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Grünes Licht aus dem Stadtrat: Bayreuth soll sicherer Hafen werden

Die Initiative “Seebrücke Bayreuth” hat am 12. November 2019 den Bürgerantrag “Macht Bayreuth zum sicheren Hafen” eingereicht: Die Stadt solle sich auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene für eine menschlichere Politik einsetzen und sich zu einem sicheren Hafen für Geflüchtete erklären. Der Stadtrat stimmte am Mittwoch einstimmig zu, sich dem Thema in einer Sitzung anzunehmen.

Über 100 Vorreiter in Deutschland

Über 100 Städte in Deutschland sind diesen Weg bereits gegangen – darunter zum Beispiel Bamberg, Nürnberg, Regensburg oder München. Das zentrale Thema: Handeln, statt tatenlos zuzusehen. Nach Angaben der Sprecher der Seebrücke Bayreuth, seien bereits 1.368 Unterschriften von Bayreuther Bürgern zusammen gekommen.

Antrag gültig

Nach Prüfung des Bürgerantrages durch die Stadtverwaltung sind 935 der eingereichten Unterschriften formell gültig – immer noch genug, damit dieser zulässig ist. Erforderlich waren 712 Unterschriften, d.h. ein Prozent der Bürger. Die Zahl stützt sich auf eine Bevölkerungszählung aus dem Jahr 2013.

Auch interessant:

Menschen in Not helfen

Die Initiative fordert, dass Bayreuth sich für die konsequente Rettung von Menschen in Seenot einsetzt. Daneben soll die Stadt effektiv gegen Fluchtursachen arbeiten, Menschenrechte schützen und dabei helfen, Gerettete ausgewogen in Europa zu verteilen und zu integrieren.

Klimaschutzkonzept für Bayreuth: Das kommt auf die Stadt zu

Bayreuth braucht ein Klimaschutzkonzept: Diese Meinung vertrat die Bewegung Fridays of Future bei der Bayreuther Bürgerversammlung Mitte Oktober. Wie die Umsetzung aussehen könnte? Darüber hat der Ältestenausschuss am Montag beraten.

Förderchance bei zeitnaher Beantragung

Bei der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes wollen die Grünen nicht all zu viel Zeit verstreichen lassen. Der Grund: Nur wenn das Konzept zwischen dem 1. Januar und 31. März 2020 eingereicht wird, hat es die Chance hoch gefördert zu werden. Das Bundesumweltministerium könnte dann bis zu 65 Prozent beisteuern.

Stadträtin Sabine Steininger schlug vor, eine Energieagentur oder ein qualifiziertes Fachbüro für weitere Details zu beauftragen.

Es ist wichtig sich Hilfe zu holen – damit man Fehler, die anderen Städten bereits unterlaufen sind, nicht erneut begeht.

(Sabine Steininger, Bündnis 90 / Die Grünen und Unabhängigen)

Stelle in Bayreuth für 2020 geplant

Der Ältestenausschuss einigte sich letztlich darauf, schnellstmöglich Agenturen zu kontaktieren und sich zeitgleich um die Stellenausschreibung zu kümmern. Vorgesehen ist die neue Stelle im Bereich  Klimaschutzmanagement für 2020, wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe erklärte.

Beratung mit dem Landkreis

Steininger riet der Stadtverwaltung außerdem sich zuvor mit dem Landratsamt auszutauschen. Thomas Ebersberger (CSU) stimmte ihr dabei zu.

Es stimmt, dass uns der Landkreis Bayreuth im Bereich Klimaschutz weit voraus ist. Daher wäre eine Zusammenarbeit sicherlich sinnvoll.

(Thomas Ebersberger, CSU)

Auf die Stadt Bayreuth zugeschnitten

Stadtbaureferentin Urte Kelm mahnte allerdings: Wichtig sei es, das Konzept konkret für die Stadt Bayreuth zu formulieren und sich nicht an Bausteinen anderer zu bedienen. “Das Konzept braucht Substanz”, fügte sie hinzu. Auch Bürger und Wissenschaftler sollten deswegen beratend zu Wort kommen. Zudem solle eine Art Gremium eingerichtet werden, das dem Stadtrat Empfehlungen gibt.

50.000 Euro einplanen

Der Vorschlag des Ältestenausschusses: Im Haushalt 2020 sollen zunächst 50.000 Euro für das Klimaschutzkonzept selbst sowie erforderliche Mittel für das Personal eingestellt werden. Außerdem müsse die Stadtverwaltung regelmäßig über die Entwicklung des Konzeptes auf dem Laufenden gehalten werden. Die genaue Umsetzung, wird Thema in der nächsten Sitzung des Stadtrats sein.

Bayreuths Bürger sollen mehr für Straßenreinigung zahlen

Bayreuther müssen künftig mehr für die Straßenreinigung bezahlen. Die Hintergründe und Einzelheiten gibt’s hier.

Für Hausbesitzer interessant

Die Straßenreinigungsgebühr selbst ist vorrangig für Hausbesitzer interessant, da diese sie direkt zahlen müssen. Bei Mehrfamilienhäusern werden die Kosten, wie die weiteren Gebühren für Müllabfuhr oder Abwasser, über die Nebenkosten aufgeteilt.

Seit 2004 hielt die Stadt Bayreuth die Gebühren für die Straßenreinigung seit 2004 stabil. Der Grund für den jetzigen Anstieg liegt in einer Neukalkulation laut dem Kommunalabgabengesetz. Um kostendeckend arbeiten zu können, ist die Anpassung notwendig. Der Anstieg soll ab dem 1. Januar 2020 in Kraft treten.

Anstieg um 16 Prozent

Der Vorschlag im Haupt- und Finanzausschuss wurde einstimmig angenommen. Er sieht vor, die Gebühren zum 1. Januar 2020 anzuheben. Je Meter würden die Kosten hierbei um 16 Prozent steigen. In der Reinigungsklasse 1 bedeutet das einen Anstieg von 2,63 Euro auf 3,05 Euro. In der Klasse 2 werden künftig 6,10 Euro anstatt 5,26 Euro je Meter fällig. Auch in Reinigungsklasse 4 steigt die Gebühr nun von 10,52 auf 12,20 Euro je Meter.

Am Mittwoch, den 27. November wird das Thema nun im Stadtrat vorgebracht.

 

Gesund durch den November: Superfood vom Bayreuther Wochenmarkt

Ein nasskalter Tag, und dann? Oft greift man direkt zu Schokolade, Gummibären oder Fast Food wie Burger, Pizza und Co. Doch damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, ist die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gerade jetzt in der Wintermonaten essentiell. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle, erklären zu welchen Superfoods aus der Region man jetzt greifen sollte.

Angelika Bajsini bietet über den Winter fränkischen Radicchio an. Foto: Carolin Richter

Radicchio für eine starke Immunabwehr

Der Radicchio wird auch Roter Chicorée genannt und ist eher bitter im Geschmack. Optisch unterscheidet er sich allerdings vom Chicorée: Denn er hat eine runde statt längliche Form, mit einem kompakten Herz. Auf den Markt kommt allerdings nur das Innere des Kopfes, die äußeren Blätter werden bereits auf dem Feld entfernt. Radicchio schmeckt nicht nur als Salat, sondern auch gedünstet als Beilage zu Fisch oder Fleisch.

Der Radicchio wächst im Knoblauchsland im Gewächshaus – ein typischer Wintersalat. Meist wird er gemischt mit Kopf- oder Eichblattsalat gegessen, weil er einen leicht bitteren Geschmack hat.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Weil Radicchio den löslichen Ballaststoff Inulin enthält, wird mit dem Verzehr die körperliche Immunabwehr gestärkt: Denn Inulin kommt nützlichen Darmbakterien zu Gute. Daneben senkt Inulin auch das Cholesterin im Blut, indem es Fette bindet. Außerdem fördert Radicchio durch seinen hohen Vitamin A Gehalt die Sehkraft.

Radicchio. Foto: Carolin Richter

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Blätter schön knackig und der Strunk hell ist. Am besten lagert er sich für kurze Zeit im Gemüsefach des Kühlschranks. Bleibt er länger liegen, wird er welk.

Rote Beete für mehr Leistung

Rote Beete wird im April gesät und braucht viel Sonne zum Wachsen. Bis zu 13 Zentimeter groß im Durchmesser können die Knollen werden. Das enthaltene Nitrat führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten und mehr Sauerstoff transportiert werden kann – so bleiben wir länger konzentriert. Aber auch physisch kann sich die Leistung steigern, da Muskeln und Zellen mit Kalium und Magnesium versorgt werden.

Rote Beete. Foto Carolin Richter

Der rote Pflanzenfarbstoff Betanin unterstützt die Blutbildung und auch die Zellerneuerung. Wer schnell zu Erkältungen neigt, sollte regelmäßig zu Roter Beete greifen, um seine Immunabwehr zu stärken. Sogar auf das Abnehmen soll sich die Knolle förderlich auswirken: ein hoher Wasser- und Ballaststoffanteil halten den Blutzuckerspiegel konstant und man bleibt länger gesättigt.

Die Rote Beete kommt frisch vom Acker. Durch den roten Pflanzenfarbstoff soll sie sich positiv auf die Blutbildung auswirken. Sie schmeckt vor allem gekocht und in Scheiben geschnitten im Salat, gewürzt mit etwas Essig, Öl, Kümmel und Salz.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Pastinaken wirken antibakteriell

Früher waren Pastinaken weitaus bekannter, als heute. Verdrängt wurden sie damals von der Kartoffel, die immer beliebter wurde. Doch Pastinaken kommen wieder in die Küchen zurück: Sterneköche bereiten im Winter leckere Pürees, Suppen und Eintöpfe aus dem Wurzelgemüse.

Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Pastinaken bekommt man in den Herbst- und Wintermonaten zwischen Oktober und März. Geschmacklich sind sie würzig-nussig mit einer leichten Süße.

Beate Gräbner mit frischen Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Eine Mischung aus Sellerie und Petersilienwurzel – so könnte man Pastinaken beschreiben. Gewachsen sind sie in der Erde bei Kitzingen. Sie halten sich besonders gut, wenn man sie kühl lagert.

Ich empfehle ein Püree daraus zu machen: Das heißt man schält die Pastinaken, schneidet sie in Stücke und dünstet sie. Dann wird alles püriert und mit Sahne und heißer Fleischbrühe vermengt. Auf das Püree kommen dann frisch gebratene Pfifferlinge und geröstete Brotwürfel.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Durch die ätherischen Öle, die in Pastinaken enthalten, bieten sie Schutz vor Bakterien und beruhigen den Magen. Das Kalium darin entlastet den Herzkreislauf und kann förderlich bei Bluthochdruck wirken. Das Nervensystem sowie die Muskeln enthalten einen Boost durch das Magnesium.

Hamsterbacke: Renovierung und erste Produkte im Unverpackt-Laden

Seit 1. November ist der Verein Hamsterbacke in die Räume eines früheren Orthopädie-Geschäfts am Hohenzollernring eingezogen. Dort soll Bayreuths erster Unverpackt-Laden entstehen. Am Samstag haben die Mitglieder gemeinsam Pläne für die anstehende Renovierung geschmiedet. Eindrücke von den Räumen gibt’s im Video.

Früher als erwartet

Im Juni gründete sich der Verein Hamsterbacke e.V. mit 93 Mitgliedern. Damals ging man davon aus, dass mindestens 413 Mitglieder nötig sind, um den Laden eröffnen zu können. Doch viele der Mitglieder zahlten freiwillig mehr ein, als den nötigen Mitgliedsbeitrag von 5 Euro, wie Vorstand Michael Cormann erklärt. Deswegen könne der Laden früher, als erwartet, realisiert werden.

Der Plan: Eröffnung Anfang 2020

Von knapp 400 Mitgliedern sind knapp 40 in den verschiedenen Arbeitskreisen aktiv, um die Umsetzung voran zu treiben. Es werden aber noch mehr helfende Hände benötigt. “Wir haben schon Wände herausgerissen und geplant wie die Räume genutzt werden sollen”, sagt Susanne Dobelke vom AK Laden. Doch in den kommenden Wochen steht noch vieles an: “Wir planen gerade welche Handwerker wir brauchen und, welche Dinge wir selbst angehen können”, erklärt sie. Wenn alles gut laufe, plane man den Unverpackt-Laden Anfang 2020 eröffnen zu können, ergänzt Julia Marx.

Einige der aktiven Mitglieder des Vereins Hamsterbacke in den neuen Räumen. Foto: Carolin Richter

 

Was an Ausstattung benötigt wird

Man habe sich bei anderen Unverpackt-Läden umgeschaut und inspiriert, sagt Susanne Dobelke. Jetzt wird zum Beispiel abgestimmt, welche Behältnisse zum Einsatz kommen. Bei der Ladenausstattung wird noch Einiges benötigt: Angefangen von Sitzgelegenheiten und Tischen, über eine Küchenzeile, bis hin zu Regalen, Gläsern oder Körben. Jedes Mitglied kann sich in eine Liste eintragen, wenn man etwas davon beisteuern kann oder Rat weiß.

Handwerker gesucht

In den kommenden Wochen sind vor allem die Leute wichtig, die mit anpacken können. Zum Beispiel muss ein neuer Fußboden verlegt, Regale gebaut und ein Lager angelegt werden. Außerdem bekommen die Wände einen neuen Anstrich, Türen werden restauriert und eine Küche wird eingebaut.

Was es im Laden zu kaufen geben soll

Ein Teil des Erstsortiments, haben die Hamsterbacke-Mitglieder an der Wand festgehalten. Foto: Redaktion

Der AK Produzentinnen hat sich mit der Frage beschäftigt, was es zu kaufen geben soll. “Wir fangen mit Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Nudeln, Kaffee und Kakao an. Aber auch Haushaltsprodukte, wie Waschmittel oder Spülmittel soll es geben”, sagt Julia Marx.

Obst und Gemüse folgen

Wenn sich alles gut eingespielt hat, käme in den Monaten nach der Eröffnung voraussichtlich auch frisches Obst, Gemüse oder Käse mit dazu. Bisher haben die Mitglieder des AK Produzentinnen bereits neue Kontakte zu regionalen Partnern geknüpft. Teilweise persönlich, auf Veranstaltungen oder via Telefon.

Blick vom Unverpackt-Laden auf den Hohenzollernring. Foto: Redaktion

Offen für neue Produktvorschläge

“Man kann uns gerne immer wieder Produktvorschläge schicken, die wir dann prüfen”, ergänzt sie. Der Standard: Alle Lebensmittel für den Unverpackt-Laden sollen ökologisch angebaut und aus der Region sein. “Sie müssen allerdings nicht unbedingt das Biosiegel tragen. So möchten wir auch kleinere Partner unterstützen, die sich das Siegel vielleicht nicht leisten können”, sagt sie. Außerdem seien auch lokale Hersteller von Interesse, die etwas Außergewöhnliches anbieten.

Uni Bayreuth: Frisches Gemüse aus dem Gefängnis

Amelie, Lena und Anna haben ihren Stand vor der Cafeteria der Uni Bayreuth aufgebaut. In den Tüten haben die Studentinnen Tomaten, Karotten, Zwiebeln und Salat. Das Gemüse, das sie verkaufen, bauen zwölf Gefangene der JVA St.Georgen in Bayreuth an. Seit 2015 wird es regelmäßig auf dem Campus verkauft. Wieviel man für eine Gemüse-Tüte zahlt, entscheidet jeder Käufer zu einem gewissen Teil selbst. Wie das System funktioniert, erklärt Amelie Reiher im Video.

80 Tüten voller Gemüse aus der Region

Insgesamt elf Personen sind Teil der Organisation Campus-Gemüse. Zwei Fahrer bringen die Ware von der JVA zum Campus. Dabei transportieren sie zwischen 50 und 80 der 1,5 Kilo schweren Tüten zur Uni. Fast jeden Mittwochmittag kann man dort verschiedene Gemüsesorten aus der Region kaufen. Was in der Tüte drin ist, wechselt je nach Saison. Doch dabei gilt: schnell sein! Innerhalb von zwanzig Minuten war das Campus-Gemüse in dieser Woche ausverkauft. “Das ist ganz unterschiedlich, wie lange der Verkauf dauert. Aber wer sicher sein möchte, dass er eine Tüte bekommt, kann sich für den jeweils nächsten Verkauf in eine Liste eintragen und vorbestellen”, erklärt Amelie Reiher.

Frisches Gemüse aus der Region. Foto: Campus Gemüse Bayreuth

Die Studentin ist seit einem Jahr Teil des Teams. “Ich wollte schon lange mitmachen. In diesem Semester konnte ich es mir mittwochs zum Glück einrichten”, sagt sie und strahlt. “Ich finde es super, dass ich mein Gemüse so direkt am Campus mitnehmen kann. Das ist wirklich praktisch.”

Freiwillige Spenden

Eine Tüte voller Gemüse kostet drei Euro. Wer vier oder fünf Euro geben möchte, spendet den Rest damit automatisch an die JVA. “So kann die JVA in Neuanschaffungen in allen Bereichen investieren”, sagt Amelie Reiher. Natürlich sei die zusätzliche Spende rein freiwillig.


“Mir macht es Spaß neben meinem Germanistik- und Ethnologie-Studium auch etwas Praktisches machen zu können”, sagt Lena Fiala. “Der Gedanke daran, sich für etwas Nachhaltiges einzusetzen, gefällt mir. Das Gemüse stammt ja direkt aus der Region”, ergänzt Anna Schöttmer.

JVA-Gemüse aus der Markgrafenallee

Das Gemüse kann man nicht nur auf dem Campus der Uni Bayreuth sondern auch direkt in der JVA-Gärtnerei in der Markgrafenallee 49 erwerben. Geöffnet ist von Montag bis Freitag jeweils ab 7 Uhr. 

Die JVA St. Georgen. Foto: Frederik Eichstädt.

Gärtnern im Gefängnis

In der Bayreuther JVA arbeiten aktuell zwanzig Gefangene in der Gärtnerei, zwölf davon im Gemüseanbau. Das Gemüse wird derzeit in fünf Gewächshäusern, im Freiland oder auf einem Feld nahe der Gärtnerei angebaut. Insgesamt stehen dazu 23.000 Quadratmeter zur Verfügung, wie Oberregierungsrätin Anja Rieder-Kaiser erklärt.

Unsere Produkte stammen aus nachhaltigem Anbau, direkt vom eigenen Feld. Umweltfreundlich und ohne lange Transportwege. Seit dem 1. Juli 2018 befindet sich unsere Gärtnerei in der Umstellphase auf zertifizierten ökologischen Anbau.

(Anja Rieder-Kaiser, Oberregierungsrätin)

Ein Gewinn für Studierende und Gefangene

Die Kooperation zur Uni Bayreuth sei durch ein studentisches Projekt entstanden. An der JVA sei man sofort von der Idee überzeugt gewesen. Dadurch solle zum einen die Arbeit in der Gärtnerei gestärkt werden, zum anderen solle die Gefangenenarbeit positiv behaftet werden, sagt die Oberregierungsrätin. Es sei zudem ein wertvoller Beitrag zur Resozialisierung der Gefangenen, wie sie erklärt. 

Hamsterbacke: Bayreuths erster Unverpackt-Laden entsteht hier

Dem ersten Bayreuther Unverpackt-Laden steht nichts mehr im Wege. Der Verein Hamsterbacke hat einen Laden gefunden.

Unverpackt-Laden in Bayreuth: Hamsterbacke gründet sich

Der erste Schritt wurde bereits im Juni gemacht. Da gründete sich der Verein Hamsterbacke. 93 Mitglieder hatten alle das gleiche Ziel: Bayreuths ersten Unverpackt-Laden auf die Beine stellen und sich für umweltgerechte Landwirtschaft und regionale Erzeugnisse einsetzen.

Mehr zu dem Unverpackt-Laden in Bayreuth

Im Juli wurden dann erste Gespräche mit potentiellen Vermietern geführt. Zur Auswahl stand ein Laden am Josephsplatz. Der Verein entschied sich letztendlich jedoch gegen die Räumlichkeiten.

Wie der Verein nun via Facebook mitteilte, hat die lange Suche nach passenden Räumlichkeiten ein Ende gefunden. Seit 1. November sind die Mitglieder des Vereins Hamsterbacke Mieter im ehemaligen Orthopädie-Geschäft am Hohenzollernring.

Bis zur Eröffnung dauert es allerdings noch etwas. Die nächsten Wochen nutzt der Verein Hamsterbacke intensiv, um die Räume in Bayreuth zu renovieren und umzubauen.

Mehrwegbecher: Wer in Bayreuth beim Recup-System mitmacht

Immer wieder neu befüllen, statt wegwerfen – Stadt- und Landkreis Bayreuth haben am gestrigen Sonntag das neue Mehrwegbecher-System auf dem Stadtparkett vorgestellt. Wo man die neuen sogenannten “Recup”-Becher aktuell nutzen kann? Mehr dazu hier.

Das System: Nie mehr Thermoskanne schleppen, und mit Getränken aus dem Recup-Becher trotzdem die Umwelt schonen. Denn egal bei welchem Recup-Partner man einen Becher mitnimmt, abgeben ist bei jedem anderen Partner wieder möglich. “Holt man sich zum Beispiel ein Getränk im Café Samocca, kann man gemütlich durch die Bayreuther Altstadt laufen und den Becher am anderen Ende, zum Beispiel bei Segafredo im Rotmaincenter wieder abgeben”, erklärt Oliver Thomä vom Stadtbauhof.

Wer hier beim Recup-System mitmacht:

  • Bäckerei Dumler, Bayreuth & Altenplos/Heinersreuth
  • Bäckerei & Konditorei Hulinsky, Bayreuth
  • Café am Markt, Waischenfeld
  • Café Oetter, Konditorei, Bayreuth
  • Crazy Sheep KaffeeManufaktur, Bayreuth
  • Engin`s Ponte, Bayreuth
  • Fuhrmann`s Backparadies, Bayreuth
  • Geseeser Landbäckerei, 3x in Bayreuth & Forkendorf/Gesees
  • Kaffeemeister, Pegnitz
  • Lesecafé Samocca im RW21, Bayreuth
  • Meister-Brot Schorner, Pegnitz
  • Rettberg Backwaren, Bayreuth
  • Segafredo Espresso Bar im Rotmaincenter, Bayreuth

Mehr zum neuen Pfandsystem

Für die Umwelt

“Jeder Recup-Partner bestimmt selbst, wie viele Becher er anschafft. Als Faustregel dafür gilt, dreimal so viele Recup-Becher zu haben, wie man pro Tag im Durchschnitt an Heißgetränken verkauft”, so Oliver Thomä.

Wir wollten gewährleisten, dass die Leute nicht immer selbst einen Becher von zuhause mitnehmen müssen. Mit Recup können sie weiterhin Coffee To Go trinken und dabei umweltfreundliche Becher nutzen. Abgeben kann man sie nach dem Trinken bei jedem Recup-Partner in ganz Deutschland.

(Oliver Thomä, Stadtbauhof Bayreuth)

Auch Gastronomen in Nürnberg, Hof, Hamburg oder Köln nutzen das Mehrwegbechersystem der Firma Recup bereits.

Gegen Coffee-to-Go: Uni Bayreuth steigt auf Mehrweg um

Die Universität Bayreuth will ökologischer werden, die Umwelt schonen und einen grünen Fußabdruck hinterlassen. Deshalb werden Einwegbecher aus Kaffeeautomaten von der Uni Bayreuth verbannt. Ein neues und an deutschen Unis einzigartiges Mehrwegsystem ist ab, Freitag, den 25. Oktober, auf dem Campus verfügbar.

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Weg mit den Einwegbechern

Die Kaffeeautomaten der Firma Dallmayr, die auf dem Campusgelände verteilt stehen, sind nun mit Mehrwegbechern ausgestattet. Die vorherigen Pappbecher wurden aus den Automaten entfernt. Nun gibt es 100-Prozent recyclebar Becher, die aus Bio-Zuckerrohr Basis hergestellt sind.

380.000 Einwegbecher will die Uni damit einsparen. “Ich konnte diese Zahl gar nicht glauben”, sagte der Präsident der Universität Bayreuth, Stefan Leible. UBT-Cup heißen die neuen Mehrwegbecher. An allen Kaffeeautomaten an der Uni und an den Becherausgabeautomaten gibt es die neuen UBT-Cups, die mit einem Strichcode versehen sind.

Denn mittels dieses Codes können die Rücknahmeautomaten erkennen, ob es sich bei dem Einwurf wirklich um einen Becher der Uni Bayreuth handelt. Hier stellte die Uni sieben Automaten für die Rücknahme auf.

Emotionales Projekt an der Uni Bayreuth

Stefan Heuberger von der Alois Dallmayr Automaten-Service GmbH & Co. KG hat bei der Entwicklung der UBT-Cups mitgeholfen: “Ich habe selbst hier an der Uni studiert, weshalb es ein emtotionales Thema ist.” Das System  dahinter entwickelten Dallmayr und die Uni gemeinsam. Dabei geht es dann auch um das Spülen der Becher.

Ein Mehrwegbecher muss “mindestens 20 Mal benutzt werden”, um ökologischer zu sein, als ein Einwegbecher, sagt Heuberger. Denn Mehrweg sei nicht immer gut und Einweg sei nicht immer schlecht, gibt er zu bedenken.

UBT-Cup: bis zu 300 Spülvorgänge

Josef Trost, Geschäftsführer vom Studentenwerk Oberfranken, war einer der Initiatoren dieses Projekts. Er sagt, dass der UBT-Cup sogar bis zu 300 Spülvorgänge überlebt. Ergo ein Mehrwertbecher, der ökologisch ist. 60.000 Euro kostet der Aufbau dieses Systems. Die Universität Bayreuth übernimmt davon 5.000 Euro, erklärt Trost.

Allerdings spart sich die Uni die Einwegbecher und die Studenten Geld beim Kaffeetrinken, da der Kaffee 1,10 (330ml) oder 0,80 Euro (180 ml) kosten wird. Die Studierenden zahlen dies mit ihrer Studierendenkarte. “Wir können unseren Kaffee dank Herrn Trost nun mit einem besseren Gewissen trinken”, würdigt Präsident Leible den Einsatz von Trost.

Critical Mass: Radfahrer protestieren mitten im Bayreuther Verkehr

Meist am letzten Freitag im Monat fahren Radfahrer auf der ganzen Welt gemeinsam durch die Städte. Ihr Ziel: Die Radler wollen darauf aufmerksam machen, dass sie im Straßenverkehr häufig zurückstecken müssten. Heute war es wieder so weit: auch in Bayreuth waren rund 34 Fahrradfahrer dabei.

Das Besondere an der Bewegung “Critical Mass”: Es gibt keine eingetragene Organisation oder feste Route. Die Radler treffen sich spontan und anonym. Dann geht es los: woher genau, wisse man vorher noch nicht, wie einer der Teilnehmer erklärt. Er möchte anonym bleiben, daher möchte er seinen vollen Namen hier nicht Internet lesen.

bt-Redakteurin hat mit der “Critical Mass” eine Runde auf dem Fahrrad gedreht. Das Video dazu gibt’s über dem Text.

Es gibt keinen Veranstalter. Critical Mass organisiert sich von selbst.

(Anonymer Teilnehmer bei Critical Mass)

Über vier Jahre aktiv

Erstmals fand die Aktion 1992 in San Francisco / USA statt. In Bayreuth ist die Critical Mass seit April 2015 aktiv. Gestartet ist man damals mit etwa 50 Teilnehmern. Inzwischen seien es, wenn das Wetter mitspiele, bis zu 80, erklärt einer der Teilnehmer. Das Motto laute “Freie Fahrt für freie Radfahrende”.

Critical Mass Bayreuth. Foto: Redaktion

Eine Stunde Radeln: Route unklar

Wohin die Tour geht, weiß vorher keiner.Eine Stunde lang fahren die Teilnehmer quer durch Bayreuth, gemeinsam auf einer Fahrspur. Diesmal starten sie vor dem Markgräflichen Opernhaus und fahren in Richtung Königsallee. Die Radfahrer klingeln während der Tour durch Bayreuth, um auf sich aufmerksam zu machen. Am Straßenrand, aus den Autos und auch von den Balkonen blicken Menschen neugierig auf die Gruppe.

Es ist auf keinen Fall unser Ziel, Autofahrer zu ärgern. Sondern zu zeigen, dass der öffentliche Raum nicht nur den Autos, sondern allen Menschen gehört. Wir behindern nicht den Verkehr, sondern gehören zum Verkehr.

Die Interessen der Radfahrer sind leider noch immer schlecht vertreten. Darauf möchten wir aufmerksam machen.

(Anonymer Teilnehmer)

Kompakt und legal unterwegs

Sobald mehr als 15 Teilnehmer zusammen kommen, kann die Critical Mass ganz legal als Verband –  kompakt in einer Gruppe – auf der Straße fahren. Das besagt § 27 der Straßenverkehrsordung. “Die Gruppe bleibt immer zusammen, damit sie durch den motorisierten Verkehr nicht zerrissen wird. Das heißt wenn die Ampel auf Grün umschaltet, dürfen alle aus der Gruppe nacheinander hinweg abbiegen, auch wenn die Ampel inzwischen wieder auf Rot springt”, erklärt ein Teilnehmer. Das sei in diesem Fall erlaubt.

Critical Mass Bayreuth. Foto: Redaktion

Auto-Rückstau in Aichig: Gewagtes Überholmanöver

Als die Gruppe den Ortsteil Aichig passiert hat, hat sich bereits eine lange Schlange an Autofahrern hinter den Radlern gebildet. Nach dem Ortsausgang setzen einige Pkw dann zu einem Massen-Überholmanöver an: Sechs Autos überholen im Konvoi, treten aufs Gas und Hupen. Doch die Radfahrer bleiben entspannt und radeln weiter bis zum Kreisel, der zur B22 führt. Dort wenden sie. “Natürlich nutzen wir nur die Straßen, auf denen wir legal fahren dürfen”, erklärt einer der Teilnehmer.

Das Prinzip: Jeder darf nach vorne fahren und spontan bestimmen, wohin die Tour geht. Es gibt keinen Anführer.

(Anonymer Radler)

Im Fokus stehe nicht, andere wütend zu machen, sondern auch Spaß beim gemeinsamen Radfahren zu haben. Neben dem ADFC und dem Radentscheid Bayreuth ist Critical Mass ebenso eine Bewegung, der das Wohl der Radfahrer am Herzen liegt.