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Essen und Trinken
Die bt-Leser haben abgestimmt: Hier gibt es den besten fränkischen Sauerbraten im Landkreis Bayreuth
“Wo kriegt man den besten fränkischen Sauerbraten im Landkreis Bayreuth”, wollte das bt von seinen Lesern wissen. Den Gewinnergasthof gibt es schon seit 1877.
Die bt-Leser haben abgestimmt: Den besten fränkischen Sauerbraten im Landkreis Bayreuth gibt es im Landgasthof Opel in Glashütten. Seit 1877 ist er in Familienbesitz. Hans-Georg Opel ist Chef in der fünften Generation. Zuletzt ging es in der Reihe „Die bt-Leser haben abgestimmt“ um den besten Chinesen in Bayreuth-Stadt.
Leser-Voting: Bester fränkischer Sauerbraten im Landkreis Bayreuth
Hans-Georg Opel ist Gastronom durch und durch: kein Wunder bei der Familiengeschichte. Seit 1877 gibt es eine Schankerlaubnis für die Familie. Kein geringerer als König Ludwig II. hat sie ausgestellt. Sie lautet auf den Bäckermeister Johann Opel, den Ur- Urgroßvater von Hans-Georg (49).
Der Standort in Glashütten war günstig, Ende des 19 Jahrhunderts. Hier kamen Menschen vorbei, die auf den Markt in Mistelgau wollten. Weil es aber erst ab Glashütten eine befestigte Straße gab, suchten sie eine Möglichkeit, ihre dreckigen Schuhe zu wechseln, sich hübsch zu machen für die Stadt. Nach erfolgreichen Geschäften auf dem Markt wollten sie feiern. Hans-Georg Opels Ahnen bewiesen Geschäftssinn und der Grundstein für den heutigen Landgasthof war gelegt.
Gesunder Mittelweg im Landgasthof Opel in Glashütten
„Pizza, Asiatisch, Griechisch: Das ist für die Menschen normal geworden“, sagt Opel. „Heute entdecken sie die gut bürgerliche Küche wieder.“ Von überall her würden die Gäste den Weg nach Glashütten finden. „Teilweise legen sie mehrere hundert Kilometer zurück.“ Es sei viel Mundpropaganda dabei. Viel Werbung schaltet Opel nämlich nicht. „Auf Facebook und Instagram machen wir viel, aber wenn ein ganzer Bus aus Plauen kommt, dann wundert man sich schon.“
Erfolg in der Gastronomie sei auf drei Säulen aufgebaut, so Opel:
- Ambiente
- Qualität
- Mitarbeiter
„Es geht um einen gesunden Mittelweg, es muss stimmig sein.“ Ohne Kenntnisse in Betriebswirtschaft gehe es gar nicht in der Gastronomie. Opel ist gelernter Koch und Fachwirt für Handel, eine Ausbildung, die dem Bachelor gleichzustellen ist. „Aus dem Lockdown sind wir mit einer schwarzen Null gegangen.“ Dennoch sei das Jahr 2020 wirtschaftlich gesehen kein glanzvolles.
Er setze auf ein schlagkräftiges Team an Mitarbeitern, so Opel. „Im Corona-Lockdown“ musste niemand davon in Kurzarbeit.“ Gute Leute für die Gastronomie zu finden, sei schwierig. „Wir fahren normalerweise einmal im Jahr gemeinsam für ein paar Tage in den Urlaub“, sagt er, „auf Malle.“
Landgasthof Opel im Landkreis Bayreuth vs. Corona: „Wer schnell reagiert hat, hat Schlimmeres vermieden“
Von jetzt auf gleich hat Opel im Frühling wegen Corona auf Take-away umgestellt. Schnell waren zwei Ausgabestellen installiert. Im Fünf-Minuten-Takt wurden die Kunden hinbestellt und das bestellte Essen wurde ausgegeben. „Wir haben die erste Woche durchgearbeitet“, erzählt der Chef in fünfter Generation. „Dass wir uns schnell darauf eingestellt haben, hat uns geholfen.“ Die Stammgäste seien ihnen treu geblieben.
„Allein das Haus: über 100 Jahre alt. Es hat zwei Weltkriege, Not und Hunger gesehen“, erklärt Opel. Den Landgasthof weiterzuführen sei für ihn tief im Innern gefühlte Pflicht und täglich neue Herausforderung zugleich. Übrigens: Die Steine des Hauses sind die gleichen, die beim Bau des Bayreuther Festspielhauses verwendet wurden.
Im Sommer sehr beliebt ist der Biergarten. Je nach Bestuhlung haben hier mehrere Hundert Gäste Platz. Jetzt, kurz vor dem Winter, ist bei schönem Wetter nur noch die Terrasse geöffnet. Stolz ist Hans-Georg-Opel noch einen der rar gewordenen Bedienung-Biergärten zu betreiben.
Der beste fränkische Sauerbraten im Landkreis Bayreuth
11,90 € kostet eine Portion fränkischer Sauerbraten im Landgasthof Opel. Zusammen mit Cordon bleu und Schnitzel führt er die Liste der Gerichte, die am meisten bestellt werden, an. „Kochen ist Leidenschaft“, meint Opel, „essen auch“. Er habe zwar schon dran gedacht, seine Rezepte wie eben auch das für seinen Sauerbraten penibel genau aufzuschreiben, „für die nächste Generation“, wie er sagt. „Letztendlich funktioniert das aber nicht.“ Als Koch müsse man hinter jedem Teller, den man rausschickt, stehen können. „Das Abschmecken, bevor ein Gericht rausgeht, ist eine hohe Kunst.“
Hans-Georgs Sauerbraten begeistert durch den Geschmack, die bt-Leser haben nicht umsonst für ihn gestimmt. Klar: Die Soße für einen fränkischen Sauerbraten „lebt“ durch die Zutat Lebkuchen. Da gibt es aber noch ein anderes Geheimnis: Ähnlich wie der bekannte Koch Alfons Schuhbeck schwört Opel auf Gewürze. „Meine Frau und ich sind im Urlaub gerne im arabischen Raum“, erklärt er. Da holt er sich orientalische Gewürze. Schwer zu beschreiben, was das insbesondere mit der Soße und dem Blaukraut zum fränkischen Sauerbraten macht. Sagen wir: Es schmeckt nach Weihnachten. Warum? Beide schmecken nach Gewürzen aus dem „Morgenland“.