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Verbrechen
Mutmaßlicher Doppelmord von Mistelbach: Was über die unbegreifliche Tat bisher bekannt ist
von bt-Redaktion
In Mistelbach (Lkr. Bayreuth) wurde am 9. Januar 2022 ein Ehepaar mutmaßlich ermordet. Das bt mit der Chronologie des Verbrechens im Überblick.
Die Bluttat von Mistelbach am 9. Januar erschüttert und bewegt noch immer die Menschen. Ein Ärzte-Ehepaar wurde im eigenen Zuhause erstochen.
Das bt mit einem Überblick über die Ereignisse, die seitdem geschehen ist. Hier geht es zum laufenden Ticker des Verbrechens von Mistelbach.
Mutmaßlicher Doppelmord von Mistelbach: Das ist bisher zum Tod des Ärztepaares bekannt
Das Ärzte-Ehepaar Stefan (51) und Antje S. (47) ist in der Nacht auf Sonntag, 9. Januar 2022, einem Verbrechen in Mistelbach zum Opfer gefallen. Der 18-jährige Freund der ältesten Tochter des Ehepaares steht im konkreten Verdacht, die Eltern seiner Freundin im Schlaf erstochen zu haben. Er stellte sich der Polizei in Bayreuth in den Morgenstunden des 9. Januar.
Was passierte in der Tatnacht in Mistelbach?
Nachbarn des Ehepaars bemerkten kurz nach Mitternacht Hilferufe aus dem Wohnhaus und verständigten den Notruf. Die herbeigerufenen Beamten fanden wenig später im Keller Stefan und Antje S. leblos vor. Beide Opfer wiesen Stichverletzungen auf. Das Ehepaar sei offenbar im Schlaf erstochen, wie der Leitende Staatsanwalt Martin Dippold dem bt mitteilte.
Wer ist der Tatverdächtige und was sagt er zur Tat?
Dringend tatverdächtig ist der 18-jährige Freund der ältesten Tochter der Familie. Er hat die Nacht im Haus verbracht. „Er wurde hereingelassen“, bestätigte ein Polizeisprecher und schloss damit einen gewaltsamen Zutritt zum Wohnhaus aus. Der junge Mann stellte sich gegen 4 Uhr morgens des 9. Januars der Polizei auf der Dienststelle in der Werner-von-Siemens-Straße in Bayreuth. Der 18-Jährige wohnt im Kreis Bayreuth. Bei der Polizei gestand er die Tat, vor dem Ermittlungsrichter am 10. Januar schwieg er. Nun befindet er sich in Untersuchungshaft in einer JVA für jugendliche Straftäter.
Was war das Motiv für die Bluttat von Mistelbach?
Die Gerüchteküche brodelt, doch gesicherte Aussagen gibt es derzeit praktisch keine. Fest steht: Der Tatverdächtige war der Freund der Tochter. Er soll zuletzt sogar bei der Familie in Mistelbach eingezogen sein.
Was passiert mit den vier minderjährigen Kindern des getöteten Ehepaars?
Die Kinder befinden sich in der Obhut des Jugendamts. Einen rechtlichen Vormund für die Kinder zu finden wird nun Aufgabe eines Gerichts werden. Ob die Kinder bei Verwandten unterkommen werden, ist derzeit unklar. Die getöteten Eltern hinterlassen vier Kinder im Alter von fünf bis 16 Jahren.
Wie geht es mit den Ermittlungen weiter?
Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten bei der Aufklärung des Verbrechens eng zusammen. Derzeit würden Spuren ausgewertet. Mehrere Messer aus dem Haus in Mistelbach wurden sichergestellt. Es geht darum, DNA-Proben zuordnen zu können. Zudem wird auch ein Zusammenhang zum Radweg-Mord in Bayreuth von August 2020 geprüft. „Bei Gewaltausbrüchen dieser Art prüfen wir routinemäßig, ob ein Zusammenhang zu ungelösten Fällen bestehen könnte“, sagt eine Sprecherin der Polizei dem bt.
Ein Sprecher der Polizei umriss grob den Zeitraum bis zu einem Gerichtsverfahren: „Erfahrungsgemäß kann so etwas vier bis sechs Monate dauern“, sagte er dem bt.
Welche Strafe droht dem mutmaßlichen Mörder (18) von Mistelbach?
Das Strafmaß hängt davon ab, ob der 18-Jährige nach Jugendstrafrecht oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt werde. Wird der Tatverdächtige nach Jugendstrafrecht angeklagt, so drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Erfolgt das Urteil nach Erwachsenemstrafrecht, ist eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich. Welches Strafrecht angewendet werde, entscheide das Gericht nach den Gesamtumständen, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt dem bt. Lesen Sie auch: So trauern die Kollegen um den getöteten Kinderarzt Stefan S.