aus der Bayreuther Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Doch wer war eigentlich der erste Pizzabäcker in Bayreuth?

Inhaber Dinesh Pradhan (Mitte) mit Pizzabäcker Nabaraj (l.) und Fahrer Chan (r.),

Alle Infos zum besten Pizza-Lieferservice Bayreuths

Die Experten haben gesprochen: Namaste ist der beste Pizza-Lieferservice in Bayreuth. Wie sein Betreiber, Dinesh Pradhan, nach Oberfranken kam und was seine Pizza so besonders macht, verrät er hier.

Von Nepal nach Bayreuth

Pradhan kam 1997 aus Nepal nach Bayreuth. Geboren ist er in der Stadt Kathmandu. Nach seiner Ankunft in der Wagnerstadt arbeitete er für drei Monate als Pizzabäcker und Fahrer für einen Lieferdienst in der Leuschnerstraße. Die Arbeit machte ihm viel Spaß und so beschloss er, sich selbstständig zu machen. 2002 eröffnete dann sein Pizza-Lieferservice Namaste in der Erlanger Straße.

Der Lieferdienst Namaste in der Erlanger Straße.

Der Lieferdienst Namaste in der Erlanger Straße. Foto: Carolin Richter

Worauf es beim Pizzabacken ankommt?

Beim Pizzabacken seien drei Dinge wichtig, erklärt Dinesh Pradhan. “Erstens: Der Teig muss knusprig und komplett durchgebacken sein. Zweitens: Die Tomatensoße muss einen guten Geschmack haben und mehrere Stunden durchziehen. Drittens: Wir nehmen lieber ein paar mehr Zutaten, als zu wenig”, so Pradhan. Natürliche müsse die Auslieferung nach dem Backen zudem schnell erfolgen. Am meisten bestellt werden bei Namaste Pizza Salami, Pizza Schinken, Pizza Mista, Pizza Vegetarisch und Pizza Hawaii.

Pizza Salami von Namaste in Bayreuth.

Pizza Salami von Namaste in Bayreuth. Foto: Carolin Richter

“Im Team mögen wir am liebsten Pizza mit Sucuk und Peperoni oder Pizzabrot mit Knoblauch und Mozzarella”, erklärt er. Zum Team gehören unter anderem Pizzabäcker Nabaraj, der seit 3 Jahren bei Namaste arbeitet und Fahrer Chan, der seit acht Jahren im Team ist. Insgesamt gehören zehn Mitarbeiter zum Team von Namaste.

“Unser Team ist multikulturell und wir haben gemeinsam viel Freude bei der Arbeit. Täglich gute Speisen an die Bayreuther zu liefern, steht dabei an oberster Stelle für mich.”

(Namaste-Inhaber Dinesh Pradhan)

Mit drei Autos liefert Namaste täglich zwischen 16:30 Uhr und 22:30 Uhr in Stadt und Landkreis Bayreuth. Neben Pizza stehen auch Pasta und Fingerfood auf der Speisekarte. Doch warum nichts aus Nepal? “Ich hatte auch Speisen aus meiner Heimat, wie Chicken Curry auf der Karte stehen. Allerdings habe sich das nicht so sehr gelohnt, vor allem weil die Nachfrage danach kleiner war. “Deswegen habe ich beschlossen mich auf Pizza und Pasta zu fokussieren, um eine gute Qualität gewährleisten zu können”, so Pradhan.

Das Team vom Pizzaservice Namaste aus Bayreuth

Das Team vom Pizzaservice Namaste aus Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Zur Abstimmung

Im März wurde Namaste vom Bayreuther Tagblatt zusammen mit dem Vespa Club Bayreuth als bester Pizza-Service der Stadt gekürt. Die Experten vom Vespa Club testeten die Pizzen, ohne dabei zu wissen, von welchem Lieferdienst sie stammt. Sie notierten bei “Pizza Nummer 6” auf ihren Fragebögen Dinge wie „Optik sehr gut“, „Teig sehr gut“, „Käse, Tomatensoße und Salami gut“, sodass die Pizza am Ende das Rennen machte. Und Pizza 6 kam eben von Namaste. Auch die Uni Bayreuth hatte den Lieferdienst bereits 2010 mit dem Titel “Bester Pizza Service” gekürt. Das macht Inhaber Pradhan froh: “Es freut uns sehr, dass sich unsere Bemühungen auszeichnen. Danke an alle Kunden für das Vertrauen in Namaste!”.

Bayreuths bester Pizza-Service: Das sagen die Experten!

Die Auswahl an Pizza-Lieferdiensten in Bayreuth ist groß. Gemeinsam mit dem Vespa-Club Bayreuth hat das Bayreuther Tagblatt sie im März unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse gibt’s hier!

Die Tester:

Sie haben so klangvolle Namen wie Roberto Carbone, Antonio Sollecito und Gaetano Leogrande und sie sind echte Italiener. Zwar schon eine ganze Weile in Deutschland, aber wann immer sich die Gelegenheit bietet, machen sie einen Abstecher in die Heimat. Nicht nur der Pizza wegen. Auch um die Vespa mal wieder ordentlich auszuführen. Denn mit der geht’s schon mal drüber über die Alpen. Essen, trinken, Vespa fahren: Ihr Verein, erst 2010 gegründet und mit 300 Mitgliedern schon heute der größte seiner Art in Deutschland, lässt erahnen, was es heißt, Teil einer richtigen italienischen Großfamilie zu sein.

Die Kriterien:

Bestellt werden ausschließlich große Salami-Pizzen. Einerseits, damit sich die Produkte vergleichen lassen. Andererseits, weil Salami-Pizza die laut pizza.de am häufigsten bestellte Sorte in Bayreuth ist. Um den großen Kreis an Lieferdiensten etwas einzudämmen, und weil mittlerweile auch jede zweite Döner-Bude und jeder dritte Burger-Laden Pizza liefert, wird nur getestet, wer sich wirklich auf italienisches Essen spezialisiert hat.

Anhand eines Fragebogens bewerten die Tester die Pizzen. Welche schmeckt echt italienisch? Bei welcher knuspert der Teig? Und wo ist ein Käse drauf, der diesen Namen auch wirklich verdient hat? Die bt-Redaktion misst dazu die Zeit bis zum Eintreffen der Lieferung, die Wärme und die Größe der Pizza. Die Tester erfahren nicht, welche Pizza von welchem Lieferanten stammt.

Der Test:

Sie sind kritisch, die “Vespisti”. Die Pizzen werden vor dem Verzehr gründlich untersucht. Wie riechen sie? Hängt der Boden durch? Fällt irgendein Gewürz negativ auf? Selbst, dass manch ein Pizzaboden offenbar fein gelöchert wurde, entgeht den kritischen Blicken nicht. Dann wird angeregt diskutiert. Freilich kennt jeder einen Pizzabäcker in Bayreuth, von dem die Kostprobe sein könnte. Die Stimmung ist ausgelassen. Geschichten werden erzählt. Von der Familie, von der Heimat, von der Vespa. In dem meisten Anekdoten kommt alles drei vor. Wie der Abend verlief, sehen Sie im Video über dem Text.

Das Ergebnis:

An einigen Pizzen haben die geschmacksverwöhnten Tester etwas auszusetzen. Klar, wie bei Mama in Italien ist schwer etwas zu bekommen, im Land von Bratwurst und Haxen. Allerdings: Die ein oder andere Pizza überrascht im Test dann doch. Von einer hieß es am Ende sogar: “Schmeckt besser als selbstgemacht.” Oha!

Pizza Nummer 6 wird mit Abstand für am Besten empfunden. “Optik sehr gut”, “Teig sehr gut”, “Käse, Tomatensoße und Salami gut”, notieren die Experten auf ihren Fragebögen. Wer sich dahinter verbirgt? Überraschung! Kein Italiener, sondern ein Nepalese! Der heißt Dinesh Pradhan und betreibt den Bayreuther Pizzaservice Namaste in der Erlanger Straße. Mehr Infos dazu gibt’s hier!

Der eindeutige Gewinner: Namaste Bayreuther Pizzaservice; Foto: Redaktion

Und weil sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, bekommt Namaste vom Vespa-Club nicht das das Prädikat “beste Pizza der Stadt”, sondern die Auszeichnung “schmeckt wie bei Mamma” verliehen. Nicht nur die Optik und der Geschmack haben die Tester überzeugt. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Zur Pizza-Bestellung gibt es einen kleinen Salat und Inhaber Pradhan hält, was er verspricht: Die Pizza ist fast so groß, wie in der Karte angekündigt – das ist keineswegs selbstverständlich im Test. Dazu zählt die Pizza von Namaste bei Zustellung zu den heißesten im Test.

Im Detail heißt das: die 30,5 Zentimeter große und 9,40 Euro teure Pizza wird im Test in 41 Minuten geliefert und ist beim Eintreffen in der Redaktion noch 69 Grad warm. Andere Pizzen brauchen bis zu einer Stunde, kosten teils weit über zehn Euro, sind drei Zentimeter kleiner als versprochen oder nur noch 60 Grad warm, wenn sie den Weg ins Bayreuther Industriegebiet gefunden haben.

Auf den Plätzen 2 und 3 landeten übrigens die Pizza-Services Idris und Domino’s. Worauf der Vespa-Club im Test am meisten Wert legte und wie das abschließende Urteil der Tester ausfällt, erfahren Sie hier:

Kulinarisches Bayreuth

Stadtcafé Bayreuth: “Die ersten Tage haben eingeschlagen wie eine Bombe”

Ende November hat Andreas Opel das erste Bayreuther Stadtcafé eröffnet. Im bt-Gespräch erzählt Andreas Opel, wie er als Quereinsteiger zur Gastronomie kam und warum das Stadtcafé aus allen Nähten platzt.

Vom Kaufmann zum Gastronom

Mit Opel’s Stadtcafé in Bayreuth hat Andreas Opel neben dem Schlosscafé in Sanspareil sein zweites Café aufgebaut. Im nächsten Jahr soll in Bayreuth sogar ein drittes folgen – die Details kann er aktuell allerdings noch nicht verraten.

Doch gelernt hat Opel eigentlich etwas ganz anderes. Zwar stammt der Glashüttner aus einer Gastronomie-Familie, doch er sei der einzige seiner Geschwister gewesen, der nie etwas mit Gastronomie am Hut haben wollte.

Blick aus dem Stadtcafé. Foto: Susanne Monz

Der 40-Jährige arbeitete als Vertriebsleiter bei mehreren Schokoladen-Herstellern. Weil dort im Sommer wenig zu tun war, übernahm er den Freibad-Kiosk in Waischenfeld und später auch den in Hollfeld. So kam Opel also über Umwege zur Gastronomie. In Sanspareil eröffnete der Glashüttner dann sein erstes Café.

Windbeutel-Experte in Sanspareil

Sein Aushängeschild ist seitdem der Windbeutel. Auf die Frage wie er auf Windbeutel kam, muss Opel grinsen: “Ich stand eines Tages vor dem Morgenländischen Bau in Sanspareil. Da fiel mir auf, dass dieser einem Windbeutel ähnelt. So war die Idee geboren.”

Opel’s Markenzeichen: Windbeutel. Foto: Susanne Monz

Windbeutel gibt es auch im Stadtcafé in Bayreuth. “Es ist einfach mein Markenzeichen.” Neben den klassischen Windbeuteln gibt es bei Andreas Opel auch verschiedene Kreationen, die je nach Saison wechseln.

Einmal habe ich den “Crazy-Windbeutel” kreiert. Der bestand aus Marshmallows und Gummibärchen. Eigentlich dachte ich, dass das ein Kinder-Gericht ist, aber gerade bei älteren Leuten war das der Renner.

(Andreas Opel, Inhaber Opel’s Stadtcafé Bayreuth)

Die Gäste sind begeistert

Die Entscheidung das Stadtcafé zu eröffnen, war ein Spontanentschluss. Doch das Konzept geht voll auf, wie der 40-Jährige verrät: “Die ersten Tage haben eingeschlagen wie eine Bombe. Der Zuspruch von den Gästen ist einfach riesig.”

Zehn Tische gibt es aktuell im Stadtcafé. Im Sommer soll dann auch der Platz außen genutzt werden. Die Umgebung passt auch zum Namen des Cafés. Denn Bayreuth war bis vor kurzem die einzige Stadt mit über 50.000 Einwohnern, die kein Stadtcafé besaß, so Opel. Das wollte er ändern. Und der Name ist Programm, denn wirft man einen Blick aus der großen Fensterfront ist man mitten in der historischen Altstadt.

Konzept wird stetig erweitert

Sobald der erste Ansturm vorbei ist, plant Opel weitere Veränderungen. Dann soll es neben den Kuchen, Windbeuteln, Flammkuchen und herzhaften Tagesgerichten auch ein Frühstücksbuffet geben. Zusätzlich soll im Eingangsbereich ein kleiner Shop mit regionalen Produkten entstehen.

Im Café gibt es Pralinen und Kaffee zu kaufen. Foto: Susanne Monz

Ich bin einfach voller Tatendrang. Man hat nur dieses eine Leben und deshalb mache ich das was mir Spaß macht und nehme alles mit.

(Andreas Opel)

Gessn werd dahaam: Die große Verlosung zum Jahresende

Zum Jahresabschluss der Kolumne “Gessn werd dahaam” gibt es ein Gewinnspiel: mit zwei verschiedenen Preisen! Mitmachen lohnt sich!

Swagman im Industriegebiet. Foto: Christoph Scholz

Swagman in Bayreuth: Ein Stück Australien im Industriegebiet

In Folge 20 ist Christoph Scholz zu Besuch beim Swagman im Bayreuther Industriegebiet.

Bratwursthäuschen: “Echte Bayreuther Bratwürste gibt es nur mit Senf”

Jeder kennt sie, jeder liebt sie: die Bayreuther Bratwurst. In der Innenstadt gibt es einige Bratwurstbuden. Wer aber die “echte Bayreuther Bratwurst” essen möchte, der sollte zum Bratwursthäuschen in die Richard-Wagner-Straße. Kommt man hier mittags vorbei, muss man sich häufig auf eine lange Warteschlange gefasst machen. Neben den “Original Bayreuther Bratwürsten” sind auch die beiden Verkäufer eine wahre Bayreuther Attraktion.

“Echte Bayreuther Bratwürste gibt es nur mit Senf”

Das Bratwursthäuschen in der Richard-Wagner-Straße. Foto: Susanne Jagodzik

Schon von weitem leuchtet das rote Stop-Schild den Passanten entgegen und macht auf die kleine Bratwurstbude aufmerksam. Geworben wird mit den “echten Bayreuther Bratwürsten”. Die gibt es von der Metzgerei Rauch aus Bayreuth. Eine von drei kleinen Metzgereien in Bayreuth, die noch nicht industriell herstellen, wie Klaus Krug und Martin Schlond, die beiden Bratwurstverkäufer, im Gespräch erzählen.

Zu den feinen Bratwürsten gibt es ganz klassisch Senf. Dass der neben dem Geschmack auch weitere Vorteile hat, verrät Martin Schlond mit einem Augenzwinkern.

Senf ist traditionell und kurbelt außerdem das Liebesleben an. Aber Ketchup und Bratwürste? Das passt eigentlich gar nicht!

(Martin Schlond)

Wer neben Bratwürsten auch Leberkäse mag: Hier gibt’s – laut den bt-Lesern – den Besten in Bayreuth.

Blödeln und Bratwürste

Foto: Susanne Jagodzik

Neben den Original Bayreuther Bratwürsten tragen auch die beiden Verkäufer maßgeblich zum Erfolg des Bratwursthäuschen bei. Tagtäglich stehen Klaus und Martin, wie die beiden von allen nur genannt werden, von früh bis spät in der kleinen Bude. Die Gespräche mit den Kunden gehören für die beiden einfach dazu.

Das erwarten die Leute. Ein bisschen Blödsinn machen und sich über alltägliche Dingen unterhalten. Da freuen sich alle.

(Klaus Krug)

Seit mehr als 45 Jahren gibt es das Bratwursthäuschen. Dabei kommt die Kundschaft nicht nur aus Bayreuth. Neben der Stammkundschaft und den Bayreuthern finden auch viele Fremde den Weg in die Richard-Wagner-Straße.

Wie oft hören wir, dass Leute extra auf dem Weg nach Berlin einen Zwischenstopp in Bayreuth machen, um unsere Bratwürste zu essen.

(Martin Schlond)

Über Kontinente hinweg bekannt

Bekannt bis nach Australien. Foto: Susanne Jagodzik

Die Bekanntheit spricht sich sogar soweit herum, dass das Bratwursthäuschen selbst Post aus Australien bekommt. Darauf sind die beiden Bratwurstverkäufer besonders stolz.

Auf der Suche nach einer Geschenkidee?

Weil die “echte Bayreuther Bratwurst” so gut ankommt, gibt es inzwischen sogar Bratwurstgutscheine zum Verschenken.

Die Gutscheine sind sehr begehrt. Ein Gutschein gilt für ein Paar Bratwürste. Egal ob Weihnachten, Geburtstag oder Muttertag. Die Gutscheine gehen immer.

(Klaus Krug)


Ein Besuch bei dem Bratwursthäuschen lohnt sich alle mal. Für alle, die das Bayreuther Bratwursthäuschen trotz seiner Bekanntheit noch nicht kennen, zeigt die Karte, wo es zu finden ist:

Kulinarisches Bayreuth:

Arbeiten mit Behinderung im Café Samocca – gegen die Vorurteile

Das Café Samocca in Bayreuth macht den Begriff Inklusion greifbar. Das Café wird nämlich von Menschen mit Behinderung geführt. Das bt war vor Ort und hat mit den Mitarbeitern und Verantwortlichen gesprochen.

Außerdem gibt es in Bayreuth ab Freitag ein neues Café – das Stadtcafé öffnet.

Feuer und Flamme für das Projekt

Seit 2011 gibt es das Samocca im RW21 – die Bayreuther Stadtbibliothek. Genauso lange ist Willi Hofmann Teil des Teams. Auf den ersten Blick sieht man dem 50-Jährigen seine Behinderung nicht an. Der Bayreuther leidet an einer Lernschwäche. “Ich bin eben etwas langsamer als die anderen”. 14 Jahre lang hat Hofmann in der Werkstatt für Behinderte gearbeitet und war dort in der Montage-Abteilung tätig. Als er dann von dem Projekt Samocca hörte, war er sofort Feuer und Flamme.

Ich habe aus der Zeitung davon erfahren. Ich wusste sofort, dass ich das machen möchte und hab mich beworben.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Willi Hofmann bei seiner Arbeit im Samocca. Foto: Susanne Monz

Zwölf Mitarbeiter hat das Café inzwischen, wobei das Personal auch wechselt. Doch Willi Hofmann gehört zum Stammpersonal. Bevor der Cafébetrieb richtig gestartet werden konnte, musste viel geübt werden. Lange Schürzen und volle Tabletts stellten für die Mitarbeiter am Anfang eine große Herausforderung dar. Aber Motivation und der Spaß seien von Beginn an bis jetzt ungebrochen, sagt Willi Hofmann.

Abwechslungsreiche Arbeit

Das Besondere an dieser Arbeit ist vor allem die Abwechslung, verrät der 50-Jährige im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz. Arbeiten im Samocca bedeutet nämlich viel mehr als “nur” Bedienen. Es gibt verschiedene Stationen, die jeder Mitarbeiter alle durchläuft. Das fängt in der Küche im Samocca in der Werkstatt für Behinderte an. Dort werden Kuchen, Suppen, Salate, und Tartes vorbereitet. Im Café selbst gibt es nur eine kleine Küche, in der die Gerichte dann nochmal aufgewärmt oder zubereitet werden.

Wir machen alles frisch! Das schätzen unsere Kunden sehr.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Im Café wechseln sich die Mitarbeiter dann mit ihren Tätigkeiten ab: bedienen oder kassieren. Wobei Willi Hofmann im Kassieren seine Lieblingstätigkeit gefunden hat. Das Besondere am Café Samocca ist, dass die Gäste einen Bestellzettel bekommen und am Ende ihres Besuchs damit zur Kasse gehen. Das erleichtert den Mitarbeitern mit Behinderung die Arbeit.

Durch die Bestellzetteln wird den Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Foto: Susanne Monz

Jeder hat seine Bereiche, wo er sich am wohlsten fühlt.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Insgesamt 52 Plätze umfasst das Café im oberen Stockwerk der Bibliothek. Und die Dachterrasse sei im Sommer ein echtes Highlight und vor allem bei Familien sehr beliebt.

Aus Kollegen werden Freunde

Das Team im Café Samocca. Foto: Susanne Monz

Im Gespräch wird deutlich, wie sehr Willi Hofmann seine Arbeit genießt. Nicht nur das Arbeiten mit den Gästen bereitet ihm große Freude, auch mit seinen Kollegen versteht sich der 50-Jährige blendend. Seine Kollegen beschreibt Hofmann als seine Freunde. Gemeinsam unternehme man auch nach Feierabend etwas zusammen, gehe essen und helfe sich gegenseitig. Wie sehr der Bayreuther am Café Samocca hängt, wird auch deutlich als er von seinem Privatleben spricht.

Meine Frau und ich haben sogar im Café Samocca unsere Hochzeit gefeiert.

(Willi Hofmann)

Vorurteile abgebaut

Auch Projektleiter Gerhard Tröger von der Diakonie Bayreuth zeigt sich begeistert von dem Projekt Samocca. Die Veränderung der Menschen zu sehen, wie jeder über sich hinauswächst und stolz auf sich ist, ist etwas ganz besonderes, so Tröger.

Es ist schön zu sehen, dass durch dieses Projekt viele Vorurteile abgebaut werden konnten und sich das Samocca inzwischen richtig etabliert hat.

(Gerhard Tröger, Projektleiter Diakonie Bayreuth)

 

Gessn werd dahaam: Die Kronacher Keramikwerkstatt

In Folge 19 ist Christoph Scholz zu Besuch in der Keramikwerkstatt in Kronach. 

Kommende Woche eröffnet das Stadtcafé in Bayreuth

Bayreuth: Neues Stadtcafé öffnet noch diese Woche

Es klingt zwar komisch, aber in Bayreuth gebe es bisher kein Stadtcafé, erläutert Andreas Opel. Aus diesem Grund wird sein neues Café in der Sophienstraße in Bayreuth genau diesen Namen tragen. Am 6. Dezember 2019 findet nun die Eröffnung statt.

Auf Nachfrage des bt erzählt der Inhaber nun was die Besucher dort erwartet. Vor kurzer Zeit hat Andreas Opel die Planung und Neueröffnung auf seinem Facebook-Kanal geteilt.

Stadtcafé Bayreuth: Natürlich Windbeutel

Opel ist auch Inhaber des Schlosscafés in Sanspareil, das für seine Windbeutel berühmt ist. “Die wird es natürlich auch in Bayreuth geben”, sagt der Inhaber. Daher stamme auch die Grundidee: Viele Bayreuther würden wegen der Windbeutel extra nach Sanspareil fahren und die haben ihm gesagt: “Warum machst nicht mal was in Bayreuth?”

Und nach einer Kurzschlussreaktion ist es nun so weit: “Bei mir entscheidet da oft der Bauch”, schmunzelt Opel. Vor vier Wochen ist die Entscheidung zum Stadtcafé gefallen. Die Entscheidung habe nicht lange gedauert, weil die Lage des Cafés in der Sophienstraße sehr gut sei.

Schnell vorbeifahren, um sich Kuchen oder Windbeutel zu holen, sei bei dieser Lage kein Problem, sagt Opel. Denn die meisten Lebensmittel seien auch zum Mitnehmen gedacht.

Regionalität im Stadtcafé

Apropos Lebensmittel: Das Stadtcafé setzt auf Regionalität. “Wir setzen auf regionale Hersteller”, sagt Opel, “was dann auch auf der Karte angegeben wird.” Die Kunden sollen wissen, wo welches Lebensmittel herkommt. Der Kaffee wird beispielsweise in der Gegend geröstet, Pralinen, Marmelade oder Wurst kommen ebenfalls aus der Region, erläutert der Inhaber.

Das Stadtcafé soll anfangs von 10 bis 18 Uhr geöffnet werden. Für rund 40 Besucher bietet das Café Platz, beschreibt Opel. “Es wird sich aber noch einiges ändern.” Er plant beispielsweise ein Frühstücksbuffet anzubieten, was im Stadtcafé gegessen oder mit nach Hause genommen werden kann.